Hallo Ernst
und alle anderen
Ernst, Dein neuer Wippkopf fliegt ja schon super.
Bei meinem großen Tragschrauber ging es auch weiter und es wurde viel geändert.
Die Rotorblätter bekamen eine Ballasteinlagen von insgesamt 180gr
Wolframstangen pro Rotorblatt:
a. um den Vorlauf des Blattes auf 0 zubringen.
b. für mehr Zentrifugalkraft um die Roll und Nickwendigkeit zu dämpfen
Ferner wurde der Schwerpunkt des Tragschraubers, Hangwinkel von
ca. 15 Grad auf 12 Grad zurück genommen.
Motorseitenzug und Sturz wurden leicht geändert.
Mit diesen Änderungen ging es wieder bei schönen Wetter zum Flugplatz.
Es wurden erst Rollversuche ohne Rotorblätter gemacht ob der Tragschrauber ohne
Seitenruder korekturen gut geradeaus rollt.
Beim letzten Rollversuch hab ich ordentlich Gas gegeben und er ging gut
geradeaus auf unserem holprigem Patz. Gas raus und ausrollen und schupp in
einen Maulwurfshaufen gerollt und der Tragi kippte um.
Nach „ Durchsicht“ des Tragschraubers: Fazit alles ok, keine „sichtbare“ Beschädigung.
Dann die neuen Blätter drauf, Anlauftest vom Wind und Blattspurlauftest per Prerotator.
Beim Blattspurlauftest stellte sich jetzt mit den schweren Rotorblättern heraus,
das der Tragschrauber sich kurz vor erreichen der max. Kopfdrehzahl plötzlich wegdrehte.
Ein im Leerlauf laufender Motor und Seitenruderausschlag für das Gegendrehmoment
reichten nicht aus.
Also eine Radbremse muss dran; um dann mit Handbremsfunktion und mit größerem
Motorschub sowie den passenden Seitenruderausschlag das Drehmoment
zu kompensieren.
Die Bremse wurde als dosierbare außen Trommelbremse realisiert.
Nach ein paar Wochen war die Bremse dann fertig und es vergingen wieder ein paar
Wochen bis das Wetter und die Windrichtung passten.
Also wieder die obligatorische Durchsicht usw. und es konnte losgehen.
Motor an, Richtung Startbahn gerollt, Bremse drauf , Motor Viertelgas und passenden
Seitenruderausschlag , Preotator bis auf max. RPM , Bremse los Gas geben Kopf im
Nacken und ab geht’s.
Nach ein ca. 20 Metern ist er schon in der Luft, zügig steigend über das angrenzende
Maisfeld dann in die erste weiträumig geflogene Linkskurve.
Vom Flugbild und Steuergefühl her fantastisch, anschließend parallel zu mir über das
angrenzende Getreidefeld.
Ich bin gerade an mir vorbei geflogen in einer Höhe von ca. 25-30 Meter sowie einen
abstand von ca. 50 Metern, da gab es einen Knall und der Tragschrauber bäumte sich
senkrecht auf und flog eine dreiviertel Rolle nach rechts.
Dann fiel der Tragschrauber mit 90 grad Seitenlage ins Getreidefeld.
Nach bergen der Teile stellte sich heraus der Schaden hielt sich in Grenzen:
Fahrwerk gebrochen, Hauptrohr leicht krumm, Instrumentenpilz zerrissen.
und „Anlenkrohr am Rotorkopf gebrochen“.
Die Ursachenforschung ergab dass das Anlenkrohr vom Rotorkopf vom Umkipper am Maulwurfloch vor
mehreren Wochen eine Vorschädigung mit bekommen haben musste.
Und dadurch das Rohr auf der Seite wo es beim Umkipper draufgefallen war im Flug abgebrochen ist.
Die Kunstflugeinlage des Tragschraubers passte genau zu diesem Beschädigungsbild.
Es gab halt immer noch was Positives; ich wusste dass er halt jetzt gutmütig fliegt.
Nach ein paar Wochen war er wieder fertig, ich wollte auch mal vernünftig Landen.
Abends spät kurz vor Flugzeitende musste es nun sein.
Also alles wie gehabt, den Tragschrauber gestartet und er hob sofort nach wenigen Metern ab. Dann auf zur Linkskurve, im Eifer des Gefechts vergas ich den Sonnenstand und machte aus einer weiträumigen Kurve eine extreme Steilkurve ( Panik ) wozu der Tragschrauber viel zu wenig vorwärts Fahrt hatte.
Er kippte halt seitlich ab. Mit voll gegensteuern und Vollgas geben wurde die Neutrallage mit erheblichem Höhenverlust wieder erreicht und es gab aber einen Touch and Go im Getreidefeld welcher etwas härter ausfiel.
( Das Go waren umherfliegende Teile)
Resümee: kompletter Rahmen defekt, Leitwerk defekt, Rotorblätter defekt, Rotorkopfteile defekt
und vieles mehr.
Nach einer Arbeitszeit von ca. 80 Stunden steht der große Tragschrauber seit längerem wieder fertig auf der Werkbank und wartet gelassen auf gutes Wetter mit passender Windrichtung.
Harald