Fragen zum Profil RG 8

reinika

User
Also erst mal war das eine Frage. Ob es so ist, kann uns Bertram sagen.

Es ist aber Grundsätzlich so, dass die typischen Eppler-Entwürfe (ja, auch RG, HN und MH) recht spitze Nasen haben. Vergrössert man deren Nasenradius, legen sie meist an ca max zu. Das würde hier helfen, das überziehen im Aussenflügel hinauszuzögern.
Ich weiss von erfolgreichen Versuchen in dieser Richtung. Die Leute nennen das dann meist "mod", nicht "verhunzt" ;)

Wenn du den Umschlag mittels kleinerem Nasenradius oben nach hinten hinauszögerst, kriegst du bei identischen Randbedingungen im Allgemeinen grössere Auswirkungen der Ablöseblasen bei mittleren und kleinen ca Werten.
Dafür läuft der Umschlag oben bei höherem ca früher nach vorne, weil eine scharfe Nase dann auch zum Turbulator wird (Beschleunigungsstoss). Aber ca max geht zurück.
Soviel zu den allgemeinen Tendenzen, die wie immer auch re-Zahl abhängig sind. Du arbeitest offenbar mit XFOIL (?), dann probiere das doch mal aus und vergleiche die Effekte im Programm. :)

Gruss
Reini
 
Ob es so ist, kann uns Bertram sagen.

nöö, aber zeigen...

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An sich stört mich die stärkere Verrundung nicht, aber jetzt stehe ich vor der blöden Frage, soll ich an der Flächenspitze auch noch stärker verrunden, damit es zum Rest passt :confused:

Und würdet Ihr die Delle in Bild 1, schwach noch in Bild 2, auffüllen? An sich keine Sache, aber womit klebt man das Balsa auf? Weissleim ist beim anschliessenden Schleifen blöd, es gibt so Riefen. UHU hart?? (Gibt es das noch?)

Bertram
 

reinika

User
Hallo Bertram

Sehr interessant die Bilder. Wenn das beidseitig so ist, dann ist es auch Absicht.
Jedenfalls passt das genau zu den Anforderungen eines Einfachtrapez Flügels mit hoher Zuspitzung.

- Die höchste ca-Last entsteht da im Bereich von geschätzt 50% bis 70% Halbspannweite (induzierte Anstellwinkel). Hier reisst die Strömung ohne Gegenmassnahmen zuerst ab.
- Im Wurzelbereich liegt diese Anforderung an das Profil deutlich tiefer (geschätzt 20-25%).
- Am Randbogen fällt ca dann auch wieder steil ab.
Genaueres müsste gerechnet werden, ist aber hier unnötig.

Die "Fehler" im Profil verschieben das lokal erreichbare ca max sinnvoll.
- Die Delle hinter der Nase an der Wurzel sorgt für früheren Strömungsabriss hier.
- Die stumpfere Nase bei 50% SPW hilft das hier geforderte höhere lokale ca max auch aufbringen zu können.
- Bei 100% ist das nicht mehr nötig, dort hilft die spitzere (originale) Nase bei grossen ca den Umschlag der Grenzschicht herbeizuführen.
Insgesamt wird so der erste Strömungsabriss nach innen verschoben= gutmütiger.

Wie es scheint hat sich da Jemand Gedanken gemacht, wie dieses Teil ein vernünftiges Handling bekommen kann. Graupner :eek:
Moderne Straks, welche an bestimmte Flügel angepasst werden, erfüllen unter Anderem auch genau diese Anforderungen. Sie sind auch an die lokal geforderten ca-Werte angepasst.

Mein Fazit: Ich würde den Flügel genau so bauen und zusätzlich ab 50%SPW mit Turbulatoren testen.

Es wäre interessant, dann auch die Resultate zu lesen hier. Wohl nicht nur für mich, denn Du hast schon fast 1000 Hit`s.

Gruss
Reini
 

BerndH

User
Also erst mal war das eine Frage. Ob es so ist, kann uns Bertram sagen.

Es ist aber Grundsätzlich so, dass die typischen Eppler-Entwürfe (ja, auch RG, HN und MH) recht spitze Nasen haben. Vergrössert man deren Nasenradius, legen sie meist an ca max zu. Das würde hier helfen, das überziehen im Aussenflügel hinauszuzögern.
Ich weiss von erfolgreichen Versuchen in dieser Richtung. Die Leute nennen das dann meist "mod", nicht "verhunzt" ;)

Wenn du den Umschlag mittels kleinerem Nasenradius oben nach hinten hinauszögerst, kriegst du bei identischen Randbedingungen im Allgemeinen grössere Auswirkungen der Ablöseblasen bei mittleren und kleinen ca Werten.
Dafür läuft der Umschlag oben bei höherem ca früher nach vorne, weil eine scharfe Nase dann auch zum Turbulator wird (Beschleunigungsstoss). Aber ca max geht zurück.
Soviel zu den allgemeinen Tendenzen, die wie immer auch re-Zahl abhängig sind. Du arbeitest offenbar mit XFOIL (?), dann probiere das doch mal aus und vergleiche die Effekte im Programm. :)

Gruss
Reini

Danke
Ja ich arbeite mit Xfoil beim auslegen von Tragflächen und auch zur Profilentwicklung.
Meine erfahrungen im Flug mit 2 gleichen Flächen eien Orginal Nase und die 2te fast rechtwinklig sind genau gensätzlich.
das Video von der Fläche mit der spitzen nase in meiner ersten Antwort hier.
Die orginal nase hat wengier durchzug macht weniger Stercke und geht in der Thermik schlechter:)

Profilierung hn 1032 aussenflügel 756sr .
Am rg8 habe ich nichts ausgekundschaftet, deswgen halte ich mich brzüglich der nasenrundung an Bertrams flügel raus raus.
als Spachtel für die Dulle ev Motfill leichtspachtel.
Microaballons mit ganz wenig Harz gehen auch .
 
Hallo,

aus der aerodynamischen Diskussion halte ich mich raus.

Aber wenn aufgedickt werden soll, dann wird das schwierig wegen dem Schleifen. Ich würde ein Balsabrett mit PU-Leim aufkleben. Den Kleber so dünn wie möglich, da er sowieso noch aufquillt. Beim anschließenden Schleifen mit einem harten Klotz und scharfem Papier arbeiten.
Mit Leichtspachtel nachbessern.
Ponal ist zu zäh, da bekommt man keine sauberen Übergänge hin; Harz mit Micrballoons ist zu hart.

Grüße
Klaus.
 
Auch noch mein Senf: ;)
das mit dem "stumpfen" Nasenradius und Eppler-Profilen kann ich aus Erfahrung bestätigen:
Der Wik-Salto selig galt auch unter "Könnern" als "Giftnudel".
Meiner hingegen war "lammfromm".
Warum war ein Rätsel. Bis ich irgendwann den Bauplan genauer studierte:
Original war das Profil mit sehr spitzer Nasenleiste gezeichnet.
Ich aber als junger "Pläne sind für Anfänger"-Modellbauer hatte die Nasenleiste mit dem Schleifklotz grosszügig "verrundet".
Lang ists her...
Gruss Jürgen
 
nur kurz zwischendurch: beide Nasenleisten/Nasenbereiche links/rechts sind gleich geschliffen, also war es wohl Absicht.
Ich hatte ja meine erste Foka auch als recht gutmütig in Erinnerung (mit Turbulatoren).

Insgesamt finde ich die Informationen bisher für Nichtärodramatiker wie mich recht spannend. Schon die Profilierung des Originals ist/war ja nicht ohne Besonderheiten.

Ich werde die Nasenleiste mal so lassen wie sie ist. Was die "spitze" Nasenleiste im Aussenbereich betrifft, vertraue ich mal auf die hier gemachten Aussagen.

Ich habe leider vergessen, wo ich vor 10 Jahren den Turbulator gesetzt hatte. Was ist denn aktuell die Mode: 1cm vor dem Querruder nur oben oder 1cm hinter der Nasenleiste? Und unten wo?
Turbulator wird Zackenband sein: Gewebe-Tesa mit der Zackenschere geschnitten.

Bertram
 

reinika

User
Turbulatoren sind eine Erfahrungssache, musst Du probieren.
Direkt vor dem Querruder werden sie wohl von der Blase überspült, direkt hinter der Nase kosten sie eher viel Leistung.
- Ich würde so bei 20% beginnen.
- Den Turbulator aufdicken bis er eindeutig wirkt. Bewirkt er nichts, dann vergiss ihn.
- Wirkt er, dann fange an ihn nach hinten zu versetzen. So 10% Schritte, bis die Wirkung aufhört.
- Ab da gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Du machst den Turbulator dicker, bis er wieder wirkt. Das würde bedeuten, dass er bei den relevanten Anstellwinkeln irgendwo am Anfang der Ablösung sitzt.
2. Du setzt ihn wieder dahin, wo er zuletzt Wirkung zeigte.

Grundsätzlich geht es darum den Umschlag der Grenzschicht zu erzwingen, bevor sie ablöst. Trotzdem soll die laminare Laufstrecke davor genutzt werden, um den Reibwiderstand der Grenzschicht klein zu halten. Der Turbulator selber erzeugt auch Widerstand, daher würde ich Möglichkeit 1 bevorzugen. Zudem dickt sich die Grenzschicht weniger stark auf dabei, was sich auch auf die Profilleistung auswirkt.
Wahrscheinlich wird nach diesem Verfahren der Turbulator kurz vor dem höchsten Punkt des Profils zu liegen kommen. Ganz aussen eher noch weiter vorne. Unten würd ich`s lassen, ausser Du willst unbedingt negativ verwölben.
Wir werden sehen.

So genug der "Ärodramatik". Viel Spass beim bauen und fliegen. ;-)



@ Bernd : Gut ist was funktioniert. Von daher find ich es richtig, wenn Du deinen eigenen Weg weitergehst. :)
Ich will hier eh niemanden überzeugen von irgendwas, ich wollte nur Bertrams Fragen so beantworten, wie er sie gestellt hatte.

Grüessli
Reini
 

BerndH

User
@ Bertram
Turblaotorn würde ich nur stezen wenns wirklich Probleme gibt.

Zu den Verändrungen an der nase und am Profil kann ich nur sagen das kann man in X fooil abschätzen wenn man das Zeichnerisch hinbekommt und Anstellwinkel und re zahlen anpasst.

Alles andere ist an Dienem Modell .... "Galskugelleserei "

Man muß halt 2 Trgflächen vergleichen im Flug unter gleich bedingungen um wirklich was sagen zu können .
Viel Spaß beim bauen und Fliegen .
 
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