Hallo Retro Gemeinde,
nu schaut mal was heute der Paketbote gebracht hat
Ein 50 Jahre alter Baukasten von der Multiplex ASK 14 im super Zustand.
Meine Werkstatt riecht jetzt nach Polyesterharz, lach.
Ich hab geschwitzt wie sonstwas wegen dem Versand, denn der Verkäufer hat den Baukasten echt ohne Umkarton (nur Luftpolsterfolie und braunes Packpapier) verschickt. Aber es ging zum Glück gut.
Den Plan werd ich demnächst einscannen lassen und der kommt mit Anleitung und Decals auf Outerzone.
Der Zustand ist echt krass. Das Papier sieht aus als wäre es gestern aus dem Kopierer gekommen. Der Rumpf, Haube, Motorhaube (boah is die schwer) alles wie aus der Form. Der Hammer. Sogar das Gummi vom Rad ist noch nicht zerbröselt wie man das sonst so kennt.
Sogar das Holz scheint komplett zu sein. Sieht so wenig aus ^^.
Aber hab´s gecheckt alles da. Alles mit nur 1mm beplankt, deswegen denkt man da fehlt doch was ^^.
Hallo stolzer ASK 14-Besitzer,
Glückwunsch!!!! Ich hatte vor ca. 40 Jahren einen Bruch bekommen und den zusammen mit meinem Vater wieder in die Luft bekommen. Der Grund für den Bruch: der Erbauer hatte nicht geglaubt, dass zusätzlich zum Verbrenner noch ca. 300 gr. Blei in die Nase mussten! Nach dem korrekten Auswiegen flog die ASK 14 fantastisch! Nur mit Seite-Höhe-Gas ein Genuss. Bremsklappen sind aber sehr sinnvoll bei den guten Segelleistungen, selbst mit stehendem Motor.
Ende letzten Jahres erstand ich eine auch hier im Forum angebotene knallorange "grundüberholte" ASK 14. Jetzt habe ich sie komplett zerlegt, also in der Werkstatt, was auch dringend geboten war. Gebrochene Gabelköpfe, total versauter Motoreinbau, defekte Klappenanlenkung, nur zugespachtelte und überlackierte Schäden am Rumpf und SLW. Jeder Flügel wog ca. 470 gr, nach Entfernen der fett überlackierten Bespannung noch 300 gr! Wie auch bei vielen echten Oldtimern im Großflugzeugbau in bedauernswertem Zustand....nur haben, haben, haben, aber keinen Blick für Technik.
Der ursprüngliche Erbauer hatte sehr sauber gebaut, aber dann kamen die Pfuscher....
Jetzt ist der ganze Lack ab und der Rumpf wird komplett ausgebeint und saniert. Schäden und Löcher flicken, richtig einschäften und alles sauber verputzen, damit es wieder trägt. Die SLW-Flosse war abgesägt worden und durch einen massiven Balsaklotz ersetzt: weg damit, aber erst nach dem Abformen des Rumpfs. Es ist für den Sommer geplant, den instandgesetzten Rumpf abzunehmen, dann eine weitgehend originale ASK 14 wieder aufzubauen und mit dem ersten neuen Rumpf einige gewichtssparende Änderungen einzubauen (Holmverbindung, Querkraftzapfen, HLW-Anlenkung neu, Einziehfahrwerk, QR mit Frisenase, Miniservos in den Flügeln, Holme geschäftet und mit Querkraftsteg, HLW mit Schubsteg und steiferer Lagerung. Eine Ziehform für die Haube entsteht (GFK-Haubenform existiert bereits für Dummy-Haube).
Die Ur-Motorhaube mit x Motorausschnitten ist die einzige, die passt, und die wird gerade für das Abformen ergänzt (Löcher schliessen). das Gewicht ist nicht entscheidend, die Maschine braucht vorne erheblich Masse.
Als Motor sollten 200 W mit 3S locker ausreichen (Hacker A20) mit Klappluftschraube. Für die neue Variante soll ein Eigenbau-EZFW konzipiert werden mit Stützbügeln unter den Flügeln für Eigenstarts. Mit dem originalen FW ist das nicht möglich. Oder erstmal zum Testen ein festes FW à la K11.
Gewicht sparen ist das Wichtigste an dem Flieger! D.h. hinten extrem leicht bauen und alles Gewicht nach vorne schaufeln wie z.B. Motor und Akkus. Eine Überlegung ist auch den Motor im Spinner zu verstecken. Mit Aussenläufern geht das tatsächlich und man kann ca. 40 mm Hebelarm nach vorne gewinnen mit einer speziellen Klapppropellerbefestigung (Klemmung am Aussenläufer!).
Eine Bitte: wenn Du die Pläne einscannst, bitte auf dem Originalplan an jeder Ecke ein Quadrat 10 cm x 10 cm mit Bleistift einzeichnen, als Kontrolle des korrekten Ausdrucks. Nur so werden Pläne maßhaltig ausdruckbar im Repro-Copy-Shop.
Und bitte die Stückliste nicht vergessen, die ist immer ganz wichtig für den Nachbau und wird praktisch immer bei outerzone vergessen, leider.
Noch eine dringende Empfehlung: Den Holm mit Querkraftstegen versehen, sonst sind die Flügel sehr verdrehweich. Das wiegt nicht viel und verhindert Flügeltorsionsflattern.
Viel Freude beim Bauen und Erfolg beim Fertigstellen dieses wirklich genialen Leichtmodells. Mal sehen, wie sich Originalmodell und die geplanten Modifikationen auswirken.
Und vielen Dank für das Scannen und Einstellen bei outerzone.
Viele Grüße aus der Restaurierungswerkstatt
Pattex