Berechnung Klappluftschraube Hilfe erbeten

Hallo Ihr Lieben,

ich motorisiere das erste Mal einen "größeren" Segler mit dickem Scalerumpf. Nun habe ich wie immer mit dem eCalc von Hacker den Stromverbrauch überschlagen. Was mir jetzt hinterher einfällt ist: Ich brauche ja jetzt ein größeres Mittelstück. Statt wie üblich 30 - 35mm bei meinen Zweckrümpfen habe ich plötzlich ein 70ger Mittelstück. Hat das Einfluss auf den Stromverbrauch? Der Durchmesser steigt dadurch ja erheblich... . Oder ist das zu vernachlässigen, weil keine Schraube... ? Natürlich messe ich den Antrieb durch, würde nur gern schon ungefähr die richtigen Blätter dahaben und nicht sinnlos falsch ordern.

Danke für Eure Hilfe!
 

FAG_1975

Vereinsmitglied
Ja, das macht einen (deutlichen) Unterschied. Die Maßangaben der n100 Werte (Drehzahl bei der der Propeller 100W leistet) und der Abmessungen beziehen sich bei GM auf ein 32mm Mittelstück. Bei AeCC und RFM sind es 42mm. Mit dem Durchmesser des Mittelstücks steigt die Leistung (n100 Wert verringert sich). Dies kann man berechnen ... .
 

SdN

User
Was ich als Krücke für ecalc mache ist, den Durchmesser entsprechend umzurechnen: verwende ich statt eines 32mm Mittelstück halt eines mit 47mm, dann gebe ich den Propeller einfach 1 Zoll (25,4mm) größer ein.
Ich weiß, dass das rechnerisch nicht wirklich stimmt, aber näherungsweise geht es in die richtige Richtung.
 
Danke Euch Beiden sehr! So habe ich das auch erwartet. Und jetzt weiß ich auch, wie ich es einplane! Super! Das hat mir sehr geholfen.
 
Was ich als Krücke für ecalc mache ist, den Durchmesser entsprechend umzurechnen: verwende ich statt eines 32mm Mittelstück halt eines mit 47mm, dann gebe ich den Propeller einfach 1 Zoll (25,4mm) größer ein.

Hallo,

auch die Steigung ändert sich mit einem abweichendem Mittelstück.
Siehe <<hier>>.

In eCalc sollten die GM Propeller übrigens nicht verwendet werden, die Ergebnisse sind unzulänglich. Bei gleichem Durchmesser und Steigung
benötigen die GM deutlich weniger Leistung bei der gleichen Drehzahl als die Aeronaut Cam Carbon.

Gruss
Micha
 

FAG_1975

Vereinsmitglied
auch die Steigung ändert sich mit einem abweichendem Mittelstück.
Siehe <<hier>>.

Ich habe die Formeln aus dem Script in Excel (Libre Office Calc) übernommen und rechne dort ... ;)

Ohne Anspruch auf Richtigkeit:

1661934916303.png


Mit diesen Werten habe ich mir in DriveCalc selbst Propeller angelegt und berechne dort die Antriebe. Bisher war ich mit den Ergebnissen durchaus zufrieden ;)

Hinweis/Quelle: Die gelb hinterlegten n100-Werte basieren m.W. auf Berechnungen vom Micha (aka lastdownxxl) auf Grundlage einiger Antriebsdaten vom Andy Reisenauer (von dessen Homepage) und deshalb für 600m ü.NN. Die anderen Werte gelten für Meereshöhe (umgerechnet).
 
Hinweis/Quelle: Die gelb hinterlegten n100-Werte basieren m.W. auf Berechnungen vom Micha (aka lastdownxxl) auf Grundlage einiger Antriebsdaten vom Andy Reisenauer (von dessen Homepage) und deshalb für 600m ü.NN. Die anderen Werte gelten für Meereshöhe (umgerechnet).

Hallo Karsten,

die von mir berechneten n100-Werte gelten für 0 m ü. NN, sie wurden von mir bereits von 600 m ü. NN auf 0 m ü. NN umgerechnet. In meinem MotCalc V8.5 muss man ja die Höhe eingeben.

1661936623484.png


In der Praxis machen +600 m Höhenunterschied nicht viel aus. Der Propeller nimmt bei konstanter Drehzahl ca. 6 % weniger Leistung auf.
Der Motorstrom sinkt daher leicht, der Wirkungsgrad Motor, Regler und Akku steigt jedoch etwas an, es ensteht ein neues Gleichgewicht. Daher sind es Effektiv nur 2 % - 3 % im Motorstrom, also eh im Bereich der Toleranzen.

Gruss
Micha
 
Zuletzt bearbeitet:

FAG_1975

Vereinsmitglied
die von mir berechneten n100-Werte gelten für 0 m ü. NN, sie wurden von mir bereits von 600 m ü. NN auf 0 m ü. NN umgerechnet.

Oops,

wieder was gelernt ;) - dann ist ja meine ganze schöne Tabelle "Murks" ... 😳 😇. Aber OK, bei den effektiv 2-3% Abweichung konnte ich es in der Praxis nicht merken, zumal ja auch noch die Bandbreite eines voll geladenen bis fast leeren Akkus mehr als diesen "Fehler" ausmacht. Und dann sind da noch die vielen Toleranzen ... 🧐😌
 
Und dann sind da noch die vielen Toleranzen ... 🧐😌

Hallo Karsten,

die Luftdruckänderungen an einem Tag (Spannweite) sind teilweise enorm, damit auch die Luftdichte rho. :D


Luftdichte-Rechner:​


Gruss
Micha
 
Zuletzt bearbeitet:

SdN

User
Also ich gehe eher praktisch ran, bevor ich theoretisch versuche alles zu erschlagen: lieber mal ein zweites Mittelstück kaufen, dann die reellen Ströme von zwei Luftschrauben an beiden Mittelstücken messen und dann habe ich ungefähr einen Faktor, den ich mit einer gewissen Unschärfe auf andere Luftschrauben im ähnlichen Größen und Steigungs-bereich übertragen kann.

Oder zum Beispiel gänzlich neue Luftschrauben einordnen: einfach die bekannte Luftschraube bei zum Beispiel 50% Gas messen, dann die neue montieren und messen.
Schon hat man grob eine Vorstellung, ob die Luftschraube eher mehr Strom (und ggf. über maximum von Regler) liegt oder eben nicht.
Klar, wenn ich hier eine 11x7 mit einer 10x23 Vergleiche (Abriss) geht das nicht.

Einfach mal messen und überlegen und die ausgerechneten Werte immer wieder an die Realität angleichen.

Ist mit Sicherheit aber auch eine Frage der persönlichen Vorliebe.
 
Also ich gehe eher praktisch ran, bevor ich theoretisch versuche alles zu erschlagen: lieber mal ein zweites Mittelstück kaufen, dann die reellen Ströme von zwei Luftschrauben an beiden Mittelstücken messen und dann habe ich ungefähr einen Faktor, den ich mit einer gewissen Unschärfe auf andere Luftschrauben im ähnlichen Größen und Steigungs-bereich übertragen kann.
Hallo,

mal etwas zum Nachdenken über den Zweck von Theorie und Praxis.

Aeronaut Cam Carbon 15x8 n100 = 4140 rpm (Wert von Aeronaut)
GM 15x8 n100 = 4583 rpm

Das macht ca. 35 % Leistungsunterschied bei der gleichen Drehzahl. Damit ist ein Vergleich so eine Sache. Eine Berechnung von Strom, Drehzahl
etc. ist dann nur noch Murks, falls die Unterschiede nicht im Berechnungsprogramm berücksichtigt werden. Und ja, man sollte sich nie nur auf
eine Berechnung verlassen.

Gruss
Micha
 
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eueren Input. Ich messe sicherheitshalber Motor/Schrauben-Kombinationen immer durch, wenn ich sie noch nicht hatte. Ich werde den Antrieb also sicher nicht rösten, aber wie o. a. will man ja vor dem Kauf der Blätter ungefähr wissen, wo die Reise hingeht. Die kosten ja immer gleich 10 Euro + Versand und dann habe ich sie sinnlos rumliegen... .
Ich hatte eigentlich eine Cam Carbon 13x6,5 mit ca. 49A eingeplant. Da ich jetzt 30mm mehr Mittelstück habe, habe ich eine 12x6.5 und eine 12,5x6 bestellt. Der Motor verträgt 650 Watt der Regler 55A. Da sollte ich sicher ganz gut hinkommen.
 

FAG_1975

Vereinsmitglied
Zu Theorie und Praxis:

Ich habe inzwischen eine ganze Reihe für mich interessante Motor/Propeller-Kombinationen vermessen und mit der Theorie abgeglichen. Daher gelingt es schon ziemlich gut mit DriveCalc andere / neue Kombinationen zu berechnen. Arge Ausrutscher hatte ich bisher nicht. Das ich jetzt ein paar Luftschrauben rumliegen habe macht nichts. Als Ersatz oder für einen neuen Einsatzfall kommen sie irgendwann an ein Modell. Und die GMs sind inzwischen auch eine ganz gute "Investition" (solange man sie nicht beschädigt) ... und am Ende "billiger" als AeCC (von der besseren Performance mal abgesehen). 🤓
 
Zu Theorie und Praxis:

Ich habe inzwischen eine ganze Reihe für mich interessante Motor/Propeller-Kombinationen vermessen und mit der Theorie abgeglichen. Daher gelingt es schon ziemlich gut mit DriveCalc andere / neue Kombinationen zu berechnen. Arge Ausrutscher hatte ich bisher nicht. Das ich jetzt ein paar Luftschrauben rumliegen habe macht nichts. Als Ersatz oder für einen neuen Einsatzfall kommen sie irgendwann an ein Modell. Und die GMs sind inzwischen auch eine ganz gute "Investition" (solange man sie nicht beschädigt) ... und am Ende "billiger" als AeCC (von der besseren Performance mal abgesehen). 🤓

Jain ;) Ich bin Wildflieger, weil kein Flugplatz in der Nähe. Ich habe sonst eher kleine Flieger und Hangsegler. So ein für mich großen Segler werde ich wohl nicht so oft bauen. Die Einsatzmöglichkeiten sind zu beschränkt. Da wäre es jetzt blöd, wenn ich 3 Latten in 14 Zoll daliegen hätte, wenn ich sonst 6x3 fliege ;)
 

ottoxxl

User
Hallo Frostfalke,
entscheidend ist der Propelleraussendurchmesser, also wenn du statt eines 42mm Mittelstücks eines mit 70er Abstand hast dann sind das 28 mm mehr und um den Betrag sollten die Propelleblätter kürzer sein, näherungsweise ist das 1 Zoll (25,4mm).
Du nimmst wenn du z.B. einen 14" Propeller berechnet hast, Propellerblätter für 13" und erreichst so den gleichen Aussendurchmesser. So einfach ist das, das innere Stück des Propellers hat sowieso kaum Wirkung wird ja oft auch durch einen Spinner abgedeckt.

Gruß aus dem Sauerland
Ekkehard
 
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