Gedruckte Modelle in der Sonne?

Hallo,

ich habe nun auch schon einige Zeit einen Anycubic i3 Mega S und damit einige Teile gedruckt, hauptsächlich kleinere Bauteile. Als CAD nutze ich Rhino 3D. Die Ursprungsidee war auch mal komplette Modelle zu drucken.
Letzten Sommer habe ich dann ein einfaches Flächenstück im CAD entworfen und gedruckt. Das Teil war vom Gewicht o.k., Oberfläche gut und stabil. Aber der Test - graues Teil keine 5 Min. in der Sonne - war ernüchternd: Einfallstellen und alles weich.
Habe das dann zunächst nicht weiter verfolgt.

Wie handhabt ihr das. LW PLA soll ja noch empfindlicher sein. Weißes PLA würde sich weniger schnell aufheizen, aber ich sehe hier auch Farben und im Auto liegt das fertige Modell ja auch mal...

Gruß
Markus
 

Lars99

User
Sommer draußen bisher kein Problem, im Auto habe ich gedruckte Modelle so kurz wie möglich. Verwende aber auch nur helle Farben.
 
Hallo,
Sonne geht gar nicht, es sei denn in weiß oder silber, das mag eine Weile der Sonne standhalten.
Ich habe letzes Jahr gedruckte Bauteile längere Zeit der Sonne ausgesetzt.
Heil geblieben ist nur PETG, alle Sorten PLA waren am Ende verbeult.

Auf den Foto ist eine gedruckte Aichi M6A Seiran zu sehen, die 30min motorlos auf einem See trieb, danach war sie reif für die Tonne.

2019-05-19 15.50.26.jpg

Gruß
Klaus
 
Danke für die krasse Bestätigung. Meine Testbauteil lag auch höchstens 5 Min. in der Sonne, eher weniger.
Bei Weiß wird es dann vielleicht 8 Minuten dauern bis zum gleichen Ergebnis. Also entweder mal PETG testen oder bleiben lassen.
 
Moin,
also, mit Weiß ist man auf der sicheren Seite, zumindest was Sonneneinstrahlung angeht. Dabei ist es sogar egal, ob es sich um PETG oder LW-PLA handelt - weiße Objekte heizen sich im Sonnenlicht nicht nennenswert über Umgebungstemperatur auf, da kaum Licht absorbiert wird. Solange die Außentemperatur also nicht über 40° steigt (und da würde zumindest ich nicht mehr fliegen gehen), braucht man sich mit weißen Modellen keine Sorgen zu machen.
Schwarz bedeutet einleuchtenderweise das Gegenteil; alles, was dazwischen liegt, ist graduell stärker oder schwächer gefährdet. Dabei werden vor allem Grautöne leicht unterschätzt - die Helligkeitswahrnehmung des menschlichen Auges ist exponentiell, aber das Verhältnis zwischen Absorption und Aufheizung ist logischerweise direkt proportional. So reflektiert beispielsweise ein "mittleres Grau" (fotografischer Maßstab für Belichtungsmessung; entspricht etwa dem Ton von Michaels Boot) nur 17,8% des auftreffenden Lichtes, die restlichen 82,2% werden absorbiert und in Wärme umgewandelt - das ist nicht viel weniger als bei Schwarz. Metallic-Pigmente im Filament nützen in der Hinsicht übrigens gar nichts.
Allerdings interessiert das alles nicht mehr, wenn das Modell im Kofferraum liegt. Da besorgt dann das Auto die Lichtabsorption, und der Innenraum heizt sich (und alles im Auto) durch Wärmeleitung auf. In dem Fall spielt die Farbe des Modells dann keine Rolle, da kommt es nur auf die Hitzebeständigkeit des Materials an - in dem Fall ist PETG gegenüber klar im Vorteil.
Und nur zur Sicherheit, wobei das, glaube ich, allen klar ist: Für das Absorptions-/Reflexionsverhalten spielt es keine Rolle, ob das Material durchgefärbt oder lackiert ist. Absorption findet an der Oberfläche statt; ein weißer Kunststoff mit schwarzem Lack drauf absorbiert genauso viel Licht wie ein entsprechender schwarzer Kunststoff.

Tschöö
Stephan
 

hommelm

User
Hallo,
Wie schaut das dann mit LW-ASA aus ?
Das sollte doch den Temperaturen standhalten und kann bei gleichem Gewicht etwas dicker gedruckt werden wie LW-PLA.
Mit hellen Farben lackiert müsste das doch ein "gesunder Kompromiss" sein.

Gruß Michael
 
Naja, LW-ASA ist halt "ungesund" für Flugmodelle, weil das Zeug einwandig gedruckt der reinste Bröselkeks ist. Ist sehr schade, weil Gewicht und Temperaturfestigkeit eigentlich super wären, aber das Zeug ist nur was für relativ massiv gedruckte Teile mit mindestens ~1,5 mm Wandstärke.

Tschöö
Stephan
 

hommelm

User
Naja, LW-ASA ist halt "ungesund" für Flugmodelle, weil das Zeug einwandig gedruckt der reinste Bröselkeks ist. Ist sehr schade, weil Gewicht und Temperaturfestigkeit eigentlich super wären, aber das Zeug ist nur was für relativ massiv gedruckte Teile mit mindestens ~1,5 mm Wandstärke.

Das kann ich bisher so nicht bestätigen, ich habe Flügelteile mit 0,45-0,5 mm Wandung gedruckt die sind von der Stabilität den LW-PLA Teilen ebenbürtig. Ein "bröseln" kann ich da nicht feststellen. Wie das allerdings in der Sonne ausschaut habe ich noch nicht probiert. Momentein scheint Sie zwar aber trotzdem ist es kalt.

LW-ASA_2.jpg


Gruß Michael
 
Und das Material ist bei dir nicht total hart und spröde? Alles, was ich und die anderen aus dem LW-ASA-Thread zustandegebracht haben, war etwa so unflexibel/spröde wie Greentech pro Carbon, aber durch die geringere Dichte eben auch noch deutlich unstabiler. Oder bist du einfach nach den üblen nGen-Erfahrungen noch nicht wieder auf normale Ansprüche geeicht? ;)

Tschöö
Stephan
 
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