immer weniger wollen Arbeiten

Hi,
nach einer neuen Umfrage wollen immer weniger richtig Arbeiten. Lieber nur noch Teilzeit oder gar nicht mehr , Grundeinkommen wäre ausreichend usw. . Wenn ich mir das so ansehe bekommt man ja auch schon keine Handwerker mehr und in Berufen die
etwas mehr Einsatz fordern gehen die Lehrlinge aus, die Firmen sperren zu wenn die Älteren in die Rente gehen.
Wer Arbeiten will hat im Gegenzug aber ehr viel zu viel Arbeitsstunden , verdienen aber auch mehr . Das erhöht das Soziale Ungleichgewicht , Das will man aber auch nicht. Fair ist die Situation so aber nicht.
Im Spiegel auch ein Artikel der sich auf eine Umfrage der Instituts YouGove bezieht , https://www.spiegel.de/wirtschaft/w...beiten-a-7c159c6d-84fe-4237-8407-06fe7392f461 .
Wer will noch Arbeiten , ich und meine Frau wir haben je 60-70 Stunden die Woche wenn nicht noch mehr .

Happy Amps Christian
 

Milan

User
Irgendwas machst du falsch! Meine Arbeitswoche hatte 40 Stunden. Hätte auch mehr Stunden machen können, wäre aber immer der gleiche Salär geblieben! Was sich aber stets nach oben entwickelt hat war das Arbeitsvolumen.... Die Frage ist nicht wer noch arbeiten will, sondern zu welchen Konditionen.
 

hans.O

User
Summ summ wer arbeitet ist Dumm

Mein absoluter Lieblingssong seit der Bundeswehr

MfG Hans
 
Das ist ganz einfach...

Berechne mal Deine Abgaben bei dieser Arbeitsbelastung und dann könnten Lernprozesse kommen.
Bei mir kam der Lernprozess, leider zu spät...hätte mir vorher einfallen sollen...
 

Malmedy

User
Na ja, die Bundeswehr ist ja nicht gerade dafür bekannt, ein Musterbeispiel für Motivation und Arbeitsfreude zu sein!
Aber generell gebe ich aus eigener Erfahrung, vor allem meiner beiden Kinder, Christian recht. Mein Sohn arbeitet 50 - 60 Std und verdient sehr gut (in der Schweiz!), meine Tochter ist eher freizeitorientiert (4-Tage Woche) und kommt inzwischen bei der Inflation gerade noch so über die Runden. Beide haben aber in der Vergangenheit erlebt, dass sie von früheren Arbeitgebern (deshalb sind sie dort nicht mehr) gnadenlos ausgebeutet wurden, als der Arbeitsmarkt das noch erlaubte.
Meine Schlussfolgerung: Viele Arbeitgeber sind selber schuld, wenn ihnen die Leute davon laufen oder sie keine bekommen. Sie denken, sie können immer noch so weitermachen wie zu Zeiten, als die Leute händeringend eine Stelle gesucht haben. Das ist aber vorbei, man muss sich als Arbeitgeber etwas einfallen lassen, um interessant und attraktiv zu sein. Dann klappts auch mit den Angestellten!

Grüße
Michael
 
Meine Schlussfolgerung: Viele Arbeitgeber sind selber schuld, wenn ihnen die Leute davon laufen oder sie keine bekommen. Sie denken, sie können immer noch so weitermachen wie zu Zeiten, als die Leute händeringend eine Stelle gesucht haben. Das ist aber vorbei, man muss sich als Arbeitgeber etwas einfallen lassen, um interessant und attraktiv zu sein. Dann klappts auch mit den Angestellten!

Grüße
Michael
Moin

volle Zustimmung. Wir haben bei uns (recht großer IT Dienstleister) natürlich auch eine Horde Studenten. Per sé sind die motiviert und wenn man die sauber in Projekte einbindet, den klar sagt, warum auch mal ein stupider Job gemacht werden muß, vielleicht als Vorgesetzter hier mitarbeitet, funktioniert das. Ein Beispiel sind bei uns Veranstaltungen wie Hannovermesse. Davor muß neben dem Projektgeschäft noch eine Präsentation oder ein Messeobjekt gebaut werden. Da sind 60h Wochen normal, da erwartet man nicht unbedingt bei einem Studenten, das er bei seinem "Verdienst" mitzieht. Aber da gibt es halt die Abende mit Pizza, entwickelt wird mit zu lauter Musik und gelötet bei mir in der Werkstatt. Das funktioniert bestens und die Horde von Studenten und alten Säcken zieht das durch.
Insofern bestätiget sich das Argument, es gibt Menschen die wollen und das auch mehr - zu einem interessanten Gehalt. Bei einem meiner ehemaligen Arbeitgeber hat man dann auch den Schuß gehört und die Motivationsfaktoren - gerade für jüngere MAs angepasst. Eindeutige HO Regel (ist aber in der IT schon immer Standard) einen Tag im Monat "Vorschrift" für Fitnesstudio (wird gezahlt) Wahl zwischen Mobilitätspauschale, Firmenwagen oder sogar Bike. Möglichkeit zu gesponsertem BOYD, bei entsprechender Leistung Zuschuß zu z.B. einem MBA

Grüsse

Gero
 

Eisvogel

User
volle Zustimmung...
Wer in ein großen Fa. arbeitet, in einem Bereich in dem viel Geld verdient wird, der hat leicht reden. Wer aber über den Tellerrand schaut, auf kleine Firmen, in Branchen mit hartem Wettbewerb, der sieht eine ganz andere Welt.
Da kann der Chef nicht einfach Fitnes, Firmenwagen usw. zahlen, da geht oft um die Existenz.

Die Auswirkungen sieht man jetzt und ist genau das was Christian angesprochen hat: Alle wollen ins Büro, keiner mehr körperlich arbeiten, verkaufen, pflegen usw.
 

UweHD

User
Wer Arbeiten will hat im Gegenzug aber ehr viel zu viel Arbeitsstunden , verdienen aber auch mehr . Das erhöht das Soziale Ungleichgewicht , Das will man aber auch nicht.
Das mit dem sozialen Ungleichgewicht wird kein Problem werden.
Man knöpft einfach dem arbeitenden Teil der Bevölkerung noch höhere Steuern ab und verteilt das dann als Zulage zum Bürgergeld. Also alles gerecht verteilt :D
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Die Auswirkungen sieht man jetzt und ist genau das was Christian angesprochen hat: Alle wollen ins Büro, keiner mehr körperlich arbeiten, verkaufen, pflegen usw.

Kann man das denn Leuten vorwerfen?

Ich arbeite als Ingenieur im Büro und verdiene vermutlich das 2-3 fache von unseren Jungs in der Montage.
Welche Motivation sollte ich haben einen Job in der Montage anzustreben?

Meine Frau hat einige Jahre als Erzieherin gearbeitet, bis sie gesagt hat, dass sie für den Hungerlohn nicht weiter arbeitet und hat mittels Studium auf Berufsschullehrerin für Erzieher*innen umgeschwenkt. Wieder eine weniger, die gerne weiter am Kind gearbeitet hätte.

Ich glaube ein Grund ist, das der Job früher "Lebensaufgabe" und Inhalt war.

Heute gehen viele Arbeiten um zu leben. Man definiert sich nicht mehr über den Job. Er ist eher notwendiges übel.
Die Frage "was macht du beruflich?" Hört man, im Vergleich zu früher, selten.

Mit dem mindset (Arbeit ist mittel zum Zweck und nicht Lebensinhalt) ist es völlig verständlich, dass man sich den höchstbezahlten Job sucht und dann Stunden reduziert.

Bei uns im Büro (als großes Unternehmen im Maschinenbau eher gute Bezahlung)gibt es viele, die sich überlegt haben wieviel Geld sie zum Leben brauchen und die Wochenstunden dann meist auf 30-35h reduziert haben.
Man kauft sich quasi mit Geld Freizeit.
Ist das verwerflich? Meiner Meinung nach nicht

Mein Vater sagte immer
"Auf dem Sterbebett haben schon viele gesagt "Hätte ich Mal weniger gearbeitet" aber noch niemand "hätte ich Mal mehr gearbeitet""

Gruß Dennis
 

Milan

User
In unserem Mindestlohn-Land, wo die Arbeitsleistung immer mehr abgewertet wird, muss man jedem zugestehen, sich den Job zu suchen, der das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
 

UweHD

User
Heute gehen viele Arbeiten um zu leben. Man definiert sich nicht mehr über den Job. Er ist eher notwendiges übel.
Die Frage "was macht du beruflich?" Hört man, im Vergleich zu früher, selten.
Diese Erklärung höre ich oft. Die "Generation Z" ff. definiere sich nicht über den Job, Work-Life-Balance, etc.

Ich denke aber, das Problem, sofern es denn eines ist, liegt woanders: Die jungen Leute haben verstanden, daß sich Leistung nicht mehr lohnt. Zumindest nicht hier. Warum also buckeln, um selbst bei einem bescheidenen Facharbeitergehalt mehr als 50% des letzten Euros an den Staat abzudrücken? Dann doch lieber Freizeit.

Und nur, falls jemand fragt, wie man auf >50% Abgabenlast kommt, obwohl doch das höchstrichterlich verankerte Prinzip der hälftigen Teilung besteht: Der Spitzensteuersatz wird in D ab 58.597€ brutto fällig. Renten. und Arbeitslosenversicherung steigt hingegen weiter bis zur BBG von 84.600€. Und jetzt kann man ja mal schauen, wie viele junge, engagierte Arbeitnehmer in qualifizierten Berufen genau in diesem Spektrum von 59 - 84k€ liegen. Genau diese Schicht wird hierzulande maximal-demotiviert und kürzt dann lieber die Stunden als sich mit Überstunden hochzubuckeln für (fast) nichts.
 
Diese Erklärung höre ich oft. Die "Generation Z" ff. definiere sich nicht über den Job, Work-Life-Balance, etc.

Ich denke aber, das Problem, sofern es denn eines ist, liegt woanders: Die jungen Leute haben verstanden, daß sich Leistung nicht mehr lohnt. Zumindest nicht hier. Warum also buckeln, um selbst bei einem bescheidenen Facharbeitergehalt mehr als 50% des letzten Euros an den Staat abzudrücken? Dann doch lieber Freizeit.

Und nur, falls jemand fragt, wie man auf >50% Abgabenlast kommt, obwohl doch das höchstrichterlich verankerte Prinzip der hälftigen Teilung besteht: Der Spitzensteuersatz wird in D ab 58.597€ brutto fällig. Renten. und Arbeitslosenversicherung steigt hingegen weiter bis zur BBG von 84.600€. Und jetzt kann man ja mal schauen, wie viele junge, engagierte Arbeitnehmer in qualifizierten Berufen genau in diesem Spektrum von 59 - 84k€ liegen. Genau diese Schicht wird hierzulande maximal-demotiviert und kürzt dann lieber die Stunden als sich mit Überstunden hochzubuckeln für (fast) nichts.

3 x 1 plus mit Sternchen.....
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Moin Uwe,

Ernsthafte Frage, selbst wenn es nicht so wäre, was bringt mir das viele Geld, wenn ich die 70h von Christian arbeite?

Selbst wenn ich das 10 fache von heute verdienen würde, würde ich nicht dauerhaft 60-70h arbeiten.

Irgendwann bringt mir mehr Geld nichts mehr.

Ich kann nur eine bestimmte Menge Geld sinnvoll ausgeben (die Menge ist freilich die jeden anderes).

Ich brauche nicht mehr Geld. Warum sollte ich mehr arbeiten. Unabhängig von irgendwelchen Abgaben.

Gruß Dennis
 
Ich arbeite um zu leben und lebe nicht um zu arbeiten.

Man muss nur nicht den Fehler machen selbst zu arbeiten, sondern man muss arbeiten lassen.

Das egalisiert sich aber immer mehr, da man bald froh sein kann überhaupt noch Arbeit zu haben.

Dann heißt es nicht mehr man muss arbeiten, sondern; man darf arbeiten...
 

Eisvogel

User
Kann man das denn Leuten vorwerfen?
Wenn man wüsste, wer daran schuld ist, wär das Problem vermutlich schnell gelöst.
Es ist wohl weltweit so, daß Jobs die mehr Bildung verlangen, wesentlich besser bezahlt werden.
Die gelackmeierten sind Leute, die das einfach nicht im Kopf haben, dafür körperlich hart arbeiten, die Gesundheit ruinieren und dafür im Alter mit der Rente nicht mehr über die Runden kommen. Die benötigten steuerlichen Hilfen erarbeitet die nächste hart arbeitende Generation.

Ein kleiner Gegentrend ist z.Zt. zu sehen. Handwerk wird wieder mehr geschätzt, jeder ist froh, wenn er überhaupt zeitnah einen bekommt. Deshalb werden auch höhere (eigentlich längst nötige) Stundenlöhne akzeptiert.
Wenn das so bleibt könnte es die Lage am Arbeitsmarkt etwas entspannen. Gerechter wärs auf jeden Fall.
 

UweHD

User
Selbst wenn ich das 10 fache von heute verdienen würde, würde ich nicht dauerhaft 60-70h arbeiten.
Es geht hier ja weniger um 60-70 Stunden Arbeitspensum, das ist schon speziell.

Es ging eher um die Frage, wer noch gewillt ist, die übliche Regelarbeitszeit von 40h zu akzeptieren.
Und da kenne ich in der Tat eine Reihe von Arbeitnehmern, die aus den von mir o.g. Gründen lieber auf 80% oder 70% downgraden um damit den Gehaltsbestandteil mit >50% Belastung zu kappen. Kann ich sogar nachvollziehen.
 

Eisvogel

User
59 - 84k€ liegen. Genau diese Schicht wird hierzulande maximal-demotiviert und kürzt dann lieber die Stunden als sich mit Überstunden hochzubuckeln für (fast) nichts.
Wer da drin liegt, kann es sich ja auch leisten die Stunden zu reduzieren. Wer aber mit brutto 30 oder drunter heimgeht.......
 
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