Holmfrage

Tofo

User
Hallo,

aber ist es nicht einfacher den Holmgurten etwas mehr CFK zu spendieren, damit sich die Fläche im geplanten Einsatzbereich nicht so stark durchbiegt und die Scherbeanspruchungen von vornherein klein bleiben?

Grüße,
Thorsten
 
Für einen DS Flieger ja, für einen Sunset Flieger mit einem angestrebten niedrigen Gewicht, nein. Eine Quer- und Schubbeanspruchung tritt immer auf, die bei entsprechender Dimensionierung und hohem E-Modul der Holmgurte zu geringeren Verformungen führen, ja, aber in diesem Fall ist die Auslegung mit minimalem Einsatz der schweren Materialien schon in Ordnung.
 

Hägar

User
Hi Christian,

danke für die informativen Links. Es ist tatsächlich super, wenn sich jemand die Mühe macht, die wichtigen Dinge grafisch darzustellen. Der Mensch ist halt ein visuelles Wesen, und Bilder sagen immer wieder mehr als Worte.

In Übereinstimmung mit Deiner Anmerkung hatte ich ja weiter oben schon geschrieben, dass für die Fluglasten die Balsaholzverkastung vermutlich ausreichen wird. Aber ich hab da so meine Erfahrungen mit Holmbrüchen am Hochstartgummi. Seitdem mache ich mir auch bei Balsaseglern die Mühe, zumindest im Wurzelbereich 45°-Gewebe im Steg einzusetzen.

...aber ist es nicht einfacher den Holmgurten etwas mehr CFK zu spendieren, damit sich die Fläche im geplanten Einsatzbereich nicht so stark durchbiegt und die Scherbeanspruchungen von vornherein klein bleiben? ...
Nein Thorsten, ist es nicht. Biegebeanspruchung und Schubbeanspruchung sind zwei verschiedene Dinge, die zwar meistens Hand in Hand gehen, aber eigentlich nicht wirklich was miteinander zu tun haben.

Wenn die Holmgurte einen größeren Querschnitt bekommen, wird die Durchbiegung tatsächlich kleiner, ändert aber überhaupt nichts an der Schubbeanspruchung der Holmstege. Selbst ein ideal steifer Biegeträger mit Null Durchbiegung braucht einen Steg, der die Schublasten aufnimmt.

Dieser gedachte Extremfall hätte nur einen einzigen Vorzug, nämlich dass es dann keine Druckbeanspruchung mehr im Steg gibt, weshalb man dann auf vertikal gemasertes Balsaholz verzichten könnte. Leider ist dieser Lastfall nicht in obigen Grafiken dargestellt. Die Druckbeanspruchung im Holmsteg ist tatsächlich eine Funktion der Holmdurchbiegung bzw. Biegeverformung. Aber eben nur die Druckbeanspruchung, nicht die Schubbeanspruchung.

LG
Stefan.
 
Schon passiert;-)

Schon passiert;-)

Hallo zusammen!

Danke nochmal, für Eure Antworten!
Ich habe gestern den Holmsteg, von der Mitte aus gesehen um je 500mm zu jeder Seite, auf Holmgurtbreite(20mm), mit leichtem Balsa aufgedoppelt. Daraufhin habe ich +-45°Roving(danke nochmal an Christian Baron;)) stramm gewickelt und laminiert, um die Schubkräfte aufzunehmen. Das selbe, habe ich bei den "Taschen" gemacht. Einziger unterschied war allerdings, das ich +-45° und 90°(Radialkräfte/Brechstange) gewickelt habe. Abschließend habe ich noch 1x dünn Aramid 90° umwickelt. Da ich mit dem Harz nicht gegeizt habe, um auch alles zu imprägnieren, habe ich mit dem Küchenpapier noch einiges wieder herausgeholt. Unterm Strich liegt das Mehrgewicht, durch diese Maßnahme, bei nur 20-30g:eek: Bei einem Vogel mit einen m² Flächeninhalt und gute 4,2m Spw, fast egal:D.
Ich denke, für meinen Anspruch, ist das mehr, als genug.

Gruß Frank
 
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