HB61 "Rotkopf" reanimieren

DirkL

User
Hallo zusammen,

ich habe hier einen HB61 mit rotem Zylinderkopf. Der Motor wurde lange nicht benutzt und ist leider fest. Somit steht erstmal eine Überholung des Triebwerkes an.

Vorgehensweise: Zylinderkopf und Kurbelwellengehäuse öffnen, anschließend mit Waschbenzin spülen. Jetzt hoffen das ich den Kolben überreden kann sich zu bewegen :)

Was sagen die Experten dazu? Gibt es irgendwo eine Anleitung in Deutsch? Welchen Sprit würdet ihr empfehlen? Hier weis ich leider nicht ob der Motor mit Rizinusöl betrieben wurde. Kann man das erkennen?


Merci und Gruß
Dirk
 

Gast_32271

User gesperrt
fotos wären gut ..............


wahrscheinlich ist der motor vom Rizinus verklebt,

einzige vernünftige lösung:
Vergaser entfernen und motor ohne vergaser langsam auf eher niedrige temperatur erwärmen - Backofen 80-100 grad, schön durchwärmen lassen, ruhig 30 min drin lassen, Rizinus wird jetzt weich und klebrig, rausnehmen, vorsichtig drehen, wenn er sich drehen läßt eine wenig methanolsprit rein drehen und spülen,
vorsichtig und wenig sprit - nicht mit gewalt durch große spritmenge abkühlen - dat is nich gut
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Dirk

(Harald war mal wieder schneller ich war noch am schreiben)

Wenn er denn mit Synthetischen Öl betrieben wurde wäre er nicht fest ausser festgerostet.
Ich vermute eher Rizinusöl als Schmiermittel das verharzt und verklebt den Motor er sitzt fest.

Problem ist das du kaum noch Teile bekommst für den alten Motor. Es gibt die Firma Mecoa
die hat alles aufgekauft von HB ,HP und jetzt auch Webra. Hier der Link zur Firma http://www.mecoa.com/

Ich würde den Vergaser abbauen und dann den Motor gut erwärmen (nur noch mit Arbeitshandschuhen anfassbar).
Als Hitzequelle Heissluftföhn oder Backofen (nicht erwischen lassen).
Durch die Hitze lösen sich die Verklebungen und du kannst den Motor wieder drehen. Jetzt mit WD 40 spülen.
Danach hinteren Deckel abschrauben und das Hauptlager auswaschen ebenso das vordere Lager nach Demontage
vom Propmitnehmer.Am hinteren Deckel sitzt eine Papierdichtung vermutlich wird die zerstört kann man aber leicht neu schneiden.

Von einer weiteren Demontage des Motors würde ich absehen.

Kraftstoff für eine erneute Inbetriebnahme ist deine Entscheidung es gibt noch Rizinus mit dem Vorteil günstiger und
nicht aggressiv gegenüber Farbe. Probleme verharzen und hartnäckige Verbrennungsrückstände.

Synthetische Öl in der Regel teurer aggressiv gegenüber Farben. Vorteile Verbrennungsrückstände lassen sich gut entfernen
keine Ölkohlebildung.

Und diese Ölkohle könnte dir Probleme bereiten wenn du den Motor auf Synthetische Öl umrüstest. Der Motor hat sich mit
der Ölkohle zusammen eingeschliffen. Bei Betrieb mit Synth-Ölen löst sich die Ölkohle und dir geht die Verdichtung futscht.
Muß nicht kann aber.

Der Vergaser müßte ein Perry sein hat auf der einen Seite eine große gerändelte Messingscheibe mit Schlitz. Diese sind
von Haus aus nicht schlecht aber kommen mit verdreckten Sprit nicht gut klar also ist hier ein Filter davor Pflicht.
Beim zerlegen und reinigen aufpassen der Vergaserkörper ist aus Kunststoff.


Hier nochmal ein Beitrag zu den HB Motoren

Ich habe noch eine Anleitung von Graupner zu dem HB 61 PDP Motor

Gruß Bernd
 

UweHD

User
Mein Bruder hatte mal einen rettungslos verharzten Methanoler in einen Topf mit heißem Wasser und einer gelösten Spülmaschinen-Tablette gelegt. Der kanm da blitzblank raus, allerdings war dann auch das Alu überall matt. Scheint aber funktional keine negativen Folgen gehabt zu haben.
 
Janz meiner Meinung

Janz meiner Meinung

Hallöchen

Wie bereits erwähnt:
Vor dem ausspülen mit Waschbenzin (Brandgefahr) den Motor mit dem Heißluftfön erwärmen sodass der
Rizinuss-Kleber wieder weich wird und der Kolben sich nach "unten" (UT) sich drehen lässt.
Danach den Motor zerlegen und mit Petroleum reinigen und mit WD-40 oder Balistol ölen.
Ein neuer Dichtungssatz ist Ratsam.
Die Kurwellenlager sollten OHNE GERÄUSCHE laufen.
BITTE den Motor NUR MIT RIZINUSÖL betreiben.
Synthetik Öl wäre sein schneller Tod.

Nur so meine Gedanken.
Grüße nach Oberotterbach
Shoestring
 
Chemie ?!

Chemie ?!

Mein Bruder hatte mal einen rettungslos verharzten Methanoler in einen Topf mit heißem Wasser und einer gelösten Spülmaschinen-Tablette gelegt. Der kanm da blitzblank raus, allerdings war dann auch das Alu überall matt. Scheint aber funktional keine negativen Folgen gehabt zu haben.

Auf Chemie wie Spülmaschinen-Tablette reagiert eben Alu sehr blöd.
Mein Tipp:
Ohne Chemie !!!.

Grüße
 

DirkL

User
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Unterstützung, vor allem auch an Bernd für die sehr ausführliche Information! Leider hatte
ich bis jetzt noch keine Zeit mich dem Motor zu widmen, allerdings konnte ich ihn heute Nachmittag mal ausbauen.
Bilder werden natürlich folgen, sieht jedoch aus wie ein HB61 Rotkopf so ausschaut :rolleyes: Lediglich zwischen Motor
und Schalldämpfer hat man wohl ein Zwischenstück hergestellt, so dass der Schalldämpfer zum Rumpf passt.

Ich werde berichten, sobald es Neuigkeiten gibt.


Schöne Grüße
Dirk
 

Ecki40

User
Hallo zusammen,

der Thread ist zwar schon etwas älter, bei mir gerade wieder aktuell. Ich habe zwei HB61 Rotköpfe von HB bei mir im Fundus und würde jetzt gerne einen davon in einen neu gebauten KAOS 60 einbauen. Auf den HBs sind ja die Perry-Vergaser drauf, die Sprit mit synthetischem Öl wohl nicht so vertragen. Ich würde jetzt gerne wegen der besseren Einstellung einen TN Vergaser von Webra benutzen. Der Perry hat einen Halsdurchmesser von .530 Zoll (ca. 13,5mm) der TN-Vergaser hat 13mm. Das bedeutet der Webra-Vergaser sitzt lockerer und wird nur durch den O-Ring abgedichtet. Reicht das aus, oder braucht man noch einen Adapterring dazu?
Ich benutze bei allen älteren Motoren Motoren Sprit mit 18% synthetischem Öl und möchte keinen weiteren Kanister mit Rizinussprit rumschleppen.

Grüße, Ecki
 

Papa14

User
Auf den HBs sind ja die Perry-Vergaser drauf, die Sprit mit synthetischem Öl wohl nicht so vertragen.
Das kann ich nicht bestätigen, ich bin jahrelang mit einem Perry-Vergaser und Synth-Sprit geflogen. War der einzige Motor, den ich so gut wie nie nachstellen musste. :cool:

Der TN von Webra ist technisch sicher ausgefeilter, aber ich würde den nicht ohne Adapterring betreiben.

Ich benutze bei allen älteren Motoren Motoren Sprit mit 18% synthetischem Öl
Technisch gesehen reicht auch die Hälfte hinlänglich :D
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Morgen
Adaptering geht einfach dünnes Dosenblech in Streifen schneiden (geht mit Schere)
über ein Bohre wickeln passend abschneiden fertig.
Ich mein auch das die Perry syhnteisches Öl vertragen werden ja heute noch angeboten
und das steht nichts davon das diese Öl nicht verwendet werden darf.
 

Ecki40

User
Danke für die Info, ich werde das mit dem Perry-Vergaser versuchen. In diversen Foren wurde darüber geschrieben, dass sich das Kunststoffgehäuse des Perry-Vergasers bei Verwendung von Aerosynth usw. langsam auflösen soll.
Den TN- Vergaser werde ich auf jedenfalls auch anpassen und testen, damit wäre ich auf der sicheren Seite.

Grüße, Ecki
 

Ecki40

User
..der Tipp mit der Blechdose ist ne Option. So ein Messingrohr auf 0,25mm Wandstärke runterdrehen ist nicht ganz so einfach, vor allem wenn man keine Drehbank hat....

Grüße, Ecki
 

HaWo

User
Danke für die Info, ich werde das mit dem Perry-Vergaser versuchen. In diversen Foren wurde darüber geschrieben, dass sich das Kunststoffgehäuse des Perry-Vergasers bei Verwendung von Aerosynth usw. langsam auflösen soll.
Den TN- Vergaser werde ich auf jedenfalls auch anpassen und testen, damit wäre ich auf der sicheren Seite.

Grüße, Ecki
Eventuell quellen mit der Zeit die kleinen O-Ringe. Die sind aber in der Regel nach langer Standzeit (40 Jahre?) sowieso hart und sollten ersetzt werden.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten