Ein Lötproblem

Steffen

User
Steffen, WIE willst du das denn entfernen?

Da Zeugs zieht in die Litze rein. Kapillarwirkung.
Na gar nicht. Deswegen ja auch das Hmmmm ("wie mag man das wohl entfernen bei Litze")

Und weil das eben gar nicht geht, nehme ich das gar nicht.

Aber ein Freund von mir macht Eisenbahnmodellbau vom feinsten, da nimmt er sowas um schnell zu grünspan zu kommen ;)
 

SeK

User
Hab ja schon viel gehört, aber DAS ist mir neu :eek:

Man lernt nie aus. So ein Lot ist mir persönlich auch erst einmal unter den Kolben gekommen, keine Ahnung was für Zinn das ursprünglich mal war und was da chemisch reagiert(?) hat. Weiß nur noch, dass der Draht von Stannol war. Nicht desto trotz war das Zeug unlötbar, selbst bei annähernd 400°. Rudi hat es ja bereits gesagt, auch mein Draht hatte bereits eine Oxidschicht.
 

kalle123

User
Man lernt nie aus. So ein Lot ist mir persönlich auch erst einmal unter den Kolben gekommen, keine Ahnung was für Zinn das ursprünglich mal war und was da chemisch reagiert(?) hat. Weiß nur noch, dass der Draht von Stannol war. Nicht desto trotz war das Zeug unlötbar, selbst bei annähernd 400°. Rudi hat es ja bereits gesagt, auch mein Draht hatte bereits eine Oxidschicht.

Ja, vielleicht brauchen wir dann ja ein Verfallsdatum auf Lötzinn ...

Nebenbei, 400° ist da wohl kaum die Lösung.
Bei der Temperatur hat das Flussmittel bei bleihaltigem Lötdraht, falls denn vorhanden, keine Chance.

cu KH
 

GC

User
Mein Lötzinn ist schon über 30 Jahre in meinem Besitz und es gibt keinen Grund zur Beanstandung. Was soll denn da chemisch/Physikalisch passieren?
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Zum Thema Lötwasser eventuell ist das gut gegangen weil die Datenleitungen /Litzen in der Regel über die gesamte Länge verzinnt sind.
Blankes Kupfer verhält sich da ganz anders.

Lötzinnverfall hatten wir nicht aber schon mal Lot mit Flussmittelseele wo wohl die Maschine gestreikt
hat und mehrere Stücke von der Rolle ohne Kolophonium waren.

Wenn die Stecker älter sind können die eventuell leicht oxidiert sein hier kann es sein das dieses 0,5mm Lot
zuwenig Flussmittel bereitstellt. Ich würde dann dickeres Lot versuchen (1mm oder sogar 1,5mm) oder wie geschrieben Löthonig
oder flüssiges Kolohonium verwenden.

Gruß Bernd
 

funduz

User
Vielen Dank für die vielen Reaktionen auf meinLötproblem,
ich fass es noch mal zusammen, die Buchsen sind im April gekauft, die winzigen Lötflächen blank und ließen sich gut verzinnen. Die Kupferadern vom Servokabel auch. Die Zinnrolle habe ich vor einer Woche in einer C-Filiale gekauft. Die 0,8mm Lötspitze ist neuwertig, bisher kaum benutzt.

Der Fehler liegt bei mir, ich finde die Quadratmillimeter großen Lötflächen schon eine Zumutung, der Schrumpfschlauch geht so schon knapp über das Kabel, wenn die Lötstelle einen spitzen Haken bildet, geht der nicht mehr rüber, wenn es beim ersten Versuch nicht perfekt sitzt, ist die Litze nach dem ablöten verformt, die Lötstelle wird noch größer und sieht noch bescheidener aus. Und das Plastikgehäuse ist auch schon verschmörgelt.
Ich vermute, für den 0,5mm Draht ist die 7-ner Spitze zu heiß. Leider gibt es die Spitzen kaum noch, die 7-ner hat – ohne Gewähr - 370° Grad, (5 > 260°, 6 > 310°, 8 = 425°) Eine 6-er habe ich nicht.
Ich glaub, ich schmeiß morgen alles weg und fang noch mal von vorn an. In dem einen link steht ja, üben, üben, üben.
Gruß
funduz
 
Ich oute mich, hab leider auch schon 1100er/1200er NiCD-Zellen ohne Lötwasser inline verlötet. Und Lötwasser verwende ich ungerne, nur bei Federstahldraht in Gewindebuchsen ist es unverzichtlich.
Bei Kupfer reicht Elektroniklötzinn.
Löthonig ist Bio, Lötwasser nur Wasser, aha?
Weg aus dem Bastelraum, kann auch schon mal ein Empfänger darunter leiden, oder andere Elektronik oder auch Metalle.....es wird fast immer Salzsäure frei.
 

kalle123

User
Der Hauptbestandteil von Löthonig ist Kolophonium, und das frisst auch Kupfer weg, wenn die Lötstelle nicht gesäubert wird.

Ich lese das gerade auch in der Wikipedia, wäre mir aber neu.

"Wird die Reinigung nicht ordnungsgemäß durchgeführt, ist langfristig mit Korrosionsschäden an Kontakten, Leiterbahnen oder zerfressenen Lötstellen zu rechnen."

Aber sei vorsichtig mit Wikipedia, das ist nicht die Bibel! Und das gilt grundsätzlich .....

Gruß KH

Bildschirmfoto22.jpg
 

kalle123

User
Hab jetzt noch mal weiter gesucht und siehe da ...

Auch Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium#Elektronik.2FL.C3.B6ten

... und dort steht dann im Bereich Elektronik/Löten

"Es kann als dünne Schicht auf der Lötstelle verbleiben, da es im Gegensatz zu Lötwasser oder Lötfett keine Korrosion verursacht – es schützt diese vor Sauerstoffeinfluss und späterer elektrolytischer Korrosion. Oft wird es jedoch aus ästhetischen Gründen abgewaschen und durch einen Schutzlack ersetzt."

Also bitte Vorsicht mit Wikipedia - funduz ;)
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Kalle

Zum Kolophonium / Löthonig muß ich dir recht geben der Lötlack von Kontaktchemie
ist nichts anderes als Kolophonium gelöst und Spritzfähig.

Viele alte Röhrenradios oder andere E-Geräte wären demnach schon defekt
wenn es nach dem Eintrag bei Wikipedia geht den früher wurden die Lötstellen nicht
vom Kolophonium gereinigt. Alte RF Techniker können das bestätigen.


Nochmal zu den Steckern die ich früher auch verwendet habe. Beim Löten
habe ich immer das Pärchen zusammengesteckt damit etwas Wärme vom Kunststoff
abgeführt wird und das die Metallinlets ausgerichtet waren.
Er nach dem verkleben /Schrumpfen des Schlauches habe ich wieder getrennt.

Verlötet wurde mit Weller Lötstation und 1mm Lot ging und geht heute noch ohne Probleme
Ich vermute das deine Kleine Spitze zu wenig Hitze transportiert. Zacken auf der Lötstelle
deutet immer auf zu Kalt hin.

Gruß Bernd
 

kalle123

User
Hallo Bernd.

Mir ging es primär bei den beiden Wikipedia Seiten (Löthonig und Kolophonium) darum aufzuzeigen, daß man mit den Statements dort vorsichtig sein sollte.

Ja, und ich reinige auch grundsätzlich nach der Lötung. Und feinere Sachen (Mikrocontroller etc.) schau ich mir meist auch noch unter einer Uhrmacherlupe (altersbedingt ;) ) an.

Grüße KH
 

Julez

User
Eigentlich sollte man kein zusätzliches Flussmittel bei normalen Lötungen brauchen. Was im OP beschrieben wird, geht ganz problemlos mit normalem Elektroniklot, wenn die Randbedingungen stimmen. Und hier würde ich eher auf zu heiß tippen. Dann verbrennt das Flussmittel und das Lot oxidiert, dadurch fließt es nicht mehr richtig und macht unansehnliche Lötstellen. 370°C ist auch etwas heiß, ich löte vorzugshalber bei 330°C.

Ganz wichtig ist auch gutes Lötzinn. Eine wahre Offenbarung nach dem schon sehr guten und von mir jahrzehntelang verwendeten Fluitin 1532 war die Legierung SN62Pb36Ag2, und zwar genau dieses hier. Das ist eine eutektische Legierung, die einen Schmelzpunkt hat im Gegensatz zu dem Schmelzbereich einer 60/40 Legierung. Auch fließt und durchdringt es Litzen viel besser, ich habe einige Parallelversuche gestartet und die Ergebnisse waren stets eindeutig. Wer sich also wirklich was Gutes tun will, kauft sich da ne Rolle von.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Julez


Ansich Arbeitstemperatur bei Bleifrei 340°-370° dein Bleihaltiges eher 300°-340°
Der eutektische Punkt bei dem Lot mit Silberanteil liegt nur maximal 5° tiefer das macht den Kohl auch nicht fett ;)

Lot.jpg
Quelle: Verlag Europa LehrBuch Fachpraxis Elektrotechnik



Insgesamt löte ich auch lieber mit Blei weil es halt besser fließt und ja die 3,5% Flussmittel reichen wenn die
Lötstelle metallisch blank ist um die Oxydation beim erwärmen zu unterwandern.
Ist aber das Metall angelaufen reicht es erfahrungsgemäß nicht da muss entweder das Metall gereinigt werden
oder aber mit zusätzlichen Flussmittel nachgeholfen werden.

Gruß Bernd
 

funduz

User
Habe heute mit einer "kühleren" 6er Spitze alles noch mal neu gelötet. Alles ok!
Die 7er Spitze war einfach zu heiß für den 0,5mm Draht und das Flußmittel war wohl verbrannt.

Eine regelbare Lötstation hat doch Vorteile.

schönen Gruß
funduz
 

Julez

User
Gut dass es jetzt klappt, da war die Ferndiagnose wohl ganz richtig.

Der eutektische Punkt bei dem Lot mit Silberanteil liegt nur maximal 5° tiefer das macht den Kohl auch nicht fett

Nicht die Schmelztemperatur ist hier wichtig, sondern die Existenz eines Schmelzpunktes. Nicht-eutektisches Lot hat einen Schmelzbereich, in dem es breiig ist. Wird die Lötstelle beim Erstarren bewegt, leidet die Qualität. Hat man dagegen nur einen Schmelzpunkt, ist der zeitliche Bereich des Erstarrens wesentlich kleiner, und somit auch die Chance einer unbeabsichtigten Bewegung kleiner.
 

funduz

User
@funduz.

Ein Studium der Metallurgie ist nicht nötig. Übung reicht vollkommen ;)

LG KH

Sehe ich genau so, es ist die mangende Übung. Ein Freund von mir hat noch Radio-Fernsehtechniker gelernt.
Ich bin immer wieder erstaunt, was der mit gleichem Equipment für saubere Lötstellen hinbekommt.
Nochmals Danke für die Tipps
Gruß
funduz
 
Lötproblem

Lötproblem

Ich erlaube mir mal den Fred wieder zu beleben. Ich habe auch ein Lötproblem. Ganz schlicht versuche ich zwei Kabel miteinander zu verlöten. Bei einem lässt sich die Litze gut verzinnen, beim anderen gar nicht. Lötfett hilft auch nicht. Die unverzinnbare Litze ist schaut aus als wären die einzelnen Drähte "lackiert". Ich bin beim Löten schon ein rechter Laie, aber Kabel an Stecker oder so, das habe ich bisher immer zusammengebracht. Drum verstehe ich auch nicht was hier nicht geht. Lötstation ist eine ganz billige vom C, aber regelbar und ich bin mit ca. drei Viertel der Maximalstellung an das Ganze herangegangen. Hat bitte jemand einen guten Rat für mich? Danke.
Liebe Grüße, Schorsch
PS.: die Verbindung hält mechanisch schon einigermaßen, ich glaub halt dass es elektrisch nicht funzt?
 

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