Elastic Flap mit Silikon reparieren?

Eine Frage an die Gemeinde:

Bei meinem neuen Flieger (Turboprop, ca. 24kg) habe ich ein Höhenleitwerk erhalten, bei dem der Elastic Flap bis ca. zur Hälfte der Ruderbreite durchtrennt war. Ich habe das reklamiert und das Leitwerk an den Hersteller zur Instandsetzung geschickt. Heute habe ich das Teil zurückbekommen. Es wurde eine Silikonraupe von innen an den Elastik Flap angebracht.
Mich würde interessieren, wie dauerhaft diese Form der Reparatur ist und ob ich das bedenkenlos bei einem Flieger dieser Art einsetzen kann und ob das dauerhaft hält.
Ich habe schon von Silikonschanieren gehört, aber ich hätte das eher in die Richtung Schaumflieger mit max. 3kg getan.
Evtl. liege ich aber auch falsch und das funzt prima...
Wie sind Euere Erfahrungen?

Viele Grüße
Elmar
 
Hallo Elmar,

ich würde mir nicht so viele Sorgen machen. Ein Silikonscharnier ist, wenn es korrekt ausgeführt ist und gutes Silikon verwendet wurde (z.B. Elastosil E43, kein Fenstersilikon) genauso dauerhaltbar wie ein Scharnier mit Abreißgewebe oder mit anderen Materialien. Das hat auch nix mit der Größe oder dem Material des Modells zu tun.

Gruß, Karl Hinsch
 
Servus Elmar

Sehe da auch kein Problem, bei meiner Airworld Jodel 2,8m mit 21 kg sind alle Ruder nur mit Silikon verklebt. Funktioniert also demnach ;-).

MFG

Christian
 
Servus Elmar,
Ich sehe das etwas anders als Karl. Zwar wird das halten, wenn es gut gemacht ist. Aber dennoch ist das nicht gleichwertig mit einer strukturellen Anbindung. Die Festigkeit eines diagonal eingelegten Aramidbands ist am höchsten, dann kommt mit großem Abstand Abreissgewebe (welches v.a. den Klappensteg schwächt, weniger das Scharnier selbst) und erst dann Silikon. Aber wie gesagt, auch das funktioniert in der Praxis. Ich würde bei einem neuen Flieger um äquivalenten Ersatz bitten, aber darauf achten, dass das Gewebescharnier beim Neuteil fachgerecht freigeritzt und die Fasern dadurch nicht geschädigt sind (Fransen)... das war hier wahrscheinlich das Problem?!
 
Hallo Elmar,
wie viele tausend Euro hast Du noch mal bei dem deutschen Premium Hersteller für Deinen Bausatz bezahlt?? Waren es 3000 oder sogar mehr?
Da erwarte ich grundsätzlich ein qualitativ sehr, sehr hochwertiges Modell und nicht eines mit durchtrennten Elasticflaps. Da hat die Qualitätskontrolle massiv versagt. Okay, dort arbeiten auch nur Menschen und denen passieren auch mal Fehler. Sollte nicht sein, ist aber leider so. Aber dann her zu gehen und den Kunden mit einer , ich nenne es mal provokativ, "Bastellösung" ab zu speisen ist in meinen Augen nicht korrekt. Man könnte eigentlich erwarten, dass es dem Hersteller äußerst peinlich bzw. unangenehm ist, er sich entschuldigt für dieses "Versehen" und so schnell wie möglich tadellosen Ersatz liefert.
Und ja, ich und einige Kollegen haben vor zig Jahren auch Silikonscharniere mit Elastosil bei unseren Seglern gemacht....hat gehalten. Bei meinen Motormodellen habe ich aber schon damals darauf verzichtet und Scharniere eingebaut. Und von Dir wird jetzt bei einem 24kg Turboprop Kunstflug(!)modell erwartet, dass Du diese "Reparatur" gut heißt!?
Ich würde auf ein neues Höhenleitwerk bestehen.
Gruß
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Markus,
das war natürlich auch meine erste Meinung, aber ich wollte nicht unbedingt schlauer sein als der Premiumhersteller!

Daher habe ich mich inzwischen auch bei einem Sachverständigen des DAeC, der für die Abnahme von Modellflugzeugen zuständig ist, kundig gemacht. Der sagt, nach LTF ist so eine Art der Reparatur nicht zulässig und er würde ein Modell mit dieser Art der Reparatur (sofern es zulassungpflichtig wäre) niemals abnehmen.
Nun gut... das Modell wird ca. 24kg bekommen (evtl. sogar etwas leichter) aber so groß ist der Unterschied nun zu einem Brummer mit z.B. 26kg auch nicht. Fakt: wenn das was davon fliegt, dann liegt die Fuhre unkontrolliert im Dreck, an irgendeinen Personenschaden möchte ich gar nicht erst denken.

Heute Nachmittag schaut sich noch ein Experte aus dem Automobilzulieferbereich mit Schwerpunk CFK/GFK Compositverfahren die Reparatur an und wenn der auch irgendwelche Zweifel hat, dann werde ich auf einen Austausch des Leitwerks bestehen.
Es stimmt auch: das Modell hat richtig viel Geld gekostet!

Danke für Deine Meinung!
Gruß Elmar
 
Was wäre denn das "neu"-deutsche Wort genau entgegengesetzt zum "Premium"hersteller ?

Ultimum(?)-Hersteller ?

Als "Premium" hat sich der Hersteller auf jeden Fall ziemlich disqualifiziert ...
 
Also wenn es sich um so ein Modell handelt wie Markus es beschreibt, dann ist ein Silikonscharnier tatsächlich grundlegend verkehrt und es kommt nur ein einwandfreies Neuteil in Frage. So deutlich wollte ich es ohne Detailkenntnisse nicht sagen, aber die Reaktion des Herstellers auf den Mangel scheint tatsächlich sehr kritikwürdig...
 
Ich bin da ganz bei Compositas.
Es ist auch nicht nachvollziehbar weshalb Leute das immer wieder so hinnehmen.
Vor Jahren kaufte ein Vereinskollege eine F5B Waffe bei der sich ebenfalls ein Elastikflap durchtrennt war.
Das hat er mit Scharnierband angeschlagen. Solche Kunden kann man sich nur wünschen...
100% bezahlt bedeutet 100% i.O. Ware - anderenfalls wird das ganze zurückgegeben, so verfahre ich.
 
Man sollte das e 41 nehmen. Hier der pfd wo sich eigentlich alles von selbst erklärt.
Ps habe grad ein querruder von einer Fox damit anscharniert. Und das hält super!
 

Anhänge

  • A-Silikon-Ruderscharniere.pdf
    599,1 KB · Aufrufe: 159
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten