Hauptholm gebrochen? Wie "minimalinvasiv" überprüfen?

Formulieren wir es positiv:
Mein Segler (4 Meter Spannweite, Balsa-Styropor-Flächen) hat eine "Stecklandung" mit ziemlicher Geschwindigkeit 😳 überlebt! 😜
Naja, größtenteils ... 🤯

Hier geht's nur um die Tragflächen, genauer den Holm:

Nun kann ich durch die Folierung zwar Verwerfungen und Aufbrüche der des Balsabeplankung und die Beschädigungen der Nasenleiste erkennen, habe aber Hemmungen, die Folie überhaupt ganz abzuziehen und insbesondere Hemmungen, den Hauptholm in Gänze freizulegen, zumal die Folierung zu 90 % nach wie vor perfekt ausschaut.

Wie kann ich aber dennoch ohne Röntgengerät prüfen, ob der Hauptholm (an-)gebrochen ist?
Ich erinnere mich, dass man bei manntragenden Seglern als ersten groben Anhalt die Eigenschwingungsfrequenz der Fläche überprüft bzw. deren Resonanzfrequenz durch Wippen bzw. etwas rhythmisches Wackeln der Fläche.
Ich wackele, lasse schwingen und denke: Mmmmh ... so ungefähr wird sie vorm Absturz auch geschwungen haben!

Die Fläche weitergehend zu biegen/belasten als ich es nun schon tat, will ich wegen Bruchgefahr auch nicht.
Ich bin nah davor, da ich persönlich ein ausgeprochener Thermikschleicher 😶‍🌫️ bin, ich auch diesem stabilen Flieger keinen anderen Flugstil (freiwillig) durchgehen lasse, einfach nur verdünntes Harz in die "verdächtigen Stellen" einzuspritzen und soweit verformt, ins Profil zurück zu pressen.
Jemand dazu einen Rat, eine Idee?
 

SB 13

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Moin Eduard
Es gibt kleine Endoskope die du am Handy betreiben kannst. Das was ich habe hat einen Durchmesser von 6mm.
Kannst du eventuell ueber die Wurzelrippe einfuehren und von innen schauen ob du was genaueres siehst. Die Dinger gibts beim Chino fuer 20 euro.
 
Kannst du eventuell ueber die Wurzelrippe einfuehren und von innen schauen ob du was genaueres siehst. Die Dinger gibts beim Chino fuer 20 euro.
Aber nicht bei der Balsa-Styropor-Sandwichfläche.
Da hilft m.E. nur Folie runter und ggf. auch Balsa im Holmbereich runter. Und dann mindestens Risse mit Harz verspritzen. Ich würde vor dem Verspritzen schon belasten, Rumpfgewicht mal 5 G...oder 7 G, und dann sehen, ob die Balsarisse sich bewegen, Wenn ja aufschneiden. Nase wird im Torsionskastenbereich dann eben andersfarbig. Wenn sich hinterm Holm was bewegt nur Beplankung nachkleben.
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Du kannst ja mal einen befreundeten Arzt fragen, ob er dir mit einem Ultraschallgerät den Flügel anschaut.
Ich weiß nicht ob das funktioniert, aber die Geräte sind mittlerweile ultra-kompakt und zeigen das Bild gleich am Tablet oder Schirm an.
Organisches Material sollte man gut damit erkennen können und auch den Faserlauf. Vielleicht hilft das...
 

Papa14

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Ich bin nah davor, da ich persönlich ein ausgeprochener Thermikschleicher 😶‍🌫️ bin, ich auch diesem stabilen Flieger keinen anderen Flugstil (freiwillig) durchgehen lasse, einfach nur verdünntes Harz in die "verdächtigen Stellen" einzuspritzen und soweit verformt, ins Profil zurück zu pressen.
Meine präferierte Methode lautet - Flieger an den Flügelspitzen anheben. Wenn der Holm einen Knacks hat, dann zeichnet sich das an der Beplankung ab. Bei sehr zierlichen Flügelspitzen kann man den Auflagepunkt 25-30% von den Spitzen reinrücken. Und wenn angehoben, dann kann man noch etwas wippen.

Diesem Belastungstest sollte jeder Segler standhalten. Von der Injektionsmethode halte ich wenig, damit wird nur Harz eingebracht, das dann ab einer gewissen Belastung einfach bricht.
 
Diesen Belastungstest haben wir so oder in verschärfter Form ( am Randbogen und einen halben Meter weiter rein...) doch auch gemacht, als wir noch jung waren. Es sind dabei auch schon absolut flugtaugliche Flächen geknickt. Heute würde ich sowas nie und nimmer mehr machen, das hat absolut nichts mit Festigkeitsprüfung zu tun, das hält jede billige Styro-Motorfläche aus, aber keine mit dünnem Profil, moderner konzipierte Fläche. Überlasten, um zu testen, ob was hält, geht in die Hose. Das taugt nur, um den Punkt der Überlastung ( unter Zerstörung ) zu eruieren.
 

Papa14

User
Es sind dabei auch schon absolut flugtaugliche Flächen geknickt.
Mein pers. Anspruch an die Flugtauglichkeit ist nun mal der, dass der Flieger dieser Prüfung standhält. Wenn der Flügel dabei am Boden schon kracht oder knickt, mag ich damit gar nicht mehr aufsteigen, die Gefahr, dass er im Flug die Ohren anlegt, ist mir zu hoch.
 
Ich hätt noch 2 Methoden .. allein die Durchführbarkeit stellt sie in Frage...
A) wenn der Holm bis zur oberen Flächenschale durchgeht kann man mit Klopfen (Kugelschreiber o.ä.) und einem gutem Gehör unregelmäßigkeiten in der darunter liegenden Struktur recht gut raushören. Hat bei mir schon ein paar mal geklappt.
B) Manntragende machen einen Schwingungstest: auf und abwärtsbewegungen der Flügel an den Randbögen angeregt. Ist der Holm intakt schwingt die Fläche exakt in einer vom Hersteller angegebenen Frequenz (20 / Minute oder so). ... Dafür müsstest du aber ein Vergleichsmodell haben, welches noch in Takt ist.
 
Ich würde den Bereich bei einer Styrosandwich Fläche unterspritzen... und danach eine vorsichtige Belastungsprobe über Biegung machen.
Wenn der Holm intakt ist...wird der Flügel eine gleichmäßige Biegung zeigen...wenn der schadhafte Bereich sich stärker verformt...muss man aufmachen....und eine Holmbrücke einbringen.
Das man keine vorsichtige Biegeprobe am Boden durchführen darf....halte ich für nicht richtig...egal wie dünn der Flügel ist...
Denn im elastischen Bereich muss der Flügel das können...sonst ist der falsch aufgebaut.
Gruß Robert
 
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