Marionette elektrisch

PeterKa

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Die Holme sind nun beschichtet. Bevor ich endlich weiterkomme müssen erst die M3 Schrauben kommen, damit ich den Flächenanschluß und die Wurzelrippe sauber ausrichten kann. Solange die Schraube nicht alles fest zusammenzieht kann ich nicht sauber genug verkleben, damit es später mal saugend passt.

Inzwischen habe ich dem Steuersegment ein Lager aus Delrin verpasst...

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Wieder etwas Gewicht gespart ;-)

PeterKa

PS. Das Gewicht der Flächen entwickelt sich ins Uferlose. Macht mich zerknirscht. Werde wohl am Ende bei 250 Gramm je Hälfte herauslaufen. Brrrr.
 

PeterKa

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Jetzt ist alles zum ersten Mal zusammengesteckt und verschraubt.

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Sieht eher wie ein Speedflieger aus ;-)

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Man kann gut erkennen, daß im Innenraum bärig Platz ist. Der Akku kann sehr weit nach hinten geschoben werden, wenn nötig sogar bis weit hinter das Steuersegment.

Man erkennt die GFK Lage, die 2 stufig bis knapp zur Hälfte der Fläche ausläuft. Erste kleinere Belastungstests verliefen problemlos. Übertreiben will ich es noch nicht bevor alles verklebt ist und die GFK Auflage sauber durchgehärtet ist. Ich werde Peter zuliebe den 10 G Test vertikal machen und Beweisphoto einstellen ;-)

Übrigens ist mir noch ein Vorteil dieser Bauweise eingefallen... Der Flieger kann auch für entgegengesetzte Flugrichtung umgerüstet werden.. Auf dem Flugfeld versteht sich.. Ist zwar eher albern, aber es funktioniert.

Einer der wichtigsten Detailpunkte beim vertikalen Belastungstest ist, ob sich das Steuersegment auch dann noch leicht bewegen lässt.

Dann muß der Anschluß an den Rumpf gemacht werden. Dazu muß die Fläche zunächst gerade ausgerichtet werden. Noch kann man sie verdrehen (was beabsichtigt ist!)

Trockenpause :-)

PeterKa
 

PeterKa

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Bevor ich an die Fläche gehe (wovor ich etwas Bammel habe) muß erst noch der Rumpf in diesem Bereich fertiggestellt werden. Die Gfk Steckung wurde sauber an die Kontur geschliffen. Der Rumpf verjüngt sich im Bereich der Fläche um mehrere Millimeter. Auf dem Bild sieht man, wie ich die Bodenklappe einpasse. Das muß sehr sorgfältig geschehen, denn der Rumpf ist auf 25cm total offen, und das auch noch an der Unterseite, wo die größte Zugbelastung auftritt. Die Klappe muß wenigstens saugend passen, und fest verschraubt werden um diesen Schwachpunkt etwas abzumildern. Es sind zwar genügend Verstärkungen vorhanden, so daß hier nichts brechen wird, aber Sorgfalt ist immer angebracht.


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Die Klappe selbst ist aus 2 mm Balsa, das genügt.

Und dann um Spötter im Vorfeld abzuwürgen ;) Ja auch bei mir geht nix ohne Pfusch. Der hintere Fahrwerksspant ist schief. Habs erst bemerkt, als alles fein durchgehärtet war. War genervt... genügt das ? *grummel*

Der nächste Arbeitsschritt ist die Anpassung der Wurzelrippen an die Rumpfkontur. Damit verbunden ist die endgültige Ausrichtung der Flächenhälften.

Die Wurzelrippen mache ich aus 3 mm Balsa. Am Schluß (nach dem Beplanken) wird noch 0,4 mm Sperrholz aufgeleimt. Dies hat 2 Vorteile: Ich kann durch feines Schleifen noch kleinere Korrekturen anbringen, wenn sich zum Beispiel die Fläche noch etwas bewegen lässt, trotz aller Sorgfalt. Und dann greift das Sperrholz über die Balsabeplankung, so daß die Kante immer scharf bleibt.Aber wie gesagt, erst ganz zum Schluß.

PeterKa
 

PeterKa

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Hier noch schnell ein Photo der Klappe. Sie ist mehrlagig aufgebaut. Erscheint aufwendig, ist es aber nicht. Im Original war hier ein 5 mm dickes Bodenbrett vorgesehen, was mir deutlich zu schwer war.

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PeterKa
 

PeterKa

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Jetzt ist die Unterseite endlich fertig, bis auf die Befestigungslaschen für das Fahrwerk. Das ist sehr aufwendig gemacht, weil ich keine Sperrholzkanten leiden kann, an diser Stelle gelingt es mir meistens nicht, die Kontur übergangslos einzuschleifen. Daher sind die Sperrholzauflagen mit Untermaß zugeschnitten und am Ende mit Balsaholz verfüttert. Nach dem Schleifen ist alles perfekt.

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Die Fahrwerksdrähte zeigen etwas nach hinten, das sieht sehr elegant aus finde ich.

Meine Marionette bekommt keine Kabinenhaube. Ein Windschild drängt sich bei dieser Formgebung geradezu auf. Das hat den weiteren Vorteil, daß die Bedienelemente versteckt abgebracht werden können, und ich erhalte eine große Auslaßöffung für die Kühlluft.

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Das Letzte Bild diente der Klärung einer Frage, die ich schon immer mal beantwortet haben wollte. Draht oder Aluminiumfahrwerk.

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Die Antwort ist überaus eindeutig: Der Drahtbügel wiegt 27 Gramm, das Aluminiumteil 37. Ich wusste das bisher nicht. Damit ist ein Drahtfahrwerk 20 Gramm leichter als die Aluminumausfertigung. Wer hätte das gedacht.

PeterKa
 

PeterKa

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Auch die verwegenste Flächenkonstruktion kommt nicht ohne Rippen aus. Da es hier aber nur 4 Stück sind, ist das leicht verschmerzbar.

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Sie sind aus 3 mm hartem Balsa und bilden den Abschluß der Fläche (Innen und außen).

PeterKa
 

PeterKa

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Jaja ich weiss.. durchgehende Fläche ist einfach *seufz*

Die Befestigungsmethode mit einer einzigen Schraube erfordert einiges an Aufwand, das will ich sehr gerne zugeben. ABBA... ich machs gerne etwas komplizierter.

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So passe ich die Fläche an den Rumpf an. Die Wurzelrippe hat einiges auzuhalten (Vor-und zurückfedern), darf aber nicht aus Sperrholz sein (weil eben!). Daher muß sie sauber diagonal abgestützt werden. Das passt jetzt schon alles sehr sauber.

Die Wippkräfte, nenne ich sie mal, werden durch die beiden kleinen Kiefernklötzchen direkt aufgenommen und über die Dreiecke aus Pappelsperrholz eingeleitet. Das ist alles recht minimalistisch, genügt aber, da später der ganze Verbund als Einheit reagiert. Da wo der kleine Diagonalholm auf die Wurzelrippe trifft kommt nich ein Sperrholzbrettchen quer durch den Rumpf. Dieses trägt dann auch die Anlenkung der Flaps.

Die zweite Rippe wird an das Ende der Fläche geklebt. Diese beiden Rippen werden benötigt, daß während des Aufbaus kein Verzug entsteht. Die Bauphotos werden das gut zeigen, wenn es soweit ist.

PeterKa
 

PeterKa

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Belastungstest

Belastungstest

Heute morgen in aller Herrgottsfrühe habe ich mir ein Herz genommen und den Belastungstest gemacht.

Das Verfahren:

1.) Zur Auflage der Fläche in ca 40 % der Spannweite nehme man gut abgelagerte Lehrbücher der theoretischen Physik
2.) Man verschraube die Flächen mit aller Sogfalt am Rumpf
3.) Man pendle das Modell auf der Unterlage aus.
4.) Man drücke mal vorsichtig auf den Rumpf ob er vielleicht jetzt schon nachgibt.
5.) Man suche Gewichte in der 10 Kilo Kante: Hier gab es Probleme, in der Gewichtsklasse hatte ich nur einen Teilapparat und einen Schraubstock zu bieten. Zusammen 12 Kilo.
6.) Ab jetzt muß es schnell gehen...
7.) Gewichte auf den Rumpflegen, auf das Knirrschen warten (hier vergeblich), aber bitte nicht zu lange.
7.) Schnell knipsen
8.) Gewichte abnehmen
9.) Durchatmen und Zigarre anzünden.
10.) Gründlich erholen

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Selbst wenn ich für den Rumpf 1000 Gramm ansetze (es sind zwischen 800 und 900), geht die hier nachgewiesene Belastung auf mindestens 12 G, ohne Ächzen oder Knarzen der Struktur. Auch eine nennenswerte Verbiegung der Struktur fand nicht statt. Geschummelt habe ich ein wenig bei den 40%. Fühle mich aber unschuldig, weil die Haut der Fläche noch komplett fehlt. Dafür habe ich das Gewicht nicht gleichmäßig verteilt, sondern nur punktuell am Rumpf wirken lassen.

Und dann liegt mir noch etwas am Herzen: Jeder der Fesselflieger, der sein Modell einem ähnlich brutalen Test unterzogen hat, möge sich bei mir melden. Ich gebe ihm ein Bier seiner Wahl aus.

PeterKa
 

PeterKa

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Inzwischen ist mein Adrenalinspiegel wieder normal und ich habe endlich die erste Flächenhälfte in die Helling gelegt. Passt alles vorzüglich. Jetzt schneide ich die Hilfsholme.

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Die Endrippe ist auch bereits eingeklebt und ausgerichtet. Die Bauweise wird in etwa geodätisch sein, allerdings ohne Rippen. Bin sehr gespannt ob das so klappt wie ich es mir ausgedacht habe.

PeterKa
 

PeterKa

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Meine etwas großmäulige Ankündigung ich würde ohne Rippen auskommen, wurde derbe bestraft. Im Bereich der Flächenwurzel kann man mit den Formholmen keine harmonische Rundung hinbekommen. Das Balsholz will allzuoft der Rundung nicht folgen und neigt dazu einzuknicken, was später sehr häßlich aussieht.

Ich werde daher die Nase mit kurzen Rippenstückchen aus Depron formen müssen. Hinten hinaus klappt alles so wie gedacht.

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PeterKa
 

PeterKa

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Der Vorteil an Depron ist, daß die Teile extrem schnell mit einer scharfen Trapezklinge ausgeschnitten sind, und der Faserverlauf nicht existiert. Die meiste Arbeit war das Zeichnen im CAD.

Das Dreieck ist die Klebelehre, leider ist nix rechtwinklig.

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Dieses Depron ist nicht papierbeschichtet, wiegt ungefähr soviel wie leichtes 1 mm Balsa (für die tragenden Teile war beschichtetes Depron eingesetzt worden). Der Nachteil ist , daß es keine punktuellen Belastungen aushält. Das spielt aber bei den Hilfsrippen, die nur der Formgebung dienen, keine Rolle. Nachdem ich herausgefunden habe, daß das Zeig gut mit Weißleim geklebt werden kann, gab es kein Halten mehr.

Nach und nach erkenne ich, was ich das nächste Mal anders machen muß, und wie ich noch mehr Gewicht sparen kann.

PeterKa
 

PeterKa

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Jetzt ist das Gerüst fertig.

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Die Gurte laufen genau in der Profilkontur (-3mm). Hierauf kommt jetzt als erste Lage ein Diagonalgitter aus hartem 1,5 mm Balsa. Diese reicht bis zu den Nasenrippen, die ohne weitere Verstärkung beplankt wird. Damit bekommt die ganze Fläche ihre Steifigkeit, wofür dank des gigantisch bemessenen Hauptholmes kein allzu großer Aufwand mehr nötig ist. Festigkeitsmäßig könnte dieses Gerippe mit Folie bespannt werden. Ich ziehe am Ende eine 1,5 mm starke Beplankung auf.

Alles in Allem ist das doch recht aufwendig zu machen, aber macht ziemlichen Bock die Tüftelei. Da bringt mich auch das große Kopfschütteln der Wissenden nicht aus dem Konzept ;-)

PeterKa
 

PeterKa

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Da ich morgen Geld verdienen muß und daher basteltechnisch ausfalle habe ich schnell noch ein aktuelles Photo gemacht, um den Aufbau zu verdeutlichen.

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PeterKa
 

PeterKa

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Konnte heute noch ein paar Leisten kleben, jetzt ist die Bauweise gut erkennbar.

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Es braucht ruhige Hände und ein gerüttelt Maß an Geduld. Ich liebe sowas.


PeterKa
 

PeterKa

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Die erste Flächenseite ist soweit fertiggestellt.

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Meine Gewichtsträume sind mehr als geplatzt: Bisher 220 Gramm. Shit happens halt

PeterKa
 
Fläche Marionette

Fläche Marionette

Hallo.

Ich hätte eine Frage zur Beplankung. Da ja augenscheinlich nur die Flügelnase beplankt wird, was machst du mit dem Stoß der an der Hinterkante der Beplankung entsteht? Oder werden auf den diagonalen Balsastreifen nochmals Aufleimer aufgeklebt, um die Höhe anzupassen?

Gruss
Willi
 

PeterKa

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Nein, die Fläche wird voll beplankt. Bin gerade dabei. Die Diagonalleisten benötige ich, weil ich sonst die Beplankung diagonal aufziehen müsste, was mühsam ist und viel Material kostet. Ist natürlich schade, soviel Arbeit einfach zuzuplanken, aber es geht hier nicht anders.

Ich wüsste jetzt, wie ich die Fläche mit halbem Gewicht bauen könnte: Der Hauptholm etwas schmaler (3 cm gehen noch) und aus dünnerem unbeschichtetetm Depron. Anstelle der Verschraubungsmimik käme dann ein Kohlerohr zum Einbau. Ich habe das deswegen nicht gemacht, weil das Rohr dem Steuersegment im Wege wäre. Man müsste 2 Rohre nehmen, aber das war mir dann zu aufwendig. Inzwischen wüsste ich aber wie es geht. Trotzdem weit unter 2 x 200 Gramm bekomme ich eine geteilte Fläche nicht, es sei denn als reine Rippenfläche, da wären dann unter 150 Gramm drin.

Für ein Modell dieser Größe ware das meines Erachtens zu leicht. Man könnte aber mit einer solchen (perfektionierten Bauweise) ein Modell mit 1,70+ Spannweite mit ca 1,6 Kilo bauen ohne den Antrieb zu ändern. Das könnte interessant sein. Vielleicht mache ich das mit dem Golden Eye so. mal sehen.

PeterKa
 

PeterKa

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Jetzt ist die Fläche zubeplankt.

Ich mache das so, daß die zugeschnittene und verklebte Beplankung mit Weißleim geklebt und dann mit Stecknadeln festgehftet wird. Nach dem Austrocknen wird dann mit Backpapier und heißem Bügeleisen unter mäßigem Druck gebügelt.

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Die Beplankung hat sich sauber mit dem Gitter verbunden und ist jetzt knallhart (1,5mm Balsa)


PeterKa
 
Marrionette

Marrionette

Hallo Peter.

Nur kurz zur Info: Ein Segment muß nicht unbedingt in der Mitte oder "im" Holm sitzen!
Es ist sogar ziemlich sch....egal wo sich das Segment im Modell befindet, entscheidende Auswirkungen auf die Fluglage hat nur die Position der Leinenführung und der Schwerpunkt, aber wem sage ich das!
Das Einzige was gegen ein Versetzen des Segmentes sprechen könnte, wäre wenn die Leinen im Flügel zu extrem um irgendwelche "Ecken" geführt werden müßten.

Bei meinem DIABLO z.B. (umgebautes RC Funfly-Modell) sitzt das Segment auch ziemlich weit "oben" unter der Beplankung, bei einem anderen habe ich das Segment im hinteren Drittel des Flügels plaziert, was ohne Probleme schon lange Zeit funktioniert.
Ich will damit nur sagen, einer Verwendung eines Rohrholmes steht das Segment nicht im Wege! Man kann es "drüber" oder "drunter" plazieren. Walter Weinseisen (AUT) hat das schon vor vielen, vielen Jahren in seiner Yak 54 demonstriert und sehr erfolgreich in F2B geflogen.

Gruß
Willi
 

PeterKa

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Jo Willi hast natürlich recht, und klar, ich wusste das.. Übrigens ganz 100% Schegal ist es nicht, nur ziemlich. Aber irgendwann muß ja auch mal Schluß sein mit Grübeln und dann sind Entscheidungen gefragt. Ich bin froh daß ich das mit der Marionette ausprobiert habe, und jetzt weiß wo die Knackpunkte sind und was man besser nicht machen sollte.

Übrigens, wenn die Marionette soweit die Erwartungen erfüllt baue ich den Golden Eye (der aber nochmal überarbeitet wird) in Voll GFK. Die Flächenform ist dabei relativ einfach, denn man benötigt nur eine einzige Halbschale, die auf ein Tragegerüst aus Depron aufgeklebt wird. Die Rumpfform ist etwas aufwendiger, aber das kriege ich hin (siehe Mustang). Ich bin fest davon überzeugt, daß ein solches Modell noch leichter zu bauen ist, allerdings auch erheblich teurer.

Ich wäre übrigens auch bereit eine erprobte (Elektro) Konstruktion eines Dritten in Voll GFK nachzubauen, wenn sich jemand dazu bereit erklären würde, halte aber an meiner Meinung des verlängerten Hebelarmes und des dünneren Flügels (für Elektro!) fest, bis mich jemand glaubhaft vom Gegenteil überzeugt.
 
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