Einbauhilfe Motorspant für einen schönen Übergang Spinner Rumpf bei Seglern

stran63

User
Um beim Einbau des Motorspants eine optimale, zentrierte Lage zu gewährleisten und somit auch einen schönen Übergang von Spinner zum Rumpf zu erhalten, nehme ich einen gedrehten Aluspinner mit Spannkonus zur Hilfe. Diese Teile sind um kleines Geld, in dem Fall um € 19,-, im Modellfachhandel zu erwerben und aufgrund des damit zu erzielenden Ergebnisses sehr gut investiert!

Nach dem Anzeichnen und Abschneiden der Rumpfnase wird unter Zuhilfenahme des Aluspinners die Rumpfnase und der Motorspant angepasst. Ist das zur Zufriedenheit erledigt, kommt etwas UhuPlus Endfest 300 mit Baumwollflocken gemischt an die Außenkante des Spants und die Motor-Spant-Einheit wird mit kräftiger Unterstützung des Aluspinners eingebaut.

Ein weiterer großer Vorteil dieser Spinnertypen mit dem Spannkonus kommt uns jetzt zusätzlich zur Hilfe - beim Anziehen der Mutter zieht sich der Spinner noch einige 10tel mm an den Rumpf und ergibt somit eine kraftschlüssige Verbindung, während der UhuPlus aushärtet. Wenn das erledigt ist, bekommt der Spant noch innen und außen eine UhuPlus Raupe und nach dem Aushärten steht der Montage des *fliegenden* Spinners nichts mehr im Weg!

In den folgenden Bildern habe ich die Ausführung dieser Methode dokumentiert und vielleicht findet sie ja bei dem ein oder anderen Kollegen Anwendung.
Motorspant_Einklebehilfe_01.jpg
Motorspant_Einklebehilfe_02.jpg
Motorspant_vorgeklebt.jpg
 
Hallo,
sehr schöne Lösung.
Welchen Spinner hasst Du verwendet?

Gruß Ronald
 
Kannst du noch was sagen zu den Anpassungen durch schleifen? Hast du die gemacht vor dem Einharzen des Spantes oder danach und wie genau? Ich habe zwar auch schon solche Übergänge gemacht aber her geht es um den Unterschied zwischen gut und perfekt.

Torsten
 

stran63

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Hier noch ein paar zusätzliche Infos und Fotos für den Weg zur Motorspant-Verklebung-Spinneranpassung.

Vermutlich bekannt, aber für noch nicht so versierte Modellbauer nochmal erwähnt:

Man erstellt aus einem 3-4 mm Sperrholz eine Schablone mit dem Durchmesser des verwendeten Spinners. Wenn der Rumpf im Bereich des späteren Spinners eher oval denn rund ist, so formt man unter Verwendung eines Haar Föns die Rumpfspitze an und verrundet diese unter Zuhilfenahme des selbst hergestellten oder gekauften Motorspantes. Ich rate dabei von Heißluftgebläsen ab, da kann man schnell die Wärmeentwicklung übersehen und es wird das Gewebe im Gelat sichtbar!

Da die Rümpfe innen im Bereich der Nähte auch immer Gewebebänder zur Verstärkung dieser Bereiche haben, muss der Motorspant natürlich vorab an die innere Rumpfkontur angepasst werden. Wenn das Ergebnis so weit zufriedenstellend ist, dass man die Schablone auf den Rumpf schieben kann, wird sie mit ca. 2-3° Sturz zur Profilsehne und mit 90° zur Rumpfnaht ausgerichtet. Malerkrepp in diesem Bereich ergibt etwas Reibung, um den Spant ruhig zu fixieren und auf der Hinterseite mit einem feinen Edding die Schnitthilfslinie anzuzeichnen.

Dann schneidet man ca. 3 mm vor dieser Linie in Flugrichtung die Rumpfspitze ab. Jetzt kann der Rumpf, soweit notwendig, noch endgültig verrundet werden.

Unter Zuhilfenahme des Alu-Spinners, des kleinen Schleifbrettes und dem Motorspant mit montiertem Motor arbeitet man sich jetzt an die endgültige Öffnung und damit Verklebung des Spantes heran. Ideal ist es, wenn der Spinner schon am Rumpf plan anliegt, aber noch ca. 0,5 mm außen übersteht. Wenn das der Fall ist, wird nach dem Anschleifen des Rumpfes und des Motorspantes, der Spant außen mit etwas UhuPlus Endfest 300 bestrichen und mitsamt dem Motor in den Rumpf eingeführt (bei engen Rümpfen ein Verkleben des Motor verhindern, durch umwickeln mit dünner Folie, Klebeband, Silikonöl, Trennmittel etc.). Der Aluspinner wird aufgeschoben und angedrückt und festgeschraubt, während rundherum dessen gleichmäßiger Verlauf kontrolliert wird. Nach dem Aushärten folgt das endgültige Beischleifen mit dem Schleifbrettchen und Kontrolle mit dem tatsächlichen Spinner.

Je nach Power des Antriebes erhält der Motorspant noch abschließen innen und außen eine UhuPlus Endfest 300 Raupe und das wars dann.

Im Folgenden noch ein paar Bilder zu dieser Tätigkeit. Ich entschuldige mit für die chronologisch falsche Reihenfolge, aber ich hatte ja Anfangs nicht vor, darüber was zu schreiben, daher dieses von hinten aufzäumen ;)

Spinner_Anpassung_01.jpgSpinner_Anpassung_02.jpgSpinner_Anpassung_03.jpgSpinner_Anpassung_04.jpg
 
Perfekt!
Ich habe zwar auch schon einige Motoren eingebaut, aber die Methode um den Spant formschlüssig anzupressen kannte ixh auch noch nicbt
👍👍
 

akay

User
Das ist ein Supertipp, für sowas liebe ich RCN!
Eine kleine Abwandlung/Vereinfachung wenn man nicht den passenden Aluspinner parat hat (ich hatte einen der war aber zu klein):
- eine lange M6 oder M8 Schraube im Fundus suchen mit großen Beilagscheiben und Mutter - das Loch für die Motorwelle gibt hier den Durchmesser vor
- Motorspant mit Uhu endfest vorbereiten, Schraube mit Beilagscheibe von innen durchstecken und in die Spitze des Fliegers einpassen
- als Gegenstück die besagte Schleifhilfe, eine weitere Beilagscheibe und dann den Spant mit der Mutter von außen vorsichtig passend ziehen (nur handfest kontern!)

Je länger die Schraube nach vorne heraussteht, desto besser kann man den korrekten Sitz des Spants beurteilen bzw. ggf. den Sturz einrichten. Letzteres mache ich bei Segelflugmodellen eigentlich nie, da ist mir der formschlüssige Sitz des Spinners wichtiger. Den Motorzug kann man gut mit etwas Tiefenruder ausgleichen. (Gilt sicher nicht für Hotliner und F5B Renner ...).
 
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