Motorsturz

Wieviel Motorsturz..?

Habe eine motorisierte gebrauchte Ka6 von MPX mit knapp 4Meter Spannweite gekauft. Nach dem ich vermeintlich alle
Parameter überprüft hatte, bin ich zum Erstflug unter Zuhilfenahme eines Startwagens geschritten. Hat alles super ausgesehen bis
zum Abheben. Der Flieger hat einen kurzen Satz über den Wagen gemacht, um dann unmittelbar mit der Nase in den Boden zu gehen, nicht ganz ohne Schaden.
Bei der Rekonstruktion habe ich dann noch den Motorsturz mal angeschaut und gestaunt..10 Grad..!!! Das sowas nicht gut gehen kann, war mir dann sofort klar.

Ich gedenke den Sturz völlig zu eliminieren oder allenfalls max. auf 2-3 Grad zu stellen. Kann es sein. da ja die Ka6 ein Hochdecker ist, dass man da etwas spezielles berücksichtigen muss?

Danke für die Inputs
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Papa14

User
10 Grad..!!! Das sowas nicht gut gehen kann, war mir dann sofort klar.
Warum nicht? Gerade bei einem Hochdecker mit einer ziemlich tief liegenden Rumpfnase und vermutlich hoher EWD ist das kein unübliches Maß. Ähnliches habe ich hier schon berichtet.

Zuerst solltest du beschreiben, wie du den Sturz gemessen hast, vom Flügel weg oder von der Rumpf-Mittellinie. Da können schon mal 2° Unterschied sein.

Ich gedenke den Sturz völlig zu eliminieren
Das könnte ein letaler Fehler sein, der Segler steigt uU im Kraftflug so stark weg, dass du nicht genug Tiefenruder Ausschlag hast, um den Stall zu kompensieren.

oder allenfalls max. auf 2-3 Grad zu stellen.
Besser 5-6°, wenn überhaupt. Gemessen von der Rumpf-Mittellinie.

Aber noch einmal zurück zum Anfang:
Der Flieger hat einen kurzen Satz über den Wagen gemacht, um dann unmittelbar mit der Nase in den Boden zu gehen
Das hört sich eher nach zuviel Anstellwinkel am Startwagen an, dadurch zu früher Takeoff und einer Plumpslandung wegen zu geringer Geschwindigkeit. Glück gehabt, es hätte auch ein einseitiger Strömungsabriss sein können.
 
Das hört sich eher nach zuviel Anstellwinkel am Startwagen an, dadurch zu früher Takeoff und einer Plumpslandung wegen zu geringer Geschwindigkeit. Glück gehabt, es hätte auch ein einseitiger Strömungsabriss sein können.
Nun, das mit dem Wagenstart hat sich für mich ohnehin erledigt. Nach der Reparatur und der hoffentlich richtigen Einstellung des Motorsturz, komm der Flieger in den Hangar auf dem Berg. Dort werde ich den Takeoff von Hand am Hang ausführen und somit eine ganz andere Situation beim Start haben.
 
Bei Seglern achte ich gar nicht auf irgendeinen Sturz oder Zug. Ich baue den Motor so ein das es optisch mit dem spinner passt. Bei den heutigen starken Motorisierungen steigt der Segler in der Regel eh recht stark. Das lässt sich aber alles mit Tiefe aussteuern. Ich lege mehr Wert auf die Optik als auf den perfekten Steigflug. Das Steuer ich für die paar Sekunden lieber aus.

Torsten
 

Papa14

User
das Bild lässt eine zu hohe EWD erahnen.
Das kannst du von einer 3/4 Seitenansicht von schräg oben erkennen? Reschpekt!

Ich würde mal eher davon ausgehen - der Vogel wurde gebraucht gekauft, also ist er schon mal mit dem Setup geflogen. Das kann also nicht ganz so daneben liegen.
Mit der EWD-Waage gemessen knapp unter 2 Grad
Das liegt im Bereich des Üblichen.

Das ist schon nicht schlecht, lässt aber kaum erahnen, wo die Null-Linie liegt. Wenn du das Messingrohr weiter in den Rumpf hineinsteckst und es endet dort, wo der SP liegt, dann ist der Sturz goldrichtig.

Bei Seglern achte ich gar nicht auf irgendeinen Sturz oder Zug.
Das kannst du auch gerne so machen, wenn du ausreichend Schub hast. Bei einer etwas schwächeren Motorisierung kommst der Flieger ratzfatz in den Stall - und dann musst du viel Luft unter den Flügeln haben, um den Segler wieder abzufangen.
 
Hallo,
ich habe eine KA6 von Aeronaut. 3,60m Spannweite.
Mit 2-3 Grad Motorsturz bist du auf der sicheren Seite. 1,5 - 2,0 Grad EWD ist ebenfalls für den Erstflug o.k.
Den Rest erfliegen.
Gruss
Gerhard
 

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Papa14

User
Gerade bei einer schwächeren Motorisierung ist die Gefahr viel geringer.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Je weiter die Motorachse von der Rumpfmittellinie entfernt ist, ums stärker das Aufstellmoment.
Hat der Antrieb genug Power, dann reißt er den Segler so oder so in die Höhe. Ist der Antrieb schwach, dann bäumt sich der Segler auf, die Geschwindigkeit fällt ab und dann fällt der Segler durch.

Der Sturz ist maßgeblich für einen halbwegs ausgewogenen Geradeausflug. Man erinnere sich an die alten Motormodelle wie von Graupner (Verbrenner, Clark-Y, relativ hohe EWD und SP weit vorne), die hatten auch alle einen brutalen Motorsturz, ohne dem wurde jeder Flug zu einem wilden Ritt.
 
Das mag in der Theorie alles richtig sein. Aber ein Segler mit so hohem Motorsturz sieht einfach Scheiße aus. Natürlich bäumt der sich auf ich hatte mal einen der ohne gegensteuern einen Looping geflogen wäre. Das kann man aber alles gut mit Tiefe kompensieren. Das nehme ich für eine gute Optik gern in Kauf bevor ich einen Segler mit Gonzonase habe der schön gerade aus fliegt, was ich ja gar nicht will. Der soll ja auf Höhe. Bei mir funktioniert das seit 30 Jahren bestens.

Torsten
 
So, habe den Motorsturz auf ca. 5 Grad reduziert und am Hang die Ka6 geworfen. Ist genau so gekommen wie ich mir das eigentlich
wünsche. Erst mal ganz leicht auf die Nase um Fahrt aufzunehmen um dann mit einem kleinen Zug am Höhenruder akkurat in den Steigflug
zu gehen. Während des Aufsteigens mit leichtem Gegendrücken schön auf Kurs gehalten. Alles perfekt für mich. Und übrigens, lasse ich bei solchen Sachen grundsätzlich die Finger von irgend welchen Mischern die da bei Gas Tiefe zumischen. Von Hand aussteuern ist m.M. immer noch die sicherste Variante.

Doch schaut selber her:


Danke für euren Input.

Gruss Stefan
 
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