Compass RG 65 - Tuning, Verbesserung und Trimm !?

jonk

User
Moin Moin,
aus einer Bierlaune heraus haben wir uns im Freundeskreis jetzt dieses Boot gekauft um Regatten zu fahren:


nun ist die Frage wie bekommt man diese dinger schell und was würdet ihr ändern?
bei den ersten Testfahrten ist aufgefallen das bei viel Kränkung kaum Ruder Wirkung da ist und in der Wende der Schwung oft nicht ausreicht um durch den Wind zu drehen und wieder auf den alten Kurs zurück „fällt„

also her mit den Tips nichts ist ausgeschlossen muss ja schließlich unter Freunden gewinnen.
Dank im Vorraus!
 
Wenn sie so aufgebaut wurde, wie auf den Bildern fehlt definitiv eine Dirk.
Krängung ohne Vortrieb ist das Problem...nicht Krängung. ;)
Viele "Anfänger" haben Probleme mit dem Trimm. Leider ist der Trimm alles bei einem Segelboot! Ohne, dass ein erfahrener Skipper drüber schaut, ist es fast unmöglich dieses Problem in den Griff zu bekommen. Ich werfe jetzt mal ein paar Begriffe rein...da hilft dann Tante Google:
Twist in Fock und Groß
Bauch in Fock und Groß.
Fockspalt

Diese 3 Dinge sind extrem wichtig und entscheiden sehr, ob das Boot sauber segelt, oder nur krängt und nicht vorwärts kommt.
Suche mal nach Trimmanleitung für IOM.
Ne IOM ist zwar größer, fährt aber das gleiche System. Da kannst du schon sehr viel ableiten. Danach kommt segeln, ändern, segeln, ändern...;)

Aus welcher Ecke kommst du? Da finden sich vielleicht erfahrene Skipper...
 

jonk

User
Ja sehr gut die Timm Anleitung vom iOS ist wirklich hilfreich,
würdet ihr baulich am Boot etwas verändern ?
 
Bei uns im Verein segeln auch zwei Compass. Grundsätzlich ist die Technik, soweit ich sehen kann, für den Preis recht ordentlich. Bei den Segeln könnte man aber sicher auf die der DF65 wechseln. die sind qualitativ deutlich besser. Altenrativ kann man natürlich auch zu einem anderen Seglemacher seines Vertrauens gehen oder sich selbst einbringen.

Beste Grüße
Andreas
 

jonk

User
Bin heute nochmal gefahren und es fährt getrimmt schon deutlich besser trotzdem ist es noch immer so das ich bei stärkerem Wind keine Wende hin bekomme, das Boot fährt da in den Wind und bleibt in den Wind gedreht stehen. Und nichts passiert.
Wodran könnte das liegen?
Fahrt liegt eigentlich an 🤔
 
Das ist jetzt kompliziert...ohne es gesehen zu haben. Bei mehr Wind und Welle sind so kleine und vor allem leichte Boot immer etwas kritisch. Da fehlt einfach die Masse... Bei einer RG unter schwierigen Bedingungen fällt man vor der Wende etwas ab und nimmt Fahrt auf. Dann geht man zügig ins Manöver und überzieht auch deutlich! Segel wieder gefühlvoll dicht nehmen, Fahrt ins Boot bringen und zurück an die Kante. Auch der Ruderausschlag spielt eine Rolle. Ist er zu klein, reichts nicht um das Boot "rum zu werfen". Ist er zu groß und das Gefühl ist noch nicht so ausgeprägt, kann er das Boot zu sehr ausbremsen. Eine Dirk hast du verbaut? Das ist auch oft ein Problem bei Baukastenmodellen...
 

molalu

User
Auch der Ruderausschlag spielt eine Rolle.
Ich denke auch, dass Du im ersten Schritt den Ruderausschlag überprüfen solltest. Ich kenne das Modell nicht. Ev. ist das Ruder zu schmal oder zu kurz.
Gibt es von dem Modell Videos, um zu sehen, ob andere Segler ähnliche Probleme haben???
 

PuR

User
Wie Torti schon geschrieben hat, am besten sieht sich das jemand live an, der Ahnung hat. Ein kleines Video könnte auch schon ausreichen, um das Problemchen zu analysieren. Trotzdem noch ein paar Gedanken..

Es gibt Boote, die wenden ab einer gewissen Windstärke einfach nicht mehr. Ich kann mich an eine Yardstick-Regatta in Münster erinnern, bei der sich an der letzten Leetonne einige schicke Stockmaritime Boote versammelt hatten, weil sie einfach nicht mehr gegen den auffrischenden Wind angekommen sind. Dein Boot sieht aber mehr nach einem segelorientierten Boot aus.

Wenn ein eigentlich gut ausgelegtes Boot auch mit Schwung nicht wenden will, dann ist meistens zu viel Druck auf der Fock. Man kann das wie schon beschrieben mit Anlauf und etwas geöffneten Segeln versuchen auszugleichen, man kann versuchen den Trimm zu ändern.. Fockspalt etwas größer, etwas mehr Twist an der Fock, um nur mal zwei Maßnahmen zu nennen. Natürlich muss man dann ggf. z.B. die Großschot etwas fieren oder andere Trimmveränderungen vornehmen, sodass das Boot weiterhin nicht zu luvgierig am Wind segelt. Man kann, wenn gar nichts funktioniert auch versuchen, baulich nachzuhelfen, z.B. mit einem Focktrimmservo, das man bei starkem Wind vor der Wende etwas öffnet oder mit einem etwas größeren Ruder. Bauliche Maßnahmen würde ich aber erst angehen, wenn zweifelsfrei feststeht, dass es am Boot liegt und nicht am Trimm oder am Skipper.

Ansonsten hilft es vielleicht Trimmtipps für die etwas kleinere Micro Magic anzusehen. Ich hatte neulich mal dieses Video verlinkt. Eine MM ist allerdings deutlich sensibler als eine RG65 oder IOM, wird normalerweise mit etwas offeneren Segel gefahren und bleibt eigentlich nur bei extremen Bedingungen oder krass falschem Trimm in der Wende stehen.

Ich vermute jetzt einfach mal, wenn du die Fock etwas mehr öffnest, das Groß dafür nicht ganz so dicht nimmst oder den Twist am Groß etwas vergrößerst, dann wird dein Boot auch bei stärkerem Wind besser segeln und einfacher wenden. Viele der im Netz verbreiteten Trimmanleitungen verleiten dazu, die Segel zu dicht zu trimmen.

Viel Erfolg und Grüße
Ralf
🇺🇦
 
Das Problem mit der schlechten Wendigkeit hatte ich auch. Bis ich draufgekommen bin, dass am originalen Sender die D/R Funktion auchwirklich funktioniert 😂. Ich hab auf große Ruderausschläge umgeschaltet und siehe da, sie wendet fast am Stand, bei jedem Wind. Wofür die kleinen Ausschläge sinnvoll sind, konnte ich nicht nachvollziehen. Damit lenkt sie nicht mal bei flotter Geradeausfahrt.
 
Hallo,
auch ich habe mir das Boot zugelegt und fahr auf einem kleinen See.
Nun habe ich folgendes Problem:
Die Schnur der Segelwinde ist gerissen. Das dicht holen der Segel funktioniert noch. Lediglich in die andere Richtung geht es nicht mehr.
Der Wind übernimmt quasi die andere Funktion der Winde.
Die Schnur mit einem Zwischenstück zusammenbinden geht nicht da sich in der Aufwickelrolle wohl etwas "verwurstelt" hat.
Die eine Rolle gibt Schnur die andere Rolle wickelt diese auf bzw. umgekehrt so sollte es eigentlich sein bei mir leider nicht.
Wie kann ich die Winde reparieren. Ich möchte auch nichts kaputt machen nach dem lösen der Schraube in der Mitte der Doppelrolle kann ich die Winde nicht zerlegen.
Wie komme ich da weiter eventuell hatte jemand das gleiche Problem und schon eine Lösung zum Zerlegen der Aufwickelrolle der Segelwinde .

Gruß
Hartmut
 

molalu

User
Hallo Hartmut,

die "Schnur" ist eine Schot. Bitte nicht falsch verstehen - das ist keine Schulmeisterei, aber wenn wir hier die richtige Begriffe verwenden, weiß auch jeder von was gesprochen wird.

Nach Deiner Beschreibung ist für mich nur schwer nachvollziehbar, wie "die gerissene Schnur der Segelwinde" weiterhin dicht holen kann, während der Wind das fieren übernimmt.
Schön wäre es, wenn Du uns vielleicht mal das Prinzip Deiner Winde erklären könntest. Noch schöner waäre es wenn Du Fotos liefern könntest.

Die eine Rolle gibt Schnur die andere Rolle wickelt diese auf bzw. umgekehrt so sollte es eigentlich sein bei mir leider nicht.

Auch das verstehe ich nicht. Eine Segelwinde hat in aller Regel 1 Rolle.

Hast Du eine Segelwinde mit Umlaufschot????
 

molalu

User
Ich würde weiterhin gerne an der Lösung Deines Problems witwirken, allerdings kann ich mit dem Link zum "Manual" und dem "Unboxing-Video" nichts anfangen. Darin wird Dein beschriebenes Problem nicht behandelt.
Ein Foto wäre sehr hilfreich.
 
Hallo Ingolf,

ich komme aus der Modellflugsparte, deshalb kenne ich mich mit den Fachausdrücken bei den Segelbooten nicht so aus.
Im Anhang das Bild von der eingebauten Segelwinde. Bild rechts sieht man den schwarzen Faltenbelag für die Ruderanlenkung. Daneben zwei Ausgänge für das Umlaufschot. Die Schnur der oberen ist gerissen. Das Ende der Schnur liegt unter der Ruderanlenkung. Ursprünglich ging diese Schnur durch drei Ösen bis sie an einer art Büroklammer endet. Den ursprünglichen Verlauf habe ich mal blau eingezeichnet. Die grüne Schnur die ebenfalls von der Segelwinde kommt ist grün eingezeichnet und endet auch bei der "Büroklammer". Je nach Stellung am Sender zieht die grüne Schnur - die blaue gibt nach - und die Segel werden dicht geholt (rote Schnüre). Wenn die blaue Schnur zieht gibt die grüne nach und die Segel können sich bis zu 90° zur Längsachse des Bootes nach außen bewegen (nennt man das segeln vor dem Wind?).
Also in meinem Fall die blaue Schnur ist gerissen, dicht holen der Segel geht mit der grünen Schnur. Will ich vor dem Wind segeln lass ich die Winde die grüne Schnur abspulen, der Wind drückt das Segel nach außen .

Das verlängern und anbinden der blauen Schnur an die "Büroklammer" ist nicht das Problem. Das bekomme ich gelöst.
Wenn ich die Segelwinde ansteuere muß diese grüne Schnur abgeben und gleichzeitig blaue Schnur aufwickeln. Bzw. umgekehrt. Und genau das tut sie nicht mehr, sie zieht gleichzeitig grüne und blaue Schnur an oder gibt ab. Die Frage ist jezt wie kann ich die Trommel öffnen damit ich da nach dem rechten schauen kann. Die Trommel ist mit einer Schraube auf dem Servo befestigt. Die Schraube habe ich schon gelöst aber die Trommel geht nicht ab. Ich möchte da auch nichts zerstören. Deshalb meine Frage hier im Forum.

Wie bekomme ich die Seiltrommel geöffnet?

Hoffe ich habe es so erklärt das es jeder verstanden hat.

Grüße
Hartmut

 
Hier das Bild von der Segelwinde
 

Anhänge

  • Segelwinde 1.jpg
    Segelwinde 1.jpg
    316,1 KB · Aufrufe: 126

molalu

User
Helmut, in Deinem Boot ist eine Segelwinde mit gekapselter Windentrommel verbaut. Du mußt die mittlere Schraube lösen und entfernen. Die eigentliche Trommel sitzt in einem nach oben offenen Gehäuse. Seitlich wird die Schot aus dem Gehäuse geführt.
Die Trommel sitz ziemlich stramm in dem Gehäuse. Seitlich sollten in dem Gehäuse 2 Schlitze sein. Diese Schlitze kannst Du nutzen, um mit einem schmalen Schraubenzieher die Trommel mit viel Gefühl und ohne rohe Gewalt rauszuhebeln.
Ist die Windentrommel raus, kannst Du eine neue Schot aufdrehen und im Rumpf verlegen.
 
Hallo Ingolf,

Danke für die ausführliche Erklärung. Die beiden Schlitze habe ich entdeckt. Werde ich morgen probieren.

Das Segelboot habe ich mir gekauft um erste Erfahrungen im segeln zu machen. Ich habe noch einen Plan von einem Gaffelkutter nach Colin Archer. Bauplan Nr. 9747 vom Neckar Verlag. Wäre eine Beschäftigung im kommenden Winter.

Grüße
Hartmut
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten