Frage zu Schichtaufbau...

Hallo zusammen,
ich habe da mal eine Frage, hat zwar nicht direkt mit Modellbau zu tun, allerdings mit Gfk.
Ich möchte das Dach meines Wohnwagen, welches aus Polyester-Spritzfaseraufbau und mit einer Außenschicht aus Polyester-Gelcoat besteht, aus Osmose-Verhinderungsgründen mit mehreren Lagen GfK beschichten. Vorher wird die bestehende Gelcoatschicht aus Haftoptimierungsgründen sehr grob aufgerauht. Auf das laminierte Gewebe wird Abreissgewebe gelegt, um eine optimale Weiterarbeit zu ermöglichen. Jetzt gibt es für mich 2 Möglichkeiten der Weiterverarbeitung.
1. Spritzfüller auftragen und diesen mit Schleifen auf eine gute ebene Fläche herunterschleifen. Danach wird per Roller Topcoat aufgetragen plangeschliffen und aufpoliert,
oder
2. wie 1., allerdings würde ich den Spritzfüller weglassen.
Welcher Weg ist sinnvoller, mal abgesehen von der Arbeitsersparnis beim Auslassen des Spritzfüllers.
Vielen Dank schon jetzt für fachkundige Infos...
Grüße
Pitbull
 

Gideon

Vereinsmitglied
Du willst hier höchstwahrscheinlich, um einen guten Osmoseschutz zu erzielen, mit Epoxy arbeiten. Topcoats sind auf Polyesterbasis. Da fängt das Spiel aber wieder von vorne an (zumindest bis zur Barriere). Ich würde für das abschließende Finish zu PUR-Bootslacken tendieren, denn nur diese weisen eine vernünftige UV-Beständigkeit auf. International, Awl-Grip, Epifanes und Co. wären hierbei angezeigt. Diese sind üblicherweise auch auf eine Handverarbeitung mittels Walze hin entwickelt worden und zeigen dabei einen sehr guten Verlauf. Spritzfüller ist ebenfalls auf UP-Basis, ich würde hier stattdessen mit einer Mixtur aus Epoxy + Talkum oder Glass Bubbles arbeiten, die mittels Walze auf die noch gelierte, letzte Gewebelage aufgetragen wird. Das ist sehr gut schleifbar und bei vorherigem Einsatz von Abreißgewebe vermutlich nicht mal so dick notwendig. Laminatdicke maximal 1 mm.
 
Hallo Stefan,
herzlichen Dank für Deine Antworten.
Wenn es auch ohne den Spritzfüller geht, dann würde ich halt nur nach dem Abreissgewebe mit der Rolle "dick" den PUR-Bootslack aufrollen.
Dann sollte ich mir die Glättung per Epoxy/Talkum-Schicht doch sparen können?
Oder hat die Schicht noch einen Haftgrund oder dient sie nur zur Egalisierung?
Schon einmal Danke
Grüße
Tilo
 

Gideon

Vereinsmitglied
Die dient eigentlich nur zur Egalisierung, der Lack haftet sehr gut bereits auf der Abreißgewebeoberfläche.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Just for the record

Just for the record

die mittels Walze auf die noch gelierte, letzte Gewebelage aufgetragen wird. Das ist sehr gut schleifbar und bei vorherigem Einsatz von Abreißgewebe vermutlich nicht mal so dick notwendig.

Das geht natürlich nicht, hab ich sogleich auch eingesehen. Entweder auf die letzte Lage nass in nass oder auf das abgezogenen Abreißgewebe einen Tag später
 
Hallo Stefan,
wir werden wie folgt verfahren:
Gelcoat grob aufrauhen, abwischen mit Aceton. Harz mit Rolle aufrollen, leicht angelieren lassen. Gewebeaufbau in 3 Schichten 105er Glas nass in nass auflaminieren. Abreissgewebe faltenfrei aufbringen und aushärten lassen. Nächsten Tag Abreissgewebe abziehen und den 2K-PU-Bootslack mit Rolle auftragen, von erreichter Schichtdicke abhängig evtl. 2 Lagen rollen.
Lackversuch der Farbauftragung wird an einem Probelaminat im Vorfeld durchgeführt, ggfs. muss dann mit EP-Spachtelmasse noch geschlichtet werden.
Ich denke, so kann man es machen, oder?
Noch mal eine Frage. Wie lange ist denn mit so einem UV-beständigen PU-Bootslack ein dauerhafter Wetterschutz gegeben? Reicht es nach der erwarteten Endzeit, wenn ich die Lackfläche erneuere?
Schon einmal Danke
Viele Grüße
Tilo
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Tilo,

das hört sich doch alles sehr stimmig an. Allerdings ist Aceton eher ungeeignet. Es ist schwer zu sagen, wie lange der Lack hält, aber ich gehe davon aus, dass Dein Wohnwagen vorher schlapp macht. Bitte 2K-Systeme so wie dieses hier verwenden. Das muss allerdings eh 2-3 mal drauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stefan,
herzlichen Dank für die Hilfe.
Ich hätte wie gelesen garantiert einen "Bock" eingebaut (Spritzfüller, Topcoat).
Ich denke aber nicht, dass ich persönlich das Verschrottungsende der Wohni's erleben werde. Ist erst 30 Jahre und macht mit Sicherheit nochmal soviel.
Erich Bachem hat halt bis auf einige Fehler in der Umsetzung durch die Aufbaufirma super Teile gebaut.
Mal zur Erläuterung, betrifft Dachrundung und Hubdach....

Grüße
Tilo

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