Flugeigenschaften?: Warum nicht stabil um die Hochachse?

Leider sind mM keine vergleichbaren Modelle zu finden und ich hab auch keine Infos zur Aufteilung/Grösse usw. der Ruder in Verbindung mit Streckung und Pfeilung gefunden.

Wenn jemand meine Frage direkt beantworten könnte wäre es wohl sehr hilfreich, da ich mir diesen umfangreichen Wissensschatz wohl nicht in kurzer Zeit werde aneignen können ;)

Aufteilung nur Querruder und Aufteilung mit Quer- und Wölbklappenruder und die entsprechenden Tiefen sind gefragt.

Grundauslegung schnell und über die Längsachse sehr agil, mit Verwölbung langsamer und thermisch besser machen das Vorhaben.

lg, Gernot
 
Gut, auf Grund meiner 100%igen Bauungenauigkeit und deiner Empfehlung wähle ich das RG 15 :)

Veträgt das RG 15 Wölbklappen? Flügeltiefe innen neu 130mm, aussen 100mm, Flügelsehne hinten gerade, vorne postiv gepfeilt. Querrudertiefe entweder über den ganzen Flügel 20mm, oder mit WK 2/3 der Flächenlänge Querruder mit Tiefe 25mm, Wk auf dem inneren Drittel auch mit 25mm Tiefe.

Ruderklappen mit 20 mm ist etwas klein, normal nimmt man für Quer 21-23 % der Flügeltiefe, Wölbklappe auch bis 25 %
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

ich sehe nur noch gelegentlich In RC-Network rein, deshalb erst jetzt mein Antwort auf Deine Fragen:

"Also HM51 und HN979 sind doch eher langsamere Profile, oder?"
Nein, beide sind moderat gewölbt und unverwölbt auf die Startphase optimiert.
Ich fliege als Spaßmodell ein 500gr schweres Modell mit ProSAL-Flügel und hatte schon eine 1,5m Modell mit RG15. Der ProSAL kann alles besser als das RG15 Modell konnte.
Dein Entwurf hat eine Fläche von rund 17,25 dm² und bei 560gr. 32,5gr. Flächenbelastung, also wie bei einem unballastierten F3B-Modell. Dazu 60% der Profiltiefe des F3Blers, und da ist das RG15 schon grenzwertig (zeigt Ablöseblasen im Streckenflug und läuft erst beladen gut).

"Was wäre denn wenn ich eher auf ein F5D oder F5B Profil gehe? Erstens wegen E-Version, die Profile sind ja auch hierfür sicherlich zu 100% optimiert, aber natürlich können die auch Segeln, wobei halt Verwölbung da Pflicht wäre, es gab aber auch F5B Modelle bzw. sehr scharfe Hotline, die nur mit Querruder geflogen wurden und dennoch gute Gleit- und Thermikeigenschaften hatten. Surprise X (HD45 Profil), Surprise VI (MH30) als Beispiel, die mussten dann ja auch 10 Minuten segeln können, also ich denke das spricht doch auch für diese Profile."

Was dagegen spricht, sind die anderen sonstige Verhältnisse, und wie viel der Zeit fliegt man mit Motor an?

"Beim RG15 bin ich schon eher der Meinung dass das funktionieren könnte, ist ja z.B. auf der Yuki B4 auch drauf, dort aber ziemlich dick und dadurch halt auch langsamer und durch die Dicke fehlt auch vermutlich der Durchzug der Yuki B4. Wenn man das Profil aber schön schmal macht, dann kann ich mir vorstellen, dass das passt. "

Dickenänderungen sollte man nur in geringem Umfang machen, Wölbung und Dicke kann man nicht separat betrachten.

"Aber was meint ihr zu einem MH30 oder HD Profil - das würde es ja von HD45 bis HD53 geben"
Dasselbe wie zum RG15, einfach nicht optimal geeignet.

"V-Form werde ich 2-3 Grad gesamt beim nächsten Modell anstreben. Gibt es da was einzuwenden, oder kann ich das so wählen?"
Ich mache bei meinen Modellen (F3F, F3B) 5-6° insgesamt.

Dass das RG15 weniger kritisch auf Baufehler reagieren soll als ein HM51 halte ich für ein Gerücht. Da es nicht optimal passt kann es sogar beim Baufehler in die falsche Richtung viel kritischer werden. Das HM51 ist in der positivbauweise bewährt und braucht etwas mehr Flächenbelastung als die heutigen SAL-Modell haben, was besseres zu suchen lohnt den Aufwand meines Erachtens bei deinem Projekt nicht. Auch mit RG15 wird dein Modell fliegen, nur eben nicht so gut wie es mit einem passenderen Profile könnte.

Gruß
Hans
 
Hallo Hans.

Danke für deine Antworten. Jetzt bin ich halt wieder etwas verunsichert wg. dem Profil, hab mich eigentlich schon auf das RG15 eingeschossen...

Gibt es jemanden, der nun Hans Aussagen widerspricht?

@HANS:
Ich hab SAL/DLG Modelle immer als langsamfliegend mit hoher Thermikleistung im Kopf, wie können diese Profile schnell sein? Selbst kleine Hangsegler mit 1m haben meist HD45 oder ganz oft MH30 Profile. Zumindest hab ich diese Profile bei vielen Modellen vorgefunden bei meinen "Nachforschungen".
Das RG15 wird ja auf der Aerodesign Seite hoch gelobt als schnelles und gut verwölbbares Profil, das noch dazu einem MH30 als Beispiel überlegen sein soll.

Ich komme aus der F5B Szene, und hätte gerne selbst ein von der Dynamik ähnliches Modell gebaut: Grundauslegung schnell mit guten Antrieb für flottes Steigen, Abturnen der gewonnenen Höhe, bei Verwölbung durch die Querruder (oder wenn unbedingt nötig auch zusammen mit den Wölbklappen) Thermik-Kreisen.

lg, Gernot
 
Zum Vergleich hier mal ein Bericht zu den Prosal: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/102474-Prosal-ein-quot-neuer-quot-F3K

@ Hans: Vielleicht hast du überlesen, daß jetzt von 700 gr Gewicht ausgegangen wird, also etwa 40 gr Flächenbelastung

Es ist immer etwas unfair, GfK-Modelle aus hochwertigen Formen mit Selbstbaumodellen von Einsteigern zu vergleichen. Nicht umsonst werden bei F5B und F5D heute nicht mehr die Flügel-Urmodelle gefräst und dann die Form abgenommen, sondern es werden gleich die Formen gefräst, um auch den letzten 1/10 mm in der Genauigkeit nicht zu verschenken. Je genauer und spitzer heute die Profile berechnet werden, desto weniger Fehlertoleranzen haben die Profile. RG 15 ist schon ein sehr alter Entwurf und kann mit gutem Erfolg auch bei größeren Fehlern in der Profilkontur eingesetzt werden. Styro/Abachi Flügel mit RG 15 oder MH 43 zeigen immer noch gute Flugleistungen, aber ein Voll GfK Flügel kann eben noch besser sein. Bauungenauigkeiten haben immer einen gewissen Leistungsverlust zur Folge, aber nicht so dramatisch wie bei z.B. MH 30.

@ Gernot:
1/3 zu 2/3 ist ok
Wenn du eine gute Anlage hast kannst du die Landeklappen zu Quer mit halbem Ausschlag mitlaufen lassen, dann ist 50-50 ok


mfg
der Nichtflügler

@ Gernot:
Du must auch mal dran denken, was kann das Profil und was kannst du!
Das Profil könnte.... wenn du es bauen könntest!
Denk mal an die vielen kleinen Zehntelmillimeter :D
 
Also im Eigenbau würde ich mir auch kein so hochgezüchtetes Profil antun. Bei Seglern ist das nochmal "schlimmer", da bist du schließlich auf die Leistung des Flügels angewiesen (außer du willst eh permanent den Motor am laufen haben ...?).

Ich denke zwar schon, dass man auch entsprechend anspruchsvolle Profile in Eigenregie und mit minimalem Aufwand bauen kann, es braucht dazu aber sicher viel Vorwissen und Erfahrung. Insbesondere was Materialien und Verarbeitungstechniken angeht, denn daraus resulitieren ja dann die größten Abweichungen. Wenn du in eine fertige Form laminieren kannst, ist das ganze doch wesentlich einfacher bzw. weniger Anfällig, da geht es dann eher um die perfekte Verarbeitung der Materialien damit die optimale Festigkeit und Haltbarkeit erzielt wird. Den Rest macht da die Form schon für dich. Umso aufwändiger ist es aber auch diese herzustellen > CNC Frästechnik ist da ohnehin pflicht.

Wenn wir alle so ne 5 Achs Fräse zuhause hätten dann wär es ja leicht...

LG
 
@HANS:
Ich hab SAL/DLG Modelle immer als langsamfliegend mit hoher Thermikleistung im Kopf, wie können diese Profile schnell sein?
Falsch. Ihre Hunger-Eigenschaften holen diese Modelle aus der geringen Flächenbelastung. Der Start ist aber eine Hauptdisziplin im Wettbewerb, da bei jeder Aufgabe mit dabei. Und da muss das Profil gut penetrieren. Mit hochgewölbten (also von der Geometrie her langsamen) Profilen ist da kein Blumentopf zu gewinnen.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

das mit den 700gr habe ich in der Tat überlesen, ändert aber an meiner Einschätzung nichts, außer dass es sich eventuell lohnen könnte nach einer Alternative zu schauen. Quantensprünge besser geht es aber nicht.

Dass das HM51 für das Projekt besser geeignet ist als das RG15 steht weiter für mich fest. Ich verlinke mal auf die Entwicklerseite des HM51
http://www.momentum-mt.se/StaticContent.aspx?pageid=763

Gerade weil das HM51 in positivbauweise gut baubar ist und damit erprobt ist, habe ich es vorgeschlagen und nicht ein NM-Profil oder eine Entwicklung von mir, die auch gut passen würde, aber schwierig baubar ist. DAs HM51 ist mit 1.8% genauso niedrig gewölbt wie das RG15, nur passt es besser zu der niedrigen Rezahl...

Hans

P.S. Das SD7003, auf dem das HM51 basiert wäre übrigens dem RG15 auch vorzuziehen und könnte eine Alternative sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gernot,

Anregungen hast du ja nun genug, die Entscheidung dürfte schwierig sein, was zählt sind nicht die Kurven auf dem Papier sondern wie das Modell fliegt.

Ein guter Hinweis noch aus der Seite von momentum-mt dürfte sein, die Ruderklappen nicht zu schmal zu machen. Die empfehlen für ihr Profil 27% der Tiefe. Schmalere Ruder sind auch weniger dick und damit immer weicher auf Torsion. Das kann im Schnellflug zu Ruderflattern führen, was gerade bei einem DLG durch den Ruck beim Start ausgelöst werden kann (oder durch nicht ausgewuchtete Luftschrauben, oder..., oder..., oder...).

mfg
der Nichtflügler
 
Hallo RC-Network Freunde.

Danke für eure ganzen Inputs und Ratschläge!

Erkenntnis 1: Ich muss mich mit der Aerodynamik beschäftigen und auseinandersetzen
Erkenntnis 2: Ich muss mich mit der Bautechnik eines Flügels aber auch mit der Bautechnik eines Flugzeuges mehr auseinandersetzen
Erkenntnis 3: Profil MH51 für den Flügel, Spannweite 1500mm, Abfluggewicht so leicht wie möglich - angepeilt sind 550g bis max. 650g, Wurzelrippe 130mm, Endrippe 110mm, Vorderkante 20mm nach hinten, Hinterkante gerade, Klappen und Querruder beginnen bei 73% von der Nase aus gemessen, Ruderverhältnis über die Halbspannweite überlege ich mir noch, entweder 1/3 WK zu 2/3 Quer, oder 3/8 WK zu 5/8 Quer oder 50/50 - da warte ich noch auf eine Eingebung :D , V-Form 3 Grad/Seite. V-Leitwerk bleibt wie es ist, 1,2dm² je Seite mit 100 Grad V, Leitwerksträger wird um max. 5cm in der Länge gekürzt, Leitwerk wird abnehmbar, somit auch in der EWD verstellbar. Vielleicht lasse ich auch den Träger länger und variiere das Leitwerk entlang des Trägers mit der Anfertigung von 2-3 unterschiedlich langen Anlenkungen im Bereich von 5-8cm

Next Step: Flügel bauen, Rumpf bauen, Leitwerk bauen also alles bauen und wieder Flugtest absolvieren

Bericht folgt, wird aber wohl ein wenig dauern bis der nächste Speedy einsatzbereit ist.

DANKE NOCHMAL AN ALLE

Lg, Gernot
 
Hallo Gernot,

Aus die Literaturliste von Aerodesign empfehle ich Dir zum Einstieg Martin Simons, Model Aircraft Aerodynamics.

Gute Erklärung der Zusammenhänge ohne zu viele Formeln, Profilteil allerdings zu alt.

Viele Grüße,

Georg
 
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