Boeing Passagierflugzeuge - baureihenunabhängige Qualitätsprobleme ?

Servus,

(@ Moderatoren: hatte schon gesucht aber noch nicht wirklich etwas speziell hierzu gefunden - also bitte ggf. verschieben...)

wundert mich, daß das Thema noch nicht hier diskutiert wird; diesen Link hatte ich mal durchgelesen...


Seit Tagen gehen ja x Meldungen durch die Medien...; immer wieder Vorfälle mit Boeing
Da wird es möglicherweise auch zu Airbus auf den einschlägigen Internetseiten oder bei entsprechenden Behörden Untersuchungsberichte geben

Schade, was über die Flieger alles gerade zu lesen ist; Boeing war / ist für mich immer noch DER amerikanische Inbegriff von Unternehmen
zur Produktion von Passagier-Jets. Hoffe, die FAA und das DoJ schauen der Unternehmensführung streng auf die Finger mit Lösungen zu Gunsten
der Sicherheit !


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Was mich darüber hinaus aber stutzig werden läßt:

der "Selbstmord" des ehemaligen Qualitätsmanagers John Barnett ==>


Den "Selbstmord" sehe zumindest ich als fragqwürdig an: Wenn seine ehemalige Arbeit ihn auch als Rentner seit 2017 sooo belastet,
dann kann doch sicherlich eine eigeninitiierte psychologische Behandlung stattfinden... Kaum in Rente - schon Selbstmord ?
Bin auf Tiefe, Umfang und Ergebnis der Untersuchung gespannt- wird ja als Selbstmord dargestellt...

Zitat:
“Over the years, it’s just been a steady pecking away at quality” at Boeing, Mr. Barnett said, adding, “This is not a 737 problem. It’s a Boeing problem.”

Für mich gibt es ein Geschmäckle... wie seht Ihr das ?
 
Ich empfehle: Akkus laden und fliegen gehen ✌️
 
Vermutlich haben die extrem Rendite über Sicherheit gestellt. Von der Summe der Skandale her reicht das fast, den ganzen Laden vor die Wand zu fahren. Das wird nicht passieren:
- Boeing hat (im Gegensatz zu Airbus) ein (stärkeres) Rüstungsstandbein
- das ist ein solcher US Konzern, dass der immer staatlich gestützt würde - was hoffentlich nicht nötig wird.
BTW: dadurch (unter Anderem), dass die 737/A320 Klasse die meistverkaufte Flugzeuggröße ist, und Boeing strauchelt, und der russische Flieger dieser Klasse erstmal nicht kommen wird, ergibt sich folgende Situation: Airbus hat seit Gründung sowas wie 15k Flugzeuge verkauft, und jetzt 8k Flugzeuge in den Auftragsbüchern, die Produktion der nächsten 10 Jahre ausverkauft.

Patrick
 
Das Thema "Qualität bei Boeing" wird ganz sicher diskutiert ... aber halt nicht unbedingt in einem Modellbauforum.



Was mich am meisten wundert - oder eben auch nicht - sind die erneuten Probleme mit dem hinteren Druckschott (Aft Pressure Bulkhead). Nach dem Absturz der japanischen Boeing 747 in 1985, wurden die Druckschotts aller Boeing Flugzeuge inspiziert. Da gab es Druckschotts mit zu wenigen Niete, zu viele Niete, Niete zu nahe am Blechrand, Beulen etc. Für jedes Flugzeug wurden individuelle Maßnahmen nach Bedarf festgelegt.
Diese Maßnahmen liefen bis Mitte der 90er Jahre.

Hat man das alles in den letzten 30 Jahren einfach vergessen? Wie kann so etwas noch einmal passieren?
 
Zuletzt bearbeitet:

Dix

User
Stakeholder Value priorisiert. Anstatt Produktqualität.

Und: Es gibt im amerikanischen Raum tatsächlich den "Preis" eines Menschenlebens. Damit kann man dann Safety-Kosten gegenüber den Folgekosten eines Catastrophic Events einander "gegenrechnen"...
Zum Glück gibt es sowas nicht ein Europien.
Das war schon damals bei den ersten 737MAX Unfällen mit dem MCAS System Thema.

Und die Verwicklungen, dass Boeing-Company-Personal auch hoheitliche FAA-Behörden-Funktionen ausübt ist ebenfalls kaum nachvollziehbar. Interessenskonflikte en masse, mit denen der Indianer dann auf Arbeitsebene leben muss...
 
Bei Boeing sind Montage-Dokus - Video und Namensliste der beteiligten Arbeiter - "verschwunden" (könnte auch sein, dass sie ihre Mitarbeiter schützen wollen? Ist ja bei Militärunfällen wie Seilbahnunglück in Italien "normal"): Quelle

und Letzte Grüsse vom Whistleblower...

LG Bertram
 

SUCHER

User
Guten Morgen
Ich habe in der FAS einen Artikel zu den BOEING Problemen gelesen.Der damalige Chefingenieur wurde im Zuge von Sparmasnahmen entlassen.
Er äusserte sich in einem Interview so: Die Maschine wurde von Clowns konstriert die von Affen beaufsichtigt wurden.
Gruss Gunter
 

S_a_S

User
naja, vor Jahren hatte ich auch mal in einem Airbus von TAM einen geklebten Klositz erlebt. Sah mir aber nicht danach aus, dass dies erst beim letzten Zwischenstopp behandelt wurde. Steht vermutlich nichts im Wartungshandbuch...

Grüße Stefan
 
Beim Ölnachschauen die Motorhaube nicht zugemacht!😉

Spass beiseite, das schaut eher nach schlampiger Wartung aus als Pfusch von Boing.
Mich wundert schon länger, das man sich bei den Triebwerksverkleidungen auf Schnellverschüsse verlässt. Nicht das diese richtig verschlossen ein Sicherheitsrisiko wären, aber Schnellverschlüsse sind halt auch schnell schlecht oder nicht verschlossen, das hat einfach mit menschlichen Leistungsvermögen zu tun und es muß ja heutzutage alles schnell und immer schneller gehen. Vielleicht sollt man schön langsam wieder einen Schritt zurückgehen und speziell bei sicherheitsrelevanten Teilen, nicht nur in der Luftfahrt, auf Schnelligkeit verzichten.
In Amerika sind ja auch die Piloten mit sehr langen Dienstzeiten, schlechter Bezahlung konfrontiert, will da gar nicht wissen wie es da beim Boden, Wartungspersonal zugeht.
Kann natürlich trotzdem ein technisches Problem gewesen sein.
 
Fan Schaufel Verlust dürfte es diesmal nach dem Video nicht gewesen sein.
Interessant das die Rumpfseitige Verkleidung erst nach der Landung wegfliegt.
 

Dix

User
Na genau dann, der Reverser aufgeht und das Pusten anfängt... Man sieht unmittelbar vorher "die kleinen schwarzen Fenster" hinter der Cowl aufgehen. Den Luftlasten hat dann die Befestigung oder die schlecht verriegelten Latches nimmer standgehalten.
Das könnte aber ein Folge-Schaden gewesen sein.

Ein Bladeout hätte man gesehen, gehört und dauerhaft gefühlt. Nichts dergleichen. (Video direkt bei Twitter ist mit Ton.)
 

Dix

User
Mich deucht, dass "Birdstrike" hier nicht zutreffend ist.
 

Vielleicht sollte Boeing hinter ihren Fliegenden Blechröhren Eimer anhängen wo die im Flug verlorenen Teile reinfallen.
Das Motto heißt gespart muß werden, egal was es kostet! Zur Gewinnmaximierung!
 

spitty

User
Ende der 80iger gab es im Aerokurier einen interessanten Bericht über die Situation bei Boing.
Sie hatten versäumt, für die vielen Fachkräfte, die nach dem Krieg vorwiegend aus Europa nach Seattle
kamen und in den Ruhestand gingen, Nachwuchs zu schulen.
Da hatten Teams ganze Leitwerksektionen selbst gebaut ( daher passt da auch keine Niete in ein gebrauchtes Austauschteil;) )
In immer größeren Kreisen um Seattle warben dann Headhunter Arbeiter an, keine Facharbeiter. Die Arbeitsschritte wurden immer kleiner, Comics für den Zusammenbau schmückten neben Schildern, die Alkohol und Drogen am
Arbeitsplatz untersagten, die Wände.
Ja, Shareholder Value, Game over, selbst schuld, aber Dank aktuellem Zeitgeschehen kann Boing ja noch mit Militäraufträgen Geld verdienen
 
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