Hallo Jochen,
also eine OS-F Kerze geht gar nicht, erstens vom Wärmewert nicht, und zweitens von der Länge nicht.
Die Verwendung einer solchen Kerze ist der beste Weg zum Mißerfolg mit solch einem Motor. Die Möglichkeit der Beschädigung des Drehschiebers ist sehr, sehr hoch!
Warum machst Du es nicht so, wie in der Betriebsanleitung vorgegeben?
Wenn der Motor aus den ersten Serien ist, Kerze mit kurzem Gewinde. Für die späteren Serien Kerze mit normalem Gewinde. Bewährt habe sich Rossi 4 und Rossi 5. Nach meinen Testläufen geht auch HK 3 - 6, je nach Witterung.
Kraftstoff ohne Nitro geht, mit einer 9x5-er wird er nur so um die 8000 Touren schaffen, und liegt damit deutlich unter seiner Höchstleistung. Außerdem wird ohne Nitro im Kraftstoff die Leerlaufdrehzahl möglicherweise über 5000 U/min liegen. Darunter riskiert man Absteller. Laut Betriebsanleitung werden 5 - 10 % Nitro empfohlen. Empfehlenswert ist ein kleinerer Prop, z.B. 8x5, damit dreht er höher, und kommt fast an seine Höchstleistung ran.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Bernd,
Erst mal vielen Dank für Deine Tipps, Erfahrungen und Meinung.
Bis auf die Kerze entspricht alles (unnitrierter Sprit mit 20 % Rizinus, 8x5) meiner Bedienungsanleitung.
Was den Wärmewert angeht, so betreibe ich alle meine Viertakter, egal ob üblicher Ventiltrieb oder Walzendrehschieber, Charger oder RCV (und sogar den Wankel) bisher mit Erfolg und ohne jegliche Probleme oder Schäden mit der F-Kerze von O.S.
Und da der VT 21 ebenfalls nach dem Viertaktprinzip arbeitet, bin ich bisher nicht auf die Idee gekommen, das es damit Probleme geben könnte. Ich dachte, das sich damit der Leerlauf eher verbessern könnte als mit handelsüblichen Zweitakt-Kerzen von Rossi oder Enya.
Allerdings leuchtet mir ein, das bei keinem der anderen Motoren der Drehschieber so nahe an der Kerze vorbei rotiert (allenfalls bei den RCV-Motoren (RCV 60 SP, RCV 90 SP und RCV 120 SP), und selbst bei denen ist die F-Kerze ebenfalls ausdrücklich in der Bedienungsanleitung zum Betrieb empfohlen.) Aber ich glaube trotzdem, das der gehärtete Drehschieber durch die F-Kerze nicht beschädigt werden kann.
Ich habe eine gewisse Aversion gegen Nitromethan im Sprit (erhöhter Verschleiß, hochgiftig und hygroskopisch. Außerdem als Verbrennungsrückstände äußerst aggressiv). 80% aller defekten Motoren starben den Rosttod, meist aufgrund von Nitro-Einsatz und mangelnder Reinigung und Konservierung nach dem Betrieb. Und das bisschen mehr an Leistung macht bei meinen Oldtimerfliegern überhaupt keinen Sinn.
Bis auf den Wankel (10%), den O.S. Charger (25 %) und den ebenfalls aufgeladenen Yamada (30%) betreibe ich alle meine Viertakter seit Jahren (teils synthetisch, teils mit Rizinus, je nach Alter und Auslegung des Motors) ohne jeglichen Nitromethanzusatz (billiger, gesünder und weniger aggressiv!!!) Darunter auch Motoren wie OS FR 300, Saito FA 200 Ti und Seidel ST 770. Auch der kleine OS FS 20 läuft prima ohne Nitro. Also wozu den Vt 21 mit dem Giftzeug malträtieren. Falls der Leerlauf wirklich entscheidend besser sein sollte, kann ich ja jeder Zeit noch umschwenken (mische meinen Sprit selber).
Was den Prop angeht, so werden in meiner Bedienungsanleitung für den VT 21 Latten der Größe 10x4, 9x4, 9x6 und 8x7 empfohlen. Da liege ich mit meiner 9x5 ziemlich in der Mitte. Und lieber hole ich aus dem Motörchen nicht das letzte bisschen Leistung raus, als ihn zu überdrehen (und vielleicht durch die hohe Kolbengeschwindigkeit partiell zu überhitzen). Aber trotzdem werde ich testweise auf alle Fälle mal eine 8x5 ausprobieren.
Und nun noch einmal die Frage: Fliegt einer von Euch auch den Motor??? Oder läuft er bei Euch nur auf dem Prüfstand.
So Long
Jochen