F3B-Flügellayup robust genug?

Hi zusammen!

Ich plane ein Flügelschalenlayup für einen F3B-ähnlichen Einsatz aus
  • Lack
  • Carboweave 62 HTS +-45°
  • Airex C70.75 1.2mm
  • Carboweave 62 HTS +-45°

Nun habe ich noch nie mit Carboweave gebaut und bin mir deshalb unsicher, ob
  • die Oberfläche ohne Glaslage auch nach längerer Zeit gut bleibt (also ohne Durchzeichnung der Poren des Sandwichkerns oder Abzeichnung von wohl stellenweise vorhandenen Faserlücken)
  • die Oberfläche grifffest genug ist, um das Modell auch mal an der D-Box anheben zu können.
Gegen letzteres Problem hätte ich mir überlegt entweder
  • das etwas dickere Carboline 75 g/m² zu verwenden, aber das gibt es wohl nicht mehr zu kaufen (Website http://carboline.info/ offline)? Gibts da Alternativen mit höherer Grammatur? Sind die SpreadTow-Gewebe (Textreme, Neoweave) eine Option und erreichen ohne Glaslage eine ähnliche Oberflächenqualität wie SpreadTow-Gelege?
  • in der D-Box zusätzlich eine Lage Carboweave 62 HTS einzubauen, da idR dort der Griffbereich ist.
  • oder sogar das dichtere Airex C70.90 zu verwenden, dessen Druckfestigkeit höher ist
Ansonsten wäre das Ziel mit möglichst wenig Lagen auszukommen. Eine Überschlagsrechnung sagt, dass ich ca. 120-130 g/m² HTS Diagonalfasern für die gewünschte Steifigkeit brauche.

Ich bin euch um jeden Hinweis/Einschätzung/Tipp dankbar. Habe mit den Gelegen leider noch wenig Praxiserfahrung...

Vielen Dank!

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Philipp,

unserer Erfahrung nach ist die Oberflächengüte des Kernmaterials der primäre Faktor, der über die Kosmetik des späteren Bauteils entscheidet. Wir sind hier natürlich etwas befangen, aber es ist tatsächlich so, dass es hier sehr große Unterschiede in den erhältlichen Materialien gibt. NeoCore 60 RCS und 80 RCS z.B. haben eine deutlich feinzelligere Struktur als vergleichbare Schäume, sodass damit auch die Gefahr der späteren Orangenhaut verringert wird.

Wichtig ist auch eine ausreichend lange Härtung in der Form bzw. eine Härtungstemperatur deutlich über 40 °C, um einen möglichst hohen Vernetzungsrad des Harzes zu erreichen und damit einem späteren Nachschwinden an der Oberfläche entgegenzuwirken.
 

Nema

User
Hallo Philipp,

ich bin hier stiller Mitleser und schreibe eigentlich so gut wie nie etwas,...Bautechnisch habe ich aber schon so ziemlich fast alle gängigen Gewebe, Gelege in verschiedensten Grammaturen und Stützstoffe verabeitet, was im F3X-Bereich so gängig ist!

Stefan seinem Beitrag gebe ich erst einmal voll und ganz recht! Nun zu deinen Fragen:

-Dein Aufbau klingt gar nicht mal so verkehrt, kannst ja überlegen ob du evtl. ne günstigere Kohle mit ähnlicher Grammatur in der Innenlage verwenden willst.
- Carbowave braucht definitiv keine Glaslage!
- Die Oberfläche von Carbowave, egal welche Grammatur, bleibt auch nach längerer Zeit sehr gut, hier ist der entscheidende Punkt die Verarbeitung des Harzes beim Auftrag in die Form: reichlich Harz einpinseln, bloß nicht walzen mit der Rolle, Gelege drauf, 10-15 min ziehen lassen, jetzt mit der trockenen Walze alles gut durch rollern, Zewa/Klopapier drauf, wieder rollern, Stützstoff drauf, usw....Verabeitung wie bei Spreadtow mit dem Unterschied, dass hier keine Luft zwischen den einzelnen Gaps entstehen kann, da CW deutlich besser entlüftet.
- 130g Grammatur in der D-Box ist immer gut, muss ja nicht über die komplette Spannweite gehen...
-Überlege mal ob du bei dem, wie du dir das so vorstellst, evtl. in der D-Box 1,5mm - 2mm dicken Stützstoff einlegen willst, da hier die Beulsteifigkeit deutlich erhöht wird. Noch so 3 bis 5 Rippen rein und schon haste was festes, auch für grobmotorische Kollegen, die gerne mit den Fingern, anstatt mit den Augen schauen.
Einen Stützstoff mit höherer Dichte zu nehmen, naja, einen Vorteil sehe ich darin nicht.
-Neocore 60 RCS und Achtung: Balsa leicht sind hier meine Favoriten was das betrifft. Airex C70.75 steht an 4. Stelle nach Cascell RS, wobei hier auch persönliche Vorlieben, Verfügbarkeit, Verarbeitbarkeit, Gewicht, usw. ausschlaggebend sind.
Alles meine Meinung :-).

Gruß Matthias
 

Gideon

Vereinsmitglied
Es geht um biaxiale Gelege und die gibt in diesen Grammaturen nicht, das ist machartbedingt (fadenfixierte natürlich schon). Wir haben Spread Tow-Gewebe mit 62 g/m² in IMS65 und mit 80 g/m² in UTS50. Preise gerne per PN.
 
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