Hallo Zusammen
das ist ein äusserst interessantes Thema und ich bringe gerne meine Gedanken mit ein, speziell die GPS Erfahrung. Da ich auch an Hängen unterwegs bin kann ich eventuell beide Bereiche aus meiner Sicht darstellen.
Als ich vor fast 4 Jahren mit dem GPS Triangle angefangen habe musste erstmal ein passendes Modell angeschafft werden, das einerseits für GPS taugt und auch unter 5kg am Hang geflogen werden kann und Platz für 1 kg Blei im Rumpf hat für den Speedflug. Seit dem fliege ich die Alpina 4001 und abwechselnd den Vortex Mach 1. Die Alpina ist zwar leistungsmässig den neuen Entwicklungen unterlegen, man schafft es aber dennoch mal einen Durchgang zu gewinnen gegen starke Konkurrenz. Am Hang macht sie ebenfalls viel Spass. Ich denke es liegt aber am eigenen Flugstil oder besser gesagt einem persönlichen Wohlfühlfaktor, wie geflogen werden soll. Will ich um kleine Büsche und schmale Kanten heizen oder lieber weiträumig Strecke machen. Für zackiges Fliegen eignen sich F3B oder gleichartige Flugzeuge sicher besser, allein aufgrund der zu bewegenden Masse. Die Landbarkeit mit 2,5kg ist wahrscheinlich auch entspannter als 7 kg High End CFK im Lee runterzubringen.
Das Ziel der neuesten Entwicklungen für Maxi Zwecksegler geht in die Richtung, alle Bereiche so gut wie möglich abzudecken, also schwache Bedingungen, Thermik, Strecke und Speed und generell gutes Handling auch bei Wind.
Ich kann mich an an drei einzelne Durchgänge in vier Jahren erinnern, in denen es flächig getragen hat und man einfach um den Kurs rasen konnte. Da waren natürlich Flugzeuge mit maximaler FB leicht im Vorteil, in allen anderen Durchgängen war es eine Mischung aus taktischem Thermikfliegen, schnellem Gleiten und einfach präzisem Abgleiten ohne Aufwind.
Aus dem Stand sind ohne Thermik bei 400m Starthöhe ca 3-5 Runden zu schaffen in 6-9 Minuten. D.h. 2/3 der Zeit müssen durch kurbeln erflogen werden. Aus diesem Grund macht die Taktik und die Thermikempfindlichkeit des Modells einen bedeutenden Faktor aus.
Deswegen ist meiner Meinung nach ein leichtes GPS Modell auch am Hang absolut tauglich bei schwachen Bedingungen und umgekehrt.
Optimal ist es wenn der Flieger eine grosse Spanne der Beladung zulässt, was aber wie Jan geschrieben hat, nicht einfach zu finden ist beim aktuellen Angebot. Oft sind die 5 kg unerreichbar als untere Grenze. Bestimmt mitunter ein Grund, warum der Calvados "nur" 4,35m SW hat.
Auf den Wettbewerben sieht man nach jedem Durchgang die Piloten, welche die Beladung dem prognostizierten oder vermuteten Wetter der nächste Runde anpassen. Je feiner man da spielen kann, desto optimaler kann man sich vorbereiten.
Die Stabilität sollte kein Problem sein, nachdem ich schon einige DNA Abstürze ohne jegliche Schäden gesehen habe. Jedoch sind spezielle Entwicklungen nicht auf extreme Manöver ausgelegt, da es beim GPS nicht darauf ankommt. Da gibt es deutlich passendere Maschinen.
@ Johannes: Der Ikura passt übrigens sehr gut als Allzweckwaffe, war auch beim letzten Wettbewerb vertreten von einem Erstteilnehmer und ist gleich im Mittelfeld gelandet.
Warum also nicht mal mit einem ballastierten F3J an einen Wettbewerb kommen? Während alle anderen nach 4 Runden und 8 Minuten landen schafft man vielleicht die komplette Rahmenzeit und hat 5-6 Runden auf dem Zähler?
Viele Grüsse
Benjamin