Ich habe auch vor wenigen Monaten einen sehr wertvollen Segler im Wald versenkt und trotz stundenlanger Suche nicht entdeckt. Mit dem eingeschalteten 2,4 GHz-Sender bin ich kreuz und quer durch die Gegend und habe kein Signal vom Empfänger bekommen. Entweder war die Stromversorgung im Modell durch den Einschlag unterbrochen worden oder der Flieger lag so tief im Unterholz, daß der Empfänger nicht mehr durchdrang.
Mein Ziel war deshalb, eine Lösung zu finden, die a) von der Stromversorgung des Modells unabhängig ist und b) eigenständig, also ohne Verwendung der RC-Technik, seine Position aktiv meldet. Nach einiger Suche bin ich auf Geräte aufmerksam geworden, die für Haustiere verwendet werden, sogenannte Pet-Tracker. Auch hier ist die Auswahl groß, aber zahlreiche Erfahrungsberichte von Nutzern grenzte die Auswahl schnell ein und ich entschied mich für den "awtraxx finder GPS Tracker":
Dieses Gerät ist relativ kompakt, unterstützt A-GPS, Sturzerkennung und hat - was entscheidend ist - ein GPRS-Modul mit SIM-Karte für die Kommunikation über das Mobilfunknetz. Bei reiner Search-and-Find Anwendung sendet das Modul eine SMS mit Positionsangabe aus, die auf dem Smartphone in z.B. Google Maps angeschaut werden kann. Auf Wunsch automatisch durch die Sturzerkennung oder manuell durch "anpingen" mit dem Handy und Rückantwort. Man braucht zum Betrieb mindestens eine SIM-Karte für SMS und (falls gewünscht) mit Telefonie. Das Gerät kann nämlich durch ein eingebautes Mikrofon und Lautsprecher als "Gegensprechanlage" verwendet werden (im abgestürzten Modell eher nicht so wichtig, wer redet schon mit den Waldtieren, aber für andere SOS-Anwendungen sinnvoll). Eine Prepaid SIM-Karte mit 9,90 EUR Guthaben reicht für den Anfang locker aus.
Vom Verkäufer des Gerätes habe ich noch ein Abo für einen Webportal-Zugang dazugekauft, dafür bekommt man die GPS-Logs gespeichert und kann auch in Echtzeit die aktuelle oder letzte Position des Gerätes abfragen, sollte die GPRS-Verbidnung nicht mehr möglich sein. Das Teil sendet nämlich in einstellbaren Intervallen seine GPS-Position über das Mobilnetz und wird auf dem Server des Webportals gespeichert. Das kann das Suchgebiet erheblich eingrenzen, wenn man die Position wenige Sekunden vor dem Einschlag kennt. Die SIM-Karte sollte hierfür auch einen Datentarif beinhalten. Aber auch das haben inzwischen fast alle Prepaid-Anbieter im Programm für wenig Geld.
Ich habe das Teil mal im Wald getestet und im Unterholz abgelegt. Eine SMS an das Gerät und eine Sekunde später kam die Position per SMS zurück. Die Abweichung auf Google Maps zur tatsächlichen Position war ca. 3m. Auf dem Webportal war die letzte automatisch gemeldete Position ca. 10 m weg. Bei einem schnelleren Flugmodell könnte der Abstand größer sein, hilft aber dennoch bei der Suche.
Mein Fazit zu diesem Gerät ist durchaus positiv, wenn man ein wertvolles Modell gegen Totalverlust absichern möchte. Aber auch für andere Anwendungen ist der Tracker vielseitig einsetzbar. Ach ja, und rund 100,- EUR ohne Webportalvertrag sind auch ok. Lediglich in sehr schmale Rümpfe wird das Gerät nicht reinpassen.