Erfahrungen mit Flächenherstellern und Gedanken zum Holmaufbau

Hi, du machst es Dir glaube ich ein wenig zu schwer... Nimm doch einfach senkrechtes Balsa und lege seitlich Gewebe darauf... Aber bitte unter 45°!!! Kannst den Steg aus mehreren Balsaplatten laminieren und dazwischen immer wieder eine Lage GFK/CFK unter 45°. Ich hab das noch nicht gerechnet, aber in der Praxis hält so ein Steg! Wir haben uns mal so einen Steg (Türblattgröße)hergestellt und sägen je nach Flügel einfach einen Streifen ab. ABER 45° Faserrichtung!!! Ich überlegte auch schon mal ob ich einen Steg rein aus Glas machen sollte. Das wird aber vermutlich schwerer als oben genannter Steg.
In der Modell war auch ein Stegaufbau erklärt. (Duo Discus / ASW 24 / und jetzt eine DG1000) hier nimmt der Autor aber einen UD Gurt! Ich habe keine Ahnung welche Faser hier die Kraft übernimmt. Möglicherweise der Kettfaden :D . Gruß
 

Aeolus

User
Hallo Jan,

nochmal zu den EMC Platten, diese gibt es 2100 mm lang, Festigkeit entspricht 200g/m3 Glas, ergeben eine Top-Oberfläche. Um ein Beulen zu verhindern muss bei Mehrfachtrapezflügeln und bei Dicken/Wölbungssprüngen etwas eingeschnitten werden.

Die von mir eingesetzten 3 Kohleschlauchholme lassen sich sehr einfach bauen und das Ganze geht etwas in Richtung wave-Technologie.

2 Stück HS 85 bringen zusammen gut 60 Ncm, hat bisher immer gereicht.

Laminate berechne ich mit dem R & G Programm.

Gruß

Olaf
 
Hallo,

ich hätte da bitte auch ein kleine Frage.

Der Torsionskasten wird geschlossen durch oben und unten 45-+ CFK. Muss dann das rundherum ohne Schnitt verlegt werden? Oder wie gehabt obere und untere Schale einzeln laminieren und dann auf den Kern pressen.

Die D-Box ist dann nix anderes als bis zum Holm CFK oder?
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Karim,

um die Nase rumlaminieren wäre ideal, macht aber kaum einer (bei Schalenflügel ja auch nicht möglich). Das Problem ist damit die Verklebung an der Nase.

Bei Schalenflügeln sieht man oft eine Verklebung mit einer Harz-Mircoballon-Raupe. Das ist eigentlich Käse, hält aber erstaunlich viel aus, wenn gut gemacht.

Besser ist, man überlappt an der Nase die obere und untere CFK-Lage ein paar mm (ist bei Positivbauweise möglich. Hinten ist es kein Problem, das der Steg meist genügend Klebefläche bereitstellt.

Nicht unterschätzen sollte man auch die Verklebung am Holmsteg. Deshalb ist ein ausreichend breiter Balsasteg keine schlechte Lösung, da auch hier eine große Klebefläche vorhanden ist. Bei dünnwandigen CFK-Stegen muss man durch Umklappen etc. genügend Klebefläche bereitstellen. Stumpf an den Holm gepappt würde das sonst nicht halten.

D-Box sagt man zu dem Bereich Nasenleiste-Holm, weil das im Querschnitt wie ein (plattgedrücktes)D aussieht. Stammt ursprünglich wohl von Flächen, bei denen vorne eine Schale und hinten Rippenbauweise kombiniert wurde.

Hans
 
Hallo,

nurmal so als Denkanstoß, weil hier immer über die Druckbelastung auf den Holmsteg dikutiert wird.

Die entscheidende Belastung, die der Holmsteg aufzunehmen hat, ist eine Schubbelastung. Man stelle sich nur mal vor, die Holmgurte könnten längs auf dem Steg rutschen. Bei Biegebelastung verschieben sich einfach Ober- und Untergurt ein wenig gegeneinander, eine Tendenz zum Beulen entsteht gar nicht. Und genau gegen diesen Schereffekt muß der Steg arbeiten. Dazu ist 45-Grad Gewebe jeglicher Art bestens geeignet, es muß aber auch ordentlich mit den Gurten verklebt sein. Also am besten Schlauch.

Eine Druckbelastung auf den Steg entsteht erst, wenn sich der Flügel durchbiegt, aber ordentlich. Bei den uns hier interessierenden Biegungen bleibt der Druck ziemlich klein und wird problemlos übertragen, sei es von Balsa oder von der Stegbelegung.

Insofern finde ich die Idee mit dem Depron genial. Werde ich bei meinem nächsten Projekt wohl ausprobieren.

[ 03. Januar 2005, 16:09: Beitrag editiert von: NuriULF ]
 
Das mag ja alles sein. Die Idee mit mehreren Lagen Depron ist ja weder neu noch genial, ich weiß von Pylonfliegern die bereits vor zig Jahren erfolgreich so gebaut wurden.

Aber es ist nicht einfach damit getan einen Schlauch über einen Styrosteg zu ziehen, wie zu Beginn des Threads geplant wurde. Vielmehr sollte man mehrere Lagen Syro verwenden und dazwischen sowie außen Kohle mit 45° drauflaminieren. Dazu muss man aber einmal mehr absaugen und Harzpanschen. Deshalb kommt es mir am einfachsten vor, einen Balsasteg zu bauen.
 
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