Elektrifizierung, Kunstflugmodell 2,65m

1hummel

User
Hallo,
ich möchte ein vorhandenes Modell (GFK) mit 2,65m Spannweite und 120ccm Verbrenner (GP 123) elektifizieren. Da ich seit knapp 30 Jahren nur Verbrenner geflogen bin benötige ich nun fachlichen Rat.
Der kostenlose Strom einer auf unserem Platz neu installierte Solaranlage ist einfach zu verlockend....

Nach einigen Recherchen habe ich mich bereits auf einen Zahnriemengetriebe-Antrieb festgelegt.
Nun schwanke ich zwischen den "heimischen" eAnSYs oder dem US-Anbieter StinGR. Wer kann mir, wozu raten?
 

Kim Ole

User
Hallo 1Hummel,

spannend - nach 15 Jahren Elektroflug habe ich mir nun erstmals einen Verbrenner zugelegt. Wir haben seit eh und je Strom am Platz, jedoch waren die Flugzeiten bei mir im Elektroflug ab 2,2 Meter nicht berauschend. Ich bin zuletzt eine Carden Extra mit 2,2 Metern mit 12s 2P geflogen. Der kostenlose Strom war da eher eine Selbsverständlichkeit bei LiPo Kosten von 4x 100€ für ein Set. Mit zwei Pulsar Ladern konnte ich diese zwar in 30-45 Minuten wieder vollpumpen, hatte aber dennoch eine wahnsinnig kurze Flugzeit. Verbaut war erst ein Hacker Q80 (2,2 Meter, nicht wie bei dir 2,65), bei dem ich wenig Leistung hatte und gute 3 Minuten Flugzeit. Weil ich damit sehr unzufrieden war, wurde dann ein Scorpion Motor mit FliteWork Getriebe verbaut. Die Empfehlung hatte ich seinerzeit vom MPX Werkspiloten Tobi Warzecha. Damit hatte ich eine erstaunlich gute Leistung und immerhin knapp 4 Minuten Flugzeit. Letztenendes habe ich sie im vergangen Jahr verkauft, da ich sie zu selten flog, um die Akkus nochmal für 400€ zu erneuern. Es hat einfach einen Grund wieso ab einer gewissen Größe Verbrenner drin sind.

Wenn du mit der kürzen Flugzeit, dem teureren Setup, den vielen Akkus und je nach Lader langen Ladezeiten klarkommst - ist das aber sicher ein geiles Projekt.

Absolut die richtige Entscheidung ist aus meiner Sicht auch der Zahnriemenantrieb.
Welcher von den beiden der bessere ist, kann ich dir Mangels der Erfahrung mit den Marken nicht raten. Vermutlich machst du aber mit keinem etwas verkehrt.

Wenn du dich entschieden hast und geflogen bist, würde mich die Performance sehr interessieren.

Fliegende Grüße

Kim
 
Ich würde mich aktuell für den StinGR 120 entscheiden. Aus meiner Sicht ist der große Vorteil, dass bei dem Antrieb schon sehr viel praktisches Feedback vorliegt und der Antrieb bereits mehrere Iterationen in der Entwicklung durchgemacht hat. Außerdem ist der Support von Jim Kitt wirklich hervorragend. Er bespricht mit den Kunden die Anforderungen und versucht eine ideale Konfiguration des Antriebs anzubieten. Man kann den StinGR Antrieb auch gleich zusammen mit dem passenden Scorpion Regler ordern. Der wird dann auch von Jim bereits programmiert. den fertig gebohrten Spinner und Prop kann man soweit ich es in Erinnerung habe ebenfalls bei ihm gleich mitbestellen. Man hat also eine Plug & Play Lösung.
Nichtsdestotrotz finde ich es super, dass mit eanSys auch eine Alternative besteht. Aber im Moment würde es bei mir der StinGR.
Hier noch ein Link zu einem Review auf Facebook. Flugzeiten von 7-8 Minuten sind anscheinend kein Problem.

 
Hallo Bernd,

hier mal die Fotos von meinen beiden Eansys. Wie viel kannst du denn über eure Solaranlage ziehen?
Oder mal so gefragt, könntest du 14s 10000mah mit 3-4C laden (1700-2400 Watt an Gleichstrom)?

Ich hab es bei mir so, dass ich nur einen bzw. zwei Sätze Akkus habe und dann lieber mit mehr Bums lade.
Die Ladegeräte halten erfahrungsgemäß viel länger als die Akkus ;)

Zu der Getriebeauswahl, ich glaub Jim Kitt und Frank (Eansys) geben sich in Sachen Support und Kundenbetreuung
nicht viel. Die sind beide super.
 

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1hummel

User
Hallo Tobias,
vielen Dank für deine Rückantwort. Wir haben bei uns reichlich Solarstrom zur Verfügung. Ich bin gerade mit Jim und Frank im engen Kontakt.
Von Frank habe ich auch sehr detallierte Angaben und Übersichten zu allen relevanten Paramentern und ein Foto vom Getriebe bekommen. Die StinGR sehen allerdings wesentlich edler aus und sind ca. 100,-€ billiger. Dazu kommt aber der Versand von ca. 60 € der nur mit 100 Dollar versichert ist. Ich denke ich bestelle daher bei eAnSys und habe auch einen schnelleren Support.
Bernd

 
Ich kenne beide Antriebe nicht, aber auf den ersten Blick wirken beide nicht so ausgereift.
Gerade beim Kunstflug kommen einige (Dynamische) Belastungen vom Propeller auf die Welle.
Die Welle ist in beiden Antrieben aber nur Vorne gelagert. Das ist meiner Meinung nach zu wenig und die Belastung der Lager zu hoch.
Auch das Lager im Motor wird durch den Riemen nur einseitig belastet (Riemen muss ja auch Spannung sein)

Sicher eine Gewichtsfrage, aber bei mehr Lagereinheiten können Lager auch kleiner ausgelegt werden.
Eine Gewichtsreduzierung und Stabilitätsgewinnung wäre also durchaus möglich.

Wie gesagt, ich kenne beide Antriebe nicht.

Grundsätzlich sind Außenläufer + Untersetzung durch Rienem eine sehr gute Sache. Gerade wenn man größere Propeller antreiben möchte.
Alternativ eine hohe Polzahl und großen Rotor am Außenläufer um ihn als Direktantrieb zu nutzen (siehe Hacker Q## oder Dualsky GA)

Schöne Grüße
Jens
 
Die Welle ist bei beiden vorne und hinten gelagert… beim Eansys ist das hintere Lager im „Dom“, beim StinGR in der hinteren Montageplatte.
 
Die Lager des Motors sind im Heli (eigentlicher Einsatzort) auch durch einen gespannten Riemen radial belastet und überleben es 😋
 

Blaichi

User
Bei ner 8er Welle brauchst im Regelfall keine Gegenlager. Der Antrieb ist 1:1 vergleichbar mit dem in allen Goblins (Heli) und da verwendet man nur bei ner 6er Welle das Gegenlager. Fliegen tausende Piloten weltweit seit über 10 Jahren so - und beim Heli sind die Lastwechsel sicher nicht geringer als beim Propeller.
 
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