Nockenwellenlager will nicht raus

wadwer1

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Hallo zusammen,

sicher ist das Problem bekannt (15er Viertakter, OS-Nachbau),
das hintere NW-Lager sitzt bombenfest.

Mit erhitzen (Heissluftpistole) und ziehen hinterm Innenring mit einem umgebogenen und geschliffenen 1,5er STahldraht
war das Lager nicht zu überzeugen.

Ansonsten ist der Motor zerlegt, alle Lager laufen rauh, das große KW-Lager extrem rauh. Laufgarnitur wie neu.

Nur: ich krieg dieses verd..... Lager nicht raus.

Gibt es einen Trick? Ist dort die Passung das Problem oder ist das einfach eingesifft von getrocknetem Öl,
nutzt da Einlegen in Benzin was?
Wie heiss kann man so ein Gehäuse machen, bevor das Alu anfängt zu laufen?

Da der Motor ansonsten noch top ist möcht ich ungern Gewalt anwenden.

Liebe Grüße
Werner
 
Hallo Werner,
bei 100 ° C ab in den Backofen, gut durch wärmen und dann das Lager mit Kältespray abkühlen.
Dann sollte das Lager durch leichtes klopfen aus dem Gehäuse heraus rutschen.
Evtl. auch eine wenig WD 40 auftragen. Damit habe ich bisher bei alten Methanolern erfolg gehabt.
LG
Horst
 

wadwer1

User
Kältespray probiert, Backofen 130 grad, keine Chance.
Abzieher aus ner m5er Schraube gedreht, 5/10 mm sind hinter dem Lager noch Platz-
Ist dieser dünne Kragen glatt abgerissen.....

Bin nun doch ratlos.....
Gruß Werner
 
Lass es einfach drin!
Hallo Werner,
Das Kältespray ist eher geeignet, Risse im heißen Alu zu erzeugen. Wenn du das Gehäuse erhitzen willst, solltest du schon auf > 200°C. gehen, dann das Gehäuse auf eine Hartholzplatte schlagen. Notfalls mehrmals. Dann sollte es herauskommen.
Aber wozu eigentlich? Ist es durch Korrosion geschädigt? Verschleiß kann es nicht sein, wenn die Garnitur noch gut ist.
Probier doch erstmal, es mit einer großen Spritze richtig sauber zu spülen. In der Mitte hinein, und durch die Kugelzwischenräume wieder raus. Danach ölen und mit einer Welle von Hand prüfen ob es noch sauber läuft. Nockenwellenlager sind nicht hoch belastet. Die halten eigentlich ewig.
Viel Erfolg
Andreas
 

wadwer1

User
Hi Andreas,

Denke es ist Korrosion. Das zweite
NW-LAGER ist definitiv fertig, auch beide KW-LAGER. Die Ventile sind am Schaft, wo die Kipphebel drücken, auch etwas verschlissen, aber die Garnitur selbst ist wie neu.

Ich versuche das lager zu reinigen und teste nochmal dann den Zustand.
Gruß
Werner
 
Ne, ne,

das ist aber eines der schlechtesten Videos zu dem Thema, was ich je gesehen habe.
Insgesamt zu lang, endloses Gequassel, und die 3 entscheidenden Momente sind herausgeschnitten:
wie zieht er die NW letztlich heraus? TC 2:48
Wie fummelt er das Wachs bzw. die nassen Papierstreifen hinter die Lager? TC 5:27 / 7:51
Wie er es letztlich macht zeigt er leider nicht.
Die Idee ist nicht schlecht, aber mit Hitze geht es viel schneller.

Gruß Andreas
 
Ne,ne Andreas,
mit dem Kältespray kühlt man das Lager und nicht das Gehäuse!!
Das Gehäuse ist gedehnt durch die Wärme, das Lager schrumpft leicht durch das Kältespray.
Wenn man fix ist fällt das Lager durch leichtes klopfen raus.
Bei mir hat das schon einige Male geklappt. ;-))

Lg
 

matt

User
Ich habe diese Lager zum Glück noch nie neu machen müssen, die halten eigentlich sehr lange, wenn Gefatter Rost sie nicht holt. Ich würde auch ordentlich Hitze ins Gehäuse einbringen und mir dann einen kleinen Zughammer basteln. Das Kältespray bitte nicht bei 200 Grad heißem Alu einsetzen! Ich habe schon viele Motoren zerlegt, Geduld und viel Wärme sind der Schlüssel zum Erfolg. Wenn du bei den OS Viertaktern den Kolbenbolzen ziehen kannst, ist die Sache schon fast geritzt. :D

Gruß Andreas
 
mit dem Kältespray kühlt man das Lager und nicht das Gehäuse!!
Hallo Horst,
wohin du zielst, ist mir schon klar. Bei 100°C. ist das auch noch kein so großes Problem, aber wenn du bei 200°C. das Gehäuse um das heiße Lager herum triffst, macht es "Knack". Zum Einsetzen von tiefgekühlten Lagern in ein heißes Gehäuse ist die Temperaturdifferenz sehr nützlich, beim herausnehmen würde ich nur Hitze wählen.

Gruß Andreas
 

wadwer1

User
Nun bin ich von meinem Prinzip abgewichen und habs gemacht wie Andreas vorgeschlagen hat.
Lager mit Benzin und ner Spritze mittig in die Wellenbohrung reingespritzt, die Suppe drückt sich durch die offenen Lagerkäfige raus
und spült. Auf einmal war das Lager nicht mehr braun sondern wieder metallisch.

Das Ganze ein paarmal gemacht, jeweils mit Druckluft gut ausgeblasen, und dann den Test gemacht: Lager dreht leise und ohne
Rattern, scheint ganz im Gegensatz zu seinem Pendant auf der anderen NW-Seite in Ordnung zu sein. Noch etwas Öl rein, noch besser.
Also ich lasse das Lager drin.

Die nächste Option die ich gezogen hätte wäre: eine Bohrung in Verlängerung der Nockenwelle durchs Gehäuse nach aussen
gebohrt, 1mm aufgebohrt, und das Lager von aussen mit einem Durchschlag rausgehauen. Und dann ein kleines Deckelchen mit Bund und
5/100 Übermaß gedreht und das in die Bohrung im Gehäuse (mit zusätzlich Loctite Fügen Welle/Lager) wieder eingeschrumpft. Das geht nie
mehr raus.

Aber solange das Lager nun noch hält, umso besser.
Hätte nie gedacht, dass alle Lager hin sind, nur das was man nicht rauskriegt, i.O. ist. Normalerweise ists umgekehrt....

Danke für die vielen Tipps!
Gruß
Werner
 
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