DLE 111 springt warm schlecht an

Knut

User
Hallo,

seit einiger Zeit habe ich, bzw. der DLE, das Problem das er im warmen Zustand schlecht anspringt.
Der Motor hat mittlerweile sicher um die 200l durch. Bis vor ca. 3 Jahren sprang er, egal ob kalt oder warm, immer zuverlässig an.
Im kalten Zustand überhaupt kein Thema, nach warm abstellen und erneutem anwerfen, sehr mühsam. Er zündet zwar, läuft aber nicht durch. Wenn er denn läuft, dann tut er das anstandslos.
Nach abkühlen auf ca. 50 Grad, kein Problem mit dem anwerfen. Vergaser habe ich schon gereinigt, alle Motordichtungen erneuert.
Flatterventil scheint dicht.
Hat jemand eine Idee?

Tschüß
Knut
 
Hallo,
Meine Erfahrung sagt, es hat nichts mit der Zündung und Vergaser zu tun. Die haben schun fast neu recht wenig Kompression., wenn er warm ist halt noch weniger.
Dennoch würde ich mal neue Membranen am Vergaser montieren und Flatterventil Lamellen tauschen. Gerade bei Leerlauf und wenig Drehzahl sind gut schliessende Lamellen wichtig. Neue Kolbenringe würden natürlich am meisten bewirken, sofern Laufbuchsen noch ok sind.
Mein 20er und 55er DLE bekommen immer 1:25 Gemisch, machen zwar größere Sauerei am Modell, aber sie dichten halt besser.

Grüße
 

Knut

User
Hallo,
vielen Dank für die Antwort. Über mangelnde Kompression kann ich eigentlich nicht klagen. Weder warm noch kalt, sehe ich da keinen Unterschied. Kolbenringe hatte ich schon mal eher getauscht. Flatterventile habe ich auch schon "neue" Waren mir mal vor ein paar Jahren gebrochen.
Der Motor ist mittlerweile 8,5 Jahre alt, genutzt im regelmäßigen Schleppbetrieb. Bis auf das schlechte anspringen nach warm abstellen Top.

Tschüß
Knut
 

Manuel m

User
Hallo Knut
Vielleicht mal den Laufenden Motor mit Bremsenreiniger oder Sprühöl an den Trennfugen absprühen. Alle Dichtflächen absprühen und aufpassen das es nicht durch den Vergaser gesaugt wird. Wenn „warm“ was undicht ist wird es sich so Zeigen.
Gruß Manuel
 
Hallo,
Könntest noch schauen wie schnell der Benzinschlauch sich entleert , nach dem abstellen. Vielleicht muss er immer erst wieder ansaugen.
Beim Kaltstart wird natürlich schnell angesaugt, da die Choke Klappe zu ist.
Beim 30er DLE des Vereinskollegen leerte sich der Benzinschlauch auch sofort, und musste dann halt mindestens 15x auf Propeller klopfen. Er hat dann irgendwann nen neuen Vergaser draufgemacht und dann war wieder alles gut.
Nur als Info, kann helfen , muss nicht.
 

Knut

User
Hallo,
erst mal vielen Dank für die Hinweise. Manuels Vermutung hatte ich auch schon, d.h. irgendwo am Motorgehäuse ist was undicht. An einer Stelle, im Bereich der Zylinderdichtung trat immer wieder ein kleiner Ölfilm aus. Die Zylinderdichtung hatte ich darauf hin gewechselt. Wurde aber nicht anders. Im Momnet weiß ich gar nicht, wie es da im Moment aussieht. Aufgefallen ist mir nichts mehr. Eventuell ist auch ein Haarriss vorhanden. Das würde dann zum warmen Motor passen.
Spritmangel glaube ich nicht, dann müsste er ja nach Chokebetätigung wieder gut anspringen. Macht er aber nicht. Eventuell auch ein undichtes vorderes Lager. Müsste man aber wohl auch am Ölfilm sehen.

Tschüß
Knut
 
Servus Knut,

lass den Motor doch mal professionell abdrücken. Kostet nicht viel und macht jede Flugmotoren-Werkstatt oder auch ein Gartengeräte-Mechaniker. Man findet mit dieser Methode schlicht alles, ob kalt oder warm. :D

Gruß,
Robby
 

Knut

User
Hallo Robin,

kannst Du mir sagen, wie das abdrücken vor sich geht? Eventuell bekomme ich das auch allein hin. Das würde dann eh erst am Ende der Saison stattfinden.

Tschüß
Knut
 

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
Hallo Knut,

es werden einfach alle Öffnungen fest und dicht verschlossen, außer eine. Diese wird für die Druckerzeugung genutzt.

Bei PkW-Motoren werden dann 5 bis 7 bar Luftdruck erzeugt und eine vorher aufgebrachte Flüssigkeit am Motorengehäuße zeigt Undichtigkeiten.

Für Klimaanlagen und Kühler haben KfZ-Werkstätten noch Lecksuchgeräte, diese funktionieren aber nur mit bestimmten Flüssigkeiten, welche unter gewissen Wellenlängen leuchten.
 

Knut

User
Hallo Thomas,

so in etwa hatte ich mir das vorgestellt. Ich würde dann mal irgendwann für den Vergaseranschluss und für einen Auslass, eine Blindplatte machen und über einen Anschluss über den zweiten Auslass, Kolben unten, Druck drauf geben. Als Lösung sollte sich Fitwasser eignen.
Im Moment sehe ich aber nirgends eine "Ölsauerei"

Tschüß
Knut
 

x78587

User
Eventuell auch ein undichtes vorderes Lager.

Ob die Wellendichtringe funktionieren, oder Falschluft durch lassen, kann man mittels Unterdruck leicht feststellen.
Lecktest Sachs.jpg
Copy: Ich
 
Hallo Knut,

hier etwas genauer beschrieben:
Der Vergaser kommt bei unseren Motoren für die Messung runter! Die Durchführungen für die Wellen der Klappen sind immer undicht und würden den Rest der Messung verfälschen.
Man legt 0,5 bar an und schließt den Druckluftzugang! Diese 0,5 bar soll der Motor halten bzw. nach einer Minute min. noch 0,45 bar. Tut er das nicht, geht man mit Lecksuchspray (einer Art Seifenlauge) auf die Suche, wo es rauspfeift. Man findet alles, sogar das vergessene Loctite an einem fest am Gehäuse verschraubten Anschlussnippel. :D
Natürlich braucht man ein entsprechend genaues Manometer.
King95_2.jpg
Warum nur 0,5 bar? Weil die Lagerdichtungen ab rd. 0,8 bar in Gefahr geraten, sich auszustülpen. Dann ist diese Dichtung garantiert im Eimer. :(

Gruß,
Robby
 

Knut

User
Hallo,
habe nun doch mal eine Lecksuche gestartet. Alle Öffnungen verschlossen und über den Vergaseranschluss ca. 0,5 bar gegeben.
Auf dem Manometer war natürlich nicht wirklich was zu erkennen. Aber das Leck war schon zu hören. Vorderes Kugellager, über die Seifenlauge auch optisch zu sehen.
Erst mal Kugellager bestellt.

Tschüß
Knut
 

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Knut

User
Hallo,

die alten Kugellager habe ich schon mal raus, zumindest die beiden vorderen. Waren doch ziemlich fest drin. Das hintere wird drin bleiben. Ohne passenden Abzieher werde ich das nicht rausbekommen. Bin mal gespannt, wie das einsetzen werden wird.
Das Gehäuse werde ich wohl erst mal eine Weile im Herd parken. Die Lager könnten in den Frost. Die Frage ist, ob das viel bringt, außer das die beim rausnehmen nass werden.
Fürs einkleben sollte doch Loctite gehen? So warm wird das wohl nicht werden.
Die beiden Gehäushälften waren, wie es schien, nicht irgendwie abgedichtet. Sollte man das besser machen?

Tschüß
Knut
 
Servus Knut,

Gehäuseteile abdichten schadet nie! Gibt jede Menge geeignete Pasten am Markt, von Hylomar, MarstonDomsell etc. etc.
Vor dem Auftragen fettfrei reinigen.
Hast die Gehäuseteile erwärmt, bevor die Kugellager rauskamen? Genau so gehen die auch wieder rein. Neue Lager in den Kühlschrank braucht es wirklich nicht, lieber die Gehäuseteile vernünftig erhitzen. Ein kräftiger Heißluftfön reicht. Wenn die Gehäuseteile nicht mehr ohne Handschuh angefasst werden können, ist das Ziel erreicht.
Klar kannst du zur Absicherung der Lager noch Loctite einsetzen. 601, 603, 638...alles, was für "fügen Welle/ Nabe" angeboten wird. Wenn du das Kugellager vorher damit benetzt, musst aber schnell sein beim Einsetzen! Einen Rest-Spalt im noch heißen Gehäuse einfach auffüllen, indem man am Lager-Umfang ein paar Tropfen aufträufelt. Das zieht von alleine rein. Überflüssigen Kleber abwischen, fertig! ;)

Viel Spaß!
Robby
 

Knut

User
Hallo Robby,

vielen Dank. Hylomar habe ich da. Jetzt warte ich nur noch auf die Lager. Hätte ich mit der Bestellung bis heute gewartet wo ich die messen konnte, wären die benötigten zwei Lager ein ganzen Stück billiger geworden. Natürlich hätte ich die dann nicht "da" bestellt.
Aber was solls.
Ja, warm gemacht habe ich bei rausholen, eventuell nicht warm genug.
Die Kurbelwelle saß auch ziemlich fest in den Lagern. Eventuell könnte ich die vor dem montieren in Eisfach legen, also komplett mit Kolben. Die habe ich nicht runtergenommen. Zum montieren, eintreiben läßt sich ein 8mm Dorn durch die KW bis Mittig zur vorderen Wange schieben. Aber zuviel Schlagenergie will ich da trotzdem nicht aufwenden. Ein bisschen Öl wird auch helfen.

Tschüß
Knut
 
Hallo Knut,

die beiden Lager direkt an den Wangen montiere ich immer zuerst, dann wird die KW in das vordere Gehäuseteil gesteckt und fix noch das vordere Lager eingesetzt. Nach dem Abkühlen kommt das hintere Gehäuseteil drauf. Bei den Lagern erhitze ich nur den Innenring, das geht mit Heißluftfön recht gut. Die Lager flutschen dann ohne jegliche Schläge und ohne Öl auf die KW!
Das hintere Lager ist bei dir ja noch im Gehäuse drinnen, oder? In diesem Fall würde ich die mit dem mittleren Lager versehene KW zuerst hier einsetzen, dann mit dem Gehäuse vorne weitermachen.

Gruß,
Robby
 

Genie

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Hallo Knut
Zuerst das kleinere , vordere Lager fachgerecht in das vorgewärmte Kurbelgehäuse einpassen. Das Lager kann ruhig vorher im Gefrierfach gelegen haben. Geht dann recht einfach rein.
Dann die Kurbelwelle mit Kältespray behandeln ( nur den Teil, wo das mittlere Lager draufgeschoben werden soll ) und dann das mittlere Lager auf die Kurbelwelle schieben, bis der Anschlag erreicht ist. Wenn Du die KW richtig mit dem Kältespray bearbeitet hast, dann flutscht das Lager ohne Probleme bis zum Anschlag durch. Wenn nicht, war der Einsatz vom Kältespray zu kurz. Nicht so schlimm, wenn du eine ausreichend lange und passende Hülse hast, die vom Innen - und Außendurchmesser zur KW und zum Lager passt. Sollte aber auf jeden Fall griffbereit zur Stelle liegen.

Auf keinen Fall das mittlere Lager einzeln ohne KW ins Gehäuse drücken oder pressen. Dann hast Du keinerlei Kontrolle darüber, ob das Lager spannungsfrei und fluchtend zur KW und zum vorderen Lager sitzt. Das kann zu leichten Verspannungen der KW führen und dann kannst du auch gleich von vorn beginnen.

Jetzt das Gehäuse am mittleren Lagersitz kräftig erwärmen ( und das dauert schon etwas ), und etwas Loctite in den Lagersitz geben. Aber bitte nur sehr wenig. Die KW mit Lager lässt sich jetzt mit wenig Druck ins Gehäuse schieben. Sollte die Temperatur doch nicht ganz gereicht haben, dann kannst du mit dem 8-er Dorn von hinten durch die Öffnung in der Kurbelwange mit einem kleinen Hammerschlag nachhelfen.
Noch ein wichtiger Punkt beim Einsetzen. Achte unbedingt darauf, in welche Öffnung welches Pleul gehört. Warum ich das als wichtig erachte sollte klar sein. Im Eifer des Gefechts und weil das Gehäuse nur für einen kurzen Moment die richtige Montagetemperatur halten kann, baut man schon mal die KW um 180 Grad verdreht ein. Jetzt erst mal das ganze abkühlen lassen, denn bei der Gehäusetemperatur macht es keinen Sinn, ein Dichtmittel aufzutragen. Nach dem Abkühlen muss sich die KW ganz leicht drehen lassen. Wenn es auch nur an einer Stelle minimal "klemmt oder zwickt ", dann sitzt ein Lager nicht richtig und du musst nochmal von vorn beginnen.
Die Kolben solltest Du vorher abbauen. Das macht die Handhabung wesentlich einfacher. Der Aufwand hält sich in Grenzen und du hast freien Blick auf die Kolbenbolzen und Nadellager. Es macht wenig Sinn, diese Bereiche nicht auch gleich einer Sichtkontrolle zu unterziehen, denn dort treten erfahrungsgemäß auch gern kleine und nicht sichtbare Verschleißerscheinungen auf. Beim Rest gibt es eigentlich keine Besonderheiten, es sollten aber gleich alle Dichtungen erneuert werden.
Kältespay gibt es im Autozubehör und kostet nicht die Welt, ist aber viel einfacher und zielgenauer als das Eisfach und dauert auch nur ein paar Sekunden, bis die gewünschte Schrumpfung erreicht ist.
Ich drück dir die Daumen
Gruß Ralf
 

Knut

User
Hallo Ralf und Robby,

vielen Dank für die Hinweise. Ich hätte tatsächlich zuerst beide Lager eingesetzt. Ich hätte beide über einen gedrehten Adapterdorn parallel eingesetzt, bzw. über eine Handhebelpresse eingedrückt. Aber was Ralf schreibt, macht auch Sinn. Gut, Kältespray habe ich keines. Habe es aber gerade bestellt. Darauf kommt es nun auch nicht mehr an.
Wenn ich allerdings das vordere Lager drin habe, muss ich ja den hinteren Lagersitz, in der Vorderschale, wieder ordentlich erwärmen.
Hält das das vordere Lager aus?
Das hintere Lager ist noch drin. Der KW Zapfen ging da auch saugend raus, umgekehrt wird das wohl auch so sein. Wenn nicht habe ich ja das Kältespray.

Tschüß
Knut
 
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