Jet-Flugtage in Ganderkesee bei Bremen 5./6. Juli 2008

Wombat

User
Hallo,

ich war im Herbst 2007 selbst in meinem Verein im Süden Kölns massiv von Störungen auf 35 MHz betroffen gewesen. Daher habe ich die Diskussion hier lange mitgelesen. Nun möchte ich einige grundsätzliche Fakten ansprechen:


Bei meinen Recherchen erhielt ich von einem Limburger Verein ein Schreiben der Bundesnetzargentur an mehreres hessische Vereine zugeschickt. Darin steht u.a. wörtlich:

"Die in .... dargestellten Zusammenhänge stellten bei unseren Messeinsätzen auf der Wasserkuppe, in Elbtal-Elbgrund, Nentershausen/Westerwald und Fulda-Dietershan das bestimmende Element der Störungen des Modellflugbetriebes dar. Es zeigte sich, dass im Frequenzbereich 35,010 bis 35,200 MHz (Band A) französische Bündelfunkanwendungen nach der Empfehlung MPT-1327 mit ansehnlichen Feldstärken detektierbar waren (ES-Ausbreitung). Rücksprache mit der Auslandskoordinierung in meinem Hause ergaben, dass dieser Frequenzbereich zwar europaweit harmonisiert, jedoch in Frankreich durch ca. 500 Bündelfunknetze belegt ist. Aus Gründen des bestandschutzes kann diese Harmonisierung z. Zt. in Frankreich nicht umgesetzt werden. Es ist daher anzuraten - in der derzeitigen Ausbreitungssituation - Band A nicht oder nur nach vorheriger Analyse der entsprechenden Frequenzbereiche zu nutzen.

Band B 35,820 bis 35,910 MHz scheint bedingt nutzbar zu sein, da nur 3 offizielle Bündelfunkanwendungen in Frankreich in meinem Hause bekannt sind, jedoch noch weitere Bedarfsträger wie Polizei und Militär (auch in Deutschland) im definierten Frequenzbereich als Primärnutzer angesiedelt sind."


Dieses Schreiben hat mich damals geschockt!
Auch in Deutschland ist somit 35 MHz kein für den Modellflug reserviertes Band! Gerade der letzte Satz in diesem Schreiben-Zitat ist der Oberhammer!

Drauf wendete ich mich an den DAeC wo ich als Antwort erhielt, dass man schon aus ganz verschiedenen Orten in Deutschland dieses Problem kenne, u.a. sei ein Verein im Raum Hamburg masiv von den Überreichweite-Problemen betroffen.

Darauf hin habe ich mich an die MODELL gewandt. Die hier zitierte Leserumfrage wurde durch mich initiiert.
Erstaunlicher Weise war die Resonnanz - trotz 2 Aufrufen - fast gleich NULL!
Dies kann ich mir bis heute kaum erklären


Trotzdem habe ich meine Konsequenzen gezogen und vier teure 35 MHz-Sender und 18 Empfänger entsorgt und bin auf Futaba 2,4 GHz FASST gewechselt wo ich seit April 2008 völlig problemlos fliege.

Mir persönlich ist es völlig unverständlich, dass angesichts der bereits durch die Netzargentur veröffentlichten Fakten überhaupt ein ernsthafter Schaupilot auf 35 MHz fliegt! Zwar mag 35 MHz auf dem Heimatplatz noch oft funktionieren (siehe Ergebnisse MODELL-Leserumfrage) aber man kann nie sicher sein, ob der besuchte auswärtige Flugtag in einen der lokal gestörten Cluster liegt!!

Es ist mir auch absolut unverständlich, dass ein Veranstalter einer großen Modellflugshow angesichts der vorgelegten Fakten die Frequenzen in 35 MHz nicht permanent überwacht. Genau diese Überwachung wird von der Netzargentur dringend empfohlen. Aber genau das scheint dort nicht passiert zu sein. Bevor man aber nun überlegt, Veranstalter vor den Kadi zu ziehen noch folgender Hinweis: Wir haben Experimente in 35 MHz auf dem gestörten Kölner Platz gemacht. Die Bündelfunkstörungen scheinen lokal sehr begrenzt zu sein, vergleichbar der Ausdehnung eines Thermik-Barts. Sie liegen also als Flächen von vielleicht 50x50 Metern rundum in der Nähe des Modellflugplatzes aber in anderen Räumen dazwischen ist kein Problem detektierbar. Ein direkt auf dem Platz befindlicher Frequenzscanner kann diese Störungszonen oft NICHT erkennen!
Gruß

G. Plützer
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
eine Frequenzkontrolle hilft doch höchstens im Vorfeld.
Wenn der Flieger einmal in der Luft ist und die Frequenz dann zusätzlich belegt wird...
Zudem ist noch zu bedenken und dies hat noch niemand angesprochen, dass die Empfangsbedingungen gerade in Bezug auf Überreichweiten aus Frankreich am Boden und in der Höhen drastisch anders sein können.
Am Boden ist alles ok, aber dann in 20, 30 oder ...m Höhe empfängt der Empfänger die "Störfrequenzen" und aus ist es.

Eine Frequenzkontrolle ist kein Allheilmittel.

Christian
 

egge

User
Das 50x50x50m Problem gibts hier auch. A+B Band ! alle Kanäle !! irgendwann !

Dort gibts dann immer klatsche aufs Tiefenruder... oder Motor vollekanne ein/aus...
Ein EGE dient seit 2007 vorab immer als "Opferlamm" zur Lokalisierung. :D

BNA geholt, gemessen, aber wohl am falschen Fleck, am falschen Tag, in falscher Höhe :(


c´est la vie
 
Vielen Dank für die Bestätigung meiner vor fast 2 Jahren getroffenen Entscheidung und kein Kommentar, sonst wird der Thread bald geschlossen! :D
 
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