Ein paar Fragen zum Formenbau

Bing

User
Hallo,

Möchte eine Form erstellen, nichts komplexes, Größe der Form nach aktueller Planung ca. 400x300x50mm. Möglichst vollständig aus Kohlegewebe, da später auch mit selbigem darin laminiert werden soll. Es wird in der Form getempert.

Hinterfüllt werden soll mit Poraver, Harz für die Form: Formenharz P + EPH 161 sowie Epoxy L + EPH 161 um die entsprechende Temperaturbeständigkeit zu erreichen.

Mein Problem: Baue ich die Form aus 245g Kohlegewebe (Köper), habe ich bei den +-45° Lagen natürlich entsprechend viel Verschnitt. Das würde ich gerne verhindern und dachte daher an Kohle Biaxialgewebe. Allerdings gibts es dieses ohne Haftfäden bei R-G nur mit einem Flächengewicht von 100g/m² oder 411g/m². Ist es für eine verzugsfreie Form unabdingbar möglichst identische Flächengewichte der einzelnen Gewebelagen einzuhalten?

Und kann mal einer in etwa beschreiben wie leicht bzw schwer drapierbar ein Biaxgewebe von 250g/m² mit Haftfadengitter ist? Habe mit Biaxgeweben keinerlei Erfahrung. Mir wurde schon empfohlen für +-45° ebenfalls das 245g Köper zu verwenden, aber wie schon erwähnt: der Verschnitt

Aufbau der Form war wie folgt geplant:

-Trennwachs, PVA
- Formenharz P + EPH 161
- thixotropiertes Epoxy L + EPH 161, ggf. an Kanten mit Baumwollflocken
- zum tränken der Gewebe und anmischen v. Poraver ebenfalls Epoxy L + EPH 161

Lagenaufbau:

0°/90°
+-45°
0°/90°
+-45°
0°/90°

0/90 - 245g Kohlegewebe Köper

+-45 - 245g Kohlegewebe Köper / Biax-Gewebe 250g/m² mit Haftfadengitter bzw 411g/m² ohne Haftfadengitter

Schlichtlage: keine Ahnung, wollte eig. kein Glas verwenden, wenn aber wohl 105g Glas Köper (wurde mir epfohlen). Davon dann einfach 2 Lagen, einmal 0/90, einmal +-45 vor dem Kohlegewebe. Oder muss dies zwecks symetrischem Aufbau beidseitig erfolgen.

Weiter gehts: Form mit Poraver füllen, verdichten, und Abschlusslage exact in gleicher Reihenfolge wie oben beschrieben. Auch hier wieder die Frage ob ich das Glas zwingend wieder verwenden muss?

Ihr sehr schon, viel Ahnung habe ich vom Formenbau noch nicht und ich möchte nicht gleich die erste aufwändigere Form verpatzen.
 

Bing

User
Gerade mal durchgerechnet, also der Verschnitt bei den +-45° Lagen mit 245g Köpergewebe wäre zu verschmerzen, die Verschnittstücke kann ich ja für die Kanten der Form nutzen.

Also stimmt der Lagenaufbau von meinem Ersten Beitrag? Stellt sich nur doch die Frage ob ich das 245g Köper ohne Glas-Schlichtlage verwende (Teile werden später ohnehin lackiert, Gewebeabzeichnungen im hundertstel mm Bereich wären also nicht so wild). Und wenn die Verwendung trotzdem anzuraten ist, wie dann der Aufbau aussehen müsste u. ob er absolut symetrisch sein muss. Sprich auch auf das Poraver drauf 1:1 den gleichen Aufbau in umgekehrter Reihenfolge.

edit: Idee wieder über den Haufen geschmissen. Da auch das spätere Bauteil aus Kohlegewebe sein soll, wird eh Köper+Biax verwendet.

Laminataufbau der Form also:

0/90° Köpergewebe 245g
+/-45° Biax.-Gewebe 411g
-/+45° Biax.-Gewebe 411g
0/90° Köpergewebe 245g

----Füllung mit Poraver----

0/90° Köpergewebe 245g
-/+45° Biax.-Gewebe 411g
+/-45° Biax.-Gewebe 411g
0/90° Köpergewebe 245g

Laminataufbau des späteren Bauteils wie gerade bei der Form beschrieben mit 4 Lagen (reicht bei dem Teil völlig aus!). Ich hoffe, jemand gesellt sich noch zu meiner Alleinunterhaltung und gibt sein Senf dazu.
 
moin,

ich hab jüngst in einem "Selbstversuch" zwei Schlichlagen 105er Köperglas untergelegt und darauf das 411g Biax (2 Lagen) für eine Form von 35x25x3cm (eine Hälfte) und mit Poraver hinterfüllt.

Supergnadenlos steif und das bisschen Glas hat gegen die Kohle definitiv keine Chance.

Ach ja: Das Biax-Gewebe ist ein 0/45°, kein +/-45° und lässt sich entgegen meiner ursprünglichen Erwartungshaltung super drapieren.

Da ich es nicht so mit Warmhärtung habe und die Form in der Größe und dem Lagenaufbau eh schon maximal verwindungssteif ist, habe ich mir die maximale Symmetrie gespart und aufs Poraver nur noch ne Schlichtlage auflaminiert, damit die Form nen ordentlichen Abschluß hat. Jeder hier der Produktionsformen baut, wird mir das vermutlich hart um die Ohren hauen.

Gruß Hajo
 

Bing

User
Welches Biax-Gewebe hast du verwendet? Mit/ohne Haftfäden?

Leider sind die meisten meiner Fragen nach wie vor unbeantwortet. Wäre super wenn sich hier noch ein paar Leute einklinken würden.

Zusammenfassend ( :D ):

-kann ich bei oben genanntem Aubau Biax- u. Köpergewebe nutzen, auch wenn die Flächengewichte nicht identisch sind
-ist es ein muss, wenn mit poraver gearbeitet wird, den Abschluss der Form symmetrisch zum restlichen Laminat aufzubauen? Quasi auf beiden Seiten der Form/Poraver den identischen Lagenaufbau
-Passt der oben beschriebene Laminataufbau, ist er symmetrisch u. quasiisotrop?
-Verbesserungsvorschläge, Fehler?
 
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