DXF in Fusion 360

sponi

User
Hallo,
ich möchte einen Bootsrumpf aus Spanten erstellen, die als DXF vorliegen. Dies DXF sind aus einem proprietären Programm entstanden, das allerdings die notwendigen hydrodynamischen und hydrostatischen Berechnungen automatisch mit macht. Das einfügen auf den verschiedenen Ebenen ist kein Problem, aber die über die DXF erzeugten Erhebungen haben unschöne Linien (Bild1),
F360.JPG

die vermutlich dadurch entstehen, dass die DXF Dateien ein Aneinanderreihung vieler Geraden und keine Kurven sind. In Solid Works gibt es eine Funktion, die die unter Splinewerkzeuge die entsprechende Umwandlung macht. Offensichtlich gibt es so etwas für Fusion nicht. Mit dem Programm V carve kann man die DXF in entsprechende Bögen umwandeln (Bild2).

DXF geändert.JPG


Für 2x im Jahr etwas bearbeiten sind mir 400 € einfach zu viel. Kennt jemand ein freies Programm das das auch kann?
Danke im Voraus für Hilfe
Klaus
 

hommelm

User
Hallo Klaus,

VCarve ist ja ein CAM Programm das aus den gestückelten Linien Kreise und Bögen generieren kann um das dann "ruckelfreier" fräsen zu können.
Im Prinzip ist das eine Annäherung an die gestückelten Linien.

Deine DXF kannst Du in jedem 2D CAD oder Grafikprogramm wie AI oder Corel das DXF unterstützt zu einer Polylinie oder Spline zusammenfügen. Das ist nicht das Problem. Allerdings bringt dich das nicht weiter, da Fusion 360 Splines erst gar nicht importiert und Polylinien beim Import direkt wieder zerstückelt. ☹

Somit kannst Du den Weg gehen die Bögen über deine vorhandene DXF "Händisch" in einem 2D Programm zu generieren, was ich für sehr mühsam und suboptimal halte.
Du kannst auch versuchen aus der DXF, die ja mit einem Texteditor geöffnet werden kann die Koordinaten der Linien auszulesen und als .dat File speichern. Diese könntest Du dann mit DAT to Spline in F360 importieren. Eventuell kann das Programm zur Berechnung der Boote auch Koordinatenpunkte für die Spanten ausgeben, dann kannst Du diese Textdatei als .dat Datei speichern und einlesen.
Das ginge dann kostenlos mit freien Tools. Ansonsten wird es eher schwierig mit freien Tools, die aus kleinen Linienstücken Bögen wandeln.
Ich kenne keines.

Viele Grüße
Michael
 

wersy

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Du kannst auch versuchen aus der DXF, die ja mit einem Texteditor geöffnet werden kann die Koordinaten der Linien auszulesen und als .dat File speichern. Diese könntest Du dann mit DAT to Spline in F360 importieren. Eventuell kann das Programm zur Berechnung der Boote auch Koordinatenpunkte für die Spanten ausgeben, dann kannst Du diese Textdatei als .dat Datei speichern und einlesen.

Hallo Michael,

die Textdatei gibt nicht viel her, das sieht so aus:

1644440335744.png


Aber selbst wenn man die Koordinatenpunkte hätte, würde ein Spline aus unzähligen Punkten entstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

hommelm

User
Hallo Michael,

die Textdatei gibt nicht viel her, das sieht so aus:

Es hat ja niemand behauptet, dass es einfach ist die Koordinaten aus der Textdatei zu lesen. Ich meine mich zu erinnern, dass es dafür Converter gibt.

Aber selbst wenn man die Koordinatenpunkte hätte, würde ein Spline aus unzähligen Punkten entstehen.

Das stimmt, da hast Du recht, dass die Spline eben aus den Punkten besteht, die in der .dat Datei als Koordinatenpaare stehen.
Aber es ist eine Spline ! und keine Aneinanderreihung von kleinen Linienstücken. Dadurch würde der Volumenkörper wenigstens eine
brauchbare Oberfläche bekommen und nicht aus unzähligen Teilflächen bestehen.

Viele Grüße
Michael
 

wersy

User
Das stimmt, da hast Du recht, dass die Spline eben aus den Punkten besteht, die in der .dat Datei als Koordinatenpaare stehen.
Aber es ist eine Spline ! und keine Aneinanderreihung von kleinen Linienstücken. Dadurch würde der Volumenkörper wenigstens eine
brauchbare Oberfläche bekommen und nicht aus unzähligen Teilflächen bestehen.

Hallo Michael,
Stimmt, das sieht auch schon viel besser aus - wenn auch nicht ideal.
In der Krümmungskammanalyse erkennt man, wie der Spline zwischen den Punkten eiert:


Heckspiegel Krümmungsanalyse.jpg


NURBS Kurven sind „sehr eigen“. Sie verhalten sich in den wenigsten Fällen wie wir es erwarten.
Wie empfindlich sie reagieren, habe ich bei einem Rumpf für einen Scud Segler festgestellt.
Der Spline für die obere Kurve besteht nur aus Anfangs- und Endpunkt - der ideale Spline.
Die Abmessungen für die Spanten habe ich rausgemessen.
Der untere Spline besteht dagegen aus 12 Punkte mit einer Genauigkeit von 4 Nachkommastellen, aber so einen Unterschied hatte ich nun auch wieder nicht erwartet:

Rumpf Spline Scud.jpg



Die Endpunkte der Segmente aus der dxf lassen sich in Fusion recht leicht mit „Projektion“ auf eine Skizze übertragen:

Heckspiegel Spline.jpg


Das ist wahrscheinlich schneller getan, als die Punkte in eine .dat zu schieben. Zumindest ich brauche mitunter lange, bis die .dat so formatiert ist, dass „Dat to Spline“ damit zurechtkommt.

Vielen Punkte machen in Fusion allerdings ein echtes Problem. Es hat schon eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis allein dieser kleine Spline (Heckspiegel) aktualisiert wurde. Wenn ich mehrere Tragflächenprofile importieren muss, reduziere ich die Splines am liebsten auf maximal 51 Punkte.
 

hommelm

User
Hallo Michael,

irgendwie geht alles nur ist Fusion mit der Umwandlung der DXF "überfordert", sofern man das Programm überhaupt dazu überreden kann so etwas zu machen.

Es gibt ja für Klaus Problem einen perfekten Workflow. Nur nicht mit Fusion sondern mit SW.
SW wandelt die zerstückelte DXF mit Bordmitteln zu der von Dir angesprochenen Spline mit einem Start- und einem Endpunkt.

1644512485107.png


Auch der Körper des Boot kann dann einfach erstellt werden (Wobei das mit Fusion dann auch ginge). Die Splines sind natürlich nur so gut, wie die zerstückelte DXF ist. Da kann ich aber nicht sagen wie gut oder genau die Konturen aus dem Berechnungsprogramm für die Bootsform kommt.

Viele Grüße
Michael
 

hommelm

User
Hallo Michael,

eine Krümmungskammanalyse kann ich schon machen. Nur bringt die in diesem Fall nicht so viel, da der Spline aus den zerstückelten Linien der DXF berechnet wurde. In wie weit diese ganzen Linien nun zueinander passen und wie Glatt die Ursprungsfläche einmal war kann ich nicht sagen. Durch die ganzen Konvertierungen und neu Berechnungen wird es dann auch nicht besser.

1644562659385.png


Viele Grüße
Michael
 

hommelm

User
Hallo Michael,

die schaut sehr gut aus. Das ist der Bugspant als gerade Extrusion.

1644576939507.png


Auch die Erhebung zum Volumenmodell schaut ganz gut aus.

1644577196590.png


Viele Grüße
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Deswegen hab ich mir vor kurzem die Solid Works Maker Lizenz gegönnt.
Für ca. 120€/Jahr gibt es "seit kurzem" eine Solid HobbyLizenz zu kaufen.

Gab es ganz lange nicht, daher wollte ich es kurz erwähnen.

Gruß Dennis
 

hommelm

User
also am besten SW verwenden, Fusion steht ohnehin mit DXF auf Kriegsfuß :)
Für das was Klaus machen will ist SW sicherlich die einfachere und bessere Variante. Auf jeden Fall funktioniert es und man kommt schnell zu einem guten Ergebnis.

Deswegen hab ich mir vor kurzem die Solid Works Maker Lizenz gegönnt.
Für ca. 120€/Jahr gibt es "seit kurzem" eine Solid HobbyLizenz zu kaufen.
Ich dachte die liegt bei 99€/Jahr 🤔

Viele Grüße
Michael
 
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