Diablotin 2000: Umrüstung von Funflyprofil auf Normalprofil

Hallo Rudy,
erstmal danke für Deine ausführliche Antwort!
Oszillieren um die Querachse ist gut, so isses!
Aber Höhenruder ist nicht schmal, hat 42% vom Gesamthöhenleitwerk!(Seitenruderausschnitt mitgerechnet).HLW Fläche ca. 18,5% der Flügelflache.
Ich hatte auch den Verdacht auf Strömungsabriß am HLW, dann kam ne Zeit, wo ich alle meine Nasenleisten auf zu spitz überprüft hab, und an dem Flieger(ist der LARK von OBAG, gabs mal bei Lindinger), die Nasenleiste runder gemacht habe,-- die Ecken bei voll gezogenen Loop sind weg. Zumindest bei dem geringen HR-ausschlag, min. Loop Durchmesser wird so 7-10 m sein. Dieses Modell ist übrigens sehr empfindlich auf SPrücklage, da muß ich gleich mal im Rückenflug ziehen,daß er nicht wegsteigt,fliegt insgesamt angenehmer, wenn SP weiter vorne.
Der andere, mit dem dicken Profil hat auch ein gr. HR, veträgt auch nur wenig Ausschlag,und bricht beim engen Loop gerne im Scheitelpunkt in ne Rolle aus. SP änderungen andern kaum was dran.
Seitenzug hab ich schon verstellt, wegen senkrechtem Steigflug, hat an dem Abreißen nichts geändert. Alldings fällt auf, daß bei sehr langsamen Flug der geringste Seitenruderausschlag schlagartig zu Abriß führt.
Bei SP weit hinten zeigt er beim Langsamflug eine starke Tendenz zum "Himmeln", bei ganz leichter Tief-korrektur geht die Nase gleich satt nach unten, zum Landen sehr besch...n. Ich denke mir, daß dabei einfach das Stabilitätsmaß sehr gering ist. und das daher kommt, weil bei SP weiter vorne ist der Effekt viel geringer.

Grüße, Gerhard.
 

Yeti

User
Original erstellt von Rudy F.:

Höhenruder: ist nicht auf tragend ausgeschlagen sondern MINIMALST ausschwebe-gezogen,trotz funfly-begünstigender Schwerpunktlage. Sollte hier eine ABTRIEBS-Reduzierung beliebiger Genese auftreten, würde das Modell den Schwanz heben, sprich Nase senken statt plötzlich sukzessive OHNE Auftriebsverlust, das ist ja die Feinheit daran, die Nase hochzunehmen mit Wegsteigtendenz der minimalen Restfahrt. Das HR kriegt dabei sogar noch etwas beschleunigte Prop-Luft ab.
Verzeihung! :rolleyes:

Ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion beginnen zu wollen, noch einmal höflichst folgender Hinweis: Ob Auftrieb oder Abtrieb am HLW auftritt, hängt nicht ausschließlich vom Ruderausschlag ab. Bei geringer Geschwindigkeit ist der Anstellwinkel groß. Der Anstellwinkel am HLW ist dabei so groß wie der Anstellwinkel am Flügel (es sei denn, man hat ein Scharnier im Rumpf) abzüglich EWD und induziertem Abwindwinkel des Flügels. Nehmen wir für den Anstellwinkel (Flügel) bei der Landung 10° an, sowie eine EWD von ca +/-0°, so haben wir auch am HLW einen Anstellwinkel von 10°. Der Abwindwinkel hinter dem Flügel müsste jetzt schon größer als 10° sein, damit am HLW ein negativer Anstellwinkel auftritt. Folglich erzeugt das HLW (bei nicht allzu großen Ruderausschlägen nach oben) im Langsamflug Auftrieb!

Oder, wenn eine andere Herangehensweise mehr gefällt: Nehmen wir an, dass der Druckpunkt des Flügels maximal weit vorne im Neutralpunkt bei einem Viertel der Flügeltiefe liegt, dann liegt er ganz sicher vor dem Modellschwerpunkt (du schreibst, dass du mit einer hinteren SP-Lage fliegst, also tendenziell eher hinter einem Drittel der Flügeltiefe). Der vor dem Schwerpunkt angreifende Auftrieb des Flügels erzeugt also ein schwanzlastiges Moment um den Schwerpunkt. Damit das Flugzeug im Gleichgewicht ist, muss also das HLW ein genauso großes entgegengerichtetes (kopflastiges) Moment erzeugen und damit Auftrieb erzeugen, isn't it? (Yes it isn't)

Du kannst ja Peet fragen, wenn du mir nicht glaubst ;)

Gruß Yeti
 
Yes, Yeti, it is, Du bist recht,in der Tat! :)

Und diese dynamische Instabilität des Gesamtsystems tritt bei dem Kaulquappenprofil eben erst bei

1) Langsamflug und geringerem Höhenrudermoment und

2) höherem Anstellwinkel mit der behaupteten Gesamt-Druckpunktwanderung auf, dessen Profil-Oberseiten-Komponentenwanderung samt Kräfte und Momente nicht durch die Momenten-Gewinne an der hinteren Unterseite kompensiert wird.
Quod erat demonstrandum.

Wenn diese Momentenverhältnisse im Normalflug auftreten würden, wäre das Ding nicht gerade fliegbar, sondern nur in Wellenlinien zwischen Abriss oben und Abriss unten bei der geringsten nicht sofort ausgesteuerten Störung. Vermute ich mal, besonders durch die prinzipielle fernsteuerbedingte Reaktionsverzögerung.

Folgt weiter, dass der Oberseiten-Auftriebsverlust des Höhenrudersystems größer ist als der Bodeneffekt (Kompressionseffekt durch überstreichen mit einer schräg gestellten Fläche in 5-15 cm Höhe) bei dieser geringen Bewegungsgeschwindigkeit.

Folgt weiters, dass das nur bei hinteren Schwerpunktlagen auftreten kann. War eine der Ausgangsbehauptungen, somit zustimmend von Dir bewiesen.

Meine Formulierung mit der "Abtriebsreduzierung" bei nicht auf "tragend" ausgeschlagenem Ruder in diesem Flugzustand war zu vereinfacht schlicht Schlamperei und ich editiere sie auch nicht weg, weil sonst die Kontinuität des threads verlorengeht. Hätte wohl " Schwanzlastigkeitsmoment reduziert um die Auftriebsanteil-Differenz der Summe des durchschn. HR-Auftriebs durch die momentane Winkellage, plus(negativ)steuertechn. dynamische Auftriebsunterschiede am Ruder durch leichtes Halten" heißen sollen. Oder so ähnlich. Grauslich, gruslich.

Habe den Fehler gemacht, das "Schwanzlastigkeitsmoment abzüglich Auftrieb" als "Abtrieb" zu bezeichnen. Dass diese XXX-Kraft besteht ist ja unbestreitbar, sonst würde das Höhenruder ja nicht quasistabil schräg durch die Luft pflügen!

Als abstrahierte Formel wäre es wahrscheinlich besser zu erklären. Schwamm darüber, ist eh unwesentlich, denn die Summe ergibt natürlich noch immer trotz Auftrieb eine das Heck bei schräg-fallender Längsachse gegen den Boden zwingende XXX-Kraft in dem speziellen Flugzustand.
Die Summe von XXX-Kraft und den anderen bisher noch nicht erwähnten Momenten - gibt da noch mindestens 2 - ist natürlich NULL, sonst würde der Flieger ja seinen Lage ändern !!

Alle editierten Korrekturen fett.


Werde mich bessern und noch genauer formulieren. Das ist einen Drohung.
:D :D
Aber erst frühestens im Herbst, ab Übermorgen kommt endlich die Flug-Segel-Gartensaison. Hoffentlich.

Grüße an alle, R.

[ 11. April 2003, 07:21: Beitrag editiert von: Rudy F. ]
 
Hallo Gerhard :) ,

mit abnehmender Längsstabilität ist es fliegerisch-menschlich notwendig, EXPO zu erhöhen.
Deswegen habe ich ja die Schwanzlastigkeitsversuche bei der MC20 abgebrochen, weil bei einem Funfly-Vollausschlag von ca. 45° die Neutrallage viel zu grob war und jede hecklastige Landung nicht meinem Ästhetik-Empfinden genügte. Fliegen heißt Landen, eh bekannt.
Da habe ich lieber einen Höhenverlust beim Rückenflachtrudeln (ist gar kein "Trudeln"!) mit Vollgas in Kauf genommen, war auch lustig.

Mit der Leistungsfähigkeit der MC22 hat sich das alles bei mir geändert. "Wenns dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis tanzen", oder so ähnlich.

Wenn die Modelle geometrisch ok. sind - ein paar Fehlermöglichkeiten stehen im erwähnten RC-Line thread -, die Flächen und Querruder nicht verzogen sind, Fläche und HR nicht fluchten, keine unübliche Servo- und Ruderluft etc.etc. - das setze ich nach Deiner Diktion ohnedies alles voraus - ist das ganze Problem mystisch.

Was bietet sich noch an:
Zu kurzer Rumpf,

Die Kreiselreaktionen aus dem Hochanstellwinkel-Bericht, besonders bei den von Dir erwähnten Loopingdurchmessern!!!, die Du ja sicher mit entsprechender Motorleistung sprich Zug im System fliegst,

Zwei auf den ersten Blick nicht erkennbare unterschiedliche Profile und/oder Flügeldicken rechts/links

Ungünstige Seitenflächenverteilung / zu kleines Seitenleitwerk bei langer Nase.

Ende einstweilen.

Den Diamant eines Freundes bekamen wir auch nur mit einem brachialen Hilfsmittel in Gewalt, der drehte auch raus:
Wir haben ihm auf der beim Rausdrehen schnelleren Flügelhälfte einen 50x30mm Alustreifen am Randbogen oder Querruder verpasst und den ca 30° nach oben gebogen. Den Flieger neu eingetrimmt, und dann war es viiiel besser. Der Flieger crashte einige Monate später mit ungeklärtem Anlagenausfall, somit wissen wir letztendlich noch immer nicht die Ursache für die Rausdreherei.

Eines wissen wir aber definiv: das Modell war eigentlich zu schwer, die Flächenbelastung bei den Funflyergeschwindigkeits-üblichen Re-Zahlen für das symetrische (Kein S-Schlag) Profil zu groß. Da ja beim Ziehen nicht nur der Anstellwinkel sondern auch beschleunigungsdynamisch die Flächenbelastung etwa multiplikativ ansteigt, könnte das der Grund gewesen sein. Dass Ding hatte etwa 2,8 kg.

Etwas Ähnliches kenne ich aus eigener Praxis bei einem Great-Lakes-1,1Meter-Doppeldecker mit relativ dünnen Flügeln, der nach einigen Enttäuschungen samt schlagartigen Abrissen bei der Landung samt Dauerüberschlägen nur mehr mein Klavier ziert. Schade um die viele Arbeit, basierend auf einem Testbericht. Die Formulierung "kippt nur im extremen Langsamflug nach RECHTS weg", hätte mich schon misstrauisch machen sollen. Modelle haben bei laufendem Motor nach LINKS zu kippen, hough! :cool:

Schönen Freitag! In Wien stürmt es, R.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hi Rudy,
Etwas Ähnliches kenne ich aus eigener Praxis bei einem Great-Lakes-1,1Meter-Doppeldecker mit relativ dünnen Flügeln...
wenn's dich interessiert lies doch mal mein Tipp zur Great Lakes . :D
Vielleicht ist es ja interessant, weil ich mich genauso darüber geärgert habe!

[ 03. Mai 2003, 16:50: Beitrag editiert von: gegie ]
 
Morgen Gerd,

mein Postserver ging nicht übers Wochenende -lt.
Technikabteilung natürlich schon. Aber erst JETZT funktioniert alles wieder (Korrektur 8 Uhr 30: Nur mit irren Einwählzeiten und Versuchen). Sagenhaft, wie überall gelogen wird.

Ich habe ihn auch mit den Turbulator-Textilband-Streifen, neuem GFK-Fahrwerk ohne Patschen und Einstellwinkelkorrekturen halbwegs hinbekommen. (Fast?) alles so gemacht wie DU.

Mit der Flächenbelastung war mir das Ding einfach zu strapaziös, im Vergleich mit meinem 2m-Skybold mit viiiiel schönerem Flugbild und V-4taktsound. Ich habe mir zwar die Montage am Platz gespart, aber diese "Bequemlichkeit" war mir zu wenig Genuss in Relation zu den Flugeigenschaften. Wenn ich schnell fliegen will, nehme ich keinen DD, eh klar.
Nachtrag, ausgeschlafen:

Nachdem mir Dein Karomuster eingefallen ist:
Ich habe die Flächen rau Papier-bespannt.

Der Hauptgrung für den "Klavierhangar":
Ich habe den 4-Takt-Laser 80/13ccm für meinen Diablotin 1,55m statt des ST51 testen wollen und war vom fliegerischen Ergebnis - trotz Heck-Trimmgewicht - so begeistert, dass ich ihne dort beließ. :)
Und einen neuen Murl für diesen DD zu investieren, hat sich - nach "Anlauf" der Funflyer-Welle - einfach nicht mehr ausgezahlt. ;)
Danke für Posting!!!
:)
Grüße, R.

[ 05. Mai 2003, 08:52: Beitrag editiert von: Rudy F. ]
 
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