Multiplex ALPHA, elektrische Störklappen?

Hallo zusammen,

mir ist eine Multiplex ALPHA „zugeflogen“:

Angaben laut beiliegendem Plan:
Spannweite: 2800mm
Länge: 1200mm
Fächenbelastung: 53qdm
Fluggewicht: 1300g (meine hat 2057g bei einem SP von 85,3mm)
Schwerpunkt: 90mm

Die ALPHA hat eingebaute Störklappen die über ein zentrales Servo im Rumpf angesteuert sind. Leider ist das mechanisch sehr unpräzise - die Klappen haben im ausgefahrenen Zustand nicht die selbe Höhe. Zudem ist das Einhängen der Gabelköpfe ein ziemliches Gefummel ...

Das würde ich gerne besser machen. Für den Einbau von Servos in den Tragflächen zur Ansteuerung der Störklappen ist meiner Meinung nach zu wenig Platz.

Mein Gedanke wäre jetzt der Einbau elektrische Störklappen.

Ist das eurer Meinung nach der richtige Weg?

Danke + Grüße

Frank
 

Schotti

User
Passen evt. die Drehklappen Nr.93 vom Graupner ?
 

jannicam

Vereinsmitglied
Einbau von Servos geht,- z.B. im ersten Feld nach der Wurzelbeplankung.
Dann kannst du die Klappen drin lassen und deren Anlenkung in gekürzter Form weiterverwenden.
Du brauchst flache Servos, damit du die Bespannung unten wieder bündig zu bekommst.
Für das Kabel-Loch benötigst du wohl einen langen Bohrer (bei mir war’s ein Messingrohr mit eingefeilter „Bohrkrone“).
Hab ich bei meinem e-alpha so gemacht, weil mir das mir dem Zentralservo auch zu fummelig u. ungenau war.
Gruß Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
prima, danke, dann werde ich das mal so versuchen.
Ist auf jeden Fall günstiger als rund 80 Euronen für 2 elektrische Störklappen.

Hab ich bei meinem e-alpha so gemacht
Auf "e" werde ich dann in diesem Zusammenhang auch gleich umstellen. Und wenn das Servo für die Störklappen fehlt, dann hab ich auch etwas mehr Platz für Motor und Akku ...

Grüße
Frank
 

WAWB

User
Hallo,
nach einer "etwas anstrengenden" Landung, bei der eine Störklappe halb ausfuhr und dann blockierte und die andere gar nicht, habe ich zu elektrischen Störklappen ein sehr kritisches Verhältnis.
Auf dem Baubrett habe ich gerade einen "Kestrel" von Carrera. In den vorhandenen Ausschnitt für die Klappen hätten elektrische reingepasst, sie lagen eh noch herum. Funktionstest o.k., also vielleicht doch die ? Einmal in die Fläche reingesteckt, Servotester ran und... die linke Klappe war tot.
Wenn ich die eingebaut hätte, wäre der Erstflug wohl der letzte geworden.
Deshalb gibt es bei mir nur noch Klappen, die durch ein Servo angesteuert werden, noch vorhandene elektrische fliegen raus.

Unser Platz ist erst ab 15. April wieder geöffnet, es bleibt also noch genug Zeit zum Umbau.;)
 

jannicam

Vereinsmitglied
Man kann Störklappen mit integriertem Antrieb wohl nicht grundsätzlich 'verteufeln‘. Ich hörte mal was von ‚anfälliger 1. Generation‘… wenn aber bereits an dem evtl. nur mit Schrumpfschlauch ein-bzw. angeschrumpften Antriebspaket herumgeknetet oder norddeutsch ‚rumgegniedelt‘ wurde, kann ich mir eine höhere Neigung zum Blockieren und/oder gar Durchbrennen gut vorstellen. Und: wieviel wenige Gramm mag der Unterschied wohl ausmachen?!
Gruß Jan
 
Ich habe heute die Bespannung weg gemacht.
Die Klappen sind sauber eingeharzt. Ein Ausbau ohne Zerstörung der Rippen halte ich für fast unmöglich.
So bleibt eigentlich nur der Weg ein Servo reinzubasteln. Wird aber vermutlich sehr eng werden.

"Blöd" ist, dass der Erbauer des guten alten Stückes "ganze Arbeit" geleistet hat. Er hat das Holz mit einer dünnen Schicht Glasgewebe überzogen und die Flächen mit einem Gewebe (keine Folie) bespannt. Da auch das Querruder geklemmt hat und das Servo wackelt, war der Plan die Flächen generalzuüberholen und auch neu zu bespannen. Problem ist, dass sich an manchen Stellen auch das Gewebe vom Holz mit abgelöst hat.
Meine Frage ist wie ich diese Stellen an besten wieder auffülle um die Flächen zum Bespannen wieder glatt zu bekommen?
Ich habe in solchen Dingen leider keine Erfahrung. Hat da jemand nen Tipp?
Grüße
Frank
 

jannicam

Vereinsmitglied
Erstens und vor allem: beim Alpha kannst du auf die Querruder getrost verzichten. (Wobei ich davon ausgehe, dass die V-Form nicht verringert wurde). Leg die Querrude fest und verschleife die wahrscheinlich ungenauen Übergänge nochmal ordentlich per Schleiflatte, schmeiss die Wackel-Servos und die Anlenkung raus, dann hast du schon mal Gewicht gespart. Glaub mir: der Vogel fliegt seine Kurven auch sehr gut nur mit dem Seitenruder,- du wirst da nichts vermissen. Diese Operation legt allerdings nahe, die Bespannung zu erneuern, da sie im Bereich der QR ja schon erheblich verletzt werden müsste.
Im Folgenden einige allgemeine Tips zur Reparatur:
Ich beziehe mich nochmal auf den Fall, dass du die QR und die ursprüngliche Bespannung weiterverwenden willst:
Du brauchst nur das erste freie Rippenfeld nach der Beplankung auf der Flügelunterseite an Holm, Rippen und Endleiste entlang auszuschneiden, um die Störklappenservos einzubauen.
Das Gewebe vorher alle 1,5 cm mit Nadeln anpinnen, falls es nicht mehr haftet. Der Alpha hat dicke Rippen,- 3 mm glaube ich.
(Bei Folie gehe ich vor so einer Operation immer nochmal mit dem Bügeleisen über die Ränder des Rippenfelds, in der Hoffnung, evtl. abgelöste Heißsiegel-Bespannung noch einmal anzukleben. Bei Gewebe hilft auch eine Diabetiker-Spritze (1ccm, dünne Nadel) voller dünnflüssigem Sekundenkleber. Den kannst du sparsam durch die Bespannung hindurch, knapp in die Schmalseite der Rippe geben, was Bespannung und Rippe nochmals fixiert. Ist.die Kanüle verklebt, halte kurz eine Feuerzeugflamme darunter.
(Vom Durchtupfen und Anlösen irgendwelcher Lösemittel rate ich dir hier ab, weil du vermutlich nicht weisst, wie die Bespannung aufgebracht wurde.)
An dem ausgeschnittenen Stück Gewebe solltest du mittels Bügeleisen testen, ob es ein bei Hitze selbstschrumpfendes Gewebe wie z.B. ‚Koverall‘ ist. Falls ja, kannst du später gut mit dem gleichen Material reparieren. Falls nein, kannst du “irgendwas“ zum Verschließen nehmen, von Futterstoff, Coverall, Oratex bis hin zu Vlies,- man wird die Reparaturstelle in den meisten Fällen erkennen können,- aber immerhin: es ist nur die Unterseite ;).
Besorge dir ein Töpfchen flüssigen Heißsiegelkleber zum Aufpinseln, (z.B. bei MPX), der macht vieles einfacher!
Wahrscheinlich melden sich hier gleich einige old-school-Bespannungs-Experten, um zu erklären, dass es auch hochelegant und fast unsichtbar geht, aber ich denke mal, dazu haben wir hier zu wenig Infos über deine Bespannung und das führt in deinem Fall auch zu weit. ;)
Zum Kaschieren der Reparatur magst du dich evtl. ja an farbige Blockstreifen an deinem restaurierten Flieger gewöhnen? ;)
.
Falls du (und ich sehe beim Zurücklesen erst, dass du das bereits ‚gebeichtet‘ hast), die gesamte Flächenbespannung entfernen wolltest, und dabei das ein- oder andere Stück GFK-Beschichtung mit abging, kommst du um Spachteln und Schleifen nicht herum. Was lose ist, muss am Besten herunter! Nur selten bietet es sich an, dünnflüssiges Epoxy unter eine aufgespreitzte Ablösung laufen zu lassen, um sie danach formgetreu angepresst aushärten zu lassen. Im Fall von Brüchen in der Beplankung wirst du evtl. sogar die Abgelösten Bereiche mit der Dremel-Trennscheibe komplett entfernen müssen, um die Beplankung dort durch genau angepasste Brettchen zu ersetzen. (Unter die stehengebliebenen Ränder der Schadstelle kleine Auflage-Stückchen kleben, auf denen das Ersatzstück beim Einkleben aufliegen kann. Ich mache sowas mir UHU hart oder Balsakleber von SIG, weil sich das besser schleifen lässt als z.B. Weißleim oder gar 5 min. Epoxy. Auch hier nat. später wieder spachteln und schleifen. Eine neue GFK-Beschichtung ist m.E. nicht nötig,- manche machen das pauschal, aber ich kenne genug Alphas, die auch ohne ‚Beglasung‘ stabil genug sind, solange so ein feiner Thermik-Segler nicht mit einer Kunstflugmaschine verwechselt wird.
Sollten in deinem Fall die Flächen nicht nur im Wurzelbereich, sondern unnötigerweise über die volle Spannweite mit GFK beschichtet worden sein, sind sie wahrscheinlich unverschämt schwer. Ich würde mir in dem Fall einen Plan besorgen und neue bauen,- wirklich!
Fazit: es kommt auf jeden Fall ein bisschen Arbeit auf dich zu ;).
Ein MPX Alpha ist die Mühe aber allemal wert.
Gutes Gelingen!
Gruß Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank Deine ausführliche Antwort!

Der ganze Flügel ist "beglast".
Neu machen kommt leider nicht in Frage, da ich dafür keine Erfahrung habe und auch keine Zeit.
Bin schon froh wenn ich es nebenher schaffe den Flieger zu richten.

Die Stellen die ich ausbessern muss zeigen das angehängte Foto.

Das dies mein erstes "Bespann-Projekt" wird stellt sich noch die Frage mit welcher Folie ich die Flächen am besten bespanne?
Mit der ganz normalen Oracover-Folie?

Danke + Grüße
Frank
DSC09815.JPG
 

jannicam

Vereinsmitglied
Die Wunde ist nicht schlimm. Brauchst nur auszuspachteln und plan zu schleifen. Kannst Oracover nehmen, das geht schnell und für den Anfang einfach. Der Alpha wird damit schon fliegen, wenn seine Flächen gerade und nicht verzogen sind. Allerdings würde Oratex aufgrund seiner rauheren Oberfläche bessere Flugeigenschaften bringen, (ist aber wiederum etwas schwerer). Lies dich hier im Forum mal zum Stichwort „Turbulator“ schlau, dann kommst du auch mit glatter Folie zu recht guten Flugeigenschaften. Du weisst, was 'Schränkung' ist? Deine Flächen sollten eine leichte Schränkung aufweisen, etwa ab Beginn Außentrapez. Zu den „fine arts“ of grundiering, vliesbespanning und lackiering kommst du sicher später nochmal ;).
Nochmals: Gutes Gelingen!
J.
 

jannicam

Vereinsmitglied
Hey, sag mal: ist das dein allererster Flieger, den du reparierst?
Ist absolut keine Schande, aber ich tipp mich hier langsam wund, gelle?
Also: Kleben mit Kleber, Spachteln mit leichtem Holzspachtel, Baumarkt
(z.B. Dekor-Spachtel von Molto, nix 2-Komponentenzeugs aus der Autobranche ! ).
Kleben und Spachteln sind grundverschiedene Sachen.;)
Kleber verbindet Teile, Spachtel füllt Löcher und Unebenheiten auf.
Den Spachtel kannst du mit einem “Spatel” dünn auftragen, z.B. ne alte Plastikkarte.
Gut durchtrocknen lassen, schleifen, falls noch nötig mit 2. Auftrag wiederholen.
Zum Glattschleifen nach dem Spachteln machts du dir am Besten eine Schleifleiste,
indem du Schmirgelpapier plan mit Pattex auf ein glattes, gerades Stück Holz, z.B. ca. 4x25x3 cm klebst.
Auf die eine Seite z.B. 120’er Körnung, auf die andere ca. 240’er. Schleifleiste immer wieder mal ausbürsten.
Nicht zu doll schleifen, sonst gibt es hässliche Mulden, oder zu dünne Stellen in der Beplankung.
Hättest du jetzt einen schlecht schleifbaren Kleber an den Nahtstellen, würdest du dich ärgern…
Die Oberfläche soll später wieder glatt sein und den alten Profilverlauf darstellen.
Nach dem Feinschliff, schadet 1x Streichen mit Porenfüller nicht.
So, nu mach mal,- im Zweifel hier auf RC-N suchen und schlaulesen,- wirst es schon hinkriegen! ;)
Hau rein!
Gruß Jan
 
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