Panasonic NCR18650PF 2900mAh LiIon sinnvoller Ersatz für LiPo ?

Wenn Du ohne Bastelei zu einem Top-Akku kommen willst, sind Crizz' P-Ion-Packs sicher die erste Wahl. mit 3P 18650er Zellen bekommst Du noch ein paar mAh mehr in Deinen Sender gequetscht. Ob du die brauchst, musst Du selbst wissen.

Ich habe dieses Pack gekauft: http://www.tme.eu/ch/details/cl-18650-26h_1s3p/akkus/cellevia-batteries/

Das passt aber (zumindest in die MX-20) nicht ohne Umbau. Ich musste den Schrumpfschlauch entfernen, die Platinen der Schutzschaltung unter Zuhilfenahme von Kaptonband zur Isolierung neu arangieren, die Anschlussleitungen anders verlegen, einen Knick/Scheuerschutz draufschrumpfen, das Pack in leichtem (dünnerem) Akkuschumpfschlauch neu einschrumpfen und einen JR-Stecker auf die Kabel crimpen, was bei 0,5 mm² auch ein bisschen Übung erfordet. Auch die Halteklammer des Akkufachdeckels der MX-20 musste ich unter Zuhilfenahme von Heißluft dazu überreden am Akku vorbeizupassen, wobei das bei der MC-20 entfallen sollte.

So sieht mein Akku in meinem Sender jetzt aus:
 

Crizz

User
Die Frage ist dann, bis zu welcher Spannung man sie entlädt und wie lange man die Akkuwarnung ignorieren kann (man es aushält ;) ). Der Nachteil der 18650 Zellen ist leider die sehr weiche Spannungslage, und wenn die Warnschwelle da nicht weit genug runtergesetzt werden kann nervt der Warner natürlich auch schon deutlich früher als wirklich nötig . Da hätte man in den Sendern softwareseitig auch etwas flexibler sein können, wie ich glaube. Kann mir nicht vorstellen das da bei 3,2 V schon die gefahr besteht das die CPU in einen Brown-out läuft wegen Unterspannung. Und das wäre für 18650 Li-Ion eine brauchbare Warnschwelle. Egal, ist wie es ist und irgendwas ist bekanntlich ja immer ;)
 
18650er ist nicht gleich 18650er. Gerade bei Entladung mit <<1C, wie im Sender üblich, haben viele Hochkapazitäts-Zellen ein ausgeprägtes Plateau bei ihrer Nennspannung, um dann brutal einzubrechen. Hier zwei Beispiele:


(Quelle: http://lygte-info.dk/review/batteries2012/Common18650comparator.php)

Mit dem Samsung-Akku (Nennspannung 3,6 V) bist Du mit einer Warnschwelle von 3,5V auf der sicheren Seite, beim LG (Nennspannung 3,75 V) bist Du mit einiger Wahrscheinlichkeit dein Modell los, kurz nachdem der Sender piept.

Hochstromzellen (hier eine von Sony) verhalten sich häufig anders:



Letztendlich hilft da aber nur Datenblätter lesen bzw. selbst ausprobieren oder fertig konfektionierte Akkus für den vorgesehenen Verwendungszweck kaufen und die vom Hersteller empfohlenen Warnschwellen einstellen.


Ergänzung: Die Bauform des Akkus ist nur ein Faktor unter vielen für Strombelastbarkeit, Spannungslage und Verlauf der Entladekurve. Pouch-Bag-Zellen (die übliche "LiPo"-Bauform) haben Gewichtsvorteile, weshalb sie als Hochstrom-Zelle im Modellbau verwendet werden. Man kann Hochstromzellen aber genausogut als zylindrische Zellen bauen und Hochkapazitätszellen als Pouch-Bag und beides als prismatische Wickelzellen. Auch die Akku-Chemie hat mit der Bauform nichts zu tun. Die üblichen LiPos haben Lithium-Cobaltoxid-Chemie, es gibt aber auch Mischoxid-Zellen (Cobalt-, Nickel-, Manganoxid in unterschiedlichen Verhältnissen, z.B. Chizz' P-Ion-Zellen) oder Lithium-Eisenphosphat-Zellen als Pouch-Bag.
 

Crizz

User
Mein Reden. Es gibt nicht umsonst Leute, die sich um solche Probleme nen Kopf machen und unorthodoxe Produkte aus dem Markt stampfen. Allein die Portierung in ein prismatisches Format hat eine deutliche Verschiebung der Entladekennlinie gebracht, ebenso was die Spannungslage betrifft. Dafür geht es eben nicht mehr bis auf 2,7 V runter, bei 3,0 ist da definitv schluß mit lustig. Dafür hat man bei 3,60 V @ 5c auch fast 80% aus den Zellen raus, also nahe an modernen Lipos (unter Verwendung modernerer Separatoren als bei den 18650 verwendet), da knickt es erst bei 3,50 V kräftiger ein und bis Entladeschluß sind es dann nur noch ca. 5...10%, je nach "make", wie in dienem Diagramm bei der 3200er LG-Zelle, die lange hohe Spannung hält aber dann brutal abstürzt.

Wie gesagt wäre das ideale eine über einen weiteren Bereich einstellbare Warnschwelle - allerdings besteht dabei halt auch die Gefahr, das der Anwender vieles falsch einstellen kann. Vielleicht spielen da auch Haftungsfragen bei den Herstellern eine Rolle, weshalb das so eng begrenzt ist.
 
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