Gehst lieb mit den Chinesen um, oder?
ich arbeite mit Chinesen zusammen. Und es sind nette Menschen. Wenn man klar formuliert, was man haben will und wie das zu dokumentieren ist und fair miteinander umgeht, bekommt man auch das, was man bzw. der Endkunde will.
Allerdings nicht zum niedrigsten Preis, den man bei Alibaba so sieht. Die Kosten für Arbeitskräfte sind deutlich niedriger, Sozialstandards aber auch.
Ist möglich, dass die Startladungen schon bei der Herstellung sehr unterschiedlich waren.
Wenn es nur darum geht, dass in so einem Akkupack die Anzahl 18650er Zellen verschweißt wird, ist es ja nicht verboten, Restbestände aus dem Lager zu benutzen. Die haben möglicherweise verschiedene Date-Codes (und sind damit unterschiedlich selbstentladen) - oder sind gar von verschiedenen Herstellern, die der Zwischenhändler (Chinesen liefern auch an Chinesen) nochmals mit einem einheitlichen Schrumpfschlauch versehen hat, weil der Kunde das so haben will - 18650er in rosa Schrumpfschlauch, Rest egal, Hauptsache unter 5RMB / Zelle.
Der Akku könnte beispielsweise für ein E-bike sein, dann ist der Balancer auf einer Platine außerhalb des Akkus untergebracht.
bei zwei Anschlüssen ?
Klar, im Modellbau wissen wir inzwischen, wie Akkus behandelt werden wollen, dass sie maximale Leistung bringen oder eine gewisse Lebensdauer bringen. Dazu werden Einzelzellenüberwachung, Balancerschaltungen, ... entwickelt. Aber es gibt auch andere Anwendungen (Rasenmäher, Werkzeug, Laptops), in denen (zumindest aus Herstellersicht) vieles davon nicht zwingend erforderlich ist. Auch ohne Balancer (aber mit Zellenüberwachung) kann man laden, bis die "schwächste" Zelle voll, und abschalten, wenn sie leer ist. Dann halt nicht Maximalkapazität, sondern Minimum in der Toleranz.
Teils mit Absicht, um über den Ersatz-Akku-Verkauf weitere Geschäftsmodelle zu betreiben. Teils einfach aus Kostendruck. Weil der Kunde nicht mehr bezahlen will - oder weil der Wettbewerber es irgendwie schafft, den Preis noch zu unterbieten.
Für CE und Produktsicherheit geht auch deutlich weniger Technik - es ist nicht verboten, dass ein Gerät bei Fehlbedienung den Geist aufgibt. Nur darf der Benutzer keinen Schaden nehmen :
- Temperaturüberwachung kann mit einer Thermosicherung gemacht werden.
- Unterspannungsschutz und Überladeschutz mit einem MOSFET, der den Akku trennt
- Komponenten/Bausätze unterliegen nicht den gleichen Regeln wie finale Produkte (Fahrrad / Maschinenrichtlinie)
- eine Bedienungsanleitung mit entsprechenden Gefahrenhinweisen anstelle von aufwendiger Elektronik.
Allerdings hier noch ein wichtiger Hinweis: für CE und Produktsicherheit ist der Inverkehrbringer auf dem europäischen Markt verantwortlich. Bei China-Direktimport ist das nicht der Versender, sondern derjenige, der dort direkt einkauft. Bei offensichtlichen Mängeln grätscht da zum Glück auch mal der Zoll dazwischen **.
Grüße Stefan
** und wenn ein Händler zweimal Geld zurücküberweisen muss, weil die Ware nicht ankommt, bietet er halt nicht mehr an. Oder er verschwindet, weil seine 52 Akkupacks, die er irgendwo im Elektroschrott gefunden oder sonstwie günstig erstanden hat, inzwischen verkauft sind.