Werte Fangemeinde,
ein ereignisreicher erster Wettbewerbstag in Muncie ist soeben zu Ende gegangen. Der Tag begann – wie immer – früh, sehr früh. Aufstehen um 5.45 Uhr, um 7:00 Uhr Ankunft am Flugplatz. Kaum kamen wir um die Ecke zum Wettbewerbsgelände, konnten wir unseren Augen kaum trauen: es flogen doch tatsächlich mehrere Modelle um den Kurs. Freies Training kurz vor dem Wettbewerb? Wayne Yeager als Wettbewerbsleiter meinte dazu nur: “Is there a rule not allowing that? I usually allow people to fly, when the workers are not yet out on the course.” In Amerika ist alles anders
Um 8:30 Uhr war dann alles bereit und es wurde der Riemen auf die Orgel geworfen. Der erste ‚Truck’ (ein Gartentraktor mit Anhänger mit Sitzbänken) fuhr raus zur Startstelle. Piloten + Helfer runter vom Truck, besetzen der Startpositionen, Radio Check, ‚Gentlemen you are on the clock’ und der Countdown läuft.... Modellidentifikation ist durch die verschiedenfarbigen Aufkleber nicht mehr notwendig, Jede Bahn hat eine zugewiesene Farbe (rot, grün oder blau), die Startpositionen werden nach jedem Durchgang getauscht. Das ganze Procedere an der Startstelle ist auf Sicherheit und schnellen Ablauf optimiert, davon können wir uns für unsere Wettbewerbe vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas abschauen.
In Heat 1 des Wettbewerbs flogen Milos Malina, Harold Sattler und Ranjit Phelan. Automatischer Countdown der Rahmenzeit, automatische Startsequenz und innerhalb der ersten Runde quittierten die Triebwerke von Milos und Harold ihren Dienst, nur Ranjit hat mit 63,2s die erste Marke des Tages gesetzt. In den nächsten Heats ging das Festival der 200er munter weiter, rausgebrannte Glühkerzen allerorten. Insgesamt sind 9 Piloten mit einem 200er in den Wettbewerb gestartet. Dabei war leider auch Achim Schaller aus dem deutschen Team.
Chis Callow versuchte im 4. Heat mit 58,73s die Messlatte ein Stück höher zu legen, hat sich dabei aber einen Cut eingesammelt: somit nur 64,61s. Chris mit einem Cut, wann kommt so etwas schon einmal vor? Die Nervosität beim ersten Durchgang der Weltmeisterschaft war deutlich zu spüren.
Die ersten 15 Heats gingen in etwas über einer Stunde über die Bühne, 4 Minuten pro Heat, schneller geht es kaum noch. Man muss sich das einmal vorstellen: eine Minute Vorbereitungszeit, etwas über eine Minute Fliegen. Da bleiben für Landung, Modell einsammeln und Bereitstellen der nächsten Besetzung nur noch knapp zwei Minuten. Es war noch vor 10:00 Uhr, als der 2. Durchgang anfing. Waren es um 9:00 Uhr noch 27°C bei 65% Feuchtigkeit, hatten wir eine Stunde später schon 30°C bei über 50% Feuchtigkeit. Die Zeiten wurden langsamer, selbst die Weltspitze legte nur noch 61...62s vor.
Im zweiten Durchgang wurde Robbert van den Bosch das erste Opfer der neuen FAI-Regelung, dass das Unterschreiten der Mindestflughöhe (5m) mit einem Cut geahndet wird. Die darauf folgende Szene war weniger schön, sie endete mit einer Disqualifikation Robberts wegen unsportlichen Verhaltens. Damit ist leider auch die Verteidigung des Mannschaftsweltmeistertitels des niederländischen Teams quasi unmöglich geworden.
Die Temperaturen stiegen weiter, im Laufe des Tages wurden 34°C erreicht und am Horizont brauten sich bedrohliche Gewitterwolken zusammen. Plötzlich kam stürmischer Wind auf und es wurde eine Unwetterwarnung ausgesprochen. Daraufhin wurde der Wettbewerb für diesen Tag abgebrochen und der angefangene 6. Durchgang annulliert, so dass für heute 5 Durchgänge zu Buche stehen. Das große Gewitter hat sich dann doch über Muncie entladen und das Fluggelände verschont.
An der Spitze entbrannte im Laufe des Tages ein heißer Kampf zwischen dem amerikanischen Team (Randy Bridge, Travis Flynn und Fred Burgdorf) und den Australieren Ranjit Phelan und Chris Callow. Das US-Team macht auf dieser WM einen extrem starken Eindruck, eine sehr gute und geschlossene Mannschaftsleistung. Dahinter folgt ab Platz 6 ein sehr eng zusammenliegendes Mittelfeld. Bis Platz 14 Trennen die Piloten nach 5 Durchgängen nur 7 Sekunden. Das auf den letzten WMs extrem starke niederländische Team war heute leider nicht ganz mit an der Spitze dabei: Marcel Huismann liegt auf Platz 9, Matijn van Doesburg auf Platz 16. Dafür liefern sich die Italiener und die Franzosen einen heißen Kampf um Platz 3 in der Teamwertung, hinter den USA und Australien. In der Einzelwertung führt Randy Bridge mit 1.2s Vorsprung vor Ranjit Phelan und Chis Callow.
Wie ist es nun für das deutsche Team gelaufen? Der Tag hatte Höhen und Tiefen zu bieten:
Bei Achim konnten wir leider nicht alle Gremlins rechtzeitig aus den Fliegern vertreiben, obendrauf kam noch Pech dazu. Im ersten Durchgang eine rausgebrannte Glühkerze, im zweiten Durchgang lief der Motor durch, dafür 2 Cuts am 2er Pylon. Im dritten Durchgang hat die Auspuffdichtung nach 9.5 Runden den Dienst quittiert, woraufhin der Rest der Runde im Segelflug absolviert werden musste. 76,56s waren das Ergebnis. Im nächsten Flug ging es besser: 73,55s, dafür war anschließend das neue Resorohr an der Lötstelle undicht. Im 5. Durchgang standen 78s zu Buche. Dazu kommt ein Cut, weil beim Start die Räder des Modells nicht hinter der Linie standen. An manchen Tagen fällt das Brötchen immer auf die Marmeladenseite. Kopf hoch, Achim!
Bei Dietmar ging es ging es heute deutlich besser: das Material lief ohne Probleme, beim Fliegen war noch genügend Luft vorhanden. Nicole hat den ganzen Tag über super angesagt, eine stimmige Leistung. 68,32 im ersten, 64,9s + Cut im zweiten, 70,85s im dritten Durchgang. Der vierte Durchgang brachte 70,35s + Cut am 2er, beim 5. Durchgang stehen 69,7s zu Buche. Kein 200er, das beruhigt die Nerven für die kommenden Tage.
Hatte Gerald gestern Vormittag noch mit Trimmproblemen zu kämpfen (die Aufkleber auf der Fläche haben doch einen Einfluss auf das Flugverhalten), so ging es heute ausgesprochen gut: das Fago fliegt einwandfrei geradeaus, der MB brüllt ganz ordentlich und Gerald fliegt extrem cool und ruhig. Dadurch wird das Ansagen natürlich auch deutlich einfacher. Mit 5 Zeiten zwischen 63,17s und 65,18s liegt Gerald als bester Europäer nach dem ersten Tag auf Platz 6 und führt das extrem eng zusammenliegende Mittelfeld an. Die absolute Weltspitze fliegt pro Durchgang ca. 2..3s schneller und hat sich dadurch schon etwas abgesetzt.
Der heutige Tag war lang, heiß und anstrengend. 6 Durchgänge an einem Tag sind das absolute Maximum, was auf einer WM möglich ist. Morgen früh um 8:00 Uhr (!) geht der erste Flieger raus. Wir sind gespannt, was das Wetter zu bieten hat. Eben war es nach einem Regenguss extrem schwül. Der Wettbewerb ist noch lang, wir haben gerade mal ein Drittel der Wertungsflüge absolviert. Da wird sich noch die eine oder andere Überraschung ergeben.
Eine gute Nacht wünscht der Ghostwriter des Teams...
ein ereignisreicher erster Wettbewerbstag in Muncie ist soeben zu Ende gegangen. Der Tag begann – wie immer – früh, sehr früh. Aufstehen um 5.45 Uhr, um 7:00 Uhr Ankunft am Flugplatz. Kaum kamen wir um die Ecke zum Wettbewerbsgelände, konnten wir unseren Augen kaum trauen: es flogen doch tatsächlich mehrere Modelle um den Kurs. Freies Training kurz vor dem Wettbewerb? Wayne Yeager als Wettbewerbsleiter meinte dazu nur: “Is there a rule not allowing that? I usually allow people to fly, when the workers are not yet out on the course.” In Amerika ist alles anders
Um 8:30 Uhr war dann alles bereit und es wurde der Riemen auf die Orgel geworfen. Der erste ‚Truck’ (ein Gartentraktor mit Anhänger mit Sitzbänken) fuhr raus zur Startstelle. Piloten + Helfer runter vom Truck, besetzen der Startpositionen, Radio Check, ‚Gentlemen you are on the clock’ und der Countdown läuft.... Modellidentifikation ist durch die verschiedenfarbigen Aufkleber nicht mehr notwendig, Jede Bahn hat eine zugewiesene Farbe (rot, grün oder blau), die Startpositionen werden nach jedem Durchgang getauscht. Das ganze Procedere an der Startstelle ist auf Sicherheit und schnellen Ablauf optimiert, davon können wir uns für unsere Wettbewerbe vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas abschauen.
In Heat 1 des Wettbewerbs flogen Milos Malina, Harold Sattler und Ranjit Phelan. Automatischer Countdown der Rahmenzeit, automatische Startsequenz und innerhalb der ersten Runde quittierten die Triebwerke von Milos und Harold ihren Dienst, nur Ranjit hat mit 63,2s die erste Marke des Tages gesetzt. In den nächsten Heats ging das Festival der 200er munter weiter, rausgebrannte Glühkerzen allerorten. Insgesamt sind 9 Piloten mit einem 200er in den Wettbewerb gestartet. Dabei war leider auch Achim Schaller aus dem deutschen Team.
Chis Callow versuchte im 4. Heat mit 58,73s die Messlatte ein Stück höher zu legen, hat sich dabei aber einen Cut eingesammelt: somit nur 64,61s. Chris mit einem Cut, wann kommt so etwas schon einmal vor? Die Nervosität beim ersten Durchgang der Weltmeisterschaft war deutlich zu spüren.
Die ersten 15 Heats gingen in etwas über einer Stunde über die Bühne, 4 Minuten pro Heat, schneller geht es kaum noch. Man muss sich das einmal vorstellen: eine Minute Vorbereitungszeit, etwas über eine Minute Fliegen. Da bleiben für Landung, Modell einsammeln und Bereitstellen der nächsten Besetzung nur noch knapp zwei Minuten. Es war noch vor 10:00 Uhr, als der 2. Durchgang anfing. Waren es um 9:00 Uhr noch 27°C bei 65% Feuchtigkeit, hatten wir eine Stunde später schon 30°C bei über 50% Feuchtigkeit. Die Zeiten wurden langsamer, selbst die Weltspitze legte nur noch 61...62s vor.
Im zweiten Durchgang wurde Robbert van den Bosch das erste Opfer der neuen FAI-Regelung, dass das Unterschreiten der Mindestflughöhe (5m) mit einem Cut geahndet wird. Die darauf folgende Szene war weniger schön, sie endete mit einer Disqualifikation Robberts wegen unsportlichen Verhaltens. Damit ist leider auch die Verteidigung des Mannschaftsweltmeistertitels des niederländischen Teams quasi unmöglich geworden.
Die Temperaturen stiegen weiter, im Laufe des Tages wurden 34°C erreicht und am Horizont brauten sich bedrohliche Gewitterwolken zusammen. Plötzlich kam stürmischer Wind auf und es wurde eine Unwetterwarnung ausgesprochen. Daraufhin wurde der Wettbewerb für diesen Tag abgebrochen und der angefangene 6. Durchgang annulliert, so dass für heute 5 Durchgänge zu Buche stehen. Das große Gewitter hat sich dann doch über Muncie entladen und das Fluggelände verschont.
An der Spitze entbrannte im Laufe des Tages ein heißer Kampf zwischen dem amerikanischen Team (Randy Bridge, Travis Flynn und Fred Burgdorf) und den Australieren Ranjit Phelan und Chris Callow. Das US-Team macht auf dieser WM einen extrem starken Eindruck, eine sehr gute und geschlossene Mannschaftsleistung. Dahinter folgt ab Platz 6 ein sehr eng zusammenliegendes Mittelfeld. Bis Platz 14 Trennen die Piloten nach 5 Durchgängen nur 7 Sekunden. Das auf den letzten WMs extrem starke niederländische Team war heute leider nicht ganz mit an der Spitze dabei: Marcel Huismann liegt auf Platz 9, Matijn van Doesburg auf Platz 16. Dafür liefern sich die Italiener und die Franzosen einen heißen Kampf um Platz 3 in der Teamwertung, hinter den USA und Australien. In der Einzelwertung führt Randy Bridge mit 1.2s Vorsprung vor Ranjit Phelan und Chis Callow.
Wie ist es nun für das deutsche Team gelaufen? Der Tag hatte Höhen und Tiefen zu bieten:
Bei Achim konnten wir leider nicht alle Gremlins rechtzeitig aus den Fliegern vertreiben, obendrauf kam noch Pech dazu. Im ersten Durchgang eine rausgebrannte Glühkerze, im zweiten Durchgang lief der Motor durch, dafür 2 Cuts am 2er Pylon. Im dritten Durchgang hat die Auspuffdichtung nach 9.5 Runden den Dienst quittiert, woraufhin der Rest der Runde im Segelflug absolviert werden musste. 76,56s waren das Ergebnis. Im nächsten Flug ging es besser: 73,55s, dafür war anschließend das neue Resorohr an der Lötstelle undicht. Im 5. Durchgang standen 78s zu Buche. Dazu kommt ein Cut, weil beim Start die Räder des Modells nicht hinter der Linie standen. An manchen Tagen fällt das Brötchen immer auf die Marmeladenseite. Kopf hoch, Achim!
Bei Dietmar ging es ging es heute deutlich besser: das Material lief ohne Probleme, beim Fliegen war noch genügend Luft vorhanden. Nicole hat den ganzen Tag über super angesagt, eine stimmige Leistung. 68,32 im ersten, 64,9s + Cut im zweiten, 70,85s im dritten Durchgang. Der vierte Durchgang brachte 70,35s + Cut am 2er, beim 5. Durchgang stehen 69,7s zu Buche. Kein 200er, das beruhigt die Nerven für die kommenden Tage.
Hatte Gerald gestern Vormittag noch mit Trimmproblemen zu kämpfen (die Aufkleber auf der Fläche haben doch einen Einfluss auf das Flugverhalten), so ging es heute ausgesprochen gut: das Fago fliegt einwandfrei geradeaus, der MB brüllt ganz ordentlich und Gerald fliegt extrem cool und ruhig. Dadurch wird das Ansagen natürlich auch deutlich einfacher. Mit 5 Zeiten zwischen 63,17s und 65,18s liegt Gerald als bester Europäer nach dem ersten Tag auf Platz 6 und führt das extrem eng zusammenliegende Mittelfeld an. Die absolute Weltspitze fliegt pro Durchgang ca. 2..3s schneller und hat sich dadurch schon etwas abgesetzt.
Der heutige Tag war lang, heiß und anstrengend. 6 Durchgänge an einem Tag sind das absolute Maximum, was auf einer WM möglich ist. Morgen früh um 8:00 Uhr (!) geht der erste Flieger raus. Wir sind gespannt, was das Wetter zu bieten hat. Eben war es nach einem Regenguss extrem schwül. Der Wettbewerb ist noch lang, wir haben gerade mal ein Drittel der Wertungsflüge absolviert. Da wird sich noch die eine oder andere Überraschung ergeben.
Eine gute Nacht wünscht der Ghostwriter des Teams...
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