Fräsergebnisse in Sperrholz und Pappel

Moin Jungs,

hört sich doof an meine Frage, weil ich eigentlich ja schon ewig Fräse, aber eine Sache bekomme ich nicht weg und ich überlege ob ich mir hier einen grundlegenden Fehler angeeignet habe.

Gestern habe ich für einen Bekannten einen Tankhalter aus 3mm Birkensperrholz (Flugzeug) gefräst. Wie immer mit einem 1,5mm zweischneier.

Der Fräser ist nagelneu. Ich fräse bei den kleinen Durchmessern immer mit voller Drehzahl der Spindel, also 24.000 und mit 2000mm/min Vorschub. Die 3 mm am Stück.

Das geht auch ohne Murren aber die Fräskanten sind häufig fransig, es bleiben immer leichte Fasern über die man dann mit einem Schmirgelpapier wegnehmen muß.

Ich habe das gleiche Teil dann mit einem 2mm Diamantverzahnten auch nochmal gefräst (selbe Parameter) aber auch hier bleiben diese Fransen.

Egal ob Gleich- oder Gegenlauf.

Bei solchen Platten arbeite ich immer auf dem Vakuumtisch mit Moosgummiflies. Es bleibt somit ein Teil des Frässtaubs durch den Unterdruck auch in den Ritzen hängen (trotz Absaugung).

Dickere Platten (habe gestern mit nem 3mm zweischneider auch ein 18mm Multiplexplatte gefräst) werden durch den verbleibenden Frässtaub regelrecht festgeklemmt. Die Teile halten nach dem ausschalten des Vakuumtisches so dermassen fest das ich sie teilweise mit nem Gummihammer ausklopfen muß!!


Das ist aber nicht das Problem. Was mich nervt ist, das ich immer die Kanten nacharbeiten muß. Ich will demnächst einen Bausatz für Freunde machen und wenn ich mir vorstelle das ich jedes Teil nach dem Fräsen noch leicht mit Schmirgel bearbeiten muß dann ist das nicht wirtschaftlich darstellbar.

Ideen??
 
Meine Fräsdaten ..

Meine Fräsdaten ..

Ciao Andreas,

Wahrscheinlich fräst Du schon viel länger .. und hast ne 'bessere' Fräse als ich ..

Mein Setup:

- Stepcraft 600, Proxxon-Spindel 80W, mit 1/8" (3.175mm) Fräseraufnahme
- Befestigung Werkstück: Doppelklebeband
- max. Spindeldrehzahl: 20 krpm (sinkt natürlich beim Fräsen mit nur 80W)

Ich fräse sehr viel Pappelsperrholz 4mm, manchmal auch Birkensperrholz, Fräsparameter für Pappel 4mm:

- Fräser Sorotec LSV 1.2mm oder 2mm (Spiralverzahnt)
- Drehzahl ca. 20'000 rpm
- Zustellung: 2mm (2 Durchläufe, siehe schwache Spindel und kleine Fräser)
- ca. 1'200 mm/min (siehe schwache Spindel)
- Anbindungen jeweils ca. 3mm lang und halbe Werkststücktiefe
- Spanabfuhr: manuell, Staubsauger (sporadisch)

Die Teile werden gut, entgraten muss ich jeweils nicht, lediglich mit einem schafen Cutter die Anbindungen trennen und 'wegschneiden' ..

Qualmt's .. ist man zu langsam und/oder zu hohe Drehzahl ..

Hätte ich eine stärkere Spindel, würde ich die Fräsgeschwindigkeit auch erhöhen, bei der Zustelltiefe würde ich aber bleiben. In einem Durchgang würde ich nur fräsen, wenn ich stärkere (dickere) Fräser einsetzen würde ..

Der Unterschied zwischen unseren Ansätzen scheint mir, dass ich:

- kleinere Fräser verwende
- tiefere Drehzahl und Vorschub (der Spindelleistung und den zerbrechlicheren Fräserdurchmesser geschuldet ?)
- in 2 Durchgängen arbeite (Zustelltiefe nur 2mm)

Beim Experimentieren lohnt es sich, ein Pappelstück 4mm aufzuspannen und jeweils nebeneinander den gleichen Spant mit verschiedenen Fräsparametern zu fräsen, da sieht man schnell, was die Unterschiede sind .. versuche mal kleinere Fräser und pass die Drehzahl an, als auch die Zustelltiefe (2 Durchgänge?) ..

Sorry, wahrscheinlich helfen Dir meine Parameter nicht, da ich eine Hobby-Fräse habe,
Viele Grüsse,

Oliver
 
Moin Oliver,

dem Holz ist die "Qualität" der Fräse ziemlich egal solange die Parameter identisch sind.
In Holz brauche ich auch keine zehntel mm Genauigkeit. Das arbeitet Holz in wenigen Tagen.......

Ich hatte früher auch 1,2mm genommen. Habe ich gerade nur nicht zur Hand. Ich meine aber das die Ergebnisse da nicht wesentlich anders waren. Zudem meine ich das 4mm Pappel keinerlei Herausforderung für nen Fräser ist. Das sollte nei einem Durchgang gehen. Die Schnitttiefe ist ja wesentlich von der Stabilität des Fräsers und dem Werkstoff abhängig. Pappel ist butterweich und da ziehe ich mit nem 1,2mm Fräser ohne Drehzahl ne Furche rein ohne das er bricht. Also ist die seitliche Belastung uninteressant. Die Fräse weicht da auch keinen 100stel mm aus.....

Ich denke eher das ich hier eine falsche Kombi von Drehzahl und Vorschub habe. Aber 20.000 bei nem 1,2mm Fräser finde ich schon langsam.
 
Hi Andreas.

Dein Vorschub ist zu hoch. Das hat garnichts mit der Drehzahl zu tun sondern mit dem Schnittdruck und Spiralwinkel. Das Holz drückt sich halt ab einem gewissen Druck zur Seite weg undäser er der Erwischt die Fransen nicht mehr. Ich fräse Pappel mit 2000 und volle Pulle 24k /Um mit einem geradespiraligen Holzräser und es franzt auch manchmal aus. Wenn ich den Vorschub auf 1200 mm/min zurückfahre gehts. Bei richtigen Spiralfräsern die einen hohen Zug auf den Span bringen muss der Vorschub sogar noch weiter runter.

Wenn das nichts bringt dann ist der Spiralwinkel zu gross. Bei Holz ist <=20º gut. Optimal sind 0º oder wenn das Werkstück flach aufliegt wie bei Dir eine negativer Spiralwinkel. Dann hast du geleckte Kanten :D

Hope it helps.

Lieben Gruß,
Udo
 
Ich fräse 3 und 4mm Pappelsperrholz in einem Durchgang mit 12.000 U/min und 1000-1200mm/min Vorschub. Fräser ist der 1,2mm Spiralfräser mit Fischschwanzanschnitt von Sorotec, der ganz kurz eingespannt wird.
Die Platten werden nach dem fräsen mit einem Schleifklotz mit 240iger Schleifpapier auf den Oberflächen glatt geschliffen bevor die Teile herausgenommen werden. Die Fransen an den Kanten direkt an der Oberfläche werden damit beseitigt und man hat keine weitere Nacharbeit mehr. Die Schnittflächen selbst sind glatt bei diesen Schnittparametern.

Holz braucht nicht mit 24.000 U/min gefräst zu werden.
 
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