Gillette II vs Gillette 3
Gillette II vs Gillette 3
Moin funkle 95,
ich bin neu hier im Forum, aber ich fliege seit ein paar Jahren zwei Gillette II, mit Wolbklappen, und fliege sie heute noch gern. Die eine von den Beiden, sollte eigentlich zum Hotliner mutieren. Dazu ist es aber nie gekommen, da ein großer Lift off dazwischen gekommen ist. Geflogen sind die Dinger an der Nordseeküste von Dänemark, am Teuteburger Wald in der Nähe von Osnabrück, im Harzvorland, am Rande des Sauerlandes, an der Teck, und an weiteren Hängen der schwäbischen Alb.
Ich kann also sagen, dass die beiden Vögel ganz schön um die Häuser gezogen sind, und ich mir schon ein kleines Urteil über ihre Bau u.-Flugeigenschaften erlauben darf.
Zur Festigkeit :
Ich habe in beide Flieger, in den Schwerpunkt ein, 130 mm langes, Papprohr, zur Aufbalastierung, mittels eines Messingstabes mit 22 mm Durchmesser, eingeharzt. Davor, in den Kabinenraum ragend, in Längsachsenrichtung, befindet sich ein 80 mm langes und 5 mm dickes Servobrett aus Flugzueugsperrholz, dass ich satt eingeharzt habe.
Mit dieser Konfiguration hatte ich nie Festigkeitsprobleme, ob nun in der Luft, bei den Landungen, oder beim Transport.
Ich hatte, mit einem dieser Teile, einmal einen dynamischen Segelflug im Lee eines Hanges, wo ich nach kurzer Zeit den Flug abbrechen mußte, weil das Teil, in den vertikalen Wenden, so schnell wurde, dass ich die Fluglage nicht mehr erkennen konnte. Von den Nackenschmerzen und Schwindel ganz zu schweigen. Das Fliegerchen hätte über diesen Flug wahrscheinlich nur müde gelacht, wenn es eine Stimme gehabt hätte. So viel eigentlich zu den "Festigkeitsprblemen". Und ob die Flügelhälften nun mit Kohle verstärkt sind oder nicht, ist nach solch einen Ritt in der Luft auch egal.
Meines Erachtens, gibt es zur neuen Gillette 3, drei Unterschiede (vielleicht deswegen auch der Name), die mir ins Auge springen.
1. Die Pfeilung des Flügels soll ein bißchen größer sein alls bei der Version II. Damit soll der Vogel noch wendiger sein. Ich bezweifle, das dies wirklich so ist. Und wenn doch, stellt sich die Frage "wieso?", denn die "alte" Version hat eine Wendigkeit die unsere Halsmuskeln schon vor große Probe stellt (s.o.).
2. Den Flügel gibt es nur in der Zwei-Klappen-Version, d.h. nur mit Querrudern, ohne Wölb/Bremsklappen. In der Werbung steht zwar, dass man mit hochgestellten Querrudern mit dem Ding gut landen kann, aber ich finde, dass durch Fehlen der WK´s, dem Fliegerchen doch viele gute Möglichkeiten genommen werden. Sei es im Speed o.-Langsamflug, vom Landen an beengten Hängen ganz zu schweigen.
3. Stellt sich die Frage, warum ohne Wölbklappen. Bei der Frage wird man auf den tollen neuen Querruderflügel verwiesen, oder das große Schweigen tritt ein. Die Antwort ist eigentlich ziemlich simpel, und jeder, der in der Szene ein bißchen die Augen offen hält, und sich von den Hochglanzprospekten unserer Anbieter nicht blenden lässt, kommt von selbst darauf.
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Stellt sich, hoffentlich nicht nur mir, die nächste Frage: warum muss ein aerodynamisch und technisch ausgereiftes Modell, unbedingt einen Nachfolger bekommen, der von den fliegerischen Möglichkeiten, eingeschränkter ist (fehlende WK´s) als sein Vorgänger. Es gibt für mich darauf nur eine klare Antwort. xxxxxxxxxxxxxxxxxx
Die Besitzer der Gillette 3 mögen mir verzeihen, aber die dritte Auflage der Gillette ist in meinen Augen überflüssig.
Ich selbst finde, dass die Produktpflege, von schon vorhandenen Material, wieder mehr in den Vordergrund rücken müßte, und nicht nur der Verkauf in der ersten Reihe steht. Das ist meine sicht als Endverbraucher. Die Industrie sieht dies natürlich völlig anders, und der kleine Vortrag sollte doch nur, zu ein bißchen Nachdenken anregen, über unsere Konsumgesellschaft, sprich unserer Modellfliegergilde. Oder anders, bau mal wieder selbst, mußt du nicht so viel kaufen.
In diesem Sinn, Holm u.-Rippenbruch