LW-PLA und Druckgeschwindigkeit

Hallo Zusammen,

Ich habe jetzt auf meinem Bambulab X1C mit LW PLA herumexperimentiert und habe eigentlich sehr gute Ergebnisse bisher erzielt.
Ich lese bei vielen, dass sie bei Druckgeschwindigkeiten von 30-35mm/s sind.
Ich drucke aktuell mit 50 mm/s. Ich habe einige Testzylinder in Vase-Mode mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten probiert und habe für mich keine großen Unterschiede zwischen 30 und 50 mm/s festgestellt in der entstehenden Wanddicke. Auch ist die Qualität bei 50 mm/s nicht beeinträchtigt noch die Festigkeit. Ich benutzt das Polylight von 3dlabprint.

Wie sind eure Erfahrungen?

Gruß

Andreas
 

sponi

User
Das habe ich von Colorfabb


We got our results of foaming from a 0.4 nozzle so if the nozzle is 0.8 some factors will change.
If you look at the added image you'll see that if the nozzle size increases the flow rate will change. It will go higher because you can extrude more material.
The two factors that will determine the amount of expansion is temperature and flow rate.
For acquiring the wished 0,8 wall thickness we used a printing temp 0f 230 degrees, a speed of 40mm/s without speed overrides, no cooling fan, layer height of 0,2mm and a flow of 100% and a extrusion width of 0,96.

It's tricky to acquire the wished width. You can try with some extrusion cubes before printing a hull.

Wenn Du so schnell druckst, hat das Material keine Zeit zum Aufschäumen und wird unnötig schwer,

Gruß
Klaus
 

sponi

User
Also das HT druckt sich wie das normale LW PLA wie gesagt nicht zu schnell. Einen Festigkeitsunterschied kann ich nicht feststellen und bei der Temperatur...
Im Auto liegenlassen macht alles wiech.
Gruß
Klaus
 
Also, ich drucke ja LW-PLA (auch HT) nach wie vor auf dem Prusa (der Bambu macht mir da zuviel Sauerei mit seiner "blinden" Düsenreinigung). Festgestellt habe ich folgendes (wobei alle nicht aufgeführten Parameter als fixiert betrachtet werden können, sonst wäre die Darstellung zu komplex):
Meine übliche Druckgeschwindigkeit liegt bei 20-25 mm/s. Allerdings habe ich natürlich eine Verlangsamung bis auf 10 mm/s für Layerzeiten unter 20 s in den Filamenteinstellungen. Das führt dazu, dass Test Cubes von zB 40 mm Kantenlänge auch bei einer Einstellung von 30 mm/s tatsächlich nur mit 10 mm/s gedruckt werden; die Objekte sind in diesem Fall einfach zu klein, um 20 Sekunden für einen Layer zu brauchen. Wenn ich nun versuche, den Aufschäumungsgrad anhand von Test Cubes zu optimieren, stelle ich fest, dass ich mit größeren Druckobjekten bei ansonsten gleichen Einstellungen nicht mehr die gleiche Wanddicke erziele wie bei den Cubes - wenn die Umfangsstrecke des Objekts größer ist, wird ja entsprechend der Einstellung auch mit höherer Geschwindigkeit gedruckt, und die Zeit, die das Filament in flüssigem Zustand in der Düse verbringt, wird verringert.

Folgerungen:
1. Der Zeitfaktor und damit die Druckgeschwindigkeit beeinflusst die Aufschäumung ganz massiv. Das Filament muss lange genug in geschmolzenem Zustand in der Düse verbleiben, um sein volles Volumen zu erreichen. Das ist unabhängig vom Druckermodell.
2. Wenn es darum geht, die Aufschäumung zu maximieren, ist eine Verringerung der Druckgeschwindigkeit bis hin zu 10 mm/s von Vorteil. Das ist allerdings keine akzeptable Druckgeschwindigkeit.
3. Will man einen akzeptablen Kompromiss aus Geschwindigkeit und Schäumungsgrad ermitteln, ist der Schlüssel die Messung der Wandstärke. Dabei ist sicherzustellen, dass die eingestellte Geschwindigkeit nicht durch Slicer-Einstellungen automatisch abgeregelt wird (Layerzeit). Dementsprechend sind Objekte mit einer Umfangsstrecke unter ca. 200 mm ungeeignet zm Testen, da sie ohne Abregelung der Geschwindigkeit im Druck zu heiß werden würden.

Ich verwende bisher nur das LW-PLA und LW-PLA HT von Colorfabb. Woher die von 3Dlabprint und Bambulab vertriebenen Materialien kommen, weiß ich nicht. Und ich habe keine Ahnung, warum so viele Leute glauben, mit dem X1C müsse alles schneller gehen... letztendlich nutze ich mit LW-PLA bei keinem Drucker das (geometrische) Geschwindigkeitspotenzial aus.

Tschöö
Stephan
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Erfahrungen.
Ich habe zum Testen bewußt einen Zylinder benutzt und ihn im Vasemode gedruckt. Dabei die Geschwindigkeitsreduzierung ausgeschaltet.
Bei einem Testzylinder kann man glaube ich ganz gut darauf verzichten die Layerzeit für kleine Objekte zu verringern.
Aber ich werde noch einmal eine Testreihe dazu machen mit 10-50 mm/s bei konstanter Temperatur und konstanter Flowrate und die Layerzeitverkürzung ausschalten. Ich werde berichten.

Ich habe auch eine Rolle LW HT da. Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Bauteile 30-50% schwerer werden und gefühlt die Teile auch weniger steif sind. Alleine das Mehrgewicht hat mich davor abgeschreckt. Ich hatte ja schon davon gelesen. Musste es aber auch mal selber probieren.

Auf jeden Fall will ich auch mal LW-ASA testen.

Den Bambulab habe ich nicht wegen der Geschwindigkeit, sondern der Zuverlässigkeit. Er ist einfach ein gut funktionierendes Werkzeug, was mir das Leben doch sehr vereinfacht hat. Schritt vom Drucker als Hobby hin zu Drucker als Werkzeug.
 
Also das Ergebnis ist doch etwas überraschend:

Also konstant gehalten
Zylinder 40 R40mm
240°C Flow
Rate 0.5
Spiral mit fixer Geschwindingkeit

v = 10 mm/s >> Wanddicke 0.5 mm
v= 20 mm/s >> Wanddicke 0.54 mm
v= 30 mm/s >> Wanddicke 0.58 mm
v = 40 mm/s >> Wanddicke 0.59 mm
 
In der Tat überraschend, aber grundsätzlich erfreulich... Welchen Einstellwert hast du für die Extrusionsbreite benutzt? Wenn das 0,5 mm waren (vermute ich), ist das Ergebnis ja nicht schlecht - dann kannst du ruhigsten Gewissens mit 40 mm/s drucken, was eine Menge Zeit spart, und das bei einem Aufschäumungsfaktor von 218%, der mit dem LW-PLA von ColorFabb kaum zu erreichen ist. Und das war das Material von 3Dlabprint, sagst du? Da juckt es mich ja fast in den Fingern...
Wenn du LW-ASA testen willst, kauf auf keinen Fall eine ganze Rolle - das Zeug ist bröselig wie Butterkeks, du findest wahrscheinlich kaum eine Anwendungsmöglichkeit dafür.

Tschöö
Stephan
 
Bei den Einstellwerten war ich Faul und habe die von Bambu übernommen:
1696457858309.png


Was das LW ASA angeht interessiert es mich vor allem als "Stützstoff". Ich würde einmal probieren es nur mit verdünnten Epxy zu härten wie es auch der Rosenträger macht: oder sogar mit Beglasen. Das ist ja noch einmal leichter als LW PLA und hat eine hohe Wärmefestigkeit.

Gibt es ja leider nur in ganzen Rollen oder als zu kleine Probe.
 
Hey,
Nachdem ich auch schon 3 Modelle mit LW PLA gedruckt habe, hatte ich die Tage auch ein aha Erlebnis 😅
Ich dachte immer „viel hilft viel“ und da mir das LW PLA bei 230 grad immer zu wenig schäumte, habe ich alle Modelle mit 245 grad gedruckt.

Habe jetzt einen neuen Drucker und mal einen Tempzylinder mit 0,5 Flow gemacht. Und jetzt kommt’s:
Die größte Wandstärke mit ca 0,56mm habe ich mit 200 Grad.
Testet ihr bitte auch noch mal.
Ich habe es an einem anderen Drucker auch getestet und kam zum gleichen ergebnis…🫢

Mit freundlichen Grüßen
Kai AusCoburg
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Einstellwerten war ich Faul und habe die von Bambu übernommen:
Das ist ja noch besser. Flow 0,5 und Perimeter 0.42 = 0.59 mm Wandstärke? Das entspricht einem Aufschäumungsfaktor von 281% oder einem Volumengewicht von 0,44 kg/l, und das bei einer Layerzeit von 3,1 Sekunden. Solche Werte habe ich mit dem LW-PLA von ColorFabb nie ansatzweise erreichen können. Du hast nicht zufällig ColorFabb-Material zum Gegentesten?
Was das LW ASA angeht interessiert es mich vor allem als "Stützstoff". Ich würde einmal probieren es nur mit verdünnten Epxy zu härten wie es auch der Rosenträger macht:
Ich habe mir jetzt nicht das ganze Video angeschaut, aber da geht es doch um LW-PLA (weich) und nicht um LW-ASA (hart/bröselig), oder? Bei LW-ASA gibt es eigentlich nix zu "härten"; das krümelt einfach weg, bevor die Elastizität des Harzes beansprucht wird.
Das ist ja noch einmal leichter als LW PLA und hat eine hohe Wärmefestigkeit.
Ja, das waren damals unsere großen Hoffnungen - leider hapert es an der Grundfestigkeit.
Habe jetzt einen neuen Drucker und mal einen Tempzylinder mit 0,5 Flow gemacht. Und jetzt kommt’s:
Die größte Wandstärke mit ca 0,56mm habe ich mit 200 Grad.
Langsam wird's weird. Das widerspricht ja sogar den Herstellerangaben... hey, ihr beiden habt euch aber nicht speziell abgesprochen, um mich zu verarschen, oder? ;)
Welches LW-PLA war denn das - ColorFabb, 3Dlabprint oder esun?
Testet ihr bitte auch noch mal.
Da kannste dich drauf verlassen... :)

Tschöö
Stephan
 
Ich hab das Originale von Colorfabb.
Hab zwischendurch auch den Thermistor getauscht…
Und insgesamt 4 oder 5 Türme gedruckt auf beiden Druckern.
Ich könnte den gcode hier mal hochladen

Mit freundlichen Grüßen
Kai AusCoburg
 
Bei mir sehr ähnlich:

_A080008_kl.jpg

Beschriftung jeweils: Temperatur, Geschwindigkeit, Wanddicke. Das Gewicht aller Teile ist identisch (Voraussetzung für die Wanddicken-Messung; ansonsten wäre ja beim Druck was schiefgelaufen).
Den Unterschied sieht man schon im Foto sehr deutlich, zusätzlich ist anzumerken, dass das 200°-Teil so unstabil ist, dass es sich nicht ohne Layer-Riss vom Druckbett lösen ließ (und bei einem Bahnversatz von 0,5 mm natürlich bei 0,29 mm Bahnbreite auch keinen geschlossenen Bodenlayer zustandebrachte).
Das entspricht ja im großen und ganzen weiterhin den Herstellerangaben minus Zweckoptimismus und deckt sich weitgehend mit Michaels Test, daher: Nee, Kai, irgendwas stimmt bei dir nicht...

Warum sich allerdings bei 240° und doppelter Geschwindigkeit die Wanddicke um 0,07 mm erhöht hat, ist mir ein Rätsel...
Du siehst bei mir eine ähnliche Tendenz, wenn auch schwammig (ich werde auch in Zukunft wieder Testcubes drucken und keine Zylinder mehr; bei gerundeten Wänden kann man nicht so wirklich sauber die Dicke messen). Deutlich stringenter, wenngleich auch mit 3Dlabprint-Filament, auch bei Andi oben. Hypothese: Ist das Filament zu lange flüssig, entweichen die Gasbläschen teilweise wieder, wodurch sich das Volumen verringert. So wirklich klären werden wir das mit unseren Testbedingungen wohl kaum. Ganz offensichtlich jedenfalls schadet es dem Ergebnis nicht, wenn man mit locker 50 mm/s druckt - egal ob ColorFabb oder 3Dlabprint.

Tschöö
Stephan
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten