Mega 22/45/1.5E Neuwicklung als 22/45/2YY 1.32mm

Kailee

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So sieht die Wicklung dann von vorne aus. Für meinen ersten Versuch mit 2 Teilmotoren war ich ganz zufrieden, war ja aber auch nur 1,32er Draht...
 

Kailee

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Dann geht's auch schon an's verschalten. YY heisst 2 Sternpunkte, bloss die richtigen Drahtenden nehmen! Dann mit Glasfaserschlauch die Drähte Isolieren & schützen, und mit 4er Messingrohrstückchen die Sternpunkte zusammenlöten. Erstens hilft das beim löten, zweitens ist die verlötung auch bei hohen temperaturen mechanisch stabil, und drittens sieht's auch noch ordentlicher aus. Die schwarzen Enden der Isoschläuche markieren übrigens einen der Teilmotoren.
 

Kailee

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Als nächstes die 2 Teilmotoren separat verschalten um sie einzeln zu vermessen damit die kv verglichen werden können. Das hilft um später bei evt. Wickelfehlern die Ursache schnell zu finden. Da ja nur im Leerlauf gemessen wird reichen hier auch die kleinen 3,5mm Steckerchen.
 

Kailee

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Dann als nächstes Platz schaffen für das ganze Kupfer das auch irgendwie aus der Büchse raus muss. Obendrein wollte ich die Sternpunkte senkrecht stehen lassen um sie nicht mechanisch zu belasten, daher sind die beiden seitlichen Kühllöcher etwas erweitert, sonst schaben die Sternpunkte da evt. and der Innenseite dran rum.
 

Kailee

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... und ab auf den Prüfstand. Beide Motoren liefen sofort an, ruckeln zwar etwas beim anlaufen an meinem YGE120 aber nix dramatisches. Werde später noch mit dem Timing experimentieren um dem noch zu behelfen. Jedenfalls hatte ein Teilmotor 1880kv, der andere 1920kv. Eine Abweichung von ca. 2 Prozent. Ich kann nicht beurteilen woher die Abweichung stammt, oder ob's ein Problem darstellt, jedenfalls werde ich den Motor erstmal fertigstellen und auch mit Lasten vermessen.
 

Kailee

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Da die Probeläufe problemlos über die Bühne gingen und ich auch keine Wicklungs- oder Statorschlüsse entdecken konnte (allerdings nur mit Multimeter, da ich noch keine 1000V Tests machen konnte), wurde dann gleich die Wicklung mit Uhu Endfest 300 festgelegt, und eine viertel Stunde bei 100 Grad im Backofen ausgehärtet. Angeblich wird das Harz dann Temperaturbeständiger, obendrein kann dann auch viel schneller weiter gearbeitet werden.
 

Kailee

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Dann kann auch schon der Steller angelötet werden. Ich habe ihn diesmal in U-Form an die gekürzten flexiblen Drähte vom Steller angelötet da ich nicht viel platz vorn im Rumpf habe. Die recht Steifen Wicklungsdrähte direkt an den Steller zu verlöten ist mechanisch keine gute idee, daher diese extra Verlötung.
 

Kailee

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Und so sieht das dann schön isoliert aus. Wie man sieht ist die ganze Verbindung Motor->Steller sehr kompakt, sowohl mechanisch wie auch elektrisch. Die Nieten sind nun M2 Inbusschräubchen gewichen die in neu geschnittene Gewinde in dem Gehäusedeckel eingedreht werden. Dadurch wird eine spätere demontage deutlich vereinfacht.
 

Kailee

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Der Antrieb ist nun insgesamt fertig, der 6S Flugakku sitzt direkt hinter dem Steller (mit angetaptem Drehzahlsensor für'n Unilog), der Unilog mit Stromsensor unter dem Steller.
 

Kailee

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Dann im Vergleich dazu die Neuwicklung; man sieht deutlich wie der Eta weniger schnell abfällt, und dass bei über 100A Strom die neue Wicklung deutlich besser dasteht als das Original. Dass das Eta Max ca. 2% niedriger liegt, hängt vielleicht mit der kleinen Abweichung zwischen den beiden Teilmotoren zusammen, wer weiss...
 

Kailee

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So das war's. Werde später nochmal Logs in den F5B/F5F Bereich einstellen mit verschiedenen Props etc.

Fragen? Anmerkungen? Schiesst los!



Gruss,



Kai.
 
Ich bewundere immer wieder solche Arbeiten.
Mit wieviel Liebe im Detail und Ideen da gearbeitet wird.
Sieht wirklich Klasse aus, macht Spass solche Berichte zu verfolgen.

Gruss Thomas
 

f5b

User gesperrt
Kompliment!

Kompliment!

Ein toller Bericht, sehr ausführlich und detailiert dargestellt. Macht Spass zu lesen und daraus zu lernen... Vielen Dank!
 

Kailee

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... und hier noch ein Ausschnitt aus einem Log von heute. Das ganze ist also der oben beschriebene Motor, davor ein 1:3.7er Plettenberg Planetengetriebe mit einer RFM 17x18 Rot F5B an +9, hinterm Motor ein YGE 160FAI, dahinter ein recht neuer SLS APL 45 3500 als 6s. Temperatursensor ist ein PT1000 vom Merz, der Sensor selbst ist so klein das er easy unter die Iso direkt ans Messingroerchen von der Verloetung von Regler zu Motor passt, misst also praktisch direkt die Wicklungstemperatur. Hab frueher aussen am Gehaeuse gemessen aber da war doch einiges an Traegheit zu verzeichnen, mit dem Sensor direkt am Kupfer misst der deutlich schneller.

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Macht schon gut Laune so, auch bei der Kaelte heute! Hat aber noch ein knattern beim Gasgeben, ich denke also das ich's demnaechst nochmal mit 18x19Schmal F5B an einem +5 Spinner versuchen werde um dem Stroemungsabriss am Prop entgegen zu wirken, werde dazu auch nochmal Logs posten.

Uebe mich langsam auch in's F5B Streckenfliegen ein, schon interessant wie schnell da alles ablaeuft. Bin noch nicht im entferntesten so genau (und daher schnell) wie ich mit der Backfire war im Sommer, aber uebung macht den... Und Laune!!! Naja und vielleicht naechstes Jahr mal den einen oder anderen Wettbewerb?


Gruss,


Kai.
 

Fitten

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Hallo Kai,

Super Arbeit und tolle Dokumentation!
Besonders gut finde ich, dass Du den Thermofühler direkt auf die Wicklung gesetzt hast (da wo er hingehört) und die Temperatur aufzeichnest! Die Kühlung des Motors funktioniert also!

Die leicht unterschiedliche EMK in den beiden Teilwicklungen könnte viele Ursachen haben:
- unsymmetrische Geometrie des Stators z.B. kleine Stapelnut am Aussendurchmesser?
- Blechisolierung stellenweise weggebrannt
- eine Seite heisser geworden als die andere wodurch die magnetischen Eigenschaften beeinflusst wurden
- Rotor nicht genau im Statorzentrum
....usw. 2% finde ich aber nicht wirklich tragisch.

Der Motor müsste eigentlich eine sehr hohe Drehmomentwelligkeit haben (etwa 30%!). Ist Dir da schon mal etwas im Betrieb aufgefallen oder interessiert das überhaupt nicht?

Danke nochmals für Deinen tollen Bericht!

Gruss.
Friedhelm
 

Kailee

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Äh, Drehmomentwelligkeit? Ist das der Drehmomentverlauf über die Umdrehung? Keine Ahnung, wie manifestiert sich denn das? Oder ist dass das Rasten - das tut der Motor nämlich *kräftig*. Man muss schon gut zupacken um die Welle ohne Spinner zu drehen.

K.
 

Fitten

User
Das Nutrasten ist nicht so tragisch, weil das annähernd konstant ist und bei höherer Drehzahl mit dem Trägheitsmoment des Rotors weggeglättet wird.
Mit Drehmomentwelligkeit meinte ich, dass der Motor nicht nur ein konstantes Drehmoment liefert, sondern auch noch einen oszillierenden Anteil, der abwechselnd in die Drehrichtung und gegen die Drehrichtung drückt. Bei dieser Nut/Polzahl Konfiguration (12N4P, 18N6P, 24N8P...) ist der oszillierende Anteil viel grösser als bei anderen Konfigurationen.
Aber wenn das keinen spürbaren Einfluss wie z.B. hoher Verschleiss bei Lager oder Zahnräder hat, kann man das natürlich vergessen...

Gruss,
Friedhelm
 
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