Fahrwerkseinstellung im Hinblick auf Flächen Anstellwinkel beim Start

Hallo zusammen,

eigentlich gehts hier um einen Retroflieger, aber die Physik ist ja für alle gleich, von daher...

Betroffenes Modell: Dritthand Robbe Puma 2 Tiefdecker aus den 70ern. Fliegt einwandfrei, in allen Lagen, kein Problem, Schwerpunkt, EWD nach Plan. Beim Start muss der Flieger zum Abheben durch einen vollen Höhenruderausschlag regelrecht vom Boden weggerissen werden, steigt dann, bis man das HR wieder nachgelassen hat, ruckartig steil weg. Das alles bei Geschwindigkeiten weit über der normalen Abhebegeschwindigkeit. Beim Landen umgekehrt, der Flieger setzt mit dem Hauptfahrwerk auf, Nase runter und dann klebt er regelrecht am Boden.

Position des Hauptfahrwerks in X Achse ist korrekt nach Plan, bei leerem Tank kann man den Flieger beinah auf Hauptfahrwerk und Seitenruderflosse stellen. Profil ist NACA2315 an der Wurzel, gestrakt auf NACA0018 am Randbogen.

Ich ging bis dato davon aus, daß der Flieger aufgrund Baufehlers vorn zu tief ist, also negativen Flächenanstellwinkel zur Bahn hat. und wollt kürzere Hauptfahrwerksbeine biegen.
Dem ist aber nicht so. Ich hab jetzt mal die Anstellwinkel zum Boden vermessen. HR hat ca 1 Grad Anstellwinkel, Fläche 1,5° Also positiv. Plan und Anleitung geben keine Sollwerte vor. Fest steht aber daß das Bugfahrwerk nicht das Originale ist.

Hat jemand eine Idee? In welche Richtung sollte es gehen - hinten runter, damit der Anstellwinkel noch größer wird? Und wenn ja, in welchen Anstellwinkelbereich sollt man kommen? Fast alle meine anderen Motorflieger sind 2 Beiner, und die 2 Dreibeiner die ich hab sind nicht vergleichbar. Clark Y Trainer, Graupner Taxi usw...

Schöne Grüße

Martin

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ROL4ND

User
Dieses Phänomen hatte ein Kollege, man mag es kaum glauben, mit einem F3A Modell !
Das Spornrad ist recht hoch und das Modell hat sich wie ein Formel 1 Auto am Boden festgesaugt.
Ebenfalls bis nahe an Vmax., sehr spektakulär… 😱

Er hat dann die Querruder einen Tick nach unten verstellt und der Spuk ist seitdem vorbei.
Diese Maßnahme scheint mir aber bei den durchgängig geraden Querrudern des Pumas eher kritisch, bzgl. Tipstall, zu sein.
Ich würde es mit „hinten runter“ (oder „vorne hoch“) versuchen.
VG Roland
 
Hallo Martin,

vor ein paar Jahren hatte ich auch mal einen solchen Puma, der ähnliches Verhalten zeigte. Wegen des 10er Webra Speed habe ich das aber nicht als störend empfunden. Dann fliegt man sowieso etwas "gröber".
Es kann noch viele Gründe für das Verhalten geben: Motorsturz zu groß, CG zu weit vorn, im Ganzen zu schwer, Fahrwerk zu weit hinten(du hast ja nur Startprobleme bei vollem Tank), Querruder zu weit hochgestellt, zu schwacher Motor, falscher Propeller, Räder schwergängig, zu schwere Räder, Hauptfahrwerk zu viel Vor- oder Nachspur, etc.
Vielleicht liegt es auch an deiner Wahrnehmung: es kommt dir nur so vor, weil du anderes gewöhnt bist.
Den Winkel zum Boden würde ich nicht verändern, sondern mein Augenmerk auf besseres Abheben legen. Die Spoilerstellung zum Auftriebszusammenbruch nach dem Aufsetzen verhindert das Springen bei der Landung.
Wenn ich mich festlegen soll, würde ich sagen: es liegt an der zu kleinen HR-Klappe in Verbindung mit zu weit hinten liegenden HauptFW-Rädern.
Einfach mal das Hauptfahrwerk rausnehmen und den Winkel in Richtung vorn verbiegen. Ich habe einige RC1 Modelle, die mit leerem Tank auf das Seitenruder kippen.

Beste Grüße
Andreas
 

Dix

User
Kannst nicht probehalber einfach mal ein größeres Bugrad montieren?
Oder kleinere Räder am Hauptfahrwerk?
Oder beides?
 
Also ein anderes Hauptfahrwerk muß ich eh biegen. Das verbaute Bugfahrwerk ist so kurz, daß die Anstellwinkelwerte von oben vom Vorbesitzer nur dadurch erreicht wurden daß er vorn ein um 10 mm größeres Rad als hinten montiert hat. Das sieh sch... aus. Wenn ich jetzt 3 gleiche Räder montiere kommt der daher wie ein Dragster. Also neue Hauptfahrwerksbeine. Sowieso. Bugfahrwerk erneuern /erhöhen scheidet aus. Der Flieger ist so hoch genug. Der 10 Zoll Prop hat noch 9 cm Bodenfreiheit

Rumprobieren mit verschiedenen Raddurchmesserkombis könnte ich. Theoretisch. Praktisch aber nicht, ich hatte grad eine heftige HWS Bandscheiben OP. Da geht Autofahren und Fliegen nicht. Aber basteln geht...Naja. Hab noch andere Flieger zum Basteln...

Die ganzen von Dir Andreas vorgeschlagenen Sachen sinds aber eher nicht. Sturz 2°, Gewicht 2,3 kg, Motor 40er Webra Speed, 10x6 Prop, Querruderstellung neutral usw. Das ist alles im Rahmen. Einbilden tu ich mir das seltsame Verhalten auch nicht. Ich bin sogar schon auf einem Flugtag darauf angesprochen worden. Mein Sohn sagts auch. Ist in Wehrheim und Reutlingen damit geflogen.

Fahrwerksposition ist nach Plan. Nach vorn biegen geht natürlich immer. Das probier ich mal. Wenn ich wieder fliegen kann.

Grüße

Martin
 
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