Lipo Kapazitätsanzeige auf Batterie Checker

maxnix

User
als Neuling in Sachen Elektroflug habe ich folgende Frage:

nach meinen drei ersten Flügen mit EasyStar und Lipo 3S/2200 (jeweils ca. 15 Minuten) habe ich auf meinem ROBBE Digital Battery Checker No. 8511 folgende Anzeigen:

Gesamtspannung 11,11 Volt, 14%, zwei Balken
Einzelzellen je 3,702 Volt, 14%, zwei Balken

mir ist unklar, warum jetzt nur noch 14% Restkapazität angezeigt werden. Bei vollem Lipo sind es 12,40 Volt und 95%.

Würdet ihr beim jetzigen Ladezustand noch einen Flug wagen? Ich lese, man kann bis 3,2 Volt fliegen.

Für eure Aufklärung bedanke ich mich

Rudi
 
Ein voller 3S Lipo hat 12,6V , das wären dann ca. 100%. Mit 14% solltest du nicht mehr starten. Zum Test kannst du mal den Checker am Lipo anschließen und dann Gas geben, dabei kannst du sicher erkennen das die Zellenspannung stark einbricht.
 

Crizz

User
Die Leerlaufspannung einer Lithium-Zelle sagt nur bedingt etwas über die Kapazität aus, da je nach Zusammensetzung der Spannungsverlauf sehr unterschiedlich ist ( Ich rede jetzt nicht vom Unterschied Lipo / Li-Ion / LiFePO4 sondern von der stetigen Weiterentwicklung der Lipos ). So kann es sein das zwei Akkus mit augenscheinlich identischen werten, z.b. 3s-2200mAh 25c , bei der gleichen Leerlaufspannung unterschiedliche Restkapazitäten haben. Der Lipochecker kennt aber nur eine feste Wertetabelle, an denen er die Kapazität zuordnet. Wollte man eine zuverlässige Aussagen, müßte man für jeden Akku eine eigene Fuel-Table generieren, die dann auch nur für diesen Akku Gültigkeit hat.

Wie Franzen schon geschrieben hat, bricht die Spannung eines Akkus je nach Belastung unterschiedlich stark ein. Das bedeutet, das im Betrieb die Spannung z.b. je nach Belastung schon bis hart an die 3.0 V Grenze einbrechen kann, während im Leerlauf dann z.b. Werte von über 3,60 V gemessen werden. Wichtig ist, das der Akku zu keinem Zeitpunkt seine zulässige Entladeschlußspannung unterschreitet, weshalb einige mit Telemetrie zur Einzelzellenüberwachung arbeiten, andere setzen Lipo-Wächter mit Warner ein und wieder andere ermitteln, was ihr Modell pro Flugminute verbraucht und rechnen sich die theoretisch mögliche Flugzeit aus. Dabei sollte man eine Entladetiefe von 75% der Nennkapazität zu Grunde legen, um zu vermeiden, im Fall unerwarteter nötiger Flugmanöver mit hoher Belastung den Akku zu überlasten.

( Kann ja mal sein, gerade als Anfänger, das man sich beim Landeanflug verschätzt, der Wind seine Spielchen mit einem treibt oder man sich verknüppelt und nochmal Vollgas einlegen muß )
 

maxnix

User
danke für eure aufschlussreichen und nachvollziehbaren Antworten. Beim Test nach dem Vorschlag von Franzen sinkt die Zellenspannung auf ca. 3,45 Volt bei 5%. Da ist es natürlich klar, dass bei weiteren 10 - 15 Minuten Flugzeit die 3,2 Volt vorraussichtlich unterschritten werden, was für den Lipo wohl nicht das Beste ist.
So ein Lipowächter im Modell ist sicherlich nicht verkehrt. Hört man den aus "normaler" Entfernung zum Modell?

Natürlich hätte ich den Akku vor dem nächsten Flugtag wieder geladen, meine Fragen sollten nur mein Verständnis erweitern, was ihr mit euren Antworten zur vollsten Zufriedenheit gemacht habt.

Gruss
Rudi
 

aibex

User
Hört man den aus "normaler" Entfernung zum Modell?

Ja, den hört man. Wenn dein Sender dies zulässt, dann kannst du dir auch einen Timer programmieren. Erst mal auf 5-10 Minuten einstellen, landen, Spannung messen und gegebenenfalls den Timer anpassen.

So hast du dann immer genung Luft zum landen.
 

DieterH

User
Würdet ihr beim jetzigen Ladezustand noch einen Flug wagen? Ich lese, man kann bis 3,2 Volt fliegen.
Ja - das gilt aber nur, wenn gemessen wird, während der Motor auf volle Touren läuft, ist also die Lastspannung !
Sowie der Motor abgeschaltet wird, steigt die Zellenspannung wieder auf etwa 3,5 bis 3,7 V.
Daher immer unterscheiden zwischen Lastspannung und Ruhespannung . . . ;)
Gruß
Dieter

PS: Hoppla - andere waren schneller . . .
 

Crizz

User
Wenn du nach Timer fliegen möchtest ( und deine Funke einen hat ) kannst du das wie folgt machen :

- frisch geladenen Akku rein
- 5:00 fliegen
- Akku laden

Eingeladene Kapazität geteilt durch Flugzeit = mittlerer Verbrauch pro Minute,

als Beispiel : 760 mAh nachgeladen, macht 152 mAh / Minute ( bei 5:00 Flugzeit )

Wenn dein Akku eine Nennkapazität von 2200 mAh hat und man die 75% Grenze für die Warnung haben
will, wäre das nach 1650 mAh. Teilt man diesen Wert durch den Verbrauch pro Minute ergibt das
im Beispiel 1650 mAh : 152 mAh/min. = 10:50 Minuten Flugzeit.

Den Timer würde man dann auf ca. 10:00 stellen und bei Timeralarm den Landeanflug einleiten.
 
Zuletzt bearbeitet:

UweHD

User
...So ein Lipowächter im Modell ist sicherlich nicht verkehrt. Hört man den aus "normaler" Entfernung zum Modell?...
Hat dein Motorsteller eine einstellbare Abschaltcharakteristik? Dann kannst du ja dort eine Drosselung der Motorleistung unterhalb der gewünschten Abschaltspannung im Regler programmieren, das ist ebenso gut wie ein zusätzlicher Lipowächter.
 
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