Bitte nicht übertreiben mit dem Öl
Bitte nicht übertreiben mit dem Öl
Hallo zusammen,
ich betreibe meinen Moki S215 nun seit sechs Jahren in einer Schleppmaschine. Der Motor wird also keinesfalls geschont. Er läuft viel im Vollgasbetrieb (unsere Segler sind halt so groß und auch schwer).
Alle Bauteile an Motoren, die sich auf oder ineinander bewegen, sind von deren Materialzusammensetzung aufeinander abgestimmt.
Ich halte es für äußerst fragwürdig, die Kipphebel mit WD 40 vor jedem Flug zu ölen. WD 40 ist ein hervorragendes Universalöl (Rostlöser, Kontaktspray, Korrosionsschutz und Schmiermittel), jedoch hat es nicht im Ansatz die Schmierfähigkeit wie ein einfaches Motorenöl (15W40 oder 10W40). Es kann nur kurz schmieren und kaum Druck aufnehmen. Auf die Kipphebel kommt aber in erster Linie Druck und ein wenig Drehbewegung! WD 40 ist viel zu dünnflüssig, um dort ausreichend lange zu verbleiben. Nehmt bitte zum schmieren der Kipphebel
NUR Motoröl (das hat jeder zu Hause), es bringt die notwendigen Eigenschaften von Hause aus mit und es verbleibt auch viel länger am Ort des Geschehens
!
Ich fahre oft über die Wochenenden zu F-Schlepp-Treffen. Ich öle die Kipphebel bevor ich den Flieger ins Auto lade, danach meist das ganze Wochenende nicht mehr. Im Schnitt so alle 40-50 Schlepps oder ca. 7-8 Ltr verflogenem Aspen! Ich öle mit einer kleinen Spritze mit aufgesetzter Kanüle, die vorne gerade geschliffen wurde (die Spitze ist zu gefährlich). Diese Kanüle ist vorne ca. 5mm weit um 45° Grad gebogen, damit komme ich ohne Probleme an alle Kipphebel, ohne den Flieger um zudrehen (wiegt knapp 25 kg)! Es reicht völlig aus, nur das kleine Löchlein im Kipphebel mit Öl zu Füllen. Auch öle ich die Stösselstangen ab und zu (oben an den Kipphebeln und unten auf der Nockentrommel) ganz leicht. Es reichen kleinste Ölmengen. Wenn Ihr 10 min. nach dem Ölen mal nachschaut, werdet Ihr feststellen, das das zuvor eingefüllte Öl fast vollständig eingekrochen ist, so muß es sein. Auch Motoröl ist kriechfähig!!!
Das Öl, was an den Schmierstellen sinnlos austritt, trägt zur Schmierung nichts mehr bei! Dort bleibt dann nur aufgewirbelter Staub und Dreck unnötig dran kleben!!! Also bitte nicht übertreiben, frei nach dem Motto: Viel hilft Viel
!
Regelmäßig und genau dosiert ist besser
!
Übrigens hat Andreas das sehr gut beschrieben mit dem WD 40. Es hat einfach nicht die richtige Zusammensetzung für unseren Zweck! Nehmt es zum Reinigen und Konservieren (gut für´s überwintern).
Ich habe nun etliche 25 l Kanister Aspen verflogen (habe sie nicht mehr gezählt) und der Motor läuft absolut zuverlässig. Bisher habe ich etwa
40 ml Motoröl "verschmiert"!
Fazit: Macht aus dem Schmieren kein Stundenlanges Prozedere, ölt regelmäßig und genau dosiert! Nehmt ein einfaches Motoröl und fliegt!
Gruß mokistern