F-Schleppseil einziehen - Einzugsvorrichtung / Schleppseilwinde

Knut

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Hallo,

scheint auch gut zu funktionieren. Das Einzigste was mich ein wenig beunruhigt, was ist wenn das Seil ein ganzes Stück eingezogen ist und man muss Notausklingen, wann und warum auch immer. Erst wenn das Seil wieder vollständig draußen ist geht das. Aber eventuell eine unbegründete Sorge.
Mehr Sorge würde mir der Platz in dem Video machen, insbesondere die Position der Mannschaft und Autos. Oder täuscht das nur?



Tschüß
Knut
 

Olli 80

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Das mit dem Preis schreckt mich auch ab.
Ich habe die von Schleppseilwinde.de verbaut und die wiegt mit 1 S Akku wenn ich mich richtig erinnere keine 380g inklusive Servo und Seil. Gut das Seil kann beim Schleppen durchhängen wenn der Segler aufholt aber das Seil ist immer voll ausgezogen und dann kann ich immer klinken. Und da bekomme ich fast 3 Wunden für
 
Ich überlege die ganze Zeit, ob es überhaupt Vorteile brigt, wenn das Seil durch die Federkraft gleich eingeholt wird. Spätestens, wenn der Schlepper wieder schneller (oder der Segler eben langsamer...) und das Seil wieder abgewickelt wird, gibts ja doch einen Ruck im Gebälk. Okay, der ist vielleicht nicht ganz so deftig, weil die Feder das Ausziehen bremst. Aber vermeiden lässt sich das damit auch nicht. Und beim durchhängenden Seil sehe ich sofort, was da oben abgeht. Ob man genauso erkennt, wenn die Seillänge etwas abnimmt, würde ich mal bezweifeln...
Aber mal davon (und vom Preis) abgesehen, finde ich die Idee klasse, weil viel weniger Klimbim verbaut ist und das ganze Theater mit der Abschaltung hinfällig wird.

Gruß Mirko
 

Knut

User
Hallo,

der Vorteil des immer straffen Seils hat schon was. Mit ist es in den letzten 5 Jahren zweimal passiert, das sich die Seglertragfläche im durchhängenden Seil
verfangen und eingeschnittenn hat. Beim ersten Mal musste ich Notausklinken, beim zweiten mal ist das Seil gerissen. Erst am Boden haben wir dann gewußt warum. Vorher ist das niemanden aufgefallen. Das sah alles nicht unnormal aus. Von daher also ein klarer Pluspunkt für die Winde. Auch kein Motor etc. ist gut. Bleibt die Frage des Ausklinkens in bestimmten Situationen. In der Regel wird es wohl immer so gut wie ausgezogen sein, so dass nicht mehr viel fehlt. Der Preis ist für mich persönlich aber auch das aus. Da müsste doch wenigstens noch ein Servo drin sein, wobei es darauf dann auch nicht mehr ankommt.

Tschüß
Knut
 
Wie kann sich denn das Seil in die Fläche schneiden? Da muss doch der Segler fast neben dem Schlepper fliegen... und das sieht man doch! Unser Lasso ist so dick, dass ich es bis 300 m Höhe (unsere Ausklinkhöhe) gut erkennen kann. Da sehe ich immer, wenn ich hinten zu schnell werde. Was mir beim Betrachten der Videos so auffällt, ist die Tatsache, dass es ja auch nicht möglich ist, eine Schutzhülle über das Seil zu schieben und so ein Einhaken in die Ruderspalte zu verhindern. Es hat also doch alles sein Für und Wider...

Gruß Mirko
 
Denke dass das Überschieben einer Schutzhülle nicht ein Problem sein sollte. Wir halt bis zur Schutzhülle eingezogen oder ist das Schleppseil halt um den Meter länger.

Franz
 

Olli 80

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Das habe ich auch schon überlegt wie man noch einen Schutz ( Kunststoff Rohr ) trotz einzieh Seil realisiert nur noch keine Lösung gefunden. Da es ja beweglich bleiben muss
 

klausk

User gesperrt
Wie wäre es auf dem letzten Meter mit einem Schaumstoffrohr aus dem Bereich Sanitär? Diese grauen Dinger? Und zwar so, dass das Seil dort hindurchläuft und das Schaumstoffrohr bis über das Leitwerk hinausgeht. Das Seil bleibt dann quasi auf dem letzten Meter mit draussen, das Ende ist z.b. mit einem Tischtennisball versehen, so dass es nicht durch das Schaumstoffrohr kann. Zwar ist das optisch nicht die schönste Lösung, aber wohl beruhigender zu wissen, dass sich nix im Leitwerk verhakt.
Und wegen der Bedenken, dass bei einem Notfall-Ausklinken das Seil teilweise auf der Trommel sein kann: Das tut eigentlich nix zur Sache, denn wann klinkt man im Notfall aus? Wenn der Segler hinten ausser Kontrolle gerät oder sich das Seil anderweitig verheddert. in solchen Fällen wird es aber ja dann eh von der Rolle gezogen und verlässt die Spindel, sobald es abgerollt ist.
 

Olli 80

User
Das Problem sehe ich eher in der flexiblen Befestigung als darin was man nimmt
 

vspatz

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F-Schleppseil einziehen - Einzugsvorrichtung / Schleppseilwinde

Ich möchte Euch unsere Schleppseilwinde vorstellen. Sie ist in einer Gemeinschaftsarbeit Vereins-intern entstanden. Nach einigen Versionen und einem Jahr intensivem Schleppbetrieb kann ich mitteilen, dass sie ausgereift ist.
Wir haben einen recht kleinen Platz, der auf der einen Anflugseite von einem Weidezaun begrenzt wird. Jeder Schlepppilot kann sich ausmalen, was passiert, wenn man nach dem Schlepp vor der Landung das Seil nicht abwirft. Man ahnt nicht, wie stabil doch so ein Zaun ist. :eek:

Nun aber zum Kern: Wir wollten eine Schleppseilwinde ohne Kompromisse, alltagstauglich und idiotensicher.

Folgende Wünsche haben wir umgesetzt:
- unbedingt zuverlässiger Betrieb, störsicher
- robuste, dauerhafte Mechanik, Kugellager usw.
- trotzdem leicht!
- einfachste Bedienung
- Flexible Seillänge und Seildurchmesser bis über 4 mm mit mehr als 30 Meter Länge
- Mikroprozessor-gesteuert
- Nur ein Kanal belegt
- Seil-Notabwurf
- vom Empfängerstromkreis opto-isolierte Elektronik
- Stromversorgung aus zwei LiPo oder LiFe Zellen, oder aus dem Zündakku
- kostengünstig

Um alle Forderungen zu erfüllen, haben wir ein stabiles Gehäuse aus 3 mm GFK-Platten gefräst. Die Seitenwände des Gehäuses werden mit Alu-Streben verbunden. An den unteren Streben wird die Winde im Modell befestigt. Die Trommel besitzt eine stabile Alu-Achse, die in großen Kugellagern gelagert ist. Die Achse besitzt eine großzügige Querbohrung, in die die Seilschlaufe eingefädelt wird. Ein seitlich sitzendes, starkes Servo betätigt die Verriegelung. Der Verriegelungsstift besteht aus 2 mm Federrundstahl. Wir verwenden einen Brushless-Motor, der ein niedriges Drehzahlniveau hat. (Verfügbare Bürstenmotore liefern für diese Anwendung deutlich zu hohe Drehzahlen bei zu kleinem Drehmoment.) Der Motor treibt über einen Zahnriemen mit Untersetzung 7:1 die Trommel an. Damit erreichen wir an zwei LiFePo4-Zellen eine maximale Trommeldrehzahl von etwa 1000 U/min. Zur Steuerung des Motors wird ein handelsüblicher Brushless-Steller verwendet. Dieser versorgt mit seinem BEC die Elektronik und auch das Kupplungsservo. Die Drehbewegung der Trommel wird über eingepresste Magnete und Hallgeber an die Steuerung übertragen. Die Elektronik beherbergt einen Mikroprozessor und sonstige Bauteile in SMD. Die Winde wird über ein Servokabel opto-isoliert mit dem Empfänger verbunden. So werden Störschleifen vermieden.
Bei Volllast unter Abwürgen des Motors haben wir einen Strom von nicht mehr als 5 Ampere gemessen. Damit kann die Schleppseilwinde am Zündakku betrieben werden. Alternativ haben wir einen opto-isolierten Slave-Schalter vorgesehen, der die Winde mit einem separaten Akku verbindet, wenn der Empfänger Strom bekommt.

So sieht sie aus:
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vspatz

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Wir nehmen zur Steuerung der Windenfunktion einen 3-Stufen-Schalter am Sender.
  1. Stellung 1: Die Winde wickelt das Seil auf bis zur festgelegten Seilposition. Das geschieht mit maximaler Drehzahl. 10 Umdrehungen vor dem Ende wird die Drehzahl reduziert. Bei Erreichen der festgelegten Seilposition stoppt die Winde automatisch. Und bleibt dauerhaft ausgeschaltet, auch wenn das Seil wieder herausgezogen wird. Die Winde läuft erst wieder los, wenn der Stufenschalter zwischenzeitlich mal in Mittelstellung war und das Seil wieder (ein Stück) herausgezogen wurde.
  2. Stellung 2 = Schalter in Mittelstellung: In dieser Schalterstellung macht die Winde nichts.
  3. Stellung 3: Das Servo klinkt das Seil aus. Aber nur, wenn das Seil ganz abgerollt ist!

Und da gibt es noch diesen grünen Taster, der über ein dreiadriges Kabel mit der Elektronik verbunden ist. Diesen befestigen wir an gut zugänglicher Stelle am Modell. In diesem Taster sitzt noch eine Leuchtdiode, die den Zustand der Winde bekannt gibt:
  1. Stufenschalter am Sender in Stellung 1: Die LED leuchtet dauerhaft.
  2. Stellung 2: Die LED blinkt langsam.
  3. Stellung 3: Die LED blitzt in Abständen.
 

vspatz

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Teach-In

Teach-In

Wie kommt jetzt das Seil auf die Trommel und wie sagen wir ihr, wieviel es denn sein soll?

Jetzt kommt der grüne Taster ins Spiel.
Ausgangssituation: Alles ist eingeschaltet, der güne Taster leuchtet entsprechend der Stufenschalter-Stellung. Das Seil liegt neben dem Modell. Die Schlaufe haben wir in der Hand.
Wir drücken den grünen Taster für etwa 0,5 Sekunden.
Die LED beginnt aufgeregt zu blinken an.
Das ist der Teach-In-Modus. Jetzt schalten wir in die Stellung 3. Das Klink-Servo an der Winde öffnet die Seilverriegelung. Wir führen die Seilschlaufe in die Querbohrung der Windenachse ein. Dann bringen wir den Stufenschalter am Sender in die Mittelstellung. Das Servo schiebt den Stift nach vorn und macht die Klinke zu. Falls wir das Seil nicht erwischt haben, probieren wir das Ganze nochmal. Schalter hin und her lässt das Servo hin und her fahren. Ok. Wir haben es geschafft und nun Achtung! Wir schalten in Stellung 1. Die Winde läuft gemütlich los und wickelt und wickelt das Seil auf, bis wir den Schalter in die Mittelstellung bringen. Oder doch noch ein Stückchen weiter? Kein Problem: Schalter in Stellung 1 und es sie wickelt weiter. Jetzt haben wir aber genug Seil auf der Trommel und die letzten paar Meter sollen aus dem Modell raushängen. Jetzt drücken wir den grünen Taster erneut und der Prozessor merkt sich die Anzahl Windungen für den nächsten Wickelvorgang. Und das nicht nur bis gleich, sondern auch im ausgeschalteten Zustand für den nächsten Schlepptag. Wir erkennen, dass wir in den "Normalmodus zurückgekehrt sind, weil die LED wieder langsam blinkt.
 

vspatz

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Schlepp-Betrieb

Schlepp-Betrieb

Wir haben das Seil auf der Trommel und fahren mit dem Schleppmodell zur Startposition. Wir ziehen das Seil aus dem Modell bis zum Anschlag heraus oder lassen diese Arbeit den Seglerpiloten erledigen. Hoppla! Der Stufenschalter steht ja noch in Stellung 1! Kein Problem, nichts passiert. Wir stellen ihn in die Mittelstellung für den Schlepp. Der Segler ist eingehängt. Es geht los. Oben will der Segler ausklinken, merkt aber, dass nichts passiert. Wir reagieren sofort und betätigen die Notklinke, indem wir den Stufenschalter in Stellung 3 bringen. Der Segler kommt frei und bringt uns hoffentlich das Seil zurück.
Der Seglerpilot übergibt uns nach seiner Landung das Seil und wir hängen das Seil wieder ein. Wir erinnern uns: Mittelstellung - Klinke zu; Stellung 3 - Klinke auf. Ist schnell erledigt. Der nächste Segler ist schon startbereit.
Dieser Seglerpilot hat alles richtig gemacht und koppelt sich am Ende des Schlepps ordnungsgemäß ab.
Wir gehen sofort in den obligatorischen Sturzflug und stellen den Stufenschalter in Stellung 1 um das Seil einzuziehen.
Im Landeanflug sehen wir, dass das Seil nicht mehr raushängt und können direkt landen. Alle Seglerpiloten sind froh, dass es ohne Platzüberflug mit Seilabwurf direkt weitergehen kann.:)
 

vspatz

User
Ende des Schlepptages

Ende des Schlepptages

Alle sind zufrieden. Sprit ist alle. Sender und Modell sind noch eingeschaltet. Das Seil ist auf der Trommel, aber eben nicht ganz. Die letzten Meter hängen noch raus. Das stört natürlich beim Transport. Der Stufenschalter am Sender steht noch in Stellung 1. Wir betätigen also diesen grünen Wundertaster und halten ihn für etwa 3 Sekunden. Jetzt beginnt die Winde, schön langsam das Seil weiter einzurollen. Wir halten den grünen Taster so lange, bis das Seil ganz aufgerollt ist. Wenn wir den Taster loslassen, hört die Winde sofort auf zu wickeln. Der neunmalkluge Prozessor auf der Platine merkt sich auch den aufgewickelten Seilrest, so dass wir am nächsten Schlepptag ohne weitere Vorkehrungen loslegen können.

Noch ein Tip:
Um das Seil beim Aufwickeln immer leicht zu straffen, hat es sich bewährt, auf der Seglerseite vor der Schlaufe einen Federball hinter einem Wirbel zu befestigen. Der Wirbel ist unbedingt nötig, da die gängigen Federbälle im Flug rotieren. Sonst hat man schnell das Seil verdrillt.
 
Hallo vspatz,
die Winde sieht sehr profesionell aus und hat eine sehr ausgeklügelte Steuerung, bei der auch wirklich ein Notklinken ohne Probleme durchführbar ist!
Wie schwer ist die Winde (ohne Akku) und gibt es auch vielleicht ein kleines Demo-Video? Mich interessiert vor allem, wie schnell das Seil eingezogen wird. Die meisten Winden sind zu schnell und dann "heddert" das Seil auf der schnell drehenden Trommel! Hätte Interesse an der Wind für mein neues Schleppmodell, brauche aber noch diese Info´s!
Begeisterte Grüße
mokistern
 

vspatz

User
Hallo vspatz,
die Winde sieht sehr profesionell aus und hat eine sehr ausgeklügelte Steuerung, bei der auch wirklich ein Notklinken ohne Probleme durchführbar ist!
Wie schwer ist die Winde (ohne Akku) und gibt es auch vielleicht ein kleines Demo-Video? Mich interessiert vor allem, wie schnell das Seil eingezogen wird. Die meisten Winden sind zu schnell und dann "heddert" das Seil auf der schnell drehenden Trommel! Hätte Interesse an der Wind für mein neues Schleppmodell, brauche aber noch diese Info´s!
Begeisterte Grüße
mokistern

Die Winde wiegt so, wie sie auf dem Bild zu sehen ist, mit Servo usw. knapp 400 Gramm. Baumaße sind L 128/B122/H100 gemessen über alles.
 
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