Moin,
ich möchte zu bedenken geben, dass die Temperaturfestigkeit eines Druckers nichts ist, was man mit einer Software-Einstellung ändern kann. Üblicherweise kann man davon ausgehen, dass herstellerseitig eine so hohe Drucktemperatur einstellbar ist, wie sie das Original-Hotend des Druckers verkraftet. Falls du also das Hotend nicht eh schon getauscht hast, solltest du dich zumindest informieren, worauf die Begrenzung basiert. Ein Fullmetal-Hotend hast du mit Sicherheit, sonst würde die Begrenzung schon bei rund 230°C liegen. Am NTC kann es ebenfalls nicht liegen, der sollte bis rund 280°C verkraften. Darüber würde sich ein PTC (Kaltleiter) empfehlen, der braucht aber eine angepasste Hard- und Firmware. Eine weitere Möglichkeit wäre die Position der "Übergabestelle" zwischen PTFE-Schlauch und Metallrohr im Coldend - liegt diese zu nah an der Düse, besteht bei zu hohen Drucktemperaturen die Gefahr, dass das PTFE seine Schmelztemperatur erreicht. Für wahrscheinlicher halte ich allerdings, dass die Leistung der Heizpatrone (bzw. deren Steuerelektronik) nicht ausreicht, um über 260°C die Temperatur konstant zu halten, wenn der Bauteillüfter einsetzt. Das wird definitiv der Fall sein, wenn die Heizpatrone weniger als 40 W hat.
Zusammenfassend kann man sagen: Den Drucker auf eine höhere Temperatur zu pimpen, indem man einfach die Auswertelektronik "bescheisst", ist ungefähr so risikolos, wie, einen 3S-Motor an 4S zu betreiben, um die Leistung zu erhöhen...
Ich würd's aber allein deswegen schon nicht machen, weil man mit einer per Vorschaltwiderstand verfälschten Kennlinie dann bei keiner
anderen Temperatur mehr drucken kann (also, kann man schon, man hat nur keine Möglichkeit, die tatsächliche Temperatur anzeigen zu lassen, und alle bis dahin erarbeiteten Settings sind zum Teufel).
Modifizieren der config.h ist zumindest sicherer - den Rat wirst du ja sicherlich von jemandem haben, der das schon gemacht hat. D.h. der kann dir auch sagen, 1. wie es geht, 2. ob er das tatsächlich ohne Hardware-Modifikationen gemacht hat, und 3. welche Erfahrung er damit in Bezug auf die Lebensdauer der Hardware gemacht hat.
Und definitiv, egal ob Hardware getauscht werden muss oder nicht, ist für den Druck bei 270°C ein individuelles PID-Tuning fällig. Dabei ist wichtig, dass während des Tunings der Bauteillüfter auf der gleichen Stufe läuft, wie sie auch später im Druck verwendet wird.
Ganz andere Frage: Warum muss es PET-CF15 sein? Kann das Material was, was z.B. Greentec Pro Carbon (245°C) oder Colorfabb XT-CF20 (250°C) nicht können?
Ganz allgemein, nicht auf 3D-Drucker-Firmware beschränkt:
In dieser Art Dateien werden Einstellungen festgelegt, die beim Übersetzen ("Kompilieren") des Quellcodes für das Zielsystem dann wirksam werden. Das Ergebnis ist dann die Firmware, die in das Gerät geladen wird.
Ohne Kompilieren und installieren kommst Du m.E. nicht zu einem höheren Wert.
Das wiederum scheint mir wenig zeitgemäß... ich habe keine Ahnung von der Firmware der Creality-Drucker, aber falls sich auf den Druckern irgendwelche Parameter mit M500 ändern lassen (z.B. bei Marlin, RepRap, Smoothie, Repetier, Prusa, Sprinter), kann man wohl ziemlich sicher davon ausgehen, dass alle config-Files auf dem Logikboard gespeichert werden und von da aus spätestens mit jedem Reboot automatisch kompiliert bzw. schlicht eingelesen werden. Manuelles Kompilieren von Firmware beim/vorm Upload kenne ich noch von Arduino, ist zumindest mir in Bezug auf 3D-Drucker aber völlig fremd. Wie es mit der Zugänglichkeit der config.h aussieht, ist natürlich eine ganz andere Frage...
Tschöö
Stephan