Faxen dick mit Akkus löten

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Finnz

User
Hallo zusammen,
ich möchte hier noch Folgendes anfügen:

Der Widerstand einer Veerbindung zweier Zellen ist nicht nur von den Werkstoffen (Pole der Zelle, Lötzinn) abhängig sondern auch von einer eventuellen (Oxid-)Schichtbildung an der Oberfläche. Das Flußmittel im Lötzinn hilft diese zu beseitigen, außerdem kann man die Zellen vor dem Löten anschleifen.
Bei einer gepressten Verbindung hat man, neben der bereits erwähnten Problematik mit der Kontaktfläche (nur Punkt- oder Linienberührung bei konvexen bzw. konkaven Polflächen), über längere Zeit möglicherweise auch Korrosionserscheinungen oder besagte schlechtleitende Schichten.

Außerdem habe ich mal von Zellen gehört, bei denen der Pluspol gegenüber dem Mantel der Zelle leicht zurückversetzt war. Ich glaube es war die Industrieversion der CP 1700. Solche Zellen wären für das Verpressen ungeeignet.

Ich halte das Inline-Verlöten für die bessere und sichere Variante. Allerdings nur unter der Bedingung der korrekten Ausführung. Und genau da liegt aber das Problem.
In Anbetracht der Arbeitsersparnis gilt vielleicht trotzdem:
Lieber gut gepresst, als schlecht gelötet.

Gruß

Klaus
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hi,

nur daß hier nicht der falsche Eindruck entsteht: Ich halte das Löten auch für die dauerhaftere und sichere Verbindung, wollte oben aber nur erwähnen, daß es kein idealer Übergang ist. Ist sowieso fraglich, wer von uns so drauf angewiesen ist, ob jetzt ein Akkupack einige Milliohm mehr oder weniger hat. Trotzdem bin ich gespannt auf die Ergebnisse von Ulrichs Untersuchungen. Vielleicht werden wir alle am Ende erstaunt sein. :confused:

Gruß Kai
 

Harri

User
Hallo TIBOS!

Mein erster Beitrag beim neuen RC-Network! :)

Sehr interessante Sache mit den Tubes.

Ein bedenkenswerter Aspekt ist mir aber sofort aufgefallen, als ich von hohen Anpressdrücken gelesen hatte:

Bei hohen Strömen werden die Zellen ja tierisch heiß und wollen sich ausdehnen. Das können die aber nicht, weil die zusammengedrückt werden!
Besteht da nicht die Gefahr, daß die dünnwandige Blechspirale im Zellineren "knickt" bzw "wellt" und einen inneren Kurzschluß produziert? :rolleyes:

Was den Übergangswiderstand angeht, so meine ich, daß inline-Verlötung das non-plus-ultra darstellt.
Die Frage ist nur, wie nahe die Pressung an dieses Optimum rankommt und ob überhaupt ein meßbarer Unterschied besteht. Bestünde keiner, dann wären die Tubes ja eigentlich die Gewinner. ;)
 
Hi,
es hat aber auch einen vorteil, wenn die akkus sich ausdehnen, dann vergrössert sich der anpressdruck. aber wahrscheinlich dehnt sich auch die tube.
zudem beulen die meinsten zellen unter hohen belastungen den boden etwas auf, das würde dann auch verringert werden.
grüsse
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Moin,

es ist einige Zeit vergangen, aber inzwischen liegen umfangreiche Erfahrungswerte mit den SPT vor. Bevor ich einen neuen Fred mit Bildern und Diagrammen eröffne (der von Gerhard Hanssmann, wie man Akkus verlötet, provoziert mich geradezu dazu :D ), hier eine kurze Zusammenfassung.

Gewichtsfrage: die SPT wiegen ca. 10g mehr als ein inline verlötetes Pack.
Hochstromfestigkeit: ich habe sie bis 40A getestet. Hier gibt es keine Probleme. Die Konstruktion ist aber nicht darauf ausgelegt (Anschlüsse), diesen Strom beliebig zu überschreiten.
Mechanische Festigkeit: Mit Standard-inline-Packs vergleichbar, spätestens, wenn man die SPT ebenfalls einschrumpft. Probleme mit der Ausdehnung von Zellen durch Hitze habe ich nicht feststellen können, wie gesagt bis 40A.
Von Rütteltests zeigen sich die SPT ebenso unbeeindruckt wie gelötete Packs.
Nun zur interessantesten Frage: der Übergangswiderstand. Hier hat sich erfreulicherweise Ludwig Retzbach bereit erklärt, Messungen an einer SPT (10-Zeller) durchzuführen, die er anschließend zu Vergleichszwecken demontiert und klassisch inline verlötet hat, um sie erneut zu vermessen.
Das Ergebnis weist einen sehr geringen (< 0,5%)
Vorteil für die Inline-Verlötung aus.
---
Mir persönlich reicht das. Wenn ich die Fraktion der 100- A - Flieger mal ausschliesse [sorry Harri], habe ich ein sauberes System.

Wichtig ist noch, dass das von mir beschriebene 'Racing-pack' System inzwischen bis auf 10-Zeller ausgeweitet wurde, d.h. man hat eine Zwillingsröhre, die Endkappen, und kann innerhalb von 2 Minuten egal wo eine oder mehrere Zellen auswechseln.
Wenn eine Zelle stirbt [oder nur abweicht], tausche ich sie aus. Ich kann sie dann einzeln päppeln, ohne dass der ganze Pack darunter leiden muss bzw. das verhindert.
Bisher wollte ich 20- oder gar 30-Zeller im Elektroflug nicht angehen, weil die Lebensdauer der Gesamtpacks wegen der Abweichungen einzelner Zellen gering sind. Andererseits liegen die Ströme bei den Vielzellern selten über 50A. Die SPT scheinen daher nicht nur für 10-Zeller geeignet, sondern auch für die Hochleistungsfraktion.

Grüße, Ulrich Horn
 
Hallo zusammen,

habe heute erst diesen Thread entdeckt.

Ich persönlich halte diese Klemm-/Schraubvariante für sehr interessant. Hätte man durchaus früher drauf kommen können.

Vor Urzeiten gab es sowas ähnliches mal von robbe. Den damaligen Sendern (braun genarbter Schuhkarton) lag eine geschlossen Empfängerakkubox bei, die mit einer Zentralschaube in der Mitte geschlossen wurde. Allerdings waren zusätzlich Anpressfedern eingebaut.

Doch zurück zu der hier vorgestellten Variante. Ich lese immer wieder von Bedenken an Kontaktstellen (Fläche > Übergangswiderstand).

Ich habe zwar kein Diplom im Löten oder Metallkunde, jedoch könnte ich mir vorstellen, die Pole vorab hauchdünn zu verzinnen. Dann sollte es auch bei konkaven Oberflächen keine Probleme geben.

Das Zinn ist doch recht weich, so dass sich durch den Anpressdruck eine etwas vergößerte Kontaktfläche ergeben könnte.

Besonders wenn die Ströme höher sind und eine Zellenausdehnung eintritt und sich die Zelle erwärmt, sollte das Lötzinn doch weicher werden.

An einer schlechten Kontaktstelle ist mit einem erhöhten Widerstand zu rechnen, so dass hier das Zinn noch weicher werden müsste und so von sich aus die Kontaktfläche vergrößert.

Der Vorteil des demontierbaren Packs würde erhalten bleiben.

Ich habe momentan das Problem, dass sich aus zwei älteren 10 Zellen drei Zellen verabschiedet haben. Beide Packs habe ich inline verlötet.

Hieraus könnte man problemlos z. B. zwei 8er-Packs fertigen. Ich habe aber Bedenken, die Packs zu trennen, da doch recht große Kräfte auf den Becherboden wirken. Die Methode tiefkühlen und abschlagen ist bekannt. Trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl.

Es wird sicher viele geben, die jetzt sagen: "Tonne auf und wech damit!"

Vom Kostenfaktor habe ich auch kein Problem damit. Allerdings trenne ich mich unter Umweltaspekten nur ungern von Zellen; zumal dann, wenn sie noch ok sind, was Messungen ergeben haben.

Auch hier könnte das beschriebene System Pluspunkte für sich verbuchen.

Im Übrigen halte ich das Mehrgewicht für nicht so dramatisch, da ich meine Packs ohnehin mit Rundhölzern oder Kohlerohren stütze, um die mechanische Belastung an den Lötstellen (harte Landungen/Turbulenzen) zu verringern.
 
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