Boeing Passagierflugzeuge - baureihenunabhängige Qualitätsprobleme ?

Dix

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Glaubst Du, dass das jetzt besser ist!???
 
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Da hatten Teams ganze Leitwerksektionen selbst gebaut ( daher passt da auch keine Niete in ein gebrauchtes Austauschteil;) )
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Das ist jetzt aber nichts Neues und auch nicht auf Boeing begrenzt. Flugzeugbau ist nicht mit Kfz-Produktion zu vergleichen. Auch die Toleranzen sind in manchen Bereichen deutlich grösser. Als Modellbauer war ich beim Praktikum recht erstaunt, wie groß die Toleranz bei einem Kampfflugzeug wie der F-4 Phantom sein durfte. Wenn ich mich recht entsinne durften die Randbögen der Tailerons eine Toleranz von +/10cm aufweisen (gemessen vom Boden). Neue Bleche werden im Übermaß geliefert und müssen angepasst und gebohrt werden.
 

Dix

User
Neue Bleche werden im Übermaß geliefert und müssen angepasst und gebohrt werden.
Das ist aber schlichtweg eine Philosophie- und Fertigungs-Kosten-Frage. Stückzahlen im Umlauf, Flexibilität/Solvenz des Kunden, AOG-Time, Schadens-Eintritts-Wahrscheinlichkeit...

Teile der A320-Familie müssen einfach Plug+Play sein. Damit jeder Part66-Schrauber in der hinteren Ecke der Welt die Karre gleich wieder flott machen kann.
Dagegen werden z.B. BellyFairingPanels bei Dassault Business Jets ungebohrt ausgeliefert.
 
Guten Morgen,

hänschen:

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Teile der A320-Familie müssen einfach Plug+Play sein. Damit jeder Part66-Schrauber in der hinteren Ecke der Welt die Karre gleich wieder flott machen kann.
Dagegen werden z.B. BellyFairingPanels bei Dassault Business Jets ungebohrt ausgeliefert.

Richtig,
und ich schätze, eine Auslagerung der Fertigung in Sub-Sub-Firmen war zwar kostensparend...

Spass beiseite. Vielleicht ist es auch eine Auswirkung der Drehtürpolitik in den States, der Wechsel von Mitarbeitern in der Regierung zu den nachgeschalteten Behörden bis hin zu den Privatfirmen und dann wieder zurück in die Regierung...


Früher war eben alles besser, siehe unten stehendes Foto vom Old Warden Airfield, UK, in den 1980ern. 😇
Gruss Dietmar

Old Warden Airfield 80er.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
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Teile der A320-Familie müssen einfach Plug+Play sein. Damit jeder Part66-Schrauber in der hinteren Ecke der Welt die Karre gleich wieder flott machen kann.
Dagegen werden z.B. BellyFairingPanels bei Dassault Business Jets ungebohrt ausgeliefert.
Ich bezog mich auf Strukturteile. Das Prinzip "Plug & Play" funktioniert da oft nicht. Es ist einfacher ein Panel mit Übermaß anzupassen, als eines, das zu klein ist. 😉
 

milu

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Gar nicht so positiv!
Als ich mit WDR BigBand eine längere Tournee (Asien 1985) gemacht habe, Flug mit Boing 747 (vol geladen) von Singapur zurück nach Deutschland, wurde in Sri Lanka (Colombo) nachts um drei Uhr hart gelandet und sehr spät eingesetzt ...Halbe Stunde keine Info. Dann Dokument unterschrieben. Boing bis Empfangshalle gerollt. Wir sind in Hotels gebracht. Nachricht nach Haus - Verspätung von 10 Stunden (Zeit von Bader & Meinhof). Keine schöne Nachricht für unsere Angehörigen!
Nach etwa Zehn Stunden sind wir ins andere Boing eingestiegen und von Stuart erfahren: von18 Reifen nur noch 4 Stück intakt (zwei vorne und je eine links-rechts!). Boing 747 konnte ich noch am "Abstell Gleis" sehen! War nicht ungefährlich. Pilot hat sicherlich kein Boing mehr gesteuert!?
Im Boing sass neben mir ein Herr (war früher bei UN Pilotn Vereinigung, dann bei ein finische Firma für Befeurung von Flugplätzen (sagte mir: leider kein Geschäft - kein Geld!). Nach langem Gespräch, fragte mich, "Sie sind auch Pilot". Ich dachte sofort an Pflug von Phoenix! (Hardy Krüger!). Ja, mein größten Modell-Flugzeug ist 4 Meter:D
 

RetoF3X

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Das ist jetzt aber nichts Neues und auch nicht auf Boeing begrenzt. Flugzeugbau ist nicht mit Kfz-Produktion zu vergleichen. Auch die Toleranzen sind in manchen Bereichen deutlich grösser. Als Modellbauer war ich beim Praktikum recht erstaunt, wie groß die Toleranz bei einem Kampfflugzeug wie der F-4 Phantom sein durfte. Wenn ich mich recht entsinne durften die Randbögen der Tailerons eine Toleranz von +/10cm aufweisen (gemessen vom Boden). Neue Bleche werden im Übermaß geliefert und müssen angepasst und gebohrt werden.
Ich hatte einen Kollegen bei Airbus in Toulouse, der liess mich mal auf das Parket von der Endmontage vom A320. Die Flügel wurden zum Vernieten mit dem Kasten im Rumpf mit Senkblei and den Randbögen ausgerichtet.

Auf meinen Einwand dass da was in 3D schief sein könnte hat er nur geschmunzelt, und gesagt der Autopilot bügelt das im Fall der Fälle aus.

Wichtig war eher das die Endmontage innert drei Tagen über die Bühne geht, die Abnahmepiloten waren schon auf der Anreise für den neuen Flieger. Sonst steht da unnötig Kapital in den Hallen herum, und das kostet. Ist ein knallhart kalkuliertes Business.



Viele Grüsse:
Reto

@Jürgen : Der Phantom und Jets aus der Generation sind etwas grob gebaut. Neuere Jets sehen da wertiger aus wenn man nahe rangeht. Ich war in einem Praktikum auf einem Militärflughafen auch etwas schokiert wie ältere Jets gebaut waren.
 
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