Pferdebiss(e) in Voll GfK/CfK Fläche reparieren - wie ist eure Vorgehensweise

PIK 20

User
Hallo Onki,
also wenn ich mir die abrupten Übergänge von Flicken zum Flügellaminat ansehe so habe ich Bedenken. Das kann man doch eleganter machen ohne die Dickendifferenz zu den Rändern mit Mumpe, die nix trägt, aufzufüllen.
Ich würde für die Flicken die Form vom Flügel abnehmen, den Flicken um 2cm länger/breiter laminieren, passend zuschneiden und die Anschlusskanten sauber schäften. Diese Flicken auf die Reparaturstelle legen und die erforderliche Schäftung herstellen. Dann alles mit Baumwollmumpe verkleben und, wo möglich, mit einen dünnen Laminat die Innenseite des Flügels verstärken.
Siehst du darin keine Lösung?
 

onki

User
Hallo Heinz,

also so wirklich sehe ich darin keinen Vorteil, wenn es sich um die erste Seite (i.d.R. die Oberseite handelt). Die Kanten innen habe ich - soweit möglich - bis auf das Kohlegewebe abgeschliffen und nach außen auslaufend, damit eine Schäftung entsteht. Darauf liegen ca. 2cm überlappend alle Gewebelagen drauf. Die Mumpe dient ja nur dazu die Kanten halbwegs zu füllen. Ist an einigen Stellen vielleicht etwas zu viel aber die Dosierung mit dem Spritzbeutel in der Situation it auch nicht gerade trivial. Das würde sonst später die Spachtelmasse erledigen.
Hinten bin ich aber direkt am Holm, kann also nix auslaufen lassen. Deshalb hab ich auch am Holm hochlaminiert, um eine habhafte Krafteinleitung zu bekommen. Einzig der Spalt ist etwa unschön aber nicht festigkeitsrelevant. Sieht halt blöd aus mit den unterschiedlichen Farben. Da kommt im Winter aber Folie drauf, im Frühjahr wird dann beilackiert (damit es danach erfahrungsgemäß wieder einen Schaden gibt - unlackiert passiert das laut Murphy nie;)).

Die Unterseite wird in etwa nach deiner Methode erstellt, da ich hier ja nicht mehr von der Gegenseite laminieren kann. Die Form und den "Deckel" hab ich ja schon im gleichen Zug realisiert. Wird dann als nächstes erledigt. Zuvor muss ich mir noch passgenau angeformte "Auflager" neben der Schadstelle (mit Abreißgewebe abgedeckt) erstellen.

Gruß
Onki
 

PIK 20

User
@onki
habe da offensichtlich einiges von deinen Ausführungen nicht richtig verstanden. Im Grundsatz passt es schon so.

Habe so eine ähnliche Reparatur selbst gemacht, keine Fotos. Vom System her die gleiche Art, vielleicht ist mir die Schäftung besser gelungen, sah halt ein bisschen besser aus :);):cool:
 

onki

User
Hallo,

OK - beim Schönheitspreis bin ich sicher raus aber halten wird es schon habhaft.

Das mit dem außen schäften ist mir noch nicht ganz klar. Wie soll das funktionieren, wenn ich die erste Seite von innen laminiere?
Wie gesagt, das Bild zeigt die von innen laminierte Stelle. Seite 2 geht logischerweise so nicht. Daher ärgert mich es etwas, das ich im Nasenleistenbereich nicht weiter hab überlöappen lassen. Dann hätte ich eine besser definierte Kante was beim anbringen des "Deckel" sicher von Vorteil ist.

Gruß
Onki
 

jonasm

User
Was Du bisher gemacht hast, ist lediglich eine Reparatur das Innengewebes. Dabei ist es egal, ob dieses von innen überlappend eingelegt wurde oder als Teil eines Schalenstücks von außen eingeklebt wurde. Für eine vollständige Reparatur muss nun eine Verbindung zwischen dem Schalenstück und dem Außengewebe des restlichen Flügels hergestellt werden. Dazu muss im Stoßbereich neues Schalenstück - restliche Fläche geschäftet werden und danach passendes Gewebe aufgeharzt werden. Dieses wird nach dem Aushärten in Profilkontur eingestrakt. Erst dadurch ist die Festigkeit wieder hergestellt.

Ich hoffe es ist so halbwegs verständlich erklärt, wenn nicht mach ich noch eine Skizze!
 

onki

User
Hallo,

Warum Innengewebe? Ich habe vor dem Laminieren an den seitlichen Stoßstellen den Stützstoff komplett entfernt und somit direkt Kontakt zum "Außengewebe".
Was soll ich das noch anlaminieren. Das Einlaminierte Stück ist bombenfest mit dem umliegenden Kohlegewebe drumherum befestigt. Mit Ausnahme des Holmbereiches, da der Schaden bis zum Holm ging. Hier ist ein Verbung zum Holm durch das hochlaminieren an den Holm erreicht.

Gruß
Onki
 

Julez

User
Bei kleineren Stellen, so wie hier abgebildet, habe ich mit Kumpels mal folgende Vorgehensweise diskutiert, welche dieser hier recht nahe kommt. Würde etwas dagegen sprechen?

Zuerst aller zerbröselte Material wegschneiden, und die äußere Gewebelage etwas anschleifen um die Bruchkante herum. Dann ein passendes Stück Schaumgummi nehmen, mit Harz tränken, ausdrücken usw, dass nach dem Trocknen eine stabile, druckfeste Struktur entsteht. Das getränkte Schaumgummi also dann in die Tragfläche drücken, so dass es etwas über die Bruchkante hinaus in den Tragflächeninnenhohlraum reinsteht.
Dann im Großen und Ganzen die Methode mit der steifen Plastikfolie anwenden, mit welcher Gewebe um die Nasenleiste des Flügels herum gelegt und anschließend angepresst wird. Hierfür würde ich noch einen Streifen Schaumgummi drumrum legen und mit leichtem Druck fixieren wärend des Aushärtens. So hat man die Kontur des Flügels gut nachgebildet, muss eigentlich nix schleifen nachher, und druckfest ist es auch wegen des ausgehärteten Schaumgummis innen.

Was denkt ihr?
 

Relaxr

User
Das ist doch schon optimale Methodik. Sehr lehrreich der Fred :) Wenn man weite Zonen überspannt, kann man evtl noch Stahllineale quer drüberfixieren, die ein "Ausbeulen" der Konturfolie verhindern und das Profil sichern. Da gibts schon klasse Techniken mittlerweile. Die Kunst ist was sauberes bei wenig Gewicht hinzubekommen. Na, dann kann man die nächste Reparatur ja bereits lockerer erwarten . . . :D
 

onki

User
Hallo,

wollte noch kurz eine Rückmeldung geben. Nun sind alle Schadstellen an den Flächen soweit repariert.
Dankenswerterweise konnte ich die Formteile, die ich an der rechten Fläche erstellt habe auch an der linken Seite im Wurzelbereich verwenden.
Dank neuem Verbinder, den ich zwischenzeitlich bekommen habe, hab ich die Fläche angesteckt und das abgebrochenene Wurzelrippenteil vorne angeklebt. Dank des dort vorhandenen Alu-Torsionsstabes war das auch kein Problem. Da dort recht viel Mumpe (wegen des Torsionsstabes) verwendet wurde hab ich vorsichtig angeschliffen und am Bruch mit Harz-Baumwollflockengemisch etwas angefüllt.
Danach auch hier die Reparaturmethode mit Oberseite auflaminieren, Unterseite in Form laminieren und danach einschäften. Dank der Biax-Gelegereststücke von Thomas war die Verabreitung um einiges leichter.
Hier hab ich an der Nasenleiste jeweils ein Roving mit eingelegt und die Trennstelle mittig (wie bei der Originalform auch) gehalten. Damit ergibt sich eine gute auflage- bzw. Klebefläche vorne. Seitlich und hinten (wenn möglich) hab ich dünnes GfK-Plattenmaterial als Auflegen verwendet und mit Harz vorgetränkt. Danach Mumpe aus dem Spritzbeutel drauf und Deckel draufgedrückt. Überquellenede Mumpe wurde duch aufsetzen der Form verteilt. Bei dem langen Stück hab ich ein kleines STück Schaumstoff mittig platziert damit nichts durchhängt. Trocknung dann auf der Heizung nach unten liegend, damit das Harz sich ggf. verteilt.
Beim Auflaminieren der Oberseite gab es immer nur leichte Spalten am Holmbereich. Vermutlich war hier der Radius des Gelege zu klein, sodass sich das wieder etwas gelöst hat. Macht aber nix weil durch den Holm eine gute Krafteinleitung gegeben ist. Spalt wurde mit wenig Mumpe und anschließend Spachtel gefüllt.

Nun steht nur noch Schleifarbeit an. Das ist zwar überschaubar aber dennoch nicht zu unterschätzen. Bilder hab ich nur noch von den geschlossenen Stellen. Will nicht meine schöne Kamera mit Harzfingern anfassen. Falls gewünscht kann ich die noch einstellen, möchte hier aber auch nicht mit zu viel Bildmaterial nerven.

Der Verbinder sitzt nicht so Stramm wie sein Vorgänger (kein Plopp beim rausziehen). Welche Methode setzt ihr ein um den einen Hauch aufzudicken damit er etwas strammer sitzt. Harz aufpinseln, mit Fön verteilen und leicht abwischen und nach dem aushärten anschleifen wäre meine Methode. Habt ihr was besseres für mich?

Gruß
Onki
 

Steffen

User
Das mit dem außen schäften ist mir noch nicht ganz klar. Wie soll das funktionieren, wenn ich die erste Seite von innen laminiere?
ich laminiere nicht von innen, sondern alles von aussen.
Wenn es ein sandwich ist, kommt innenlaminat + Schaum drauf, aushärten verschleifen und die Aussenlage drauf.

Ohne Sandwich halt mit der reingeschnappten Innenlage als Formgeber, aussen die Schäftung.

mir ist eine korrekte Schäftung wichtiger als eine kleine Lackierstelle.
 
Voll Gfk/Cfk-Flächenmittelteil

Voll Gfk/Cfk-Flächenmittelteil

Kurze Frage an euch Reperaturspezialisten,mit der Bitte verbunden einen guten Tip zu bekommen.
Bei meinem Pike Perfect-Mittelteil löst sich teilweise die Oberschicht,in Form von,ja wie Blasen.
Wie kann ich das in den Griff bekommen,daß sich wieder die Ober mit der Unterschicht verbindet.
Grüße v. peter verbunden mit einer Danksagung an den/die Ideengeber.
 

JK1967

User
Kurze Frage an euch Reperaturspezialisten,mit der Bitte verbunden einen guten Tip zu bekommen.
Bei meinem Pike Perfect-Mittelteil löst sich teilweise die Oberschicht,in Form von,ja wie Blasen.
Wie kann ich das in den Griff bekommen,daß sich wieder die Ober mit der Unterschicht verbindet.
Grüße v. peter verbunden mit einer Danksagung an den/die Ideengeber.

Hallo Peter,

ich würde mit einer Spritze und Kanüle Harz unter die Blasen / in den Stützstoff spritzen. Harz möglichst mit etwas Schaumtreibmittel versetzt. Dann mit Tesa die Löcher zukleben, damit nichts rausquillt. Mit Trennmittel oder Wachs behandelte 1-2 mm dicke PVC-Folie drauf und gleichmäßig andrücken, damit die Profilform erhalten bleibt. Dazu die Folie rechts und links der Blasen (im "gesunden" Bereich) stramm antapen und im Blasenbereich z.B. mit Schaumstoff andrücken oder mit Stahllinealen die Form vorgeben.

Viel Erfolg...

VG Jörg
 

onki

User
Hallo zusammen,

so - der Orca fliegt wieder und hat auch weiterhin die gewohnte Festigkeit.

https://onki.de/infocenter/293-der-orca-fliegt-wieder

Nun steht nach erfolgreichen "Werkstattflügen" nur noch die Lackierung der Schadstellen an. Farbe hierzu ist bereits bestellt.
Das sollte um die Ostertage spätestens über die Bühne gehen.

Vielen Dank nochmal für die zahlreichen Trick und Kniffe.
Nehmt es mir aber nicht übel das ich das so schnell nicht wieder machen möchte. Dazu fliege ich zu gern :-).

Gruß
Onki
 
Hi,

sorry dass ich den alten Thread wieder hochhole ...
Ich hab dasselbe Problem, nur hab ich den Verdacht, dass ich beim Herstellen der Patches und beim Verkleben von innen dezent kirre werden.
Könnte man das Problem nicht auch so lösen dass man das Loch mit PU-Schaum ausschäumt, denn Schaum in Form schleift, dann dass GFK neben dem in Form geschliffenen PU-Schaum für die Schäftung anschleift und dann zum Schluss eine passende Matte draufklebt, schleift, spachtelt, ...
Das hätte den Vorteil, dass man sich die Fummelei mit den Patches an der Innenseite sparen könnte und, da der Schaum wohl auch etwas in die Schale quillt, das ganze hinreichend stabil wird.

Hat dass schon mal wer gemacht und welchen PU-Schaum verwendet man dazu oder ist dass einfach nur ne blöde Idee (und wenn ja warum?)?

Viele Grüße
Peter
 

onki

User
Hallo Peter,

so ähnlich habe ich ein Außenohr repariert, welches sich nach ca. 5 Monaten dann endlich mal vom Baum bemüht hatte.
In ermangelung von PU-Schaum hab ich Schaumgummi genommen, den ich leicht in Harz getränkt habe.
Das funktionbiert so auch aber der Aufwand beim schleifen und spachteln ist höher als bei der Methode mit den abgeformten Schalen.
Ich hab das halt probiert weil dankenswerterweise das Ersatz-Außenohr mittlerweile schon geliefert wurde. Die Schalenmetode scheint mir auch stabiler zu sein.

Ich hatte auch ordentlich Bammel vor der Schalenmethode aber im nachhinein bin ich Froh diesen Weg gewählt zu haben.
Leider ist meine Lackierung nicht so toll geworden.
Die von Stefan Eder angegeben Farbtöne stimmen leider nicht so toll (RAL 9016 ist zu gelblich und RAL 2004 zu hell). Zudem hab ich den Fehler gemacht und mit meiner Sata Minijet beilackiert. Die produziert leider jede Menge Sprühnebel der sich auf der restlichen Fläche abgesetzt hat. Der kleine schwarze Streifen wurde mit einer Airbrushpistole lackiert und da hat es bei weitem nicht so viel Nebel hinterlassen.
Beim schleifen, schwbbeln und polieren ist dann leider der recht spärlich aufgetragene Originallack durchgescheuert worden und nun schimmert es an einigen kleinen Stellen durch.
Daher hab ich vom entfernen des Sprays an dem Rest der Flächen abgesehen was nun halt nicht so toll aussieht. Ergo sollte man Aer-O-Tec Flächen und Rümpfe besser nicht beilackierten sondern lieber komplett lackieren.

Gruß
Onki
 
Hi Onki,

ich grübel gerade, ob ich eine Kombination aus beiden Verfahren anwenden werde.

Bei der Oberseite und der Nasenleiste hab ich keine großen Bedenken mit der Schalenmethode. Da hat man noch genug Platz um von innen gegenzulaminieren. Wie man dass aber, ohne Fähigkeiten der Micro-Chirugie, dass bei der Unterseite hinbekommen soll ist mir ein Rätsel ...
Da denk ich aktuell darüber nach, dass ich den Bereich mit PU-Schaum fülle, abschleife und dann von aussen, natürlich mit Schäftung, gegenlaminiere.
Dadurch sollte sich der Schleifaufwand in Grenzen halten und dass Gefrickel mit dem gegenlaminieren der Unterseite entfällt auch.

Viele Grüße
Peter
 

unschaf

User
Bin jetzt leider auch in der Situation, eine derartige Reparatur durchführen zu müssen.
Ich hatte auch die PU Schaum Idee.
Ist diese Idee blöd?

Was meint Ihr mit schäften?

Danke
 

onki

User
Hallo,

wie schon gesagt es führen vile Wege nach Rom.
Die PU-Schaummethode ist auch machbar und etwas einfacher. Eine Kombination aus beiden (Oberseite Abgeformtes Teil als Laminierform; Unterseite mit Schaum füllen) scheint auch sehr verlockend.
Schäften meint die Teile schräg anzuschleifen damit die Übergangs bzw. Klebefläche vergrößert wird und damit der Kraftschluss. Das ist speziell bei dem zweiten Formteil, das als Deckel eingeharzt wird nicht ganz trivial.
Die erste Seite (Oberseite) kann ja mit dem Formteil laminiert werden und dabei reicht es die Kanten nach innen schräg zu schleifen, damit das Gewebe gut aufliegen kann. Wenn alles offen ist kann ich ja von der Gegenseite laminieren. Wichtig wären noch gerade Kanten und Formen, dass macht die Arbeit einfacher.

Gruß
Onki
 
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