Positivbauweise: Verzug von Leitwerke und Flächen?

Schönen Nachmittag an alle Selbstbauer:)

Mein Bruder und ich haben gestartet F3K Modelle in Positivbauweise zu erstellen...
Theorie angelesen, Danke für die vielen wertvolle Berichte!! :), Vakuumtechnik und Material besorgt sowie Kerne von Leitwerken und Flügel konstruiert.
Für den Flügen haben wir die ZoneV2 Reihe verwendet, Leitwerke HT22 und HT23.

Bei der Konstruktion habe ich darauf geachtet dass in der Schanierlinie der Kern eine Gerade hat damit nix würgt :)
Beim SLW auf der linken Seite, HLW vorsorglich oben falls wir doch kein Pendelleitwerk bauen...

Soweit sogut-Kerne fräsen kein Problem durch die eigene Fräse.
Ich gehe jetzt im Detail nur auf das Seitenleitwerk ein-ist aber bei allen anderen Teilen gleich.

Der gefräste Kern ist genauso wie konstruiert, eine schöne Gerade als Scharnierlinie..
Nach dem Bau des ersten Leitwerkes dann die Ernüchterung. Oberfläche und Festigkeit top, jedoch leicht tordiert und gebogen...ok erstes Teil-da kann schonwas schiefgehen.
Zweites Leitwerk, darauf geachtet dass es schön sauber im Sack ist -eine leichte Sichel!...

Beim Letzten Leitwerk welches wir gebaut haben nahmen wir das Material welches beim Kernefräsen rundum übrig geblieben ist, dieses hat genau die Geometrie um 8mm größer (Fräserdurchmesser) . Den Block in der Mitte geteilt und das Leitwerk mit Gewebe und Mylar sowie bereits im Vakuumsack dazwischen gelegt und beschwert. Somit dachten wir sicherzustellen dass Profilanfang und Ende in alle Richtungen genau auf einer Ebene liegen...was eigentlich ein Perfektes Leitwerk ergeben müsste..tja, leider ist es wieder verzogen... Wir Tempern mit 50grad-hat dies einen Einfluss?.

Wie stellt Ihr sicher dass das Gebaute absolut gerade ist? Welche Abweichungen sind normal bzw. akzeptabel?
Wenn man es "nur" in den Sack gibt und rundum beschwer, biegt man ja den Kern runter, zumindest bei unseren gefrästen, da diese keine gerade Unterseite besitzen..

So, Ende des Romans:) ich hoffe ihr versteht mein Problem?
Zum Schluss noch ein Bild des Kern vom SLW und ein fertiges SLW mit (leider) 6,8g...(Aufbau 8g Flies, 25er glas Nase +dünnen CFK Roving, 36er AfK Scharnier und UD Holm)

Schöne Grüße,
Martin
 

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Hi,

ich fräse auch Flächen und Leitwerkskerne. Dabei entstehen ja keine 2 Negativschalen wie beim Drahtschneiden, deshalb habe ich mir die Negative gleich noch dazugefräst.

Der evakuierte Sack mit Leitwerk wird zwischen die Schalen gelegt und beschwert. Verzug hatte ich so noch keinen.

Gruß Philipp
 
Fräst euch Kernnegative für oben und unten. Eins kommt unter den Sack, eins drüber und dann Gewichte drauf, schön gleichmäßig verteilt. Wenn ihr eh fräst, dann könnt ihr ja gleich Mylar-, Absaugvlies- und Vakuumsackdicke abziehen.

Wann fangt ihr an zu tempern und welches Harz nehmt ihr? Ich würds je nach Harz mindestens 24h aushärten lassen und dann erst tempern.
 
Hallo
mich würde mal interessieren wie ihr Ober- und Unterseite fräst. Wie wird der Schaum fixiert. Ein Freund hat eine Fräse, ich würde das gerne mal testen.

Gruß

Ben
 

Peer

User
Wie Marc schon schreibt: fräst euch eine Form aus Kunststoff (Plexiglas)
und dazu Kerne mit 2/10 Übermaß je Seite. 2 Passtifte in die Ecken der Form


Form wachsen, feuchtes 25er Glas (beim Rumpfausschnitt doppelt) und dünnes UD-Band 10 mm
in die Form, angefeuchteten Kern rein, Form zu, pressen, fertig. Warmhärtung bei nicht mehr als
30° ist völlig ausreichend.
Statt Kevlarscharnier einen Streifen Tesa in die Form und in die entstehende Vertiefung im Leitwerk
dann wieder ein Tesa-Scharnier.


Ergebnis (hier mit Rohacell-Kern) gebaut von Deta: 2,15 dm² / 7,3 gr. / bocksteif
6_SLW.jpg

Gruß
Peer
 
Danke für die Antworten:)
Dass wir Negativschalen fräsen werden wir als nächstes probieren.
Wir fräsen deswegen Kerne und keine Negativform da uns die Positivbauweise reizt. Somit sind wir an keine fixe Geometrie und Profile gebunden. Was wir schon sind wenn wir eine Negativform bauen.

Verwendet wird Harz L + Härter L.
Auf einen Fehler sind wir bereits draufgekommen. Wir stülpen unsere Temperbox bereits nach dem laminieren über das Leitwerk. Sprich das System härtet bei 50 Grad aus. Habe ich richtig verstanden dass es bei Raumtemperatur aushärten muss? Und erst dann getempert werden kann?

Wir verwenden das 8g Flies da wir uns erhofft haben leichter bauen zu können als mit 25er Glas. Ist dies nicht der Fall? Weiters gefällt uns die Optik des Flies, passend zu unserem Flügel welcher in voll-Spread Tow entstehen wird. Ähnlichen Effekt könnte man erzielen mit schwarzer Farbpaste und 25er Glas. Einen misslungenen Versuch mit 25er haben wir bereits hinter uns und das Ergebnis war eine viiieel zu schweres Leitwerk.

Zu den Kernen wie wir sie Fräsen:
Das Material wird ganz simple auf eine Plangefräste MDF Platte, welche auf den Maschinentisch geschraubt wurde, gespaxt. Beim Abzeilen der Oberseite werden 2 "Passstiftbohrungen" in den Schaum und das MDF durchgefräst.
Platte wird umgedreht, ausgerichtet und die Unterseite abgezeilt. Es sind keine weiteren Stützhilfen nötig, da das Leitwerkt in nur einem Arbeitsgang abgezeilt wird und somit immer genügend Material noch vorhanden ist welches das Leitwerk "trägt".

Edit: Peer, du hast während dem Schreiben gepostet :D
Form Für Leitwerk und Fläche in Positivbauweise?
Wir sind nicht unzufrieden mit unseren Leitwerken bis jetzt, es ist halt das I-Tüpfelchen dass uns ärgert. Es funktioniert genauso mit dem Schanier wie es jetzt ist - haben wir bereits getestet.
Uns verunsichert es nur leicht da wir keine Fläche für die Mülltonne bauen wollen :)

Schöne Grüße,
Martin
 

Jan Henning

User †
Moin Martin
Leitwerke mit 25gr Glas wiegen so um die 5,5-6gr.
Ich vermute das eure Folie(Maylar) nicht die 50° abkann wir haben für Leitwerke PET-Folie die wird ab 40-45° wellig.Also nehm ich nur 35° und Harz L385 Luftfahrtzugelassen.
Gruß Jan Henning
 

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Ich baue unsere Leitwerke in Acryl-Formen mit Rohacell als Kern. Den größten Fehler den einige machen und deshalb zu schwer werden ist es das sie zu nass bauen sprich zu viel Harz nehmen. Man muss das Gewebe so enorm wieder trocken machen bis das Glas wieder weiß sprich flecken bildet. Bei den Leitwerken arbeite ich noch zusätzlich mit einem Verdünner für Epoxid-Harze. Der macht das ganze deutlich flüssiger und bringt uns so eine Ersparniss von locker 1g.
Meine selbstgebauten LW aus 25er Glas wiegen zusammen im Schnitt bis zu maximal 11g-12g.
Neuerdings baue ich auch LW aus 39er Vladimir Kohle. Der Aufbau ist bis auf das Glas der selbe, sowie das Verfahren. Diese wiegen rund 12g-13g und sind so enorm steif und zeigen kaum Torsion, dass man 1-1,5g ruhig in kauf nimmt ;)

IMG-20140310-WA0005.jpg
 
Schönen Abend:)

Hinter uns liegt ein produktives WE:) Wir haben nun einfache Negativschalen zum Beschweren gefräst. Alles gerade, kein Verzug! Wir sind nun höchst zufrieden und bereit zum Flächenlaminieren.
Anbei ein Foto von 3 Leitwerkssätzen. gewicht je Satz um die 13g :) Für uns ausreichend bei sehr guter Festigkeit!

Schöne Grüße,
Martin
 

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Was ist das für ein Kohlegewebe

Was ist das für ein Kohlegewebe

Hallo zusammen, was ist das für ein Kohlegewebe?
39er Vladimir Kohle
kann man das wie das Kohlefließ verarbeiten?

Gruß Hermann
 
Die Vladimir Kohle lässt sich sehr gut verarbeiten trotz nicht vorhandenem Binder. Das Gewebe ist nämlich sehr gut ineinander verwebt, weshalb es sich überhaupt nicht verzieht. Nur muss man vorsichtig beim Rollen des Gewebes sein, da sich vereinzelte Fasern um die Rolle wickeln können und so das Gewebe dann verziehen.
Es gibt jetzt auch noch ein anderes was bei 26 oder 29g liegt.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian
 

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Wo gibt es denn die Vladimir Kohle

Wo gibt es denn die Vladimir Kohle

Hallo Sebastian,
Wo gibt es denn die Vladimir Kohle ?
Habe ich noch nirgends gesehen
Grut Hermann
 
Fortschritt

Fortschritt

Hallo alle miteinander:)
Bei uns hat sich einiges getan in letzter Zeit.
Grundsätzlich war der Plan die zwei Rümpfe die wir benötigen zuzukaufen(danke@ Jan Henning für die zwei Exemplare!!!)..Erstens weil wir uns beim Rumpfbau nicht raussahen und wir uns etwas Arbeit abnehmen wollten.
Da wir aber in absehbarer Zeit mehrere Modelle für uns bauen werden ist diese Lösung nicht recht optimal...(Ersatzteilebeschaffung etc...)
Jetzt haben wir uns in letzter Zeit eine eigene Rumpfform gefräst.. Wenn es so weitergeht nähern wir uns immer näher einem Schalenmodell :P

Das Ergebnis möchte ich euch nicht vorenthalten. Aufbau der ersten beiden Rümpfen außen 100erUD und dann 2* 80er Spread Tow...alles über die ganze Länge...Die Antennen für 2.4Ghz kommen einfach aus den Rumpf durch zwei kleine Löcher raus.
Gewicht bei beide 37g mit Spread Tow Kabinenhaube und Seitenleitwerkanformung welche 0.6 Grad schräg steht...Nähte gehören noch verschliffen..Wir sind äußerst zufrieden..Festigkeit ist sehr gut.

Geometrie des Rumpfes ist eine Querovale Ellypse welcher nach hinten zu auf einen Kreis rausläuft. Ähnlich den Steigeisen :)

So, nun ein paar Bilder...und eine Dreiseitenansicht wie das fertige Modell aussehen soll:)
Schöne Grüße aus Österreich,
Martin

ps. Falls jemand die zwei Rumpfe von Jan Henning benötigt, ich gebe sie zum Selbstkostenpreis weiter...
 

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Respekt !!!

Respekt !!!

Eure Rümpfe sehen echt spitze aus ;) Nur würde ich ihm eine 100er UD mehr spendieren. Bringt deutlich mehr Festigkeit und er wird einiges mehr wegstecken ;) Und wenn ihr noch sparsamer mit dem Hartz arbeitet wird der Rumpf, trotz mehr Kohle, leichter.

MfG
Sebastian
 
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