DMFV Stellungnahmen ( bzw: "Modellflug vor dem Aus" )

Im Beitrag 5872 hab ich schon mal nachgefragt wie und bei wem die Unterschriftenaktion zum Ergebnis beigetragen hat. Das würd mich immer noch interessieren!

Auch aufgrund der Petition hat vor allem die Presse damit begonnen, sich einmal wirklich mit dem Thema auseinanderzusetzen und hat nicht nur die üblichen "Drohnen-Gefahr"-Artikel veröffentlicht. Und dieser doch neue Wind in den Medien ist auch der Politik nicht verborgen geblieben.
 
Ganz ehrlich gesagt halte ich von irgendwelchen Führerscheinen und sonstigen Nachweisen rein überhaupt nichts.
Auch die Kennzeichnungspflicht bringt genauso wenig. Warum? Wer soll das alles überwachen und kontrollieren?
In den letzten Jahren ist so viel Mist gebaut worden, und wer war da wo um der Sache nachzugehen?

Mal als Beispiel die Multicopter. Jetzt kommen immer mehr Modelle mit entsprechenden Vorkehrungen um z.B.
nicht dort starten zu können wo es verboten ist. Das ist eine Frage der Zeit bis die Firmware ausgetrickst wird.
Geht das nicht mehr fangen die Leute halt wieder an selbst die Copter oder sonstige Modelle einfach zu bauen.
Es fehlt einfach ein ausführendes Organ das kontrolliert und vielleicht sogar entsprechende Strafen verhängt.

Grüße
Alex
 

Eisvogel

User
Auch aufgrund der Petition hat vor allem die Presse damit begonnen, sich einmal wirklich mit dem Thema auseinanderzusetzen und hat nicht nur die üblichen "Drohnen-Gefahr"-Artikel veröffentlicht. Und dieser doch neue Wind in den Medien ist auch der Politik nicht verborgen geblieben.

Bis jetzt war ich nur skeptisch, aber jetzt hab ich den Eindruck man will mich verarschen!

Welche "Presse" hat sich aufgrund der Petition (und woher wussten die davon?) mit dem Thema auseinandergesetzt?
In welcher Presse stand was positives über Modellflug (außer der üblichen Modellflug-Fachliteratur)?
Hat nicht genau diese Petition diese "übliche Drohnen-Gefahr" propagiert? Zitat aus Pro Modellflug:
Zwischen Januar 2015 und Februar 2016 wurden der deutschen Flugsicherung lediglich 12 Zwischenfälle gemeldet, die allesamt von sogenannten „Drohnen” verursacht wurden. Diese Ereignisse stellten durchweg eindeutige Gesetzesverletzungen nach derzeit gültigem Recht dar. Und müssen selbstverständlich streng geahndet werden.
 
...Welche "Presse" hat sich aufgrund der Petition (und woher wussten die davon?) mit dem Thema auseinandergesetzt?
In welcher Presse stand was positives über Modellflug (außer der üblichen Modellflug-Fachliteratur)?

da kann ich etwas helfen:

die Berichte sind zum Teil nicht mehr direkt greifbar, aber die Suche unter "Modellflug" oder "Drohnen" hilft meist, steht alles gesammelt in meinem Blog...
 
Danke für die Auflistung, hänschen.

Und es gab noch etliche Beiträge mehr, die sich sehr sachlich mit dem Thema auseinandergesetzt und von den Sorgen der Modellflieger berichtet haben. Neben zahlreichen Lokalmedien haben auch ZDF, WDR, NDR, BR, Süddeutsche, Zeit, Spiegel, Stern, Welt, Heise, Bild, Computerbild etc. berichtet. Viele dieser Beiträge wurden auch in diesem Thread von uns oder anderen Usern verlinkt.
 

Eisvogel

User
Diese Artikel wurden aber von Modellflugvereinen verfasst oder initiiert. Daß dies aufgrund der Petition geschehen sein soll, das seh ich nicht.

Um es nochmal klar zu stellen:
Ich finde das Engagement und alles was getan wurde und wird um den Modellflug in Zukunft so wenig wie möglich einzuschränken sehr gut. Aber die Aussagen daß das bisherige, vorläufige Ergebnis aufgrund der Petition zustande kam, halt ich zumindest für eine maßlose, einseitige Übertreibung, bzw. eine Selbstbeweihräucherung.
 

rubberduck

User gesperrt
Es ist nicht das "Schwirrzeugs" schuld, sondern die Hersteller und der Handel. Es wird hergestellt und verkauft, als wenn es die ganze Diskussion nicht gäbe.
Und dann narürlich die, die Unsinn damit treiben.

Diese Leute kann man nur dadurch etwas mehr "abschrecken" ihren Unsinn zu treiben, indem man einen Sachkundenachweis einführt, in dem sich jeder dazu verplichtet, die Luftverkehrsordungen zu achten,
mit dem Hinweis, dass man ansonsten bei Verstössen seinen Versicherungsschutz verliert.

Wenn dann trotzdem jemand gegen die Regelungen verstösst, weiss er was er tut und es ist eindeutig eine strafbare Handlung. Dann nützt es nichts mehr, sich herauszureden.



Jürgen
 
Es fällt aber seit ein paar Tagen auf, das die Anzahl der zum Verkauf angebotenen Multicopter alleine hier in der Börse deutlich zunimmt. Wenn diese Einschränkungen speziell für Drohnen wirklich kommen sollten, dann dürfte der Absatz speziell hier in Europa ziemlich einknicken. Zumindest was den privaten Verkauf betrifft. Aber die ganzen Drohnenhersteller werden wohl zukünftig auch keine Kapazitäten mehr für private Spielzeuge haben, wenn sie die ganzen Interessenten, die ihre Paketdrohnen auf den Markt bringen wollen, ausreichend beliefern wollen. So gesehen ist das, was da kommen soll für die Drohnenhersteller ja eher gut. Denn die wollen Profit machen. Und wo das Geld herkommt, ist ja erstmal zweitrangig.
 

rubberduck

User gesperrt
Wenn diese Einschränkungen speziell für Drohnen wirklich kommen sollten, dann dürfte der Absatz speziell hier in Europa ziemlich einknicken. Zumindest was den privaten Verkauf betrifft.

Es kann keine "Einschränkung speziell für Drohnen" kommen, weil es den Begriff "Drohne" in der Luftfahrt (siehe EASA Prototype) gar nicht gibt.

Es gibt von offizieller Seite nur UAS.
Drohnen gibt es nur in unserer Umgangssprache.
 

P.itts

User
Wir sollten uns bitte gedanklich alle einmal ein paar Monate zurückversetzen. Nur einen kleinen Moment – oder einfach mal ein paar hundert Postings zurückgehen. Wir sahen uns der der vollkommenen Willkür eines Ministeriums unter "Handlungszwang" ausgesetzt. Von November 2015 bis heute haben TAUSENDE Modellflieger –egal ob in Vereinen oder "auf der grünen Wiese", egal ob im Verband (DMFV oder DAeC) oder verbandslos für ihr Hobby eingestanden und mehr bewegt, als in der bisherigen "Geschichte" des Modellflugs. Nie hatten / haben wir es mit einer derartigen Bedrohung unseres Hobby zu tun. Wir hätten natürlich auch mal abwarten können, ob wir "ungeschoren" davonkommen. Haben wir aber nicht. Die große Mehrzahl der Modellflieger hat´s richtig gemacht: Gekämpft und für sein Hobby eingestanden. Die Kampagne "Pro Modellflug" ist dabei neben der Lobbyarbeit des DMFV auf dem politischen Parkett DER Teil der Kampagne, der die "PS auf die Straße" gebracht hat.

Wir bekommen jetzt vermutlich eine Kennzeichnungspflicht (keine Registrierung). Und eine wie auch immer geartete Aufklärungspflicht. Doof. Vielleicht lästig. Mehr aber auch nicht. Sehen wir uns mal im europäischen Ausland um, wo die Politik eben NICHT auf den Widerstand im Verband organisierter Modellflieger traf – dort gibt es jetzt die abenteuerlichsten Höhenbeschränkungen. Und freiwillig rudert dort keine Politik wieder zurück. Unsere Ausgangsposition bei der jetzt anstehenden Verbändeanhörung wäre massiv schlechter. Unsere Stimme hat Gewicht. Und DAS ist der Verdienst aller engagierten Modellflieger!

Insofern habe ich kein Verständnis für Besserwisser, Miesmacher und notorische Nörgler. Wir haben bis jetzt verdammt viel richtig gemacht und die Initiative ergriffen, BEVOR es zu spät ist. Wie sagen schon die Ostfriesen: "Es ist besser, Deiche zu bauen, als darauf zu hoffen, dass die Flut Vernunft annimmt".

In diesem Sinne allen noch einen schönen Abend :-)

Marc
 
Trotzdem wird es für uns Verschlechterungen geben. Nämlich zumindest eine Kennzeichnungspflicht und ein wie auch immer garteter Befähigungsnachweis. Und beides ist mit Kosten in bisher unbekannter Höhe verbunden. Und dann soll man doch bitte bei allem gutgemeintem Engagement nicht versuchen uns einen Bären aufzubinden und so zu tun, als wenn am Ende alles besser ist. Sicher hätte es noch erheblich schlimmer kommen können, wobei man ja auch immer erst noch abwarten muss, was am Ende wirklich kommt. Aber selbst im günstigsten Fall wird es ja nun beileibe nicht besser.
 

P.itts

User
Hallo Raimcoputi,
ich habe nicht den Eindruck, das hier irgendwer irgendjemandem einen Bären aufbinden möchte. Natürlich war "früher" alles besser (vor ziemlich genau einem Jahr). Und das meine ich auch gar nicht sarkastisch. Fakt ist aber, das es zum gegenwärtigen Zeitpunkt massiv schlechter aussehen könnte. Und den Erfolg, das abgewendet zu haben, dürfen sich die Modellflieger schon anheften.

Viele Grüße


Marc
 

BZFrank

User
Ich möchte bei der Gelegenheit den Vertretern des DMFV und DEAC noch zwei Punkte mit auf den Weg in die Kommentierung geben:

1 - Kennzeichnungspflicht. Bitte darauf dringen das eine Kennzeichnung auch 'innen' angebracht werden kann, sofern durch Öffnen des Modells zugänglich und das sie für <5kg nicht feuerfest sein muss. Es sollte ein lesbarer Aufkleber mit Addressinformationen ausreichen! Hintergrund ist natürlich das für kleine Modelle knapp über den 250g, Scalemodelle und Segler eine feuerfeste Plakette aus Blech "aussen drauf" kontraproduktiv wäre.

2 - Befähigungsnachweis - ein solcher kann ob der schieren Menge der notwendigen Prüfungen und Einführung der Prozeduren nur mit einer ausreichenden Vorlaufzeit oder Übergangsfrist implementiert werden.

Beide Punkte sollte eigentlich klar sein, ich wollte nur nochmal drauf hinweisen....
 

Eisvogel

User
Insofern habe ich kein Verständnis für Besserwisser, Miesmacher und notorische Nörgler. Wir haben bis jetzt verdammt viel richtig gemacht und die Initiative ergriffen, BEVOR es zu spät ist. Wie sagen schon die Ostfriesen: "Es ist besser, Deiche zu bauen, als darauf zu hoffen, dass die Flut Vernunft annimmt".

Am Deichbau waren sowohl der DAeC als auch der DMFV (mit)beteiligt.
Ob man jetzt den einen oder anderen Verband mehr davon zuspricht ist wohl Ermessenssache, ich zumindest kann das Amtsenglisch nicht ausreichend interpretieren um mir da ein Urteil zu bilden.
Aber eins ist sicher: Die Unterschriftenaktion hat nicht oder nicht in dem Maß dazu beigetragen, wie uns das Pro Modellflug verkaufen will. Jetzt, da die 120.000 beisammen sind könnte man damit an eine Tür klopfen und Anhörung "verlangen". Diese ist aber längst freiwillig gewährt worden.
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Ich möchte bei der Gelegenheit den Vertretern des DMFV und DEAC noch zwei Punkte mit auf den Weg in die Kommentierung geben:

1 - Kennzeichnungspflicht. Bitte darauf dringen das eine Kennzeichnung auch 'innen' angebracht werden kann, sofern durch Öffnen des Modells zugänglich und das sie für <5kg nicht feuerfest sein muss. Es sollte ein lesbarer Aufkleber mit Addressinformationen ausreichen! Hintergrund ist natürlich das für kleine Modelle knapp über den 250g, Scalemodelle und Segler eine feuerfeste Plakette aus Blech "aussen drauf" kontraproduktiv wäre.

2 - Befähigungsnachweis - ein solcher kann ob der schieren Menge der notwendigen Prüfungen und Einführung der Prozeduren nur mit einer ausreichenden Vorlaufzeit oder Übergangsfrist implementiert werden.

Beide Punkte sollte eigentlich klar sein, ich wollte nur nochmal drauf hinweisen....

Ja, ist schon klar.
Zu 1.: Ich habe schon mal die ketzerische Frage gestellt, ob es im Modellflug ein einziegs mal einen Fall gegeben hat, bei dem die Feuerfestigkeit der Plakette relevant gewesen wäre. Eine Antwort konnte keiner geben. Und wenn feuerfest, dann nur > 25 kg.

Zu 2.: Es ist davon auszugehen, das ca. 100.000 organisierte und mindestens noch mal genausoviele nichtorganisierte Modellflieger den Nachweis ablegen müssen. Das wird nich in 3 Tagen geschehen können.

Warten wir mal den Entwurf ab.
 

rubberduck

User gesperrt
Ich möchte bei der Gelegenheit den Vertretern des DMFV und DEAC noch zwei Punkte mit auf den Weg in die Kommentierung geben:

1 - Kennzeichnungspflicht. Bitte darauf dringen das eine Kennzeichnung auch 'innen' angebracht werden kann, sofern durch Öffnen des Modells zugänglich und das sie für <5kg nicht feuerfest sein muss. Es sollte ein lesbarer Aufkleber mit Addressinformationen ausreichen! Hintergrund ist natürlich das für kleine Modelle knapp über den 250g, Scalemodelle und Segler eine feuerfeste Plakette aus Blech "aussen drauf" kontraproduktiv wäre.

2 - Befähigungsnachweis - ein solcher kann ob der schieren Menge der notwendigen Prüfungen und Einführung der Prozeduren nur mit einer ausreichenden Vorlaufzeit oder Übergangsfrist implementiert werden.

Beide Punkte sollte eigentlich klar sein, ich wollte nur nochmal drauf hinweisen....

Zustimmung !

Was soll daran problematisch oder teuer sein?

Einen Adressaufkleber hatten wir schon früher im Modell, besonders im Segler (der auch mal wegfliegen kann).

Und welche horenden Kosten soll ein Sachkundenachweis verursachen?
So etwas fordert man heutzutage von jedem Sportangler. Und er macht Sinn, das streitet mittlerweile niemand mehr ab.
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Am Deichbau waren sowohl der DAeC als auch der DMFV (mit)beteiligt.
Ob man jetzt den einen oder anderen Verband mehr davon zuspricht ist wohl Ermessenssache, ich zumindest kann das Amtsenglisch nicht ausreichend interpretieren um mir da ein Urteil zu bilden.
Aber eins ist sicher: Die Unterschriftenaktion hat nicht oder nicht in dem Maß dazu beigetragen, wie uns das Pro Modellflug verkaufen will. Jetzt, da die 120.000 beisammen sind könnte man damit an eine Tür klopfen und Anhörung "verlangen". Diese ist aber längst freiwillig gewährt worden.

Naja, die Verbandsanhörung ist jetzt nicht so ganz freiwillig. Da spielen auch nicht nur DMFV und DAeC mit sondern auf jeden Fall auch die UAV-DACH. Dazu wird es dort ein Meeting geben, bei dem auch VC, DFS, DHV, Drohnenhersteller, der Bund, die Länderpolizeien, die Rettungsflieger usw. anwesend sein werden. Der DAeC als ständiger Gast im Rechtsaussschuss der UAV-DACH nebenbei auch.
 
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