NASA HS3 Rollout

Hallo zusammen,

nach zwei Jahren Bauzeit war es heute soweit, die "Schönheit" durfte das erste Mal Radau machen. Es ist eine von zwei NASA HS3, also eine Drohne mit militärischen Wurzeln in zivilem Kleidchen. Das Modell ist Funscale, es soll als Global Hawk erkennbar sein, aber z.B. beim Fahrwerk hatte Praxistauglichkeit Vorrang. Eckdaten: Spannweite 6,1 Meter, Gewicht 25 Kilo, Turbine Jetcat P180-NX. Der Erstflug wartet auf besseres Wetter, wahrscheinlich im März...

LG Josef

Video:


HS3 Rollout 1.jpg


HS3 Rollout 2.jpg


HS3 Rollout 3.jpg
 
Wow super Josef das Teil sieht cool aus.
Ist der Rumpf aus Holz ?

lg Uwe
 
Hallo zusammen,


nach zwei Jahren Bauzeit hätte ich diesen Beitrag lieber unter dem Titel Erstflug geschrieben, aber nach einem Flug von 15 Sekunden? Was solls, shit happens...

Vom Baubeginn an bereitete das Leitwerk Sorgen, der Flügel entspricht in Kontur und Profil dem Turbinensegler Salto H101 von Bruckmann. Im Vergleich dazu ist das Leitwerk der Drohne in der Fläche zu klein, mit zu geringem Öffnungswinkel, der Hebelarm ist deutlich zu kurz. Aber es sollte halt auch Scale sein, Versuch macht kluch...


Die ersten gescheiterten Startversuche zeigten das selbe Problem wie bei meiner PAK TA, die Kraft des Höhenruders reicht nicht aus, um das Bugrad anzuheben. Also der Reihe nach die von der PAK TA bekannten Optimierungen vorgenommen, das Bugfahrwerk verlängert, das Hauptfahrwerk nach vorn verlegt, Schwerunkt weiter zurück und den Winkel der Schubachse von 3 auf 6 Grad verdoppelt.


Dann der letzte Versuch: das Modell hebt wieder nicht sanft ab, sondern wird eher vom Boden gerissen, um nach wenigen Metern wieder hart aufzusetzen. Dabei wird das Fahrwerk abgeschert, und offensichtlich ist dabei auch die Befestigung der Turbine im Rumpf gebrochen. Turbine und Schubrohr bilden eine Einheit, wobei das Ende des Schubrohrs durch den Rumpf fixiert bleibt. Das Ergebnis dieser unfreiwilligen Vektorsteuerung ist ein steiler Steigflug von 45 Grad bis auf 40 Meter Höhe, dann wurde Gas weggenommen bzw. die Abschaltung eingeleitet. Statt dem erhofften Gleitflug stellt sich jetzt aber eine Art torkelndes Flachtrudeln ein, und nach 15 Sekunden "Erstflug" fällt das Modell in Normallage in eine hohe Wiese. Dabei wird die Verschraubung der beiden Rumpteile aufgerissen, davon abgesehen hat der Rumpf nur kleinere Falten und Risse. Die Schäden wären also durchaus reparierbar, trotzdem werde ich bei dieser Ausgangslage darauf verzichten. Wenn also jemand Verwendung für Bruckmann Flächen mit über 6 Meter Spannweite hat, bitte melden...


LG Josef


PS: die Daten des Ablaufs stammen aus dem Jeti Telemetrieprotokoll der JetCat P180-NX
Crash 1.jpg
 
Servus Herbert,

ich repariere da nichts,
Vergleich.png
der Fehler war die Wahl eines Vorbilds, welches optimiert ist, möglichst effizient auf konstanter Höhe geradeaus zu fliegen. Das Modell würde das mit Kreiselunterstützung auch hinkriegen, aber das scheint mir wenig reizvoll. Vielleicht erklärt es ein Bildvergleich Kunstflugsegler vs. Drohne am besten.



Ein völlig außer Kontrolle geratenes Modell mit 25 Kilo und 4 Litern Kerosin ist auch eine furchterregende Erfahrung, die ich kein zweites Mal machen möchte. Man ist glücklich, wenn außer am Modell kein weiterer Schaden entstanden ist. Bei einer Eigenkonstruktion trägt man dafür ja auch die volle Verantwortung.



LG Josef
 
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