Ebalta-Block als Negativform bearbeiten nach dem Fräsen

Hallo Zusammen,
Wie bearbeite ich eine Flügel- Negativform aus einem Ebalta-Block 920 richtig?
Beim ersten Versuch habe ich mit 600/1000/2000/2500/3000-Tuch nass geschliffen und anschliessend mit R&G-polierpaste und dann mit Feinpolierpaste, ebenfalls von R&G die Oberfläche poliert.
Es haben sich beim polieren dann sehr kleine Verschmierungen ergeben. Ich habe von Hand geschlifen und poliert. Also thermischer herkunft kann es nicht sein.
Ich denke die Polierpaste von R&G ist vielleicht für das Ebalta polyuretan nicht geeigent?
Auch habe ich festgestellt dass beim Nassschleifen das Schleifmittel sehr schnell verstopft (3M- Autolackreparaturset).

Beim zweiten Versuch habe ich spasseshalber mal mit WD 40 geschliffen und nur noch die Feinpoliturpaste genommen. die Verschmierungen vom Material waren fast weg und das Schleifmittel verstopfte auch nicht mehr.

Hat jemand Erfahrung mit Ebalta 920 und wie man das am besten Oberflächenbehandelt? - Schleifmittel?, Polierpaste? Später dann stellt sich die Frage welches Grundierwachs (Porenfüller von Ebalta?) und Trennmittel (T1 von Ebalta?) ist dafür am besten damit ich auch noch in der Form lackieren kann - und wenn, welcher Lack?
Danke vorab für Infos.
Gruss
Markus
 

Gideon

Vereinsmitglied
WD40, um Gottes Willen. Du kannst froh sein, wenn das Kriechöl jetzt nicht in den Poren festsitzt. Beim Polieren mit Pasten ist eine Wasserzugabe extrem wichtig. Die Sprühflasche mit Wasser steht also immer daneben. Carnaubawachsbasierte Trennpasten sind dafür ganz gut geeignet, da diese auch Mikroporen verschließen können.
 
Jaja... wie gesagt... spasseshalber... es war ja nur ein Teststück... bei der Form selber würd ich das nie machen... aber meine Frage trotzdem was ich tun kann damit das Schleiffpapier nicht so schnell verstopft? Gibt es da etwas was ich dem Wasser geben kann?
 

Gideon

Vereinsmitglied
Das ist die Natur der Dinge. Da kannst Du nur ein besseres Schleifmittel verwenden und das zunächst trocken einsetzen. Abralon wäre meine erste Wahl (aber auch das setzt sich zu).
 
Sowohl als auch... beim schleifen was ich gegen das verstopfen tun kann... beim polieren hast mir ja schon n Tipp gegeben - Danke
 

f3d

Vereinsmitglied
Ich habe schon viele Urmodelle aus dem Ebalta 920 geschliffen und poliert.

Ich nehme immer gutes Schleifpapier von 3M oder einem anderen Markenhersteller mit reichlich Wasser. Feinschliff mache ich immer mit einer Maschine und dem Spezialschleifpapier Trizact von 3M.
Polieren tue ich immer mit einer Maschine und Politur von 3M.

Damit arbeite ich schon mehr als 30 Jahre und habe noch nichts besseres gefunden.

MFG Michael
 
Ich verwende seit Jahrzehnten die Produkte von Mipa. Diese Polituren sind silikonfrei, dadurch kann man bei einer Neulackierung z.B. einen Rumpf vorschleifen per Hand oder Schwabbelscheibe und dann sofort mit dem lackieren beginnen. Auch ich habe Negativformen aus dem Material von Ebalta. Mittel Naßschleifpapier 400/1000/1500/3000 habe ich die Form rillenfrei und polierbar bekommen. Mittels einer Schwabbelscheibe ist der erste Vorgang dann mit der" Schleif- und Polierpaste" von Mipa passiert, die Paste sollte bei leicht feuchter Basis geschehen.Der Vorgang wurde zwei bis dreimal wiederholt. Die Form wird dann einmal komplett mittels Akryltuch aufpoliert. Dieser Vorgang ist wichtig für eine Kontrolle der geschliffenen Form, um noch leichte Blindstellen. zu kontrollieren. Nachbehandlung ist wichtig. Die Hochglanzpolitur wird dann mit " One step) abgeschlossen. Hier unbedingt eine andere saubere Schwabbelscheibe einspannen. One Stepp wird ohne Feuchtigkeitszugabe verarbeitet. Man kann den Vorgang beliebig oft vornehmen, bis das Ergebnis zufrieden stellt. Allerdings soll jede Behandlung mit einem Poliertuch abgeschlossen werden. Diese beiden Produkte können bei allen Oberflächen genommen werden, da sie Lösungsmittelfrei sind.
 

f3d

Vereinsmitglied
Wenn ich lese " Schwabelscheibe" stellen sich mir die Nackenhaare. Dieses Ungetüm sollte man so weit werfen wie man kann. Dieses Teil hat im Modellbau an den Oberflächen absolut nichts zu suchen. Die Schwabbelscheibe macht alles kaputt. Mit der Schwabbelscheine wird sehr viel Wärme erzeugt und ein sehr hoher mechanischer Druck auf das Bauteil ausgeübt.
Polieren im Modellbau muß immer kalt und druckfrei sein, egal ob Lackoberflächen an fertigen Teilen oder bei Urmodellen.
Die Schwabbelscheibe kommt noch aus der Zeit des Schelacklackes.

MFG Michael
 
Ich weiß ja nicht, was Du für Schwabbelscheiben hast, aber meine von R und G sind im Flor weich, meine Maschinen laufen mit relativ geringer Drehzahl und aufgedrückt wird auch nicht, sondern die Scheibe läuft gleichmäßig ohne Druck über die zu polierende Oberfläche. Eine Erwärmung habe ich bisher auch noch nicht feststellen können. Meine Formen sind in einem perfekten Zustand und meine Flieger können sich sehen lassen. Ich gebe zu, Gefühl muß man schon haben, vielleicht mangelt es Dir daran. Besuche doch einfach mal Schleicher oder eine andere Flugzeugwerft, die die Oberfläche der Flügel grundsätzlich mit Schwabbelscheiben behandeltn denn die legen Wert auf allerbeste Oberflächenqualität. Den Vorgang kann man auch mit einer Hand vornehmen, da ich ja auch nicht Ungetüme einsetze.
 

f3d

Vereinsmitglied
Hallo Segelflieger Clemens,

die Technik mit den Schwabbelscheiben stammt noch aus dem letzten Jahrhundert und hat seinen Ursprung als man Klaviere und später Möbel mit dem Schwabellack lackiert und dann mit der Schwabbelscheibe auf Hochglanz polierte. Die Segelfliegerbauer spritzen nachträglich Polyesterlack positiv auf die GFK Teile und schleifen und polieren dann mit der Schwabelscheibe, das nennen sie " Finish":. Dazu wird in Wachs gebundenes Schleifgut immer wieder neu auf die Schwabbel gebracht.

Feine Konturen und scharfe Kanten sind damit nicht möglich, das ist aber gerade bei Urmoddellen wichtig und nötig.
Mir ist klar aus Deinen Aussagen, dass Dir die heutige Poliertechnik völlig fremd ist. Es wäre hier viel zu aufwändig Dir das zu erklären.

Dazu gibt es auf youtube jede Menge gute Anleitungen und Filme. Schau Dir doch einfach mal die Seite " Der Lackaffen" an.
Dort werden Produkte , Maschinen und Techniken sehr gut erklärt.

Anbei ein paar Bilder von einem Teil meiner Maschinen, die ich beim Formenbau bzw. Urmodellbau einsetze. Ich arbeite nur mit drehzahlgesteuerten sehr leichten luftdruckbetrieben Maschinen. Damit kann man in sehr kurzer Zeit sehr gute Ergebnisse erzielen. Meist nutze ich die Maschinen der Firma Dynabrade aus den USA.
Von dem Zubehör oftmals die Produkte der Firma 3M.

MFG Michael
 

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Gideon

Vereinsmitglied
Und zusätzlich ist noch zu sagen, dass flüssige Schleif- und Polierpasten, je nach Feinheit, mit Schaumstoff- oder Lammfellpad verarbeitet werden. 3M ist gut, die Produkte von Mirka sind auch nicht schlecht.
 
Hallo Michael, wie kommst Du drauf, daß ich nicht mit den neuesten Techniken vertraut bin? Auch ich arbeite mit drehzahlgesteuerten Maschinen und benutze die gängige Technologie. Lange genug habe ich dazu beigetragen, Modelle zu entwickeln und diese serienreif abformfertig in die Produktion einzubringen. Mein Beitrag betraf die Frage nach brauchbaren Schleifmitteln und Polituren, die ich dieses Forum eingebracht habe. Wie letztendlich die Bearbeitung mittels Schwabbel, Schleifpads oder händisch erfolgt, bleibt ja jedem überlassen. Meine Urmodelle sind abformfertig und nach Entformung bleiben Hochglanzformen im Negativ zurück. Es ging letztendlich um die Bearbeitung des gefrästen Ebaltablocks. Meine Annahme lag eindeutig bei Flügelformen, auf kompliziertere Fräsungen bin ich nicht eingegangen. Mag jeder seine Schlüsse daraus ziehen, für mich ist das Thema hiermit erledigt
 

f3d

Vereinsmitglied
Hallo Segelflieger Clemens,

Ich bezweifele dass Deine Formen oder Urmodelle gut waren. Gut in Deiner Welt -ok.
Mit Schwabbelscheibe ist das gar nicht möglich. Damit wird es nur wellig.
Aber egal, es macht keinen Sinn zu versuchen Dir das zu erklären.
Das ist das Gleiche als würde man versuchen einem Blinden die Farben zu erklären.
Trotzdem bleibst dabei, Finger weg von der Schwabbelscheibe.

MfG
Michael
 

sualk

User
Hallo Segelflieger Clemens,

Ich bezweifele dass Deine Formen oder Urmodelle gut waren. Gut in Deiner Welt -ok.
Mit Schwabbelscheibe ist das gar nicht möglich. Damit wird es nur wellig.
Aber egal, es macht keinen Sinn zu versuchen Dir das zu erklären.
Das ist das Gleiche als würde man versuchen einem Blinden die Farben zu erklären.
Trotzdem bleibst dabei, Finger weg von der Schwabbelscheibe.

MfG
Michael

Eigentlich sollte dieser überhebliche, rechthaberische Besserwisser gesperrt werden.
Solche Beiträge gehören sich einfach nicht.
 
Danke Leute, für Euren Zuspruch. Die unangemessenen Beiträge sind anscheinend entnommen worden, das tut gut. Werde mich bemühen, weiterhin meine Hilfe anzubieten, wenn es gewünscht wird.


Clemens
 

Dagobert

User
3M Feinschleif und Polierpaste ist auf jeden Fall zu empfehlen. Farbe weiss. Es gibt noch eine blaue, die ist noch feiner. Für mich ist die weisse ausreichend fein und man hat schnell Glanz im Objekt. Das Geschmier ist halt etwas unangenehm bei dem grünen Zeug. Ist halt doch relativ weich im Vergleich zu Lack. Schleifen tue ich bis 1200er Papier. Klar sieht man dann noch leichte Kratzer. Aber auch nur im Kunstlicht. Da sieht man viel mehr als bei Tageslicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen - also ich habe mir jetzt mal ein Feinschleif- und Polierset von 3M bestellt. Mit 3 verschiedenen grössen Schleifteller und Schleif- resp. Polierschwam sowie Finesse-it Schleifpaste, Perfect-it Schleif- und Polierpaste und Perfect-it FamosFinish Polierpaste. Ich denke damit sollte ich bei der Flügelform eine tolle Oberfläche bekommen. Damit ich eine professionelle und spiegelglatte Oberfläche bekomme brauchts halt auch etwas Arbeit ;).
Danke für die Infos - und lasst immer auch andere Meinungen zu 👆 - Ihr wisst doch - viele Wege führen nach Rom....
Euch allen nen guten Rutsch..
Gruss
Markus
 
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